Kollaborationsplattformen fördern neue Formen der Zusammenarbeit

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In der Projektarbeit greifen Teammitglieder nicht nur auf spezielle Software zu, sondern nutzen vielfältige Möglichkeiten zu interagieren. Kollaborationsplattformen unterstützen diese Art der Zusammenarbeit. Dennoch ist vielen Unternehmen nicht klar, dass es nicht ausreicht, technische Systeme anzuschaffen,. Die ganzheitliche, sozio-technische Systemgestaltung schafft erst den Nutzen (die Wertschöpfung). Doch wie sollten Kollaborationsplattformen gestaltet sein? Folgende Studie gibt dazu Hinweise:

“Alles in allem ergeben sich durch den Einsatz von Kollaborationsplattformen gegenüber traditioneller Groupware neue und weiterführende Nutzenaspekte. Anders (2016) kommt zu der Einschätzung: ´The results of this study show that TCPs [team communication platforms] support real and meaningful changes in how individuals and organizations communicate and collaborate. The integration of media capabilities for communication visibility, routine team communication, and ICT-enabled workflows has created new affordances and promoted new practices of social collaboration´ (Anders 2016:258). Und diesem Ergebnis wollen wir uns anschließen. Die Studien belegen, dass durch die Nutzung von Kollaborationsplattformen im Betrieb neue – kollaborative – Formen der Zusammenarbeit gefördert werden. Dies dürfte insbesondere für die Beschäftigten in Bereichen der Wissensarbeit sehr attraktiv sein, die parallel in mehreren Projekten, in fluiden Strukturen oder räumlich verteilt tätig werden und dabei noch den Überblick behalten müssen” Hardwig, T.; Weißmann, W. (Hrsg.) (2021): Eine neue Qualität der Zusammenarbeit im Unternehmen. Die Arbeit mit Kollaborationsplattformen gestalten.

In der PDF-Datei finden Sie wertvolle Hinweise dazu, wie eine Kollaborationsplattform gestaltet werden kann.

Was macht gute agile Arbeit aus?

Die Veränderungen in der Arbeitswelt können mit Arbeit 1.0 bis Arbeit 4.0 beschrieben werden. Neue Arbeit ist dabei oft mit dem Attribut “agil” verknüpft und stellt somit eine Art “agile Arbeit” dar. Diese Arbeitsform hat mehrere Gestaltungsdimensionen, die nachfolgend in der Beschreibung von “guter agiler Arbeit” erläutert werden.

“Gute agile Arbeit beschreibt einen dynamischen Arbeitskontext, in dem innerhalb eines (agilen) Ökosystems die iterative Erzeugung eines Mehrwerts über die Selbstorganisation des Teams und unter Integration des Kunden erfolgt, wobei…
• das Team bei Planung und Einsatz ohne Einmischung von außen über die für die Arbeit notwendigen, vereinbarten (zeitlichen und personellen) Ressourcen verfügen kann,
• eine Balance zwischen den verfügbaren Ressourcen und Arbeitsanforderungen eine Extensivierung und Intensivierung der Arbeit verhindert,
• methodische Kompetenzen praxis- und zeitnah vermittelt werden und Prozesse so
gestaltet sind, dass verschiedene Formen der Qualifizierung möglich sind (z. B. schulisch-formale und erfahrungsbasierte),
• die Entwicklung einer fachlichen, kultursensiblen und sozialen Teamkultur als ständige Aufgabe wahrgenommen wird,
• Kunden innerhalb methodisch begründeter Grenzen integriert werden,
• das Management Verantwortung abgibt und jeweilige Rollen mit genügend Macht ausgestattet sind, sodass sich eine entsprechende organisationale Einbettung und damit Schutz des Teams ergibt,
• Governance-Strukturen und die Führungskultur so ausgerichtet sind, dass die vorherig genannten Kriterien auf Dauer gesichert, gefördert und unterstützt werden,
…sodass eine geringe Belastung der Beschäftigten und ihr hoher Gestaltungsspielraum nachhaltig gesichert sind” 134 J. Neumer et al. (2021:133-134): Alles agil, alles gut?, in: Bauer et. al. (2021) (Hrsg.): Arbeiten in einer digitalisierten Welt, S. 129-143. Siehe dazu auch das Factsheet Gute agile Arbeit. Gestaltungsempfehlungen aus dem Projekt diGAP (PDF).

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in Agil (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zum Lehrgang und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Kommunikation bei verteilter agiler Projektarbeit

Die Kommunikation in Teams ist wichtig und eine Herausforderung. Gerade in räumlich verteilt arbeitenden agilen Teams setzen daher viele Organisationen auf eine digitale Kommunikation, die natürlich viele Vorteile hat. Dennoch sollte folgender Aspekt nicht unberücksichtigt bleiben:

“Digital vermittelte Kommunikation ist für verteilte Teams unverzichtbar und entsprechende Anwendungen (Videotelefonie, Chat, Mail etc.) werden von den Beschäftigten in der Regel gerne genutzt. Dennoch stellt sie keinen Ersatz für die unmittelbare persönliche Kommunikation dar, sondern kann diese nur ergänzen: Bei ausschließlich digital vermittelter Kommunikation fehlt es an Gelegenheiten, explizite und implizite Informationen auszutauschen und auf beiden Ebenen Klärungsprozesse anzustoßen. So bleiben Missverständnisse länger bestehen und potenzieren sich sogar. Eine Folge ist Unzufriedenheit im Team. In digital vermittelter Kommunikation ist es äußerst schwierig, ein Gespür für die anderen Teammitglieder, deren Aussagen und Handlungen zu entwickeln” (Neumer et al. 2021:132: Alles agil, alles gut? Warum Gute Arbeit auch in der agilen Welt kein Automatismus ist. In: Bauer et al. (Hrsg.) (2021): Arbeit in der digitalisierten Welt, S. 129-143).

In verschiedenen Blogbeiträgen habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass es nicht ausreicht, digitale Kommunikationsmöglichkeiten rein von der Kostenseite zu betrachten. Gerade bei komplexen Problemlösungsprozessen ist der Umgang mit Expertise (Implizites Wissen) ein wesentlicher Faktor für die Wertgenerierung. Dieser Zusammenhang wird auch im Agilen Manifest hervorgehoben.

Solche Themen nehmen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgänge Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK) auf. Informationen zu den Lehrgängen und zu möglichen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

John Dewey: Projektmethode und lebenslanges Lernen

Die Begriffe “Lebenslanges Lernen” oder auch “Projektmethode” werden in vielen Zusammenhängen genutzt, doch kaum einer weiß, dass diese Begriffe auf John Dewey zurückgehen. Dewey kombiniert dabei die Ansätze des sozialen Konstruktivismus mit einem Handlungsbezug, der in der Wissenschaftssicht des Pragmatismus mündet.

“In der Wiederentdeckung des Deweyschen Pragmatismus bietet sich hier eine erziehungs- und bildungswissenschaftliche Perspektive. John Deweys (1859-1952) bekanntestes Werk heißt ´Demokratie und Erziehung´ (1916/2000). Es geht um die Kontinuität zwischen philosophischen, psychologischen und pädagogischen Voraussetzungen demokratischen Zusammenlebens. Verbunden sind mit seinem Namen die ´Projektmethode´ im Unterricht und auch der Begriff ´des lebenslangen Lernens´ (permanent learning) stammt von ihm” (Zeuner/Faulstich 2009:22).

Projektorientiertes Arbeiten nimmt immer mehr zu und es ist wichtig, dass die Kompetenzen für diese Arbeitsweise in Schulen und Organisationen entwickelt werden. Je nach beruflicher Domäne kommt es dann darauf an, ob ehr plangetriebenes (klassisches), agiles oder hybrides Projektmanagement eingesetzt werden sollte.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgänge Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf solche Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager (IHK) startet am 13.01.2016 in Köln

projektmanager-ihk-neu-300Es geht wieder los: Am Mittwoch, den 13.01.2016 startet der erste Blended Learning Lehrgang Projektmanager (IHK) in Köln. Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein ausführliches Update des Konzepts, inkl. der Teilnehmerunterlagen und der Onlineinhalte. Ich bin gespannt, wie das Update 2016 bei den Teilnehmern ankommen wird. Sollten Sie an dem Lehrgang interessiert sein, so finden Sie Informationen auf unserer Lernplattform.

Anstieg der Projekttätigkeiten in Deutschland

kurse“Der Anteil der Projekttätigkeit an der Gesamtarbeitszeit lag 2013 deutschlandweit bei 34,7 %. Bis 2019 lässt sich ein weiterer Anstieg auf über 40 % prognostizieren”. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie GPM (2015): Makroökonomische Vermessung der deutschen Wirtschaft. Es wird also gar nicht mehr so lange dauern, bis Projektarbeit die dominierende Arbeitsform sein wird. Demgegenüber stehen immer noch viele Organisationen, die an Geschäftsfeldern und Abteilungen ausgerichtet sind. Es fehlen weiterhin Mitarbeiter, die Projektarbeit in den Unternehmen einführen und zeitgemäß umsetzen können. Nicht zuletzt gibt es auch den Trend, auf allen Ebenen agiler zu werden. Dabei geht es aus meiner Sicht nicht um ein entweder methodisches Projektmanagement, oder agiles Projektmanagement, sondern um ein sowohl-als-auch. Dabei ist der Trend zu mehr Dynamik und zu einer besseren Bewältigung von Komplexität keine Erfindung der bekannten sogenannten ´agilen Methoden´, sondern Bestandteil einer Entwicklung, die schon in den 80er Jahren von dem Soziologen Beck beschrieben wurde (Risikogesellschaft). Denn um die entstandenen Unsicherheiten (Uncertainty) zu bewältigen (!) sind Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen nötig. Doch nicht jedes Unternehmen, geschweige denn jeder Mitarbeiter, ist heute schon in der Lage, extrem selbstorganisiert zu arbeiten. Die entsprechenden Kompetenzen müssen entwickelt werden. Solche Zusammenhänge zeigen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) auf. Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektarbeit ist die Arbeitsform der neuen Arbeitskultur

zukunftsfähige-führungIn der Veröffentlichung der Bertelsmann Stifutung Birgit Gebhardt, Josephine Hofmann, Heiko Roehl (2015): Zukunftsfähige Führung. Die Gestaltung von Führungskompetenzen und -systemen (PDF) wird zunächst herausgestellt, wie sich die veränderten Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt auf die Führung auswirken. Anschließend wird deutlich, dass sich Führung verändern muss, um den heuten Anforderungen einer modernen Arbeitswelt zu genügen. Auf den Seiten 20-21 werden die Erkenntnisse unter der Überschrift

Vom Sonder- zum Normalfall: Interdisziplinäre Projektarbeit in sich selbst organisierenden Teams ist die Arbeitsform der neuen Arbeitskultur (S. 20-21)

genauer beschrieben. Die genannte interdisziplinäre Projektarbeit ist für viele – die es gewohnt sind, in Abteilungen zu arbeiten – recht neu und muss wieder gelernt werden. Hinzu kommt auch, dass die Teams weniger fremdorganisiert, und immer mehr selbstorgansiert arbeiten. Selbstorganisation ist ein wichtiges Element im Umgang mit Komplexität und Bestandteil einer modernen Kompetenzdefinition: Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition. In diesem Sinne verstandene Führungskompetenz auf organisationaler Ebene, kann zusammen mit kompetenten Mitarbeitern und Team zu einem neuen Mehrebenenmodell führen. Siehe dazu ausführlicher Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk. Darüber hinaus thematisieren wir die neue Form der Projektarbeit in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Projektmanager (IHK). Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernlattform.

 

Von Arbeiten 1.0 zu Arbeiten 4.0

arbeiten-40Im Günbuch der Bundesregierung BMAS (2015): Grünbuch Arbeiten 4.0 (PDF) wird auf den Seiten 34-35 erläutert, wie sich Arbeiten verändert hat:

Arbeiten 1.0 bezeichnet die beginnende Industriegesellschaft und die ersten Organisationen von Arbeitern.

Arbeiten 2.0 ist die beginnende Massenproduktion und die Anfänge des Wohlfahrtsstaats am Ende des 19. Jahrhunderts.

Arbeiten 3.0 umfasst die Zeit der Konsolidierung des Sozialstaats und der Arbeitnehmerrechte auf Grundlage der sozialen Marktwirtschaft.

Arbeiten 4.0 wird vernetzter, digitaler und flexibler sein. Wie die zukünftige Arbeitswelt im Einzelnen aussehen wird, ist noch offen. Seit Beginn des 21. Jahrhundert stehen wir vor einem erneuten grundlegenden Wandel der Produktionsweise.

Bei den Beschreibungen wird auch deutlich, dass in Organisationen durchaus ein Mix der verschiedenen Arbeitsformen vorkommt. 

Diese Entwicklung zeigt auf, dass sich mit zunehmender Arbeit 4.0 auch vernetzte Arbeitsweisen, und damit Wissens- und Projektarbeit, stark ausbreiten werden. Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in und Projektmanager/in AGI. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wissens- und Projektarbeit

3d_1325Arbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten immer stärker in Richtung einer wissensbasierten Arbeit entwickelt, die projekthaft und in Wissensnetzwerken durchgeführt wird. Diese interessanten Zusammenhänge werden in dem von Frau Prof. Doris Wessels herausgegebenen Buch – mit Hilfe verschiedener Beiträge von Autoren – erläutert:

Weßels, D. (2014): Zukunft der Wissens- und Projektarbeit (ISBN 978-3-86329-620-9, Symposion Publishing, 1. Auflage)

Die zentralen Fragen dieses Buches lauten daher: Wie sollten sich die Akteure im Projekt- oder Wissensmanagement verhalten, wenn sie sich erfolgreich in diese neuen Strukturen einbringen oder weiter qualifizieren möchten? Was bedeuten diese neuen Entwicklungen für  Unternehmen und das Führungsverhalten ihrer Verantwortlichen?

Siehe dazu auch Projektmanager/in (IHK) und Wissensmanager/in (IHK).