Scrum Guide 2020: Mehrere Produktinkremente in einem Sprint sind möglich

Ein Produktinkrement wird als Ergebnis eines Sprints im Review vom Scrum Team und möglichen Stakeholdern beurteilt. Dabei muss das Produktinkrement der Definition of Done entsprechen. Das Review wurde bei dieser Vorgehensweise oft als eine Art “Freigabe” interpretiert. Diese Perspektive wurde nun im Scrum Guide erweitert, denn darin wird erläutert, dass Produktinkremente durchaus auch innerhalb eines Sprints abgenommen und ausgeliefert werden. Auf diesen Zusammenhang weisen Brüggemann et al. noch einmal hin.

“Der Scrum Guide 2020 ermöglicht die Erstellung mehrerer Produktinkremente in einem Sprint. In der Vergangenheit war es notwendig, bis zum Sprintende zu warten, um ein neues Produktinkrement produktiv setzen zu können. Stattdessen gilt nun: Jedes Mal, wenn ein Product Backlog Item die Definition of Done erfüllt, gibt es ein neues Produktinkrement. Diese Inkremente können also auch während eines Sprints abgenommen und theoretisch ausgeliefert werden. Dadurch wird nicht nur eine kontinuierliche Auslieferung ermöglicht, die Änderung führt hoffentlich auch dazu, dass das Sprint Review nicht mehr als ´Freigabe Veranstaltung´ missinterpretiert wird” (Brüggenkamp et al. 2021:17).

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was bedeutet “potenziell auslieferbar” bei einem Produktinkrement?

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Im SCRUM Rahmenwerk (SCRUM Guide 2020) gibt es verschiedene Events und Artefakte. Zu den Artefakten gehört das Produktinkrement, das nach einer Iteration (Sprint) vorliegen soll. Dabei muss das Inkrement den Definition of Done (DoD) genügen und dem Sprint-Ziel entsprechend einen Mehrwert liefern. In Bezug auf das Produktinkrement gibt es dabei immer wieder einmal unterschiedliche Beschreibungen.

“Jede Iteration soll ein potenziell releasefähiges Produktinkrement liefern, das den Wert des Produkts insgesamt steigert. (Hinweis: In einigen Versionen von Scrum und anderen agilen Ansätzen wird dies als ´potenziell auslieferbares Produkt´ oder ´potenziell verwendbares Produktinkrement´ bezeichnet.) [LeSS] erklärt dieses Ziel wie folgt: ´Potenziell auslieferbar ist eine Aussage über die Qualität der Software und nicht über den Wert oder die Vermarktbarkeit der Software. Wenn ein Produkt potenziell auslieferbar ist, bedeutet das, dass die gesamte Arbeit, die für die aktuell implementierten Features aufgewendet werden muss, erledigt wurde und das Produkt aus technischer Perspektive auslieferbar ist. Es heißt jedoch nicht, dass die implementierten Features für den Kunden ausreichend werthaltig sind, so dass er ein neues Release haben möchte. Letzteres bestimmt der Product Owner.´“ (Hruschka et al. 2022:68).

Siehe dazu auch Was macht ein minimal funktionsfähiges Produkt (MVP) aus? und Wie MVP´s (Minimum Viable Products) zur Kundenzufriedenheit beitragen.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu unseren Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.