Projektmanager: Modell einer hybriden Laufbahn in Organisationen

Modell einer hybriden Laufbahn (Hölzle 2010, in Anlehnung an Kessler und Hönle 2002, S. 43)

Über den Trend zu einem Hybriden Projektmanagement habe ich hier schon oft geschrieben. Dabei geht es im Kern darum, die beiden extremen Pole “Plangetriebenes Projektmanagement” und “Agiles Projektmanagement” je nach Projekt, Programm, Portfolio angemessen zu kombinieren. Siehe dazu PMI (2024) Global Survey: Hybrides Projektmanagement wird immer wichtiger.

Der Begriff “Hybrid” wird allerdings auch in anderen Kontexten verwendet – beispielsweise bei der Entwicklung von Karrieren für Projektverantwortliche in einer Organisation. Dabei wird der Mitarbeitern oftmals die Rolle eines Projektmanagers aufgedrängt, ohne dass die Mitarbeiter bewusst danach gesucht hätten:

“Few individuals grow up with the dream of one day becoming a project manager. It is neither a well-defined nor a well understood career path within most modern organizations. Generally, the role is thrust upon people rather than being sought” (Hölzle 2010, nach Pinto und Kharbanda 1997, S. 216).

In der Abbildung ist beispielhaft das Prinzip einer hybriden Laufbahn dargestellt: Nach der Ausbildung, bzw. des Studiums werden zunächst erste Projekte in dem Bereich X bearbeitet. Anschließend kommen noch weitere Bereiche (Y und Z) dazu, und es wird der Status “Teamleiter” erreicht.

Mit der nachgewiesenen Erfahrung (mit den nachgewiesenen Kompetenzen) wird der Teamleiter über die Zeit zum Projektleiter – international ist die Bezeichnung Projektmanager üblich. Auf der gleichen Führungsebene gibt es auch noch den Abteilungsleiter. Über beide Führungsanforderungen ist der Weg zum z.B. Bereichsleiter geebnet.

Der Begriff “hybride Laufbahn” bezieht sich hier also nicht auf den Einsatz von plangetriebenen, hybriden oder agilen Vorgehensmodellen im Projektmanagement, sondern meint hier die wechselseitige Kompetenzentwicklung im Kontext Projekt und im Kontext Abteilung/Bereich. Die dabei entwickelten Kompetenzen führen dann zu den übergeordneten Positionen in Organisationen.

Siehe dazu auch Projektmanager: Verknüpfung von Laufbahnstufen mit Projektklassen.

Projektmanagement: Bauchgefühl, Intelligenz und Erfahrung

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In mehreren Blogbeiträgen habe ich schon über das Phänomen des Bauchgefühls in komplexen Problemlösungsprozessen geschrieben. Siehe dazu beispielsweise Das “Bauchgefühl”: Eine unbewusste Intelligenz? oder auch Kann Intuition als Brücke zwischen impliziten und expliziten Wissen gesehen werden? Darüber hinaus habe ich auch etwas mit Verbindung zum Projektmanagement gefunden:

Bauchgefühle sind gewissermaßen Äußerungen unserer unbewussten Intelligenz. Das Unterbewusstsein ordnet unsere Einfälle, je nachdem wie erfolgreich sie in der Vergangenheit waren. Deshalb kommen Fachleuten die besten Ideen meist zuerst. Und auch deshalb ist es so wichtig, seinem Bauch nur zu trauen in Bereichen, in denen man Erfahrung hat. Beispielsweise beim Schachspielen, beim Sport – oder beim Projektmanagement beispielsweise. (… ) „Take the Best“-Faustregel schlägt komplexe Entscheidungsmethodik” (Interview mit Prof. Gerd Gigerenzer in projektmanagementaktuell 3/2008).

Mitarbeiter mit Erfahrungen werden auch als Experten bezeichnet, die in komplexen Problemlösungsprozessen Muster erkennen – oder auch erspüren – die andere einfach nicht sehen/erspüren. Diese Expertise in einem beruflichen Umfeld (einer beruflichen Domäne) scheint – zusammen mit einer inneren Intelligenz – komplexen Methoden zur Entscheidungsfindung überlegen zu sein. Gigerenzer klärt an dieser Stelle allerdings nicht, was er unter der inneren Intelligenz versteht. Ich gehe hier von Howard Gardner´s Theorie der Multiplen Intelligenzen aus.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Digital Customer Experience nutzen

customer-experienceDie Interaktionen mit Kunden laufen verstärkt digital ab. Unternehmen sollten daher diesen digitalen Raum nutzen und für den Kunden als Erfahrungsraum ausgestalten. Bisher haben Unternehmen diese Chancen noch nicht erkannt und umgesetzt. Das geht zumindest aus einer Studie hervor, die im November 2014 veröffentlicht wurde: Putting the Experience in Digital Customer Experience (PDF). Keyfindings (S.4):

  • Almost 60% of respondents say that analysis of digitally-derived customer data is key to their company’s innovation efforts.
  • Within three years, collecting and analyzing customer metadata will become more important than collecting and analyzing customer transaction data.
  • Fewer than 30% of respondents believe their customers’ digitally-mediated experience and engagement with their companies could qualify as “high quality”; a quarter believes it is no better than “fair.”
  • Only 16% of respondents claim to be effective at collecting and leveraging customer data from digital interactions.
  • Approximately 42% of respondents said that customer and data analysis is not a key element of their innovation efforts, and 47% don’t seem to be focused on creating personalized services.
  • Fewer than 20% of respondents use analytics generated by application programming interface (API) traffic to understand their customers’ online and offline purchase journeys.
  • Just 41% of respondents in the retail industry say they will be effective at analyzing customer metadata by 2017.
  • A mere 42% of respondents say they have adequate tools and skills to analyze digitally generated data.
  • Only one-third of respondents have made adjustments to their business model to pursue strategies driven by digital information about their customers.

Promotionskolleg am 14.07.2008 an der TU Dresden

robert freund.jpgDie nächste Sitzung meines Promotionskollegs findet am Montag, 14. Juli 2008, von 12:00 bis 20:00 Uhr am Institut von Professor Dr. Vollbrecht an der TU Dresden statt. Voraussichtlich werde ich dort die Möglichkeit erhalten, mein Promotionsvorhaben (Promotionsskizze) mit den Kollegen zu diskutieren. Die Erfahrung aus vorherigen Treffen hat gezeigt, dass diese Diskussionen sehr hilfreich sind, um Schwachstellen in Methodik und Argumentation zu erkennen. Ich bin sehr gespannt …