Künstliche Intelligenz: 99% der Unternehmensdaten sind (noch) nicht in den Trainingsdaten der LLMs zu finden

Wenn es um allgemein verfügbare Daten aus dem Internet geht, können die bekannten Closed Source KI-Modelle erstaunliche Ergebnisse liefern. Dabei bestehen die genutzten Trainingsdaten der LLMs (Large Language Models) oft aus den im Internet verfügbaren Daten – immer öfter allerdings auch aus Daten, die eigentlich dem Urheberrecht unterliegen, und somit nicht genutzt werden dürften.

Wenn es um die speziellen Daten einer Branche oder eines Unternehmens geht, sind deren Daten nicht in diesen Trainingsdaten enthalten und können somit bei den Ergebnissen auch nicht berücksichtigt werden. Nun könnte man meinen, dass das kein Problem darstellen sollte, immerhin ist es ja möglich ist, die eigenen Daten für die KI-Nutzung zur Verfügung zu stellen – einfach hochladen. Doch was passiert dann mit diesen Daten?

Immer mehr Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen sind bei diesem Punkt vorsichtig, da sie nicht wissen, was mit ihren Daten bei der KI-Nutzung durch Closed Source oder auch Closed Weighted Modellen passiert. Diese Modelle sind immer noch intransparent und daher wie eine Black Box zu bewerten. Siehe dazu Das Kontinuum zwischen Closed Source AI und Open Source AI oder Künstliche Intelligenz: Würden Sie aus diesem Glas trinken?

Wollen Sie wirklich IHRE Daten solchen Modellen zur Verfügung stellen, um DEREN Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern?

“So here’s the deal: you’ve got data. That data you have access to isn’t part of these LLMs at all. Why? Because it’s your corporate data. We can assure you that many LLM providers want it. In fact, the reason 99% of corporate data isn’t scraped and sucked into an LLM is because you didn’t post it on the internet. (…) Are you planning to give it away and let others create disproportionate amounts of value from your data, essentially making your data THEIR competitive advantage OR are you going to make your data YOUR competitive advantage?” (Thomas et al. 2025).

Doch was ist die Alternative? Nutzen Sie IHRE Daten zusammen mit Open Source AI auf ihren eigenen Servern. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Alle Daten bleiben bei Ihnen.

Siehe dazu auch

LocalAI: KI-Modelle und eigene Daten kombinieren

LocalAI: Aktuell können wir aus 713 Modellen auswählen

Ollama: AI Agenten mit verschiedenen Open Source Modellen entwickeln

Digitale Souveränität: Wo befinden sich deine Daten?

Künstliche Intelligenz: Vorteile von Small Language Models (SLMs)

Aktuell bekannte KI-Anwendungen rühmen sich seit Jahren, sehr große Mengen an Trainingsdaten (Large Language Models) zu verarbeiten. Der Tenor war und ist oft noch: Je größer die Trainingsdatenbank, um so besser.

In der Zwischenzeit weiß man allerdings, dass das so nicht stimmt und Large Language Models (LLMs) durchaus auch Nachteile haben. Beispielsweise ist die Genauigkeit der Daten ein Problem – immerhin sind die Daten oft ausschließlich aus dem Internet. Daten von Unternehmen und private Daten sind fast gar nicht verfügbar. Weiterhin ist das Halluzinieren ein Problem. Dabei sind die Antworten scheinbar plausibel, stimmen aber nicht.

Muddu Sudhaker hat diese Punkte in seinem Artikel noch einmal aufgeführt. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass es in Zukunft immer mehr darauf ankommen wird, kleinere, speziellere Trainingsdatenbanken zu nutzen – eben Small Language Models (SLMs).

Muddu Sudhakar (2024): Small Language Models (SLMs): The Next Frontier for the Enterprise, Forbes, LINK

Große Vorteile der SLMs sieht der Autor natürlich einmal in der Genauigkeit der Daten und damit in den besseren Ergebnissen. Weiterhin sind SLMs natürlich auch kostensparender. Einerseits sind die Entwicklungskosten geringer, andererseits benötigt man keine aufwendige Hardware, um SLMs zu betreiben. Teilweise können solche Modelle auf dem eigenen PC, oder auf dem Smartphone betrieben werden.

Solche Argumente sind natürlich gerade für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) interessant, die mit den geeigneten SLMs und ihren eigen, unternehmensinternen Daten ein interessantes und kostengünstiges KI-System aufbauen können.

Voraussetzung dafür ist für mich, dass alle Daten auf den eigenen Servern bleiben, was aktuell nur mit Open Source AI möglich ist. OpenAI mit ChatGPT ist KEIN Open Source AI.

Free Open Source Software (FOSS): Eigene LocalAI-Instanz mit ersten drei Modellen eingerichtet

Quelle: Eigener Screenshot

In verschiedenen Blogbeiträgen hatte ich darauf hingewiesen, dass es für Organisationen in Zukunft immer wichtiger wird, die digitale Abhängigkeiten von kommerziellen IT-/AI-Anbietern zu reduzieren – auch bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (AI: Artificial Intelligence), da die Trainingsdatenbanken der verschiedenen Anbieter

(1) nicht transparent sind,
(2) es zu Urheberrechtsverletzungen kommen kann,
(3) und nicht klar ist, was mit den eigenen eingegeben Daten, z.B. über Prompts oder hochgeladenen Dateien, passiert.

Siehe dazu auch Digitale Souveränität: Europa, USA und China im Vergleich. Nicht zuletzt werden die Kosten für die KI-Nutzung immer höher – beispielsweise bei Microsoft und der Nutzung des KI-Assistenten Copilot: KI treibt Microsoft-365-Preise in die Höhe (golem vom 17.01.2025).

Es ist natürlich leicht, darüber zu schreiben und die Dinge anzuprangern, schwieriger ist es, Lösungen aufzuzeigen, die die oben genannten Punkte (1-3) umgehen. Zunächst einmal ist die Basis von einer Lösung Free Open Source Software (FOSS). Eine FOSS-Alternative zu OpenAI, Claude usw. haben wir auf einem Server installiert und die ersten drei Modelle installiert. Was bedeutet das?

Wenn wir in einem Chat einen Prompt (Text, Datei..) eingeben, greift das System auf das ausgewählte Modell (LLM: Large Language Model) zu, wobei die Daten (Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe) alle auf unserem Server bleiben.

Wie in der Abbildung zu sehen ist, haben wir neben Llama 3.2 auch Teuken 7B hinterlegt. Gerade Teuken 7B basiert auf einem europäischen Ansatz für eine Trainingsdatenbank (LLM) in 24 Sprachen der Europäischen Union. Siehe dazu Open Source AI-Models for Europe: Teuken 7B – Training on >50% non English Data.

Wir werden diese Modelle in der nächsten Zeit testen und unsere Erkenntnisse in Blogbeiträgen darstellen.