Lernen: Selbstgesteuert, selbstorganisiert
Lernen ist ein Begriff, der in vielen Bereichen verwendet wird, und der sich über die Jahre auch in seinem Verständnis weiterentwickelt hat. Dabei wird formales Lernen (Institutionell organisiertes Lernen), Informelles Lernen (Lernen als „natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens“) und Non-formales Lernen (Selbstgesteuertes Lernen) unterschieden. Ziel ist es, von einem eher fremdgesteuerten Lernen zu einem immer stärler selbstgesteuerten Lernen überzugehen. Im Zusammenhang mit Arbeit 4.0 kommt dabei Lernen als Problemlösungsprozess unter Unsicherheit – und somit dem selbstgesteuerten Lernen – eine besondere Bedeutung zu.
Neue Technologien können dazu beitragen, Lerninhalte, Lernorte und Lernsubjekte selbst zu wählen und zu bestimmen (Entgrenzung des Lernens). Blended Learning bietet hier die Möglichkeit, die Vorteile des Präsenz-Lernens, mit den Vorteilen des Online-Lernens zu verbinden. Voraussetzung ist für ein gutes Blended-Learning-Konzept ist dabei nicht nur die technische Umsetzung, sondern hauptsächlich die methodisch-didaktische Konzeption, die selbstgesteuertes/selbstorganisiertes Lernen ermöglichen, und somit unterstützen soll.
Der Begriff “selbstgesteuert” ist hier eng verbunden mit “Selbstorganisation” und “Selbstorganisationsdisposition“, was der Definition von Kompetenz entspricht. Diese Zusammenhänge zeigen, dass Lernmanagement eng verbunden ist mit einem modernen Kompetenzmanagement. „Die neue Lernkultur ist ermöglichungsorientiert, selbstorganisationsfundiert und kompetenzzentriert“ (Erpenbeck/von Rosenstiel 2003:XII), wodurch sich das Lernm.anagement zum Kompetenzmanagement erweitert (vgl. Sauter/Sauter 2005:1)
Siehe dazu ausführlich Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.