Können “soft skills” / Kompetenzen – auch digital entwickelt werden?

Nach den vielen Jahrzehnten der Industriegesellschaft mit ihren Effektivität- und Effizienzansätzen, wird in der eher wissensbasierten Gesellschaft immer deutlicher, dass soziale Kompetenzen (soft skills) im Arbeitsalltag wichtiger werden. Damit diese Aussage nicht einfach so im Raum stehen bleibt, habe ich nach wissenschaftlichen Belegen dafür gesucht. Beispielhaft beziehe ich mich nachfolgend auf die Metastudie von Coelho, M. J., & Martins, H. (2022). The future of soft skills development: A systematic review of the literature of the digital training practices of soft skills. Journal of E-Learning and Knowledge Society, 18(2), 78–85). Darin wird zunächst der Begriff “soft skill” näher erläutert.

“While the term ´skill´ may refer to ´the ability of performing something well´ (Golowko, 2018), the term ´soft skill´ encompasses the ability of people to communicate with each other and work well together (Andrews and Higson 2008), social aptitudes, language and communication capabilities, friendliness and other characteristics that are typical of interpersonal relationships (Cimatti, 2016). Hard skills by opposition are perceived as the technical skills that involve working with equipment, data or even software (Laker&Powell, 2011) (…). Soft skills are becoming increasingly important in the workplace. Due to their interpersonal nature and experiential face-to- face reality, they are often touted as nearly impossible to develop online; our study finds that an increasing body of literature is offering evidence and solutions to overcome impediments and promote digital technologies use in softs kills training” (ebd.).

Die Studie zeigt also auf, dass es durchaus möglich ist, soft skills digital zu entwickeln. Dabei werden auch Vorschläge gemacht, welche digitalen Ansätze geeignet erscheinen. Letztendlich kommt es auf das Design von Lernarrangements, und somit auf kompetente Erwachsenenbildner an. Da sehe ich aktuell die Schwachstelle, da viele in dem neuen Arbeitsumfeld mitreden, die von Erwachsenenlernen/Erwachsenenbildung recht wenig verstehen. Die Technologie mit ihren Möglichkeiten überdeckt alles – sogar das Finden von besseren/angemesseneren Lösungen.

Jetzt ist noch zu klären, wie “soft skills” und Kompetenzen zusammenhängen. Frühere Kompetenzdefinitionen beziehen sich auf die im anglo-amerikanischen Raum gebräuchliche Unterscheidung individueller Leistungsdispositionen in Knowledge, Skills, Abilities and Other Characteristics (KSAO), wobei modernere Definitionen auch eher die Selbstorganisationsdisposition in den Vordergrund stellen (Siehe dazu auch Freund, R. 2011). Übertragen kann das alles bedeuten, dass es durchaus – bei geschicktem Design – möglich ist, soziale/emotionale Kompetenzen digital zu entwickeln.

Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) versuchen wir diese Zusammenhänge zu berücksichtigen. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Patenticus: Eine App um den Umgang mit geistigem Eigentum zu lernen – kostenlos

In der Industriegesellschaft haben sich Patente, Marken, Gebrauchsmuster, eingetragene Designs und Topografien als gewerbliche Schutzrechte (DPMA-Website) etabliert. In einer Wissensgesellschaft kommt dem Umgang mit geistigen Eigentums eine ganz neue Bedeutung zu. Viele Menschen sehen es beispielsweise als eine Art Sport an, von anderen abzuschreiben, ohne Quellen zu nennen. Ein physisches Teil, wie z.B. einen Stuhl zu entwenden, käme diesen Personen wohl nicht in den Sinn. Mit immateriellen Gütern umzugehen, müssen viele noch lernen.

Es ist daher sehr erfreulich, dass es mit Patencius eine kostenlose App gibt, mit der jeder den Umgang mit geistigen Eigentum lernen kann. “Patenticus entstand im Rahmen der Initiative “L2Pro – learn to protect your Intellectual Property”, soll eine Einstiegshilfe in das Thema sein und ist und bleibt kostenlos! Die Nutzung von Patenticus ist keine Rechtsberatung und kann und soll diese nicht ersetzen!”. Probieren Sie es doch einfach mal aus.

Lernplattform ist für Mobilgeräte optimiert

mobilUnsere Lernplattform basiert auf dem Lernmanagementsystem (LMS) Moodle. Dabei nutzen wir ein responsives Design, damit die Seiten auf Mobilgeräten gut nutzbar sind. Der Test bei Google hat gezeigt, dass unsere Lernplattform für Mobilgeräte optimiert ist. Es ist für alle Teilnehmer ein großer Vorteil, wenn sie die Lernplattform variable nutzen können. Informieren Sie sich über die von uns angebotenen IHK-Zertifikatslehrgänge in Köln, Gera, Lippstadt, Mannheim und Stuttgart auf unserer Lernplattform.

Gesellschaftliche Entwicklungen 2030: Die Nützlichkeit des Patentrechts stößt an Grenzen

foresight-2030-B-300Ein weiterer Trend der gesellschaftlichen Veränderungen bis 2030 (PDF): Die Nützlichkeit des Patentrechts stößt an Grenzen.  Die Anzahl der Patentanmeldungen wird gerne von Presse und Politik als Gradmesser für Innovationen in einem Land, einer Region, oder auch in einer Branche gesehen. Auf der Website des Deutschen Patent- und Markenamtes wird daher auch kräftig für das Patent – aber auch für Gebrauchsmuster, Marke und Design – geworben. Es ist unstrittig, dass Patente in der Vergangenheit wichtig für den Schutz des geistigen Eigentums und für die wirtschaftliche Nutzung waren. Heute und in Zukunft, stellt sich die Situation allerdings etwas anders dar: Einerseits sind es die überbordenden Kosten für die Patentrecherche (Softwarepatente werden hier beispielhaft genannt) und andererseits die große Anzahl patentrechtlicher Verfahren, die die Nützlichkeit von Patenten infrage stellen (S. 116). Interessant dabei ist in diesem Zusammenhang, dass “Google und Apple im Jahr 2011 erstmals mehr Geld für Patentrechtstreitigkeiten und den Ankauf von Patenten ausgegeben haben als für Forschung und Entwicklung” (S. 120 oder genauer: Duhigg, C.; Lohr, S. (2012): The Patent, Used as a Sword. In: New York Times, 07.10.2012). Nicht zuletzt ist auch die steigende Komplexität ein nicht zu unterschätzender Treiber dafür, dass das Patentrecht an seine Grenzen stößt. Es ist somit zu erwarten, dass ” (…) sich die Auseinandersetzung um die Nützlichkeit des Patentsystems als Instrument zur Förderung von Innovationen langfristig deutlich verschärfen wird” (S. 120). Diese Themen berücksichtigen wir in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK). Weitere Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Office-Gebäude aus dem 3D-Drucker

Robert+Jutta-3D-BlogSchon seit einem Jahr haben wir, Robert  und Jutta Freund, unsere 3D-Druck-Figuren im Regal stehen. Die Figuren sind natürlich nur ein Spaß gewesen, die Industrie jedoch hat diese neuen Möglichkeiten innerhalb eines Jahres schnell weiterentwickelt und genutzt. In Dubai plant die Stadt beispielsweise ein komplettes Office-Gebäude aus dem 3D-Drucker. In dem Artikel “Frisch gedruckt: Office-Gebäude aus dem 3D-Drucker” zeigt der Architektur- und Design Blog von Detail Daily vom 09.07.2015, was alles bereits möglich ist, und wie schnell es umgesetzt wird. Solche Themen besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK). Informationen finden Sie dazu auf unserer Lernplattfrom.

Schuhe für Miss Georgia aus dem 3D-Drucker

Na ja, die Überschrift ist nicht ganz richtig, denn die Schuhe für Miss Georgia wurden nicht nur mit 3D-Drucker, sondern mit Hilfe weiterer, neuer Verfahren des Additive Manufacturing hergestellt. Die meisten von Ihnen werden allerdings in den letzten Jahren eher den Begriff 3D-Drucker, und weniger den Begriff ´Additive Manufacturing´ gehört/gelesen haben. Aus diesem Grund habe ich mich für diese Überschrift entschieden. In dem Video vom 28.08.2014 kann man gut erkennen, welche Teamleistungen sich hinter dem interessanten Ergebnis verbergen.

Von “Designed for Me” zu “Designed by Me”

hbrIn einem Diskussionsbeitrag der Gruppe MCPC 2014 auf LinkedIn hat mein Kollege Marcel Weber aus Holland auf den Blogbeitrag Welcome to the “Designed By Me” Era (HBR Blog Network, 27.11.2013) verwiesen. Darin wird deutlich, wie sich alles um uns verändern wird, bzw. schon verändert hat. Dabei ist die veränderte Perspektive interessant: Hieß es früher, dass ein Produkt für jemanden persönlich ist (Designed for Me), ist es heute eher so, dass Produkte von jedermann designed und auf den Markt gebracht werden können (Designed by Me). Diese neuen Chancen werden sicherlich nicht von allen genutzt werden (können), doch wenn nur schon ein geringer Teil der aktuellen Kundschaft von Unternehmen dazu übergeht, werden wir eine ganz neue Form von Wirtschaft erleben. Siehe dazu auch Innovationsmanager/in (IHK) (ab 11.03.2014 in Köln) und Termine.

2012: Das Jahr in dem Crowdfunding durchstartete

Gut, im Beitrag 2012: The Year Crowdfunding was Kickstarte into the Mainstrem (Techcrunch vom 31.12.2012) geht es um eine eher amerikanische Sicht auf das Thema, doch das Thema ist auch in Europa/Deutschland aktuell. Die erwähnten Zahlen z.B. für die Plattform Kickstarter sind schon erstaunlich: “Kickstarter’s growth has been explosive but the success rate has held steady at around 42%. In May of 2011, when Kickstarter was two years old, the company had only seen 20,000 projects with 9,700 failing to meet their funding goal. Now, in the last days of 2012, the company is at over 81,000 projects with 43,000 failing to find success. But 34,000 were successful”. Es war noch nie so einfach, seine Ideen umzusetzen: Die Technologien sind vorhanden, es gibt sogar auf manchen Plattformen Ünterstützung z.B. bei Designfragen und die Finanzierung kann unabhängig über Crowdfunding erfolgen. Diese User-Innovation wird den Markt verändern. Unternehmen sollten diese Möglichkeiten nicht ignorieren, sondern nach den Lead-Usern im  Markt Ausschau halten und ihnen die Infrastruktur eines Unternehmens anbieten. Dadurch gewinnen beide Seiten… Wie man so etwas machen kann? Sprechen Sie mich einfach dazu an. Gerne können wir ein unverbindliches Gespräch dazu führen. Siehe dazu z.B. auch Freund, R. (2010): Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding [MCP-CE 2010) (Veröffentlichungen).

Warum ist das australische Start-Up Shoes of Prey so erfolgreich?

Shoes of Prey ist ein australisches Startup, das es Frauen seit 2009 ermöglicht, ihre eigenen Schuhe zu gestalten. Das ist erst einmal nichts besonderes, denn solche Angebote gibt es viele. Dennoch ist es schon ungewöhnlich, dass das Unternehmen in so kurzer Zeit so viel Zuspruch erfährt. Laut Techcrunch vom 06.06.2012 wurden auf der Plattform von Shoes of Prey 10 Millionen Schuhe designed… Dieser Erfolg hat dazu geführt, dass Investoren nun immerhin 3 Millionen Dollar in das Unternehmen stecken. Die Kundinnen sind bereit, einen recht hohen Preis zu zahlen, wenn sie nur das bekommen, was sie wirklich wollen! Ungewöhnlich ist auch, dass auf das umständliche und schwierige ausmessen verzichtet, und einfach nach Größen gefertigt wird. Wie das genau geschieht, zeigt das folgenden Video: