Ist Daten sammeln der Heilsbringer für Organisationen?

cloudDaten sammeln und zu strukturieren ist der aktuelle Trend: Data, Big Data, Cloud, Cognitive Computing etc. Es ist bestimmt gut, wenn Daten dazu führen, komplexe Probleme für Unternehmen oder für die Gesellschaft zu lösen. Andererseits wird suggeriert: Je mehr Daten umso besser. Das ist natürlich Unsinn, denn es kommt darauf an, die richtigen Daten und dann wiederum die entsprechenden Informationen – das entsprechende Wissen usw. – zu generieren. In dem Beitrag Big Data, Big Confusion, Big Distance (Capital vom 08.01.2015) wird bezweifelt, dass mehr Daten auch eine bessere Kundennähe ergeben. Nicht zwangsläufig, dennoch können bessere Daten durchaus für bestimmte Problemkategorien nützlich sein. In meinem Vortrag auf der MCPC 2015 in Montréal habe ich aufgezeigt, an welchen Stellen letztendlich Cognitive Computing an seine Grenzen stößt. Es geht in der heutigen Zeit also nicht um ein entweder-oder, sondern um das sowohl-als-auch. Solche Themen besprechen wir in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Das althergebrachte Prinzip der Kontrolle von oben funktioniert immer weniger

graph_Komplexitaet_neu.jpg.1936474Auf neue Fragen gibt es noch zu oft alte Antworten. Solche Verhaltensmuster ändern sich leider nur sehr langsam. Ein altes Verhaltensmuster ist es beispielsweise, komplexe Situationen “von oben” zu kontrollieren und zu lösen. Dieses althergebrachte Prinzip der Kontrolle von oben funktioniert jedoch immer weniger. In dem Artikel Digitale Demokratie statt Datendiktatur (Spektrum der Wissenschaft vom 17.12.2015) wird dieser Zusammenhang von Dirk Helbing (ETH Zürich) wie folgt beschrieben:

Innerhalb weniger Jahre hat die rasante Vernetzung der Welt die Komplexität unserer Gesellschaft explosionsartig erhöht. Dies ermöglicht zwar jetzt, auf Grund von “Big Data” bessere Entscheidungen zu treffen, aber das althergebrachte Prinzip der Kontrolle von oben funktioniert immer weniger. Verteilte Steuerungsansätze werden immer wichtiger. Nur mittels kollektiver Intelligenz lassen sich noch angemessene Problemlösungen finden (Dirk Helbing).

Das Internet der Dinge und das Smartphone

hautnahTechnik1.jpgAm Beispiel des Smartphones kann man aufzeigen, wie sich das Internet der Dinge (Internet of Things: IoT) entwickelt. Voraussetzung für IoT ist immer, dass Daten generiert werden, die dann anschließend analysiert und genutzt werden können. Früher haben Menschen Daten in Computersysteme eingegeben, anschließend erfasste die Industrie Betriebsdaten, und heute sind es allgegenwärtige Objekte (Menschen und Dinge, die Daten generieren. Das Smartphone ist dafür ein gutes Beispiel, da es je nach Modell 5-9 Senoren hat (AIG 2015:8):

  • Näherungssensor
  • Umgebungslichtsensor
  • Beschleunigungssensor
  • Gyroskopischer Sensor
  • Magnetometer
  • Umgebungsgeräuschesensor
  • Temperatur- und Feuchtigkeitssensor
  • Luftdrucksensor
  • M7 Bewegungs-Koprozssor

Die Kosten für alle Sensoren liegen heute unter 5 USD! Stellen diese Sensoren – und Sensoren anderer Systeme – nun kontinuierlich Daten zur Verfügung, so entsteht das bekannte Phänomen “Big Data”. Der Schutz und die gleichzeitige Auswertung solch großer Datenmengen wird daher immer wichtiger, und bietet die Chance für neue Wertschöpfungsketten und Innovationen. Solche Zusammenhänge besprechen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

 

Open Data: Schlusslicht Deutschland

open-dataDeutschland verschläft mal wieder die Entwicklung zur Bereitstellung und Nutzung offener Daten (Open Data) – und das trotz großer Bekundungen mit der Unterzeichnung der Open Data Charta. In der Zwischenzeit überholen immer mehr Länder Deutschland, wie die Studie Offene Daten ohne Deutschland (PDF) zeigt:

“Andere Industrienationen haben die Chancen Offener Daten nicht nur erkannt, sondern auch große Fortschritte bei der Umsetzung erzielt. Länder wie Japan, Frankreich oder Italien, die sich erst sehr spät um eine Offene Daten-Strategie bemühten, können inzwischen auf Erfolge zurückblicken. Die Plattform RatingComuniItaliani.it des Startups EvaBet beispielsweise nutzt die offengelegten Daten der italienischen Regierung, um eine geografische Übersicht zum finanziellen Status und Lebensstandard in Kommunen zu erstellen. Die französische Regierung richtete für die Umstellung auf offene Daten eine eigene Task Force ein und stellte unter anderem die Daten des öffentlichen Nahverkehrs bereit, um Innovationen für eine effizientere Infrastruktur anzustoßen. Dabei profitieren die Länderregierungen vom gegenseitigen Austausch. Vorreiterstaaten erzielen Erfolge, weil sie sich auf rechtlicher und technischer Ebene untereinander austauschen und voneinander lernen”.

Daten sind die Basis für Inforamtionen und diese wiederum für die Entwicklung von Wissen. Wer Daten zur Verfügung stellt, ermöglicht es der Gesellschaft, diese zu nutzen. Diese Zusammenhänge werden auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Wissensmanager/in (IHK) thematisiert. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Datenvisualisierung, Storytelling und Wissensmanagement

storyIn Zeiten von Big Data, Open Data, Open Knowledge usw. ist es interessant sich anzusehen, wie aus der Fülle von Daten Informationen – und last but not least – Wissen werden kann (Wissenstreppe). Neue Technologien ermöglichen es uns heute, Daten in Formen zu übertragen, die den Übergang zu Informationen und Wissen erleichtern können. Der Beitrag Storytelling with Data Visulization vom 27.01.2015 fasst die Entwicklung gut zusammen. Stellt man Daten in einen ersten Kontext ergeben sich Zusammenhänge, die als Story weitertransportiert werden können. Ein so verstandenes Storytelling, das auf neuen Möglichkeiten der Datenvisualisierung basiert, erweitert die Möglichkeiten des klassischen Storytellings, das als ein wichtiges Instrument des modernen Wissensmanagements gelten kann. In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Wissensmanager/in (IHK), gehe ich auf diese Zusammenhänge ein. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Moodle-Lernplattform.

Big Data einmal anders

big-data-2015Wir alle kennen die Hinweise auf Big Data, der großen – und immer größer werdenden – Datenmenge im Internet. Die Diskussion wird dabei von der IT-Sicht beherrscht: Es geht darum, die Daten auszuwerten – also Data Mining, Data Warehousing oder sogar Business Intelligence – zu betreiben. Es geht darum, das Geschäftsmodell einer Organisation datengetrieben auszulegen. Zusätzlich gibt es allerdings auch die gesellschaftliche Seite von Big Data. Diesem Blickwinkel wird im Verhältnis zur IT- und Business-Perspektive doch relativ wenig Raum gegeben. Es ist daher sehr erfreulich, dass sich die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in ihrem Newsletter “Aus Politik und Zeitgeschehen” (APuZ aktuell) vom 09.03.2015 (65. Jahrgang, 11-12/2015) mit Big Data befasst. Die Beiträge sind unter bpb (Hrsg.) (2015): Big Data frei verfügbar.:

Evgeny Morozov „Ich habe doch nichts zu verbergen“
Christian Stöcker “Politikfeld Big Data”
Viktor Mayer-Schönberger “Zur Beschleunigung menschlicher Erkenntnis”
Rolf Kreibich “Von Big zu Smart – zu Sustainable?”
Peter Langkafel “Dr. Algorithmus? Big Data in der Medizin”
Yvonne Hofstetter “Big Data und die Macht des Marktes”

Informationen zu unseren Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Studie: Big Data in deutschen Unternehmen

2014-big-data-bitkomDie Studie Bitkom (2014): Big Data in deutschen Unternehmen (PDF) zeigt auf, dass sich Unternehmen doch deutlich stärker mit dem Thema befassen. “Die Ergebnisse zeigen: Der Einsatz der Big Data-Technologie steht gerade an der Schwelle von einer Nischenanwendung zur Nutzung in der Breite.” Big Data hat – wie viele Entwicklungen – zwei Seiten. Die eine Seite befasst sich mit dem Schutz von Daten und den negativen Entwicklungen, mit großen Datenmengen unkontrolloiert umzugehen (NSA läßt grüßen). Die andere Seite zeigt die großen Möglichkeiten auf, die sich aus der Zurverfügungstellung großer Datenmengen nicht nur für große Unternehmen ergeben. Gerade kleine Start-ups können frei zugängliche große Datenmengen dazu nutzen, neue innovative Anwendungen zu entwickeln. Siehe dazu auch GovData.