Was hat Kreativität mit einer Zelle zu tun?

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In der heutigen Zeit brauch wir viele neue Ideen und müssen diese dann auch noch zeitnah in innovative Produkte, Dienstleistungen, Prozesse, organisationale Strukturen usw. übertragen. Basis für solche Tätigkeiten sind immer wieder kreative Prozesse. Es stellt sich somit die Frage, welche Randbedingungen Kreativität fördern können.

Austausch und Durchlässigkeit – das ist ein naturgegebenes Prinzip von Kreativität und in der Natur zu beobachten. So sind etwa die Wände einer lebendigen Zelle ebenfalls nicht starr und schließen die Welt draußen nicht vollkommen von der Welt im Zellinneren ab. Sie sind semipermeabel: Sinnvolle Stoffe werden hineingelassen, andere nicht. Dies ist die Funktionsweise der Osmose, ein Vorgang, der für viele regulative Abläufe in der Natur von Bedeutung ist (Pöppel/Wagner 2012:18)

In der Evolution hat sich gezeigt, dass starre Grenzen nicht förderlich sind, um sich in einem turbulenten Umfeld zu behaupten. Diese halbdurchlässigen – semipermeable – Strukturen verbinden die Potentiale des Inneren mit den Potentialen des Äußeren, um neue adaptive Lösungen zu entwickeln. Die Unternehmensorganisation kann sich von diesen evolutionären Prozessen einiges abschauen und somit lernen.

Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2017

Der Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft 2017 (PDF, Kurzfassung) erläutert zunächst, was Kultur- und Kreativwirtschaft bedeutet (Seite 3):

„Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.“

Das wesentliche Kriterium ist somit der Begriff “erwerbswirtschaftlich” – alle anderen Bereiche sind somit in dem Bericht nicht weiter berücksichtigt. Es zeigt sich weiterhin, dass in dem erwähnten Wirtschaftsbereich immerhin ca. 1 Millionen Menschen tätig sind. Im Vergleich zu anderen Sektoren, ist das eine enorme Anzahl. Weiterhin ist für mich interessant, wie die Innovationsperspektive in dem Monitoringbericht berücksichtigt wird, da die Erfassung von Innovationen gerade im Kultur- und Kreativbereich problematisch ist (S. 24):

In der internationalen Innovationsstatistik wird zum Zweck der Innovationsmessung die Methodik aus dem Oslo-Manual verwendet (OECD und Eurostat, 2005). Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird allerdings in der Innovationsstatistik nicht vollständig erfasst; zudem werden nur Unternehmen mit zumindest fünf Beschäftigten betrachtet, sodass die allermeisten Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft nicht abgebildet werden.

Der Bezug auf das Oslo-Manual aus dem Jahr 2005 erscheint nicht mehr zeitgemäß und führt zu falschen – oder ungenauen – Beurteilungen der Innovationsleistungen verschiedener Sektoren. Immerhin werden ca. 15% der User Innovationen in den Statistiken nicht beachtet (Eric von Hippel). Solche Themen besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK), der bis zum Sommer 2018 noch in Köln und Mannheim angeboten wird. Informationen zu unseren IHK-Zertifikatslehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Kultur- und Kreativpiloten können sich noch bis zum 16.06.2014 bewerben

kreativpiloten-2014Auch in diesem Jahr können Sie sich wieder bewerben: Anmeldeschluss ist der 16.06.2014. Die Ausschreibung möchte ich zum Anlass nehmen, noch einmal auf die Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschkand hinzuweisen. Ich bin sicher, dass vielen folgende Kennzahlen überraschen werden (Quelle):

In Deutschland arbeiten mittlerweile über eine Million Menschen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie verteilen sich auf knapp 240.000 Unternehmen, also vor allem Klein- und Kleinstunternehmen, die zusammen aber einen Umsatz von insgesamt 137 Milliarden Euro erzielen. Mit ihrem Beitrag von 64 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung liegt sie in Deutschland an dritter Stelle im Branchenvergleich. Vor der Chemieindustrie. Vor der Energiewirtschaft.

Kultur- und Kreativpiloten 2013 ausgezeichnet: Müsste es nicht besser Innovationspiloten heissen?

Die Website Kultur- und Kreativpiloten Deutschland zeichnet seit 2010 Ideen aus, die letztendlich auch umgesetzt wurden. In diesem Jahr 2013 sind es 32 Preisträger aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands – Herzlichen Glückwunsch! Auffällig ist allerdings schon, dass recht viele Preisträger aus Berlin sind… Da es sich um umgesetzte Ideen handelt, sind es aus meiner Sicht eher Innovationen, als Ideen, denn Ideen entspringen einer individuellen Kreativität, die dann gemeinsam mit anderen zu Innovationen weiterentwickelt werden. Siehe dazu Kreativität wird oftmals mit Innovation verwechselt (Pöppel, E.; Wagner, B. 2012:14).