Hardt, M.; Negri, A. (2010): Common Wealth. Das Ende des Eigentums

Nach der Finanzmarkt- und der sich daraus entwickelnden Wirtschaftskrise ist es mal wieder an der Zeit darüber nachzudenken, ob unser aktuelles Wirtschaften noch angemessen ist. In dem Buch Hardt, M.; Negri, A. (2010): Common Wealth. Das Ende des Eigentums beschreiben die Autoren einen Alternativentwurf, der zumindest zum Nachdenken anregt. Immerhin geht es um eine “menschlichere Alternative des Zusammenlebens”. Fragt man sich natürlich sofort, was für eine Art des Zusammenlebens zur Zeit wohl noch überwiegt? Die verschiedenen Krisen der Vergangenheit haben auch gezeigt, dass sich zunächst nicht sehr viel ändert, obwohl Politiker permanent davon reden. Dennoch kommt der Wissenschaft in gesellschaftlichen Transformationsprozessen (Refexive Modernisierung) alternative Deutungsmuster aufzuzeigen. Immerhin der erste Schritt bei Veränderungsprozessen… Siehe dazu auch Fritz Böhle: Der Mensch als geistiges und praktisches Wesen

Finanzmarktkrise: Aus der Wissensbilanz – Made in Germany Maßnahmen ableiten – aber wer will das schon?

Nach dem ersten kleinen Konjunkturprogramm soll es nun Anfang des Jahres 2009 ein zweites geben. Dazu treffen sich Vertreter aus den verschiedensten Branchen (auch Kunden?) in Berlin, um Lösungen zu finden. Im Vorfeld hört man, dass wohl jede Branche für sich reklamiert, die wichtigste zu sein. Wie kann man dieses Problem lösen? Ich habe manchmal das Gefühl, als ob es auf die neuen Fragen, nur alte Antworten gibt: Viel Geld muss her – Viel hilft viel… Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany schlage ich folgende Vorgehensweise vor:

  1. Systemabgrenzung: Bundesrepublik Deutschland
  2. Umfeld, Szenarien, Ziele: Finanzmarktkrise…
  3. Teamzusammensetzung: Horizontal und vertikal. Dieser Punkt scheint bei der Zusammensetzung für die Gespräche Anfang 2009 nicht gegeben zu sein – ist allerdings für eine qualitativ gute Wissensbilanz – Made in Germany wichtig.
  4. Moderator: ?
  5. Ergebnisse und Prozesse: Ist es das Ziel, ein lebenswertes Land für die Bürger zu schaffen, oder eher ein Selbstbedienungsladen für Konzerne?
  6. Einflussfaktoren für Humankapital, Strukturkapital und Beziehungskapital ermitteln
  7. QQS: Qualität, Quantität und Systematik bestimmen. Hier können schon die ersten Maßnahmen abgeleitet werden (Portfoliodarstellung: Wissenslandkarte)
  8. Indikatoren könnten auch erst einmal entfallen
  9. Wirkungsnetz: Hier werden die Wirkungszusammenhänge bestimmt. Genau das geht in der momentanen Diskussion um die Gelder aus dem Rettungschirm unter!
  10. Generatoren: Welche Einflussfaktoren wirken über die Prozess auf die Ergebnisse. Aus den Generatoren und der Portfoliodarstellung kann die Regierung dann die Maßnahmen ableiten. Interessant dabei ist, dass man in dem Wirkungsnetz oftmals mit geringen Mittel sehr viel erreichen kann

Aber: Wer will das schon? Siehe dazu auch diesen BLogbeitrag.