Interessante Studie zu Crowd Worker in Deutschland

Die Hans Böckler Stiftung hat 2016 die empirische Studie Crowd Worker in Deutschland (PDF) veröffentlicht. In dieser ging es um das Arbeitsumfeld auf externen Crowdsourcing-Plattformen. Besonders wichtig ist dabei, was unter Crowdsourcing und Crowd Work zu verstehen ist. Der Begriff Crowdsourcing geht ja bekanntlich auf Jeffe Howe aus dem Jahr 2006 zurück. Auf der Seite 15 ist folgende Definition zu finden:

Beim Crowdsourcing schlägt ein Crowdsourcer, der Unternehmung, Organisation, Gruppe oder Individuum sein kann, einer undefinierten Menge von potenziell Mitwirkenden (Crowdsourcees bzw. Crowd Worker) eine Aufgabe über einen offenen Aufruf vor. Diese Crowd Worker, die Individuen, formelle oder informelle Gruppen, Organisationen oder Unternehmen sein können, übernehmen die Bearbeitung der Aufgabe. Der folgende Interaktionsprozess erfolgt über IT-gestützte Crowdsourcing-Plattformen (nach Leimeister und Zogaj 2013).

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass deutsche Crowd Worker durchschnittlich auf zwei Plattformen tätig sind, und es sehr viele unterschiedliche Ausgestaltungen von Crowd Work gibt. Solche Zusammenhänge besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK), der bis zum Sommer 2018 noch in Köln und Mannheim angeboten wird. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was versteht man heute unter Crowdworking?

arbeiten-40Die Entgrenzung von Arbeit ist überall zu erkennen. Es ist schon erstaunlich, dass die Beschreibungen der Soziologen (Reflexive Modernisierung) immer deutlicher in der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu erkennen sind. Deutschland – bzw. in den Industrienationen allgemein – gehen viele immer noch vom sogenannten Normalarbeitverhältnis aus, das in dem Grünbuch Arbeit 4.0 (2015) wie folgt definiert wird:

In den 1980er Jahren wurde von einer Reihe von Wissenschaftlern die empirisch in Westdeutschland am weitesten verbreitete Form von Erwerbstätigkeit als Normalarbeitsverhältnis mit folgenden Merkmalen definiert: dauerhafte und unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeittätigkeit mit geregelten Arbeitszeiten außerhalb der Zeitarbeitsbranche. Implizit wurde häufig davon ausgegangen, dass der Beschäftigte männlicher Alleinverdiener mit Familie war.

Diese Bild (Deutungsmuster) hat sich festgesetzt, wobei jede Abweichung davon negativ bewertet wird. In den letzten Jahren wird allerdings auch deutlich, dass Arbeit nicht nur Normalarbeit bedeuten kann, sondern es viele Formen entgrenzter Arbeit geben kann. Eine Form wird Crowdworking genannt. Das Grünbuch Arbeit 4.0 (2015) definiert Crowdworking wie folgt:

Beim Crowdworking werden Aufträge, meist zerteilt in kleinere Aufgaben, über digitale Plattformen an Crowdworker vergeben. Dies kann sowohl an die eigenen Beschäftigten erfolgen (internes Crowdworking) als auch an Dritte (externes Crowdworking), die oftmals als Solo-Selbständige für viele Auftraggeber weltweit arbeiten.

Wir sollten uns von dem traditionellen Deutungsmuster von Arbeit  lösen und viele verschiedene Formen von Arbeit (Erwerbsarbeit) akzeptieren. Die Realität hat uns dabei schon lange eingeholt (Stichwort: Wissensarbeit). Es zeigt sich jedoch, dass unser Sozialsystem, unser Rechtssystem und unser politisches System den modernen Anforderungen für moderne Gesellschaften nicht entspricht. Hier werden immer noch auf neue Fragen alte Antworten gegeben. Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Datenreport 2012: Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

Der Datenreport 2012: Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen zeigt “die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft für die hessische Wirtschaft.” Darüber hinaus wird das Thema auch auf Bundesebene bzw. auf europäischer Ebene stark beachtet. Die kreative Klasse (Florida) ist für Innovationen (auch soziale Innovationen) wichtig und zeigt, wie sich wissensbasierte Arbeit weiter verändert, bzw. das Umfeld mit prägt (Siehe dazu auch Coworking, Co-Creation usw.).

Coworking Europe Conference

Die Coworking Europe Conference findet vom 08.-10. November in Paris statt. Nach Brüssel (2010) und Berlin (2011) ist es schon die dritte Konferenz, zu der ca. 300 Teilnehmer erwartet werden. Coworking Spaces soll es in der Zwischenzeit ca. 1.500 geben. Diese Bereiche werden häufig in Ballungszentren gegründet und geben Kreativarbeitern die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen.