Künstliche Intelligenz bei Standardprojekten

Künstliche Intelligenz (KI) bietet auf allen gesellschaftlichen Ebenen Anwendungsmöglichkeiten – auch im Projektmanagement. Dabei stellt sich die Frage, wie Künstliche Intelligenz (KI) bei verschiedenen Projekten eingesetzt werden kann. Barth/Sarstedt (2024) schlagen dazu in Anlehnung an Kuster (2022) vor, verschiedene Projektkategorien zu unterscheiden – eine davon kann die Kategorie “Standardprojekte” sein.

Standardprojekte sind eine Projektkategorie, die sich durch eine eher geringe Soziale Komplexität, und eine relativ gute Bestimmbarkeit von Aufgabe und Lösungsweg auszeichnen. Künstliche Intelligenz kann bei solchen Projekten als “Agierende Einheit” (vgl. Barth/Sarstedt 2024) bezeichnet werden. Die Autoren meinen damit, dass die Künstliche Intelligenz im Extremfall Projektmanager bei Standardprojekten komplett ersetzen kann” (ebd.).

Auch in dem Beitrag Mensch und Künstliche Intelligenz: Engineering bottlenecks und die fehlende Mitte wird deutlich, um welche Aufgaben es dabei geht. Siehe dazu auch Projektmanager: Soziale Interaktionsprozesse und ihre Bedeutung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager: Soziale Interaktionsprozesse und ihre Bedeutung für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI)

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Die Rolle eines Projektmanagers, einer Projektmanagerin, ist vielschichtig. In der Theorie gibt es viele Themen die abgedeckt werden sollen. Dazu zählen planerische, kontrollierende und steuernde Tätigkeiten, Kommunikation und Organisation. Darüber hinaus gehören auch Führungsaufgaben, Weisungen und Entscheidungen zum Arbeitsfeld. Zu all den genannten Punkten gibt es in der Literatur viele Hinweise zur möglichen Umsetzung, doch kommen in der Praxis viele soziale Interaktionen hinzu.

Eigene Darstellung – Quelle: Barth/Sarstedt (2024)

“Ohne soziales Miteinander und soziale Interaktionsprozesse ist kein Projekt zielführend zum Abschluss zu bringen. Der Begriff sozial ist aus dem lat. „sozialis“ abgeleitet, was so viel wie gesellschaftlich, gemeinnützig bzw. hilfsbereit bedeuten kann. Die soziale Interaktion sollte demnach auch innerhalb von einem Projekt von gemeinschaftlichem und sich unterstützendem Handeln geprägt sein” (Barth/Sarstedt 2024).

Betrachten wir die Prozesse in der Realität (Abbildung) so wird deutlich, dass neben den technischen auch viele sozialen Interaktionsprozesse für den Erfolg von Projekten nötig sind. Beispielsweise zählen kognitive und menschliche Sensorik zu einzusetzen, Mensch zu sein (z.B. Emotionen zu zeigen) oder auch Verantwortung zu tragen. zu den jeweiligen Punkten sind in der Abbildung weitere Unterpunkte genannt, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte.

Die gesamten sozialen Interaktionsprozesse können durch “kognitive Empathie und Fingerspitzengefühl” (ebd.) erschlossen werden. An dieser Stelle führt das zu der Frage, inwieweit Künstliche Intelligenz (KI) solche Bereiche abdecken kann. Aktuelle sieht es so aus, dass der Nutzen von Künstlicher Intelligenz (KI) zunächst auf den Punkten liegt, die auf der Seite “Theorie” stehen. Auf der Seite “Praxis” stehen allerdings viele Punkte, die von Künstlicher Intelligenz (aktuell noch) nicht abgedeckt werden. Es wird als Projektmanager daher darauf ankommen, beide Potentiale für das Projektmanagement sinnvoll und angemessen zu nutzen. Siehe dazu auch Mensch und Künstliche Intelligenz: Engineering bottlenecks und die fehlende Mitte.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Künstliche Intelligenz – ein Kategorienfehler?

Der Begriff Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Es geht dabei allerdings hauptsächlich um die verschiedenen Tools wie ChatGPT, Bard, usw. Es wir suggeriert, dass diese Art der datenbasierten Problemlösung Intelligenz darstellet, eben Künstliche Intelligenz. Dazu gibt es allerdings den Einwand, dass es sich hierbei um einen Kategorienfehler handeln könnte, bzw. handelt. Dazu habe ich folgenden aktuellen Text gefunden:

“Maschinen können helfen, schneller Datenoperationen auszuführen – aber helfen sie auch, bessere Entscheidungen zu treffen? Maschinen helfen logischer zu folgern – aber helfen sie auch, skeptisch zu zweifeln? Maschinen können Daten vereinen aber können sie auch Widerstand organisieren? Maschinen können Informationen aufbereiten aber können sie auch Unbestimmtheit zulassen? Im Begriff der Künstlichen Intelligenz liegt das, was Niklas Luhmann einen Kategorienfehler nannte. Ein Kategorienfehler ist es, wenn eine Bäckerin versucht belegte Brötchen zu backen oder ein Bauer, Bratkartoffeln zu pflanzen. Im Wortspiel Künstliche Intelligenz werden zwei fundamental verschiedene Kategorien verwechselt: das Lösen strategischer (und formalisierbarer) Probleme, das in der KI als Intelligenz interpretiert wird einerseits und das Bewusstsein, das in der Fähigkeit besteht, auf die Komplexität der Welt durch Kreativität und Gefühl zu antworten andererseits. Kann KI letzteres? Nein, denn dazu müssen soziale, emotionale und Künstliche Intelligenz zusammenwirken” (Ehlers 2023, in Schmohl 2023).

Interessant dabei ist, dass nicht nur Nikas Luhmann herangezogen werden kann, sondern auch Howard Gardner in seiner Theorie der Mulftiplen Intelligenz darauf verweist, dass es sich bei Künstlicher Intelligenz um einen Kategorienfehler handelt. Ob Howard Gardner sich direkt dabei auf Luhmann bezieht, kann ich nicht sagen. Siehe dazu Steckt hinter der Künstlichen Intelligenz keine echte Intelligenz? Wie ist das zu verstehen?

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Welche Wissenschaften können Soziale Komplexität besonders gut beschreiben?

Der Begriff “Komplexität” wird überall thematisiert, wenn es um die Beschreibung des veränderten Umfelds (VUCA), um die Unterscheidung zu “Kompliziert”, usw. geht. Doch wenn man sich genauer damit beschäftigt, geht es hauptsächlich um die Bewältigung von Komplexität in sozialen Systemen – wie z.B. Organisationen / Unternehmen. Siehe dazu auch Unternehmen als sozialer Organismus – Unsinn, oder? oder Was macht eine menschlich-soziale Selbstorganisation aus? Diese Hinweise deuten schon an, dass es durchaus Sinn machen kann, u.a. bei den Sozialwissenschaften nach Bewältigungsstrategien für die Soziale Komplexität zu suchen.

“Soziale Komplexität schließt die Perspektive der ersten Person ein. Subjektive Erfahrung ist eine unverzichtbare Dimension sozialer Formationen. Systemisches Denken setzt die Berücksichtigung der sozioökonomischen, historischen Situiertheit des menschlichen Handelns im jeweiligen Kontext voraus. Die Geistes- und Sozialwissenschaften sind daher besonders gut geeignet, (1) die Entwicklung sozialer Komplexität zu beschreiben und (2) das gesellschaftliche Schema, innerhalb dessen die Sinngebung erfolgt, neu zu gestalten. Dadurch steuern sie normative Leitlinien für wünschenswerte Veränderungen bei, indem sie die komplexe Verflechtung verschiedener normativer Sphären (von der individuellen zur kollektiven Ebene und umgekehrt) untersuchen. Soziale Komplexität hat eine zirkuläre Struktur, die einer Rückkopplungsschleife. Im Zentrum dieser Struktur steht das menschliche Werden, das in natürliche und soziale Gegebenheiten eingebunden ist, auf die es einerseits Einfluss nimmt und von denen es andererseits beeinflusst wird. Die Geistes- und Sozialwissenschaften können Instrumente zur Bewältigung von Komplexität entwickeln. Sie können zukunftsorientiert sein, indem sie realistische Utopien und Modelle für einen sozialen Wandel zum Positiven hin entwerfen, die die nichtreduzierbare Komplexität und Kontingenz unserer individuellen und kollektiven Wertorientierung respektieren” (Gabriel et al (2022:66): Auf dem Weg zu einer Neuen Aufklärung – Ein Plädoyer für zukunftsorientierte Geisteswissenschaften.

Betrachten wir das Vorgehen im Umgang mit Sozialer Komplexität in Gesellschaft und Organisationen, so wird deutlich, dass der Fokus oft auf der Technologie liegt > Technologie first. Dann kommt die Organisation und irgendwann der Mensch. Gut, diese einfache Wirkungskette wird der komplexen Situation nicht gerecht. Dennoch ist etwas an diesem Bild irritierend: Es ist ein Mindset (oder besser: ein Mantra), das durchaus in den Unternehmen anzutreffen ist. Es wird auch hier deutlich, dass wir die Deutung und Bewältigung der aktuellen Krisen nicht nur der Technik, den Naturwissenschaften oder der Wirtschaft überlassen sollten.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, und zu weiteren Terminen und Standorten, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager:in Sozialwirtschaft: Blended Learning Lehrgang

Der entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager:in Sozialwirtschaft wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Christian Hell (Praxis Konkret, Balingen) speziell auf die Belange der Sozialwirtschaft abgestimmt. Mit über 1,5 Millionen Mitarbeiter steht auch diese Branche vor gravierenden Veränderungen, die alle mit Hilfe von Projekten umgesetzt werden – Projekte sind dabei Träger des Wandels.

Projektmanager:in Sozialwirtschaft 01-202317.01.2023Kassel
Projektmanager:in Sozialwirtschaft 01-202325.08.2023Hamm
Lehrgangstermine 2023

Die Lehrgänge können über unseren Partner con.sentio gebucht werden. Auf der Landingpage finden Sie dazu weitere Hinweise. Durchgeführt werden die Lehrgänge von Herrn Hell, Praxis Konkret Hell.

Informationen zu unseren Lehrgängen und zu weiteren Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Merksätze zu Projekten für die Gesellschaft

Projekt und Projektmanagement wird oftmals noch sehr ingenieurwissenschaftlich und wirtschaftlich betrachtet. Es gibt allerdings auch sehr viele Projekte, die gesellschaftliche Ziele haben und eher sozial oder bürgerschaftlich sind (Siehe dazu auch Projektifizierung der Gesellschaft). Es stellt sich bei diesen Projekte immer wieder die Frage, welche Erfolgskriterien zu beachten sind. In dem Beitrag von Kaestener, R. (2022): Terra Incognita – Projektmanagement für bürgerschaftliches Engagement. In: projektmanagementaktuell 1/2022, S. 12-13 werden dazu verschiedene Merksätze formuliert und erläutert:

Projekte für die Gesellschaft beginnen meist beim gedachten gewünschten Ergebnis.

Projekte für die Gesellschaft benötigen Verbündete.

Projekte für die Gesellschaft werden vom freiwilligen Engagement getragen.

Auch Projekte für die Gesellschaft brauchen Geld.

Projekte für die Gesellschaft bedeuten das Austragen von Konflikten in der Gesellschaft.

Projekte für die Gesellschaft bestehen zu einem deutlichen Anteil aus Öffentlichkeitsarbeit.

Betrachtet man die besonderen Rahmenbedingungen für Projekte mit bürgerschaftlichen Engagement so wird deutlich, dass auch das Projektmanagement dazu Schwerpunkte setzen muss. In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Unterschiede ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK) bei der IHK Arnsberg durchgeführt

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Christian Hell (Praxis Konkret, Balingen) speziell auf die Sozialwirtschaft abgestimmt. Mit über 1,5 Millionen Mitarbeiter steht auch diese Branche vor gravierenden Veränderungen, die alle mit Hilfe von Projekten umgesetzt werden – Projekte sind dabei Träger des Wandels.

Bei der IHK Arnsberg wurde nun ein weiterer Inhouse-Lehrgang für eine Organisation aus der Sozialwirtschaft durchgeführt. Herr Hell leitete diesen Lehrgang und unterstützte die Teilnehmer dabei, die entsprechenden Kompetenzen zu entwickeln. Am Zertifikatsworkshop (14.10.2021) konnte ich mir ein Bild davon machen.

Die Erfahrungen werden wir jetzt nutzen, um den Lehrgang weiterzuentwickeln und auf dem Markt zu positionieren. Sollten Sie Fragen zu diesem Lehrgang haben, so können Sie Herrn Hell direkt auf seiner Website kontaktieren. Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Lernplattform.

Projektmanagement-Handbuch für Flüchtlingsprojekte

pm-soz-titelbildDie Gesellschaft für Projektmanagement e.V. hat ein Projektmanagement-Handbuch (PDF) veröffentlicht, das helfen soll, Flüchtlingsprojekte besser zu planen und durchzuführen:

Das Handbuch richtet sich unter Anwendung grundlegender Projektmanagement-Methoden an die Helfer der Kommunen, Kreise und Städte, die mit Flüchtlingshilfeaufgaben betraut sind.

Viele der in dem Handbuch genannten Inhalte sind in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager Sozialwirtschaft (IHK) enthalten. In diesem Lehrgang können Sie Ihre Projektmanagement-Kompetenzen weiterentwickeln und mit einem IHK-Zertifikat bestätigen lassen. Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen mit IHK-Zertifikat finden Sie auf unserer Lernplattform.

Blended Learning bedeutet auch gemeinsames Lernen an Präsenztagen

moderatorenkofferWenn manche Blended Learning hören, verwechseln sie es häufig mit WBT (Web-based Training) oder reinen Online-Kursen usw. Der Reiz von Blended Learning Konzepten ist es allerdings, dass sich Präsenztage und Onlinephasen sinnvoll abwechseln. Einfach die Präsenztage weiter so zu belassen wie bisher, und einige Inhalte online anzubieten reicht heute nicht mehr aus. Um ein Blended Learning Konzept zu entwickeln, müssen Präsenz-Lernen und Online-Lernen gut aufeinander abgestimmt sein. Bei den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) ist das der Fall – Teilnehmer bestätigen das jedes Jahr. Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK) ab Herbst in Stuttgart

pm-soz-titelbildDer Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Sozialwirtschaft (IHK) wird im Herbst vom 18.09.-12.11.2015 in Stuttgart angeboten. Unser Partner, die Praxis Konkret GbR, hat den von und entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) auf die Anforderungen der Sozialwirtschaft angepasst, wodurch sich ein direkter Mehrwert für Teilnehmer aus der Sozialwirtschaft ergibt. Informieren Sie sich auf der Website von Praxis Konkret über das Angebot, bzw. über unsere Moodle-Lernplattform.