Mass Customisation City-Bike

Fahrrad-Ausschnitt1.jpgAuf der Website Innovatives Niedersachsen findet man den Hinweis, dass die FH Osnabrück ein “Stadt-Fahrrad nach Maß” entwickelt und 2006 erstmals vorgestellt hat: “In einem zweijährigen Forschungsprojekt entwickelten die Forscher ein Stadtfahrrad, das mit geringem Aufwand an die speziellen Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann. Mittels eines so genannten Bodyscannings werden zuerst dessen Körpermaße erfasst. Anschließend wird durch Einkürzen der Rohre und Verkleben mit den vorgefertigten Knotenelementen der für den Kunden ideale Fahrradrahmen erstellt und kann kurzfristig ausgeliefert werden. Ergebnis: Das Fahren wird rückenschonender, der Fahrkomfort besser. Besondere Material- oder Farbwünsche lassen sich beim Mass Customisation City-Bike ebenso leicht realisieren wie individuelle Zusatzausstattungen.” In dem Informationsblatt der FH Osnabrück finden Sie noch weitere Informationen. Aus Sicht von Mass Customization ist also die Individualisierungsebene gelöst. Wie steht es mit der Kostenebene? Sollte das Fahrrad wesentlich teuerer sein als ein Standard-Fahrrad, so handelt es sich eher um eine Einzelfertigung. Auch zu den beiden anderen Ebenen (Solution Space und Beziehungsebene) werden keine Angaben gemacht. Man kann also nich sagen, ob die Überschrift “Mass Customisation City-Bike” überhaupt stimmt.

TommyKlein – individual tailoring: Ein Selbstversuch

Anzug1.jpgAuf der Website von TommyKlein findet man folgenden Hinweis: “Maßkleidung von TommyKlein besitzt einen unvergleichbaren Tragekomfort und ist bezahlbar.” Weiterhin erfährt man, dass TommyKlein schon seit vielen Jahrzehnten in der Bekleidungsbranche tätig ist. Darüber hinaus bietet das Unternehmen einen für mich unschätzbaren Vorteil: Der Mitarbeiter der zuständigen Modeagentur kommt zu mir nach Hause, wo ich dann in Ruhe meine Wünsche besprechen kann. Da ich in Nordhessen wohne, ist die Modeagentur Reiner Bleifuß in Grünberg für mich zuständig. In einem kurzen Telefonat hatten wir im Februar einen Termin für Anfang März abgestimmt. Auf die Minute pünklich kam Herr Bleifuß zu uns und erläuterte mir und meiner Frau zunächst, welche Stoffe zur Auswahl stehen. Entsprechende Stoffmuster wurden vorgelegt und ich konnte fühlen, wie hochwertig die verschiedenen Stoffe sind. Es ist die Philosophie von TommyKlein, dass man die Maße klassisch abnimmt, also keine Technologie (Scanner) einsetzt. Beim Ausmessen habe ich einen Anzug von TommyKlein getragen, um auch den Tragekomfort zu spüren. Gerade das “Erfühlen” und “Erspüren” aus Kundensicht ist in dieser Phase wichtig. Sie können sich vorstellen, dass ich aus Interesse immer wieder Fragen hatte… Diese wurden von Herrn Bleifuß kompetent und geduldig beantwortet. Beim Ausmessen kam dann auch noch heraus, dass meine Armlängen unterschiedlich sind. Bisher war mir das bei Anzügen noch gar nicht aufgefallen. Allerdings hatte ich bei Hemden immer wieder einmal Schwierigkeiten – jetzt weiß ich auch warum. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch noch gleich ein Hemd bestellt. In ca. 4 Wochen sollen der Maßanzug und das Maßhemd geliefert werden. Ich werde Sie darüber in Teil 2 des Selbstversuchs informieren. Aus der Sicht von Mass Customization ist TommyKlein interessant:

  1. TommyKlein sucht den Kunden in dessen gewohnter Umgebung auf und verzichtet im Vergleich zu Wettbewerbern bewusst auf Einzelhandelsgeschäfte in 1a-Lagen der Großstädte. In meinem Vortrag zur MCPC2007 (MIT, Boston/USA) habe ich auf die Wichtigkeit des Kontextbezugs bei der Interaktion mit Kunden hingewiesen.
  2. TommyKlein nimmt traditionell am Kunden Maß und setzt bewusst keine Scanner ein. Einerseits ist es möglicherweise der Zielgruppe geschuldet, andererseits erscheint es auch wichtig, die Maße noch mit dem Erfahrungswissen der Fachleute zu ergänzen um die gewünschte Passform und somit das Wohlgefühl zu erreichen.
  3. TommyKlein nutzt moderne Fertigungskapazitäten in Europa, um sich in Richtung Mass Customization weiterzuentwickeln.

RKW-Arbeitskreis ´Mass Customization´ hat am 06.03.2008 in Gießen stattgefunden

rkw-arbeitskreis-mc.jpgWie schon in einem vorherigen Blogbeitrag berichtet, fand am 06.03.2008 von 15.-18.00 Uhr das erste Arbeitskreistreffen zu Mass Customization im Technologie- und Innovationszentrum in Gießen statt. Zielgruppe für den Arbeitskreis sind KMU aus dem Bereich Industriegüter. Gastgeber war das RKW in Eschborn. Herr Schröter (RKW) begrüßte die Vertreter der verschiedenen KMU und stellte zunächst das RKW und die mit dem Arbeitskreis verbundenen Ziele vor. Herr Dr. Depner (RKW) leitete danach auf das Thema Mass Customization über, indem er auf die Problematik der Kompexitätsfalle hinwies. Meine Aufgabe war es anschließend, die Grundlagen der hybriden Wettbewerbsstrategie zu erläutern und Mass Customization zu Einzelfertigung, Massenproduktion, Variantenfertigung, Lean Production, Customization/Personalization, CRM usw. abzugrenzen. Eine Fallstudie aus dem Bereich der Industriegüter rundete meinen Impulsvortrag ab. Es entwickelte sich anschließend eine angeregte Diskussion zu verschiedenen Aspekten der kundenindividuellen Massenproduktion (Mass Customization). In der Nachbereitung des ersten Treffens wird das RKW die verschiedenen Diskussionspunkte zusammenfassen und Vorschläge für das nächste Treffen machen. Falls Sie an dem nächsten Treffen teilnehmen wollen, so nehmen Sie doch bitte direkt Kontakt mit Herrn Dr. Depner vom RKW auf.

Schmuckstücke – Mass Customized

Kette1.jpgAuf der Website Pearlfection kann man sich aus verschiedenen Einzelteilen, ein individuell zusammengestelltes Schmuckstück konfigurieren. Das Designtool ist selbsterklärend und motiviert zum Ausprobieren. Die Endpreise setzen sich jeweils aus den gewählten Einzelelementen zusammen und sind durchaus konkurrenzfähig im Vergleich zu massenproduzierter Ware. Auch das Portal July and Grace hat ein ansprechendes Designtool, mit dem man sich sehr interessante Schmückstücke zusammenstellen (konfigurieren) kann. In der Pressemitteilung vom 22.01.2008 formuliert es Simon-Peter Nötzel von Julie and Grace so: „Wir können unseren Kunden individuelle Schmuckstücke in höchster Qualität zu einem Preis anbieten, der nicht über dem der herkömmlichen Massenprodukte liegt“. Nachdem man nun auch in der Schmuckbranche die Vorteile von Mass Customization erkannt und umgesetzt hat, fehlt nur noch der Übergang zu Open Innovation…

VfL Bochum holt einen Punkt bei Eintracht Frankfurt

logo_vfl_60.gifGestern waren wir beim Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt gegen VfL Bochum in der beeindruckenden Commerzbank-Arena. Mit 46.700 Zuschauer war auch das Spiel gegen den VfL Bochum sehr gut besucht. Die Kulisse und das Wetter waren prächtig, das Spiel in der ersten Halbzeit allerdings nicht. Beide Mannschaften spielten zunächst sehr diszipliniert, sodass es kaum ein Durchkommen gab. Das 0:0 zur Halbzeit war leistungsgerecht, allerdings mit einigen leichten Vorteilen für die Eintracht aus Frankfurt. Die Heimmannschaft wurde mit Pfiffen in die Pause verabschiedet. Gleich nach der Pause wollte der VfL Bochum Druck machen und fing sich sogleich einen Konter ein, der die Eintracht 1:0 in Führung brachte. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Azaouagh führte dann noch zum 1:1 Ausgleich für den VfL. Wir freuten uns gemeinsam mit den ca. 2000 mitgereisten Bochum-Fans über den gewonnnen Auswärtspunkt. Ob der Punkt glücklich erzielt wurde oder nicht, interessiert nicht, denn der VfL Bochum benötigt jeden Punkt gegen den Abstieg. Mit nunmehr 30 Punkten ist der VfL seinem Ziel (Klassenerhalt) wieder ein gutes Stück näher gekommen. Am kommenden Samstag spielt der VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart, der gestern Werder Bremen mit 6:3 besiegte.

Veröffentlichung in Koch, T. (Ed.) (2008): Lean Business Systems and Beyond

lean-business-and-beyond-2008.jpgVom 18.-20.09.2006 fand die Konferenz APMS 2006 an der Wroclaw University of Technology in Bresslau (Polen) statt. Gemeinsam mit meinem Freund Dr. Alexander Tsigkas habe ich damals einen Beitrag eingereicht, der akzeptiert wurde und den Alex dann auf der Konferenz vorgetragen hatte. Unser Beitrag ist nun auch in dem Buch zur Konferenz erschienen.

Tsigkas, A.; Freund, R.: The Lea®n Extended Enterprise. The Art of continuously achieving benefits through Value Adding Communities. In: Koch, T. (Ed.) (2008): Lean Business Systems and Beyond. IFIP TC5 WG5.7 Advanced Production Management Systems Conference (APMS’2006) Wroclaw, Poland, September 18-20, 2006. Series: IFIP International Federation for Information Processing, pp. 423-431

Promotionskolleg und Promotionsvorhaben

promotionskolleg.jpgDas interuniversitäre und internationale Promotionskolleg wird von Prof. Dr. Bernd Dewe, Martin-Luther Universität Halle in Kooperation mit Prof. Dr. Ralf Vollbrecht, TU Dresden, Prof. Dr. Peter J. Weber, Hochschule für Angewandte Sprachen, München, Prof. Dr. Claudia Wegener, Hochschule FF Potsdam, Prof. Dr. Peter Pantucek, Wien/St. Pölten (A) geleitet. Mein Promotionsvorhaben finden Sie auch auf der Website Promotionskolleg Wandlungsprozesse: Freund, Robert: Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analysebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk

MASS CUSTOM HOME®: Häuser mass customized herstellen

Hausbau1.jpgDr. Masa Noguchi von der Glasgow School of Arts beschreibt auf seiner Website MassCustomHome®, wie man Häuser individuell und dennoch kostengünstig herstellen kann (Mass Customization). Dabei leitet Dr. Masa Noguchi die einzelnen Zusammenhänge systematisch ab und folgert: “The new custom made design approach, in which housing products and services are well standardised and integrated into the system, may have the great potential to reform the current housing delivery system in North America …”. Ich frage mich natürlich, warum nur in Nordamerika? Warum nicht auch in Europa? Es fehlen (noch) die Unternehmen in Europa, die die Möglichkeiten von Mass Customization (und später von Open Innovation) für die Baubranche konsequent nutzen.

CATER: Mass Customization in der Autoindustrie – From “a” vehicle to “my” vehicle

cater.jpgDas Projekt CATER (2006-2009): “The overall aim of CATER is to facilitate networked business in the automotive industry, by bridging some of the widest gaps in the automotive ICT world of today, as well as gaps between Europe and Asia by integrating approaches from both continents. The CATER project is also specially tailored to support, through the use of ICT, the development of mass customization systems in the automotive market so that the industry can build vehicles that customers want.” Ganz besonders empfehlenswert ist die Zusammenfassung des Workshops vom 08.11.2007, der in Stuttgart stattgefunden hat: Workshop-Minutes (zip-Datei). Es wird auch wirklich Zeit, dass die Automobilindustrie die Möglichkeiten von Mass Customization und Open Innovation nutzt (Siehe dazu diesen Blogbeitrag). Neben dem EU-Projekt LEAPFROG (Mass Customization in der Bekleidungsindustrie) und dem EU-Projekt EURO-SHOE ist das EU-Projekt CATER (aber auch das Projekt OSCAR) ein weiterer Beleg dafür, dass Mass Customization ein wichtiges Thema geworden ist. Die Projektergebnisse werden sicherlich auch Auswirkungen auf mittelständische Unternehmen haben. Auch KMU (ob Zulieferer oder Hersteller) sollten sich daher rechtzeitig mit Mass Customization (und Open Innovation) befassen.

Hartig, J.; Klieme, E. (Hrsg.) (2007): Möglichkeiten und Voraussetzungen technologiebasierter Kompetenzdiagnostik

hartig-klieme-2007.jpgEs handelt sich hier um eine Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, in der auch begründet wird, warum Kompetenz im Kontext gesehen werden sollte. Darüber hinaus wird auch auf den Zusammenhang Intelligenz und Kompetenz verwiesen. In dem Beitrag von Klieme/Maag-Merti/Hartig: Kompetenzbegriff und Bedeutung des Kompetenzbegriffs im Bildungswesen, S. 5-15 findet man auf Seite 6 folgende Hinweise: “So definierte bereits White (1959, S. 317) Kompetenz als ´effective interaction (of the individual) with the environment´; besonders prägnant beschreiben Connell, Scheridan und Gardner (2003, S. 142) Kompetenzen als ´realized abilities´. Auch für Weinert (1999, 2001), der in einem für die OECD erstellten Gutachten eine Übersicht über verschiedene Kompetenzdefinitionen vornahm, ist die Kontextspezifität von Kompetenzen zentral (vgl. auch Klieme 2004a). Während in der Intelligenzforschung kognitive Leistungskonsrukte untersucht werden, die über eine breite Vielfalt von Situationen generalisierbar sind, beziehen sich Kompetenzkonstruke auf spezifische Anforderungsbereiche – die Frage ´kompetenz wofür?´ ist notwendiger Bestandteil jeder Kompetenzdefinition.” Die Autoren gehen auf Gardner ein, verwenden anschließend allerdings einen Intelligenzbegriff, der auf den klassischen IQ hindeutet (g-Faktor). Die Multiple Intelligenzen Theorie erweitert das Intelligenzverständnis, indem es Intelligenz kontextualisiert (Siehe dazu die Erläuterungen von Aissen-Crewett 1998). Aus diesem Grund schlägt Rauner (2004) auch vor, von Multiple Kompetenzen zu sprechen.