VON ARBEIT 1.0 ZU ARBEIT 4.0
              
Erwerbsarbeit hat sich in der Vergangenheit schon oft verändert. Im 18. Jahrhundert konnte körperliche Arbeit mit der Einführung von Dampfmaschinen und mechanischen Produktionsanlagen für viele  Menschen erleichtert werden (Arbeit 1.0).
 
Ende des 19. Jahrhunderts veränderte die Industrialisierung mit der Massenproduktion von Produkten und Dienstleistungen die Organisation von Arbeit (Taylorismus). Weiterhin ermöglichte die Vernetzung der Handelswege eine globale Arbeitsteilung (Arbeit 2.0).
 
Im 20.Jahrhundert wiederum, wurde Arbeit durch den Einsatz von Informationstechnologie und Elektronik weiter automatisiert. Es ging – und geht – hier hauptsächlich darum, Transaktionen effektiv und effizient durchzuführen. Die heutigen EDV-Systeme haben in den Unternehmen viel dazu beigetragen, dass wir Produktions-, aber auch verstärkt Dienstleistungsprozesse, schneller und besser ausführen können. Informationsnetze schafften eine noch stärkere Vernetzung der Märkte. Auch in dieser Phase entstanden viele neue Arbeitsplätze und andere fielen mit der Zeit weg (Arbeit 3.0).
 
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wir nun vor einem erneuten grundlegenden Wandel der Produktionsweise. Die wachsende Vernetzung und zunehmende Kooperation von Mensch und Maschine ändert nicht nur die Art, wie wir produzieren, sondern schafft auch ganz neue Produkte und Dienstleistungen (Arbeit 4.0).
 
(Vgl. dazu ausführlich Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2015:34ff., und Freund, R. (2016): Wie verändert Cognitive Computing die HR-Landschaft, in:  HR Performance 2/2016 (PDF). 
   
                    
LERNEN: SELBSTGESTEUERT, SELBSTORGANISIERT           

            

Berufliche Weiterbildung ist wegen des rasanten technischen Fortschritts der Schlüssel für lebenslanges Lernen und Arbeiten 4.0 (DIGITALE STRATEGIE 2025). Dabei wird formales Lernen (Institutionell organisiertes Lernen), Informelles Lernen (Lernen als „natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens“) und Non-formales Lernen (Selbstgesteuertes Lernen) unterschieden.

Ziel ist es, von einem eher fremdgesteuerten Lernen zu einem immer stärker selbstgesteuerten Lernen überzugehen. Im Zusammenhang mit Arbeit 4.0 kommt dabei Lernen als Problemlösungsprozess unter Unsicherheit - und somit dem selbstorganisierten Lernen - eine besondere Bedeutung zu.

Neue Technologien können dazu beitragen, Lerninhalte, Lernorte und Lernsubjekte selbst zu wählen und zu bestimmen (Entgrenzung des Lernens). Es ist daher sinnvoll, zu Inhalt und Kontext seine persönliche Lernstrategie zu entwickeln (Siehe dazu auch Gesellschaftliche Veränderungen 2030: Lernen und Arbeiten in einer smarten Welt).

Der Begriff "Selbstorganisation" ist hier eng verbunden mit dem heutigen Verständnis von Kompetenz als "Selbstorganisationsdisposition". Diese Zusammenhänge zeigen, dass Lernmanagement eng verbunden ist mit einem modernen Kompetenzmanagement.
                 


„Die neue Lernkultur ist ermöglichungsorientiert, selbstorganisationsfundiert und kompetenzzentriert“ (Erpenbeck/von Rosenstiel 2003:XII), wodurch sich das Lernmanagement zum Kompetenzmanagement erweitert" (vgl. Sauter/Sauter 2005:1).

               

Siehe dazu auch ausführlich Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

            

                 

(c) Dr. Robert Freund, M.A.   35099 Burgwald   E-Mail: info@RobertFreund.de  Website: www.RobertFreund.de

Zuletzt geändert: Mittwoch, 6. Dezember 2023, 13:29