Im Gespräch mit dem RKW Kompetenzzentrum in Eschborn stellte ich meine Idee von einer Deutschlandkarte vor, in der Aktivitäten zu Mass Customization enthalten sein sollten. Ich bekomme immer wieder zu hören, dass es scheinbar nur wenige Institutionen und Unternehmen gibt, die sich mit Mass Customization befassen. Die Karte sollte zeigen, dass dem nicht so ist. Herr Hendrik Kohl (Praktikant beim RKW) war dann so nett, und hat diese Idee mit Hilfe von Google Earth umgesetzt. Basis seiner Arbeit waren die vielen Konferenzbeiträge von Forschungsinstitutionen und Unternehmen in den letzten Jahren. Die Karte zeigt deutlich auf, dass sich die Aktivitäten zu Mass Customization um die wissenschaftlichen Zentren (z.B. TU München) konzentrierten und von dort auf Unternehmen übergegangen sind (Wissenstransfer). Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Herrn Hendrik Kohl bedanken. Lesen Sie sich doch einmal die Arbeit durch – es lohnt sich: Kohl, H. (2008): Die Verortung teilnehmender Organisationen aus Deutschland an Mass-Customization-Konferenzen
Einer meiner Artikel wurde gerade in Indien in einem Buch veröffentlicht
Das Buch Arunsimha, A. (Ed.) (2008): Multiple Intelligences for inspired Workplaces ist in Indien erschienen. Es enthält verschiedene Beiträge die zeigen, wie die Multiple Intelligenzen Theorie (MI Theory) in der Arbeitswelt genutzt werden kann. Besonders freue ich mich natürlich darüber, dass man mein Paper Freund, R.: Mass Customization and Multiple Intelligence in das Buch mit aufgenommen hat. Im Überblick (Overview) finden auch eine kurze Beschreibung zu meinem Artikel. Es ist das erste Mal, dass einer meiner Vorträge in Indien veröffentlicht wurde – möglicherweise ja nicht das letzte Mal. Hier ein Auszug aus der Buchankündigung:
“MI theory that has greatly influenced the domain of education has now made a foray into the business world as a valuable lens for business leaders to view the inner world of employees. This book “Multiple Intelligences for Inspired Workplaces” showcases the role of MI in the field of business. MI is depicted as a user-friendly tool for the identification of individual skills and uncovering the mosaic of skills needed for various business applications, such as able leadership, better personnel relations, collaborative teams/creative culture, intelligent decisions, excellence, multi-skilling, multi-tasking, feel inside customer’s emotional experience and for an alignment between employee and job profile for the best fit.”
Mass Customization und Open Innovation in Osteuropa
Wie Sie wissen kooperiere ich mit der UITM in Rzeszów, Polen (www.mass-customization.pl). Nach der MCP-CE 2008 haben sich nun einige neue Initiativen zu Mass Customization und Open Innovation in Mittel- und Osteuropa ergeben. Einerseits gibt es nun ein Center für Mass Customization and Open Innovation an der Universität Novi Sad, das von Zoran Anisic initiiert wurde und geleitet wird. Wir wollen dort Unternehmen näher an Mass Customization heranführen und z.B. auch Konfiguratoren entwickeln. Weiterhin gibt es Studenten, die zu den Themen forschen wollen. Darüber hinaus wird es bald eine griechische Website zu Mass Customization and Open Innovation geben, die zunächst wissenschaftliche Themen vorstellt. Ich freue mich sehr darüber, dass sich meine in 2003 begonnene Initiative zu Mass Customization und Open Innovation in Mittel- und Osteuropa langsam aber sicher verbreitet.
Mass Customization als Schwerpunktthema in acquisa 11/2008
Die Zeitschrift acquisa Ausgabe 11/2008 befasst sich mit Mass Customization als Schwerpunktthema. Eine nette Kollegin hat mich darauf hingewiesen – Danke. Mass Customization soll hier aus der Perspektive des Marketing betrachtet werden. Beim Lesen des einleitenden Texts zum Schwerpunktthema fällt allerdings auf, dass die Texte etwas ungenau sind: “Die individuelle Fertigung hat Auswirkungen auf Marketing und Vertrieb”. Es handelt sich bei Mass Customization nicht nur um eine individuelle Fertigung, sondern um eine individuelle Massenproduktion, die vier Ebenen erfüllen muss und sich von Personalisierung unterscheidet. Möglicherweise werde ich mir das Heft noch einmal besorgen, und die Texte genauer analysieren. Siehe dazu Mass Customization und Personalization – Was versteht man darunter?
Mass Customization: Konfiguratoren bei Rittal
Am Dienstag dieser Woche fand der zweite RKW-Workshop zu Mass Customization bei der Firma Rittal in Herborn statt. Vertreter der Firma stellten überzeugend die Vorteile der verschiedenen Konfiguratoren dar. Modularisierung von Produkten und Prozessen sind dabei Voraussetzungen für Konfiguratoren. Dabei stellte Rittal heraus, dass durch den Einsatz von Konfiguratoren, der Kundennutzen (auch intern) gesteigert werden konnte. Die in den letzten Jahren steigende Nutzung der Konfiguratoren zeigt, dass die Kunden dieses Angebot sehr gut angenommen haben. Der Konfigurator ist Kernelement der Solution Space Ebene – eine der vier Ebenen von Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion). Das Interesse der Teilnehmer hat gezeigt, dass Konfiguratoren ein guter Einstieg in die hybride Wettbewerbsstrategie Mass Customization sein können. Siehe dazu auch International Configurator Database.
RKW-Arbeitskreis ´Mass Customization´ trifft sich am 07.10.2008 bei der Firma Rittal in Herborn
Nach dem ersten Treffen am 06.03.2008 in Giessen (Blogbeitrag), kommt der RKW-Arbeitskreis “Mass Customization” zum zweiten Mal in Herborn zusammen (13.30 – ca. 18.00 Uhr). Gastgeber ist die Firma Rittal. Ein Schwerpunkt des Nachmittags ist der Vortrag von Dr. Lang und Dr. Haats: Der Einsatz von Konfiguratoren zur kundenindividuellen Produktion bei der Rittal GmbH & Co. KG. Darüber hinaus ist eine Betriebsbesichtigung vorgesehen. Das Interesse an der Veranstaltung zeigt, dass die Möglichkeiten von Mass Customization in der Industrie immer stärker genutzt werden.
Spath et al. (Hrsg.) (2008): Organisatorische Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen
Die Studie Spath et al. (Hrsg.) (2008): Organisatorische Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen ist “ein Leitfaden für Geschäftsführer und Führungskräfte in Produktionsunternehmen, die sich mit gestiegenen Flexibilisierungsforderungen befassen und zukünftige Lösungen mit gestalten wollen.” Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Interessant sind dabei unter anderem die Hinweise auf laufende Projekte und auf den Trend zur Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen. Gerade das ist ja die Voraussetzung für Mass Customization – Kundenindividuelle Massenproduktion.
Fraunhofer Magazin 4.2008: Anprobe im Zauberspiegel
Der Beitrag Anprobe im Zauberspiegel (Fraunhofer Magazin 4.2008, Printausgabe, S. 16-17) informiert über die Möglichkeit, Kleidungsstücke ohne ständiges Anprobieren zu kaufen: “Kleiderkauf ohne ständiges Rein und Raus aus den Klamotten. Eine Vision, die bald schon real werden kann. Möglich macht das ein virtueller Spiegel – ein Display in dem der Kunde sich in wechselnde Hemden und Krawatten betrachten kann, ohne permanent auf- und zuknöpfen oder neu binden zu müssen”. Dieser Virtual Mirror (Magic Mirror) wurde in den letzten Jahren schon auf den verschiedenen Weltkonferenzen zu Mass Customization and Personalization vorgestellt und ergänzt die vielfältigen neunen Möglichkeiten der Konfiguration von Bekleidung (Potentialebene – Solution Space Ebene). Schade, dass in dem Beitrag nicht auf Mass Customization als hybride Wettbewerbsstrategie eingegangen, sondern nur dieses technische Detail (Virtual Mirror) beschrieben wird…
Individuelle Köpfhörer von Beyerdynamic: Ist das Mass Customization?
Gestern hat Sven Schirmer über die schöne neue Technikwelt geschrieben: Aufs Ohr zugeschnitten (FTD, 12.09.2008). Darin berichtet der Autor auch über eine “Maßanfertigung” seines Kopfhörers, der auf der Website von Beyerdynamic mit Hilfe eines Konfigurators zusammengestellt werden kann. Der gesamte Prozess ist in einem Video gut dokumentiert. Über die Möglichkeiten der Individualisierung von Kopfhörern habe ich in diesem Blog schon am 02.02.2007 berichtet: Blogbeitrag. Betrachten wir den Artikel von Sven Schirmer daher einmal aus der Perspektive von Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion). Diese hybride Wettbewerbsstrategie ist dem Autor wohl nicht bekannt, weil er nur von maßgefertigten Kopfhörern, und nicht von mass customized Kopfhörern schreibt. Mass Customization ist durch vier Ebenen gekennzeichnet. Jeder der vier Ebenen möchte ich mit Punkten bewerten (10 Punkte bedeuten dabei, die Anforderungen von Mass Customization werden voll erfüllt):
- Differenzierungsebene (Individualisierung): Der der Kopfhörer wird auf die einzelne Person abgestimmt (10 Punkte)
- Kostenebene (Preis): Der individuell hergestellte Kopfhörer sollte nicht teurer sein, als ein massenhaft hergestellter Kopfhörer (4 Punkte: Der genannte Preis ist höher)
- Potenzialebene (Solution Space): Mit Hilfe eines Produkt-Konfigurators können die Kopfhörer zusammengestellt werden (10 Punkte)
- Beziehungsebene (Kundenloyalität): Es wird eine lernende Beziehung mit dem Kunden aufgebaut, die später in Richtung Open Innovation (Customer-Co-Design) weiterentwickelt werden kann (2 Punkte: Keine Angaben)
Aus Sicht von Mass Customization sind einige wesentliche Punkte erfüllt, andere noch zu verbessern.
Weber, M. (2008): Open Innovation with Customers in Financial Services
Das Paper Weber, M. (2008): Open Innovation with Customers in Financial Services wurde auf der von mir initiierten dritten Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation MCP-CE 2008 vorgestellt. In seiner Präsentation hat Marcel Weber gezeigt, dass Open Innovation auch in der Finanzbranche umgesetzt werden kann. Abstract: The Dutch Financial (FS) Services industry is known for its variety and diversity in financial products and services, that have been created and developed by firms themselves. Customer involvement in the development of new products was something very unusual, because of its risk and because consumers consider financial matters as complex and not exciting at all. However, Dutch FS firms are slowly becoming aware of the potential to create new products and services with the participation of their customers, leading to products and services that are really wanted and needed by consumers. Two cases of firms that have taken this first step to involve their customers in this co-creation will be discussed.”