Individuelle Lernprozesse in Schulen und Unternehmen – wie passt das zusammen?

Ich möchte den Beitrag von Jeannette Otto Die Rettung kommt per Post (Die Zeit vom 01.02.2007) zum Anlass nehmen, auf die Konvergenz der Themen in Schulen und Unternehmen aufmerksam zu machen. In dem Beitrag wird sehr schön dargestellt, dass sogenannte “Schulverweigerer” durchaus mit Hilfe von Fernlehrgängen dazu gebracht werden können, ihren Schulabschluss zu schaffen. Wie ist so etwas möglich? Aus meiner Sicht liegt es daran, dass viele der sogenannten “Schulverweigerer” nicht das Lernen verweigern, sondern das Lernen in dem Kontext der Schule verweigern. Das ist ein großer Unterschied. In den traditionellen Schulen (aber auch in Unternehmen) stehen standardisierte Lehrpläne im Mittelpunkt, die Schüler (Mitarbeiter) über standardisierte Lernprozesse erreichen sollen – und wehe nicht, dann gibt es Sanktionen. Das alles macht es der Organisation leicht, alles “im Griff” zu behalten. In diesem Zusammenhang fällt mir dann ein Ausspruch von Jimmy Preslin (11.07.2001) ein, der sagte: “Every time  I pass a jailhouse or a school, I feel sorry for the people inside.” Siehe dazu auch Bildung neu denken.

In der Zwischenzeit gibt es sogar in NRW eine Auszeichnung für Schulen, die Schüler individuell unterstützen – beeindruckend. Man fragt sich, was die Schulen denn sonst gemacht haben? Aber auch in Unternehmen wird immer deutlicher, dass der Teilnehmer im Mittelpunkt der Überlegungen stehen muss (Teilnehmerorientierung). Das führt weg von der Erzeugnisdidaktik und hin zur Ermöglichungsdidaktik, die es dem Lernenden ermöglicht, sich bestimmte Informationen anzueignen. Vom Lehren zum Lernen, vom Vermitteln zum Aneignen usw. Konsequenterweise führt diese Wende zu ganz anderen Anforderungen an die Strukturen/Organisationen in denen individuelle und kollektive Lernprozesse ermöglicht werden sollen. Und hier kommen wir zu einem der Knackpunkte: Wenn Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis ist (siehe Willke), dann ist es für Lernende Organisationen (ob Schule oder Unternehmen) wichtig, einen Kontext (Prozesse, Strukturen usw.) zu schaffen, in dem individuelles und kollektives Lernen ermöglicht wird. Dadurch entstehen ganz andere Anforderungen an Führungskräfte (ob Lehrer oder Manager) die sich nun viel stärker mit den individuellen und kollektiven Lernprozessen befassen müssen. Aber wer macht das schon …? Ein Ansatz kann hier die Multiple Intelligenzen Theorie sein.

Intellektuelles Kapital und Multiple Intelligenzen?

Joyce Martin (2001:79) beschreibt den Zusammenhang so: “Soll ein Unternehmen überleben, muss es daher jedes verfügbare Instrument nutzen, nicht nur seine physischen Vermögenswerte, sondern auch sein intellektuelles Kapital zu erkennen. Eines dieser Instrumente, der Einsatz der vielfachen Intelligenzen, könnte genau diesen Wettbewerbsvorteil bringen, den ein Unternehmen braucht, um gegen die Herausforderungen des globalen Marktes zu bestehen.“ (Martin 2001:79). Dem kann ich mich nur anschließen …

Gassmann, O.; Ellen, E. (2005): Open Innovation Forschung Forschungsfragen und erste Erkenntnisse

oi_forschung.jpgDieser Beitrag ist erschienen in Weissenberger-Eib, M. (Hrsg.): Gestaltung von Innovationssystemen. In ersten Studien konnten drei Prozesse des Open Innovation Ansatzes identifiziert werden. Weiterhin wird in diesem Paper auch am Beispiel IBM aufgezeigt, wie Open innovation in der Praxis funktionieren kann. Diese wissenschaftlichen Beiträge zeigen schon früh auf, in welche Richtung sich verschiedene Ansätze weiterentwickeln. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können davon meines Erachtens frühzeitig profitieren.

Vortrag auf der 7. Weiterbildungsmesse in Köln: Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement im Unternehmen

robert_freund_weiterbildungsmesse_koeln_2006.jpgDie 7. Kölner Weiterbildungsmesse fand vom 09.-10.09.2006 in Räumen der IHK Köln statt. In meinem Vortrag Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement im Unternehmen bin ich zunächst auf die verschiedenen Begriffe (Daten – Informationen – Wissen – Kompetenz) eingegangen. Es zeigt sich in Gesprächen in den Unternehmen immer wieder, dass die Begriffe unterschiedlich aufgefasst werden. In letzter Konsequenz bedeutet das aber auch, dass der Umgang mit den Themen in den Unternehmen oft unklar ist. Zur Klärung der Begriffe bietet sich daher die Wissenstreppe an. Anschließend habe ich noch die Verbindungen von Kompetenzentwicklung und Wissensmanagement zur Wissensbilanz – Made in Germany aufgezeigt. Mein Eindruck war, dass die Teilnehmer sehr an diesen Themen interessiert waren.

Wissensfabrik

wissensfabrik.jpgUnternehmen erkennen immer stärker den Zusammenhang zwischen Bildung und der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen: ” Die Wissensfabrik versteht sich als offene Plattform für alle Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen fördern und teilen wollen.”

Wissen ist Markt!

wissen_nordhessen.gifDas neu gegründete Netzwerk Wissensmanagement in Nordhessen hat seine Auftaktveranstaltung am 21.09.2006 um 18.00 Uhr in der IHK in Kassel. Das Thema “Wissen ist Markt!” zeigt auf, welchen Stellenwert dem Wissen heute zugeschrieben wird: “Ziel des Netzwerkes ist der Austausch von Erfahrungen im Dialog zwischen Unternehmen, die Beantwortung ihrer Fragen und das Aufzeigen von neuen Lösungen für den Umgang mit Wissen. So soll gemeinsam im Netzwerk auch eine Mobilität des Wissens in Nordhessen weiter etabliert werden.”