Projektarbeit und Intrinsiche Motivation

In klasischen Arbeitsprozessen, in denen es darum geht, Abläufe möglichst fehlerlos, effektiv und effizient zu wiederholen, sind Impulse von Außen (extrinsische Motivation), wie zum Beispiel durch Boni für Mitarbeiter, oftmals motivierend. Bei eher kreativen Arbeiten ist das allerdings nicht so. Wenn es darum geht, komplizierte und komplexe Probleme zu lösen, kommt der Kreativität eine besondere Rolle zu. Das ist auch in der Projektarbeit so, da hier komplexe Probleme unter anderem mit Kreativität gelöst werden müssen. Siehe dazu auch Teamarbeit und Projektarbeit: Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Entscheidend für die Kraetivität bei der Projektarbeit ist die jeweilige intrinsiche Motivation von Mitarbeitern, die alle unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen, Vorstellungen von Führung usw. mitbringen.

“Die Voraussetzung für erfolgreiches und kreatives Arbeiten ist eine starke innere Motivation. Es geht darum, aus einem inneren Anreiz heraus zu handeln und eine Tätigkeit zu verfolgen. Aufgaben, die ein hohes Maß an Kreativität erfordern, gelingen mit einer starken intrinsischen Motivation besser als durch eine „von außen einwirkende“, extrinsische Motivation. Es ist wissenschaftlich belegt, dass extrinsische Motivatoren wie beispielsweise Boni einen negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit haben, wenn die Aufgabe Kreativität erfordert (vgl. Pink 2010).” (Lang/Scherner 2019:290).

Es stellt sich in dem Zusammenhang natürlich gleich die Frage, welche Rahmenbedingungen intrinsiche Motivation fördern kann. In dem Beitrag Gestaltungsmerkmale, die eine intrinsische Motivation, d. h. eine Aufgabenorientierung bewirken finden Sie dazu Hinweise.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

BigBlueButton: Das alternative Webconferenzsystem

BigBlueButton (BBB) ist ein alternatives Webkonferenzsystem, das wir aus verschiedenen Gründen auf unserer Lernplattform nutzen. Zunächst einmal ist BigBlueButton (BBB) eine Open Source Anwendung, die von sehr vielen Menschen entwickelt wurde und auch weiterentwickelt wird. Darüber hinaus bietet BigBlueButton (BBB) einen Datenschutz, der bei vergleichbaren, kommerziellen Angeboten oftmals nicht so gegeben ist.

Auf der virtuell durchgeführten BigBlueButton Weltkonferenz 2023 (12.-14.07.2023) werden wieder interessante Entwicklung vorgestellt, die schon bald in die Updates einfließen werden.

“You’ll hear from industry experts in online learning, core members of the BigBlueButton project, and members of the community sharing their experiences.”

Wir nutzen BigBlueButton in unseren Blended Learning Lehrgängen als eine integrierte Anwendung innerhalb von unserem Lernmanagementsystem (LMS), das auf Moodle basiert. Weiterhin verwenden wir Greenlight als Oberfläche zur Verwaltung von Webkonferenzen – live oder auch aufgezeichnet.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Gedanken zu der Frage: Ist “New Work” tendenziell die “Re-Naturierung” von Arbeit?

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Manche von Ihnen werden sich fragen, wie ich auf so einen komischen Gedanken komme, denn New Work verspricht schon im Namen etwas (komplett) Neues, oder nicht? Schauen wir uns den Begriff etwas genauer an, der ursprünglich auf Frithjof Bergmanns zurückgeht und schon in den 1980er Jahren geprägt wurde. In verschiedenen Beiträgen zur “neuen” Arbeitswelt habe ich mit Hilfe von Quellen erläutert/beschrieben, was heute unter “New Work” verstanden wird. Beispielsweise hat das Fraunhofer IAO eine Arbeitsdefinition veröffentlicht, die wissenschaftlich fundiert ist, und auf die ich mich beziehe.

Weiterhin zeigen Beispiele aus dem New Work Barometer auf, wie vielfältig die neue Arbeitswelt beschrieben werden kann, wobei diese Multidimensionalität auch zu Kritik führt. In diesem Zusammenhang tauchen auch Begriffe wie “Nachhaltigkeit”, “Zero Waste”, “Circular Economy”, und auch “Re-Naturierung” auf, die mich nachdenklich stimmen.

Ich habe den Eindruck, dass alles, was in den letzten Jahrzehnten mit viel Geld künstlich erschaffen wurde, an vielen Stellen wieder re-naturiert wird. Fragen Sie einfach einmal beispielhaft bei den Städteplanern nach, die künstliche Kanäle wieder re-naturieren, trockengelegte Moore wieder re-naturieren usw. Wie sieht das nun bei dem Konstrukt “Arbeit” aus – siehe dazu ausführlicher Arbeit 1.0 bis Arbeit 4.0.

Die Menschen in der Agrargesellschaft (dominierend vor der Industriegesellschaft), haben in ihrem Haus gearbeitet und gewohnt. Die Trennung von Arbeit und Wohnung kam erst in der Industriegesellschaft und wird heute neu als Homeoffice oder Hybride Arbeit postuliert.

Die Menschen in der Agrargesellschaft haben viele Jahrzehnete im Einklang mit der Natur gelebt und verschiedene Pflanzensorten angebaut (diversifiziert), Verschwendung wurde vermieden (ohne die Lean-Prinzipen zu kennen) und vieles musste einfach selbst gemacht werden (Selbstorganisation in einem komplexen Umfeld, das noch nicht mit VUCA bezeichnet wurde.).

Die Menschen in der Agrargesellschaft haben sich an der Natur orientiert und dabei in Jahreszeiten grob geplant und in jeden Monat je nach Wetterlage ihre Arbeit selbst organisiert (Iterativ Komplexität bewältigt) ohne Scrum mit einem Sprint von einem Monat zu kennen.

Die künstlich geschaffene Welt der Industriegesellschaft hat Arbeit von den äußeren Einflüssen abgeschottet, und künstliche Arbeitsformen und künstliche Produkte/Dienstleistungen, die den Menschen oftmals eher schaden als Nutzen, und zu einer beispiellosen Überproduktion von nicht notwendigen Produkten/Dienstleistungen geführt.

Natürlich ist die heutige New Work sehr stark von Technologie/Digitalisierung getrieben, doch wozu wird diese eingesetzt? Wird Technologie zum Wohle der Menschen und der Natur genutzt, oder einfach nur zum Digitalisieren der vielen künstlichen industriellen Prozesse, die ein noch mehr an unnötigen Produkten und Dienstleistungen auf den Markt bringen?

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Der Podcast von Projekt Management Austria (PMA)

Projektmanagement ist ein Thema, zu dem viel veröffentlicht wird – und das in den verschiedensten Formaten. Zu diesen Formaten zählen auch Podcast. In Gesprächen mit Experten und Expertinnen gibt beispielsweise der Podcast von Projekt Management Austria (PMA) Einblicke in verschiedene Themen und in verschiedene Projekte. Aktuell finden Sie 15 Folgen. Hören Sie doch mal rein.

Empfehlenswert sind daneben natürlich auch die Website der PMA und der informative Blog.  Die PMA ist die offizielle Vertretung der IPMA® (International Project Management Association) in Österreich.

Solche Hinweise gibt es auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Öffentliche Projekte: Welche wesentlichen Probleme gibt es im Projektverlauf?

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Öffentliche Projekte stehen oft in der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht gut dar. Es scheint, als ob die “Öffentliche Hand” unfähig ist, Projekte erfolgreich durchzuführen. Doch auch Unternehmen bekleckern sich mit ihren Projekten nicht immer mit Ruhm. Bei Unternehmen wird darüber nur gelächelt, doch bei öffentlichen Projekte wird geschimpft und teilweise geflucht, da es ja “unsere Steuergelder” sind. Dass es auch anders geht, zeigt der Beitrag Können öffentliche Infrastrukturprojekte nicht besser durchgeführt werden?

Doch was sind konkret die Probleme im Projektverlauf bei öffentlichen Projekten? Prof. Dr. Silke Schönert sieht hier drei wesentliche Punkte (Quelle: Der Zukunftskongress Staat & Verwaltung 2023 – Interview mit Prof. Dr. Silke Schönert, in projektmanagementaktuell 2/2023):

1) Projekte werden häufig aus politischen Gründen zu schnell gestartet, ohne vorhergehend eine systematische Projektmanagement-Planung aufzustellen.

2) Rollen werden unklar definiert bzw. politisch motiviert besetzt, sodass die fachliche Eignung nicht immer im Vordergrund steht.

3) Es fehlt in Teilen ein Verständnis für den Unterschied zwischen Projekt- und Programmmanagement. Häufig handelt es sich in der öffentlichen Verwaltung um Programme und nicht um Projekte, hier werden also ganz andere Methoden und Kompetenzen erforderlich.

Diese drei Punkte zeigen schon, dass sich die öffentlichen Strukturen verändern müssen, damit öffentliche Projekte in Zukunft erfolgreicher durchgeführt werden können. Die Veränderungen beziehen sich dabei nicht nur auf die jeweiligen Projektmanagement-Kompetenzen, sondern auch auf die politischen und Verwaltungsstrukturen.

Meines Erachtens ist das nicht allen Akteuren bewusst, denn es wird aktuell eher versucht, die nicht mehr zeitgemäßen Strukturen/Prozesse/Projekte zu digitalisieren, ohne sie grundlegend zu erneuern. Es macht keinen Sinn, Strukturen/Prozesse/Projekte zu digitalisieren, die möglicherweise in Zukunft nicht mehr benötigt werden.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Ist Wissenstransfer in ihrer Organisation wichtig? Wenn ja: Befassen Sie sich mit Erwachsenenbildung!

Über “Wissen” und zum Umgang mit Wissen (Wissen managen) habe ich in unserem Blog schon viele Beiträge geschrieben (Kategorie: Wissensmanagement). Diesmal möchte ich auf den Begriff “Wissenstransfer” und später auf den Zusammenhang mit der Erwachsenenbildung eingehen. Zunächst also soll geklärt werden, was unter “Wissenstransfer zu verstehen ist. Dabei möchte ich den vielen umgangssprachlichen Ansätzen keinen Raum geben, sondern beziehe mich (wie möglichst immer) auf wissenschaftlichen Ansätzen. Diese sind dann oft nicht so plakativ und einfach, doch erleichtern sie ein besseres Verständnis.

Wissenstransfer ” bezeichnet die Übertragung von (z.?B. wissenschaftlichem) Wissen in einen anderen Kontext als den seines Entstehens. Eine disziplinübergreifend anerkannte Definition gibt es nicht; hierfür sind die Anwendungsfelder des Begriffs zu verschieden. Häufig wird der interorganisationale und interpersonale Transfer von Wissen zwischen Forschung und Praxis, zwischen Expertinnen bzw. Experten und Laien, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft oder zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsfeldern (z. B. der Industrie) betrachtet” (Brandt, P. (i.E.). Art. Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation. In R. Arnold, E. Nuissl & J. Schrader (Hrsg.), Wörterbuch Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; zitiert in Brandt, P. (2022): Stichwort Transfer. In weiter bilden 2/2022).

Die hier angesprochene kontextabhängige Übertragung von Wissen, bzw. der Transfer von Wissen, wird oft fälschlicherweise mit einer Wissensvermittlung gleichgesetzt. Fäschlicherweise deshalb, da ein Wissenstransfer nur dann erfolgreich ist, wenn “auf der Seite des rezipierenden Kontexts Wissen produktiv verarbeitet und in eigene Horizonte transformiert wurde (Weber, 2004; zitiert ebd.”).

Es handelt sich hier also eher um eine aktive Aneignung von Wissen, die ermöglicht werden kann. Die Erwachsenenbildung hat daher schon lange den Schwerpunkt auf eine Ermöglichungsdidaktik gelegt . Es zeigt sich, dass es beim Umgang mit Wissen, und dem damit auch verbundenen Wissenstransfer vorteilhaft sein kann, wenn beispielsweise Führungskräfte in Unternehmen etwas von einer modernen Erwachsenenbildung verstehen. Die Realität in Unternehmen sieht allerdings anders aus: Es überwiegen Slogans/Buzzwords aus der industriellen Betriebswirtschaft, die kaum noch eine Passung zur Realität haben, und immer mehr an Grenzen stoßen.

Projektleitbild – ein Fallbeispiel

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In Projekten geht es immer im Ziele, die erreicht werden sollen. Es erleichtert die Zusammenerarbeit in Organisationen, wenn schon eine Projektkultur Einzug gehalten hat, die die bisher in der Massenprpduktion vorherrschende Routinearbeit ergänzt, oder schon abgelöst hat. Dazu ist es weiterhin förderlich, wenn ein Projektleitbild zu etablieren und zu leben, das oft an das Agile Manifest erinnert. Das wiederum ist nicht verwunderlich, da das Agile Manifest Elemente aus “Lean” formuliert. Im folgenden Fallbeispiel ist ein Projektleitbild für ein Projekt zur deutschlandweiten Einführung eines Personalverwaltungssystems (PVS) dargestellt.

Erfolg im TeamAuftraggeber und Auftragnehmer streben gemeinsam als Team den Projekterfolg an.
Erfolg für alleDas Projekt ist dann erfolgreich, wenn das Ziel im Einklang von Qualität, Ressourceneinsatz und Termintreue erreicht wird.
Erfolg durch KommunikationDie Projektteammitglieder betreiben eine (pro-) aktive, umfangreiche Kommunikation (und kein “aktives Warten”). Dazu gehört auch die frühzeitige Eskalation.
Erfolg durch FührungDie Projektleitung übt eindeutige Richtlinienkompetenz aus.
Erfolg durch VertrauenVor dem Vertrag steht die gemeinsame Lösungsfindung. Vertragsdiskussionen nicht im Tagesgeschäft.
Erfolg durch ErfahrungDas System PVS ist erst am Ende von Roll-out 2 abgeschlossen.
Quelle: Erne, R.; Hüsselmann, C.; Langhardt, S. (2023): Lean Project Management. Warum Sie sich in Projekten mehr um Misserfolgsfaktoren kümmern sollten, in: projektmanagementaktuell 2/2023.

Siehe dazu auch Lean Project Management: Verschwendungsarten in Projekten und Unternehmenskultur und Projektkultur im Spannungsfeld zwischen “Tight” und “Loose”.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Trotz Digitalisierung gibt es erhebliche Produktivitätsprobleme in der Projektarbeit

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Wenn es um Projektarbeit geht, reden wir of über die Frage, ob es um planbare/komplizierte, oder eher um komplexe Projekte geht. Je nach Vorgehensmodell (planbasiert,hybrid,agil) wird dann auch die Projektarbeit organisiert – und das immer mehr digitalisiert. Dass es dabei zu Produktivitätsproblemen kommt, hat eine aktuelle Studie nun aufgedeckt. Siehe dazu auch Lean Project Management: Verschwendungsarten in Projekten.

Die amerikanische Studie von Lucid Software Bridging the alignment gap: Survey uncovers key factors affecting organizational productivity zeigt nun dabei erhebliche Produktivitätsprobleme auf. Nun kann man natürlich gegen diese Studie argumentieren, dass Lucid Software als Anbieter verschiedener Softwarelösungen ein Interesse daran hat, einen Bedarf darzustellen. Dennoch sind die Ergebnisse meiner Ansicht nach so aussagefähig, dass sich Organisationen über die (digitale) Zusammenarbeit Gedanken machen sollten, um die Verschwendungen zu reduzieren, bzw.. zu vermeiden. ZDNET geht in dem Beitrag Schlechte Dokumentation verursacht Produktivitätsprobleme (01.06.2023) auf die Ergebnisse der oben genannten Studie ein.

Repräsentative Studie zeigt: Angestellte verbringen wöchentlich fast einen ganzen Tag allein mit Informationssuche. (…) Eine Problemquelle für den Zugriff auf Informationen ist, dass es in vielen Unternehmen an einer einheitlichen Herangehensweise für die Ablage von wichtigen, projektbezogenen Dokumenten fehlt. Weltweit sagen knapp drei von zehn Befragten, dass jede Abteilung ihres Unternehmens Dokumente anders speichert. Bei weiteren 18 Prozent unterscheidet es sich sogar je nach Projektleiter. So müssen Teammitglieder sich stets neu orientieren, um notwendige Materialien zu finden, bevor sie mit der Arbeit beginnen können.” (ZDNET vom 01.06.2024).

Darüber hinaus geht es in dem Beitrag auch um Visualisierung und Transparenz usw. Alle diese Hinweise deuten darauf hin, dass Unternehmen in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich ERP-Systeme nutzten, um kaufmännische und technische Routineprzesse (Abteilungsarbeit) abzubilden. In der eher projektorientierten Wertschöpfung ist es erforderlich, die Zusammenarbeit zu ermöglichen und zu unterstützen. Dazu sind Kollaborationsplattformen geeignet, die sich von den klassischen Softwareanwendungen unterscheiden.Siehe dazu Von der Projektmanagement-Software zur Kollaborationsplattform. Interessant dabei ist, dass Kollaborationsplattformen unter “Social Media” fallen, damit aber nicht identisch sind.

Weiterhin sollte sich jede Organisation darüber Gedanken machen, wie sie mit den unternehmens- und personengebundenen Daten umgehen möchte. Ist es eine gute Idee, die Daten einer Plattform zu überlassen, bei der nicht immer klar ist, wie mit diesen unternehmens- und personengebundenen Daten umgegangen wird?

Es geht auch anders: Daten selbst verwalten – Open Source basiert. Bei uns beispielsweise laufen alle Kollaborations-Anwendungen auf unseren Servern, sodass die Daten sicher sind. Wir nutzen in der Projektarbeit OpenProject zusammen mit dem Lernmanagementsystem (LMS) Moodle, dem Videokonferenzsystem BigBlueButton (BBB)Greenlight als einfache Oberfläche für Videokonferenzen mit BBB, der Cloudanwendung Nextcloud, und WordPress als Blog.

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Projektmanagement bei einem Start-up (Erfahrungsbericht): Klassischer PM-Rahmen und agile Umsetzung?

In einem Umfeld, in dem die Anforderungen nicht ganz klar sind, und sich immer wieder ändern, und auch das Vorgehen nicht von vornherein klar ist, werden agile rbeitsweisen bei der Umsetzung verwendet (Siehe dazu beispielsweise diesen Bitrag zur Stacey-Matrix). Darüber hinaus gibt es allerdings auch bei Start-ups Rahmenbedingungen, die von Stakeholdern wie Investoren eingefordert werden. In einen ausführlichen Erfahrungsbericht habe ich folgenden Hinweis gefunden.

“Da es in einem Start-up wenig reife Prozesse gibt, sollte zunächst Zeit darauf verwendet werden, eine Top-Level-Struktur aus Portfolios, Programmen und Projekten zu bilden. Je nach Art der Projekte sollte dann bewusst entschieden werden, welche Management Ansätze gewählt werden. Investoren sind gewohnt, klare Ergebnisse an einem bestimmten Termin für ihr Geld zu erhalten. Auch wenn die Umsetzung der Arbeit agil erfolgt und hier in Teilen Scrum zur Anwendung kommen kann, sollte es eine klassische „Klammer“ um die Liefergegenstände und Investoren-Meilensteine, gerade nach außen, geben.” (Fiebeler, P. (2023): Projektmanagement in einem Start-up – ein Erfahrungsbericht, in: projektmanagementaktuell 2/2023).

Der Autor Patrick Fiebeler berichtet in dem Beitrag von einem stark wachsenden jungen Unternehmen. Die hier beschriebene Gesamtstruktur deutet auf einen hybriden Ordnungsrahmen hin, der an die jeweiligenUnternehmens- und Projekt-Anforderungen angepasst/adaptiert wird.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Lean Project Management: Verschwendungsarten in Projekten

Lean Production (TPS:Toyota Produktions-System), Lean Management und Lean Thinking sind schon seit vielen Jahrzehnten bewärte Ansätze in Organisationen. An dieser Stelle möchte ich darauf eingehen, wie einzelne Elemente auf das Projektmanagement übertragen werden können. Die folgende Übersicht zeigt, wie die im TPS verwendeten Verschwendungsarten beispielhaft auf Projekte übertragen werden können.

Warten: Ein klassisches Symptom der Verschwendung ist das Warten, sei es auf Zulieferungen anderer, auf erforderliche Informationen oder auf Entscheidungen.
Überbearbeitung: Überbearbeitung kann in Form von überflüssigen Anforderungen an Ergebnisse oder Prozesse, in Form von unnötigen Ergebnissen und/oder in Form von
„Information Overload“ vorkommen, welcher die wirklich relevanten Informationen verdeckt.
Unterbearbeitung: Die Verschwendungsart Unterbearbeitung kann das oberflächliche Abarbeiten von Aufgabenlisten, die unzureichende Dokumentation von Arbeit und/oder ein „Zu wenig“ an Information und Kommunikation bezeichnen.
Fehler: Verschwendung durch Fehler kann bedeuten, dass im Projekt gar nicht klar ist, was ein Fehler (und was ein Feature) ist, dass eindeutige Fehler aus unterschiedlichen Gründen einfach ignoriert werden und?/?oder dass auf Basis fehlerhafter Informationen gearbeitet wird.
Unnötige Bewegung: Unnötige Bewegung kann sich physisch auf überflüssiges Reisen oder Transporte von Gütern beziehen, aber auch immateriell auf unnötige Änderungen im Projekt oder häufige Arbeitsunterbrechungen, die Task Switching nach sich ziehen.
Fehlallokation: Fehlallokation kann – quantitativ – das Fehlen von personellen, physischen oder finanziellen Ressourcen und/oder – qualitativ – das Vermissen der erforderlichen Kompetenzen zur richtigen Zeit am richtigen Ort umfassen.
Fehlweisung: Fehlweisung liegt dann vor, wenn der Nutzen für die Projektkunden unklar ist, keine klaren Projektprioritäten allen bekannt sind und/oder Verantwortlichkeiten für Arbeitspakete diffus sind.

Quelle: Erne, R.; Hüsselmann, C.; Langhardt, S. (2023): Lean Project Management. Warum Sie sich in Projekten mehr um Misserfolgsfaktoren kümmern sollten, in: projektmanagementaktuell 2/2023.

Die Autoren haben darüber hinaus zum Thema Lean Project Management ein umfangreiches Framework entwickelt: UPMF: Ein Framework für agiles, hybrides und plangetriebenes Projektmanagement.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.