Die USA sind aktuell wegen des Schuldenstandes des Landes in der Presse, wodurch interessante Entwicklungen ein wenig untergehen, obwohl sie durchaus beachtenswert sind. Das Memorandum Winning the Future through Open Innovation a Progress Report on Our Open Government Initiative (Juni 2011) stellt zum Beispiel den Zusammenhang zwischen einer offeneren staatlichen Verwaltung und Open Innovation her. Dabei werden u.a. auch Beispiele genannt, die zeigen, wie staatliche Organisationen von Open Innovation profitieren können. Siehe dazu auch Amarican Competiveness – an Open Innovation perspective (Henry Chesbrough, 27.07.2011).
Brauchen wir in Deutschland wirklich eine DIN-Norm für Kundenbegeisterung?
Es ist allgemein bekannt, dass es mit dem Service in Deutschland nicht besonders gut bestellt ist. Wir sind beispielsweise erst gestern von einem 3-tägigen Auslandsaufenthalt zurück nach Deutschland gekommen, und können ein “Lied davon singen”. Die Ignoranz gegenüber dem zahlenden Kunden ist in Deutschland schon beachtlich. Die Koordinierungsstelle Dienstleistungen im DIN (KDL) hat sich nun intensiver mit dieser untragbaren Situation befasst und die DIN SPEC 77224 (Ausgabe: 2011-07) Erzielung von Kundenbegeisterung durch Service Excellence herausgebracht – Respekt. In dem Beitrag finden Sie Texte wie “Modell mit sieben Komponenten” oder “Vorgehensweise und Checklisten”, die den Kern der Norm erkennen lassen. Komplexe Service-Situationen mit ihren vielfältigen Interaktionen auf Checklisten und Vorgehensmodelle zu reduzieren reicht aus meiner Sicht nicht aus. Dazu habe ich schon mehrere Paper veröffentlicht (Veröffentlichungen). Eines davon habe ich letzten Montag noch im Rahmen eines Gastvortrags an der TU Dortmund erläutert.
Studie zu Open Innovation im Mittelstand zeigt deutlich Weiterbildungsbedarf auf
Der Artikel KMU zurückhaltend bei Open Innovation. Forschungsprojekt zeigt Weiterbildungsbedarf hebt hervor, dass KMU zwar Web 2.0 – Technologien nutzen (wollen), einem offenen Innovationsprozess (Open Innovation) allerdings kritisch gegenüberstehen. Doch: “Das Motto im Zeitalter des Mitmach-Web laute auch für Unternehmen ´Nur wer mitmacht, gewinnt´, so Prof. Salmen abschließend”. Es reicht somit nicht aus, das eine zu wollen (Web 2.0) und das andere zu lassen (Open Innovation), denn die Nutzung von neuen technischen Möglichkeiten wird auch den Innovationsprozess beeinflussen. Große Unternehmen zeigen deutlich auf, wie Open Innovation genutzt werden kann. KMU werden sich dieser Entwicklung auf Dauer nicht entziehen können. Es ist Zeit, sich rechtzeitig darauf einzustellen: Weiterbildung zu Open Innovation kann hier der erste Schritt sein.
Wie kann Open Innovation von Kliniken genutzt werden?
Der Artikel Open Innovation comes to Cleveland Clinic with $30K microsensor challenge vom 12.07.2011 zeigt deutlich auf, wie Kliniken Open Innovation nutzen können. Immerhin ist es der Klinik $30.000 wert, eine Problemlösung zu erhalten. Übertragen auf das gesamte Gesundheitswesen, kann Open Innovation dazu beiträgen, komplexe Probleme zu lösen, Kosten zu minimieren und die Qualität zu verbessern. Damit meine ich ausdrücklich nicht, ausschließlich die Gewinne der beteiligten Organisationen zu steigern, sondern für ein besseres Leben der Bedürftigen zu sorgen … Siehe dazu auch Mass Customization and Personalization im Gesundheitswesen.
Projektmanager (IHK): Neues Angebot ab November in Lippstadt
Der von mir entwickelte Blended-Learning Lehrgang Projektmanager (IHK) wird in diesem Jahr das erste Mal auch in Lippstadt angeboten (17.11.-22.12.2011). Es freut mich, dass das IHK-Institut Hellweg-Sauerland GmbH den Lehrgang in ihr Programm aufgenommen hat. Der Flyer zum Lehrgang in Lippstadt informiert Sie über die Inhalte, die Anforderungen und nennt den Ansprechpartner. Selbstverständlich findet der Blended-Learning Lehrgang auch bei anderen IHK statt. Weitere Informationen finden Sie unter Termine.
Savitskaya, I. (2009): Towards Open Innovation in Regional Innovation System: The Case St. Petersburg
Der Research Report 214 Savitskaya, I. (2009): Towards Open Innovation in Regional Innovation System: The Case St. Petersburg zeigt deutlich auf, dass Open Innovation nicht nur in den USA, Asien und Westeuropa ein Thema ist. Auch in Russland befassen sich die Forscher mit den Entwicklungen zu Open Innovation, dabei kommt ihnen auch die Nähe zu Finnland zu Gute. Gerade Finnland ist hier sehr aktiv. Nicht umsonst fand die letzte Weltkonferenz MCPC 2009 in Helsinki statt. Abstract:
Innovation has become a key to sustainable growth and economic development. Its importance is recognised not only at a single company level, but also at the region and country level. Open innovation as an empowering model for knowledge economy has changed the approach to innovation management. Apparently, as Russia is in transition towards innovation based economy, its companies could not escape opening up their innovation process according to western patterns.
This research explores the value added by open innovation embracement in the region to the linkages of triple-helix model within innovation system. The research framework for regional open innovation system is developed in the study taking into account open innovation implementation practices and the centralised model for it is offered. Open innovation is viewed as an empowering mechanism for development of open innovation system.
The study is a qualitative case study. The findings of the study explain open
innovation implementation in the region in interconnection to local innovation system and its special features. The research framework developed in the study can be utilised further on for analogous research of ROISs in Russia and other countries, as well as for cross-systems comparisons.
Auch die von mir initiierte Konferenzreihe MCP-CE (Mass Customization, Personalization and Open Innovation in Central Europe), die im kommenden Jahr zum fünften Mal stattfinden wird, konnte ich in den letzten Jahren sehen, wie das Interesse an Open Innovation in Osteuropa stetig gewachsen ist. Siehe dazu auch MCPC 2011 oder Konferenzen.
Intelligenz: Bewusst und messbar?
Dazu möchte ich noch einmal auf folgende Zusammenhänge hinweisen: “Häufig ist die Intelligenz ohne bewusstes Denken am Werk. Tatsächlich ist die Großhirnrinde, in der die Flamme des Bewusstseins leuchtet, ebenso angefüllt mit unbewussten Prozessen wie die älteren Teile unseres Gehirns. Es ist ein Irrtum anzunehmen, Intelligenz sei zwangsläufig bewusst und hänge nur mit Überlegung zusammen.” (Gigerenzer 2007:24). Dabei verweist der Autor zusätzlich noch in den Anmerkungen auf folgende Zusammenhänge: “Sogar wenn es um emotionale Intelligenz geht, herrscht noch die Ansicht vor, man könne sie messen, indem man Fragen stellt, die das deklarative Wissen betreffen” (ebd.:244). Gigerenzer sieht Bauchentscheidungen als die Intelligenz des Unbewussten an und kritisiert damit deutlich jeden Versuch, solche komplexen Prozesse mit einfachen Messverfahren gerecht zu werden. Siehe dazu auch Multiple Intelligenzen.
Innovation: Noch ein Gipfel
Am 08.09.2011 findet der 5. Innovation – Unternehmergipfel im Deutschen Museum in München statt. Der Programmflyer informiert über den geplanten Ablauf und die verschiedenen Themen. Dabei fällt auf, dass mehrmals “in progress” oder “angefragt” zu lesen ist. Die Veranstaltung reiht sich ein in die vielen, vielen Gipfeltreffen: Umweltgipfel, Verbrauchergipfel, Bildungsgipfel, usw. Ich frage mich allen Ernstes: Was soll das? Gipfel bedeutet, die höchste Stelle eines Berges (Quelle). Übertragen auf diese Veranstaltung soll das wohl heißen, dass es nichts besseres zum Thema gibt. Ob das stimmt? Siehe dazu z.B. auch MCPC 2011.
Gastvortrag am 25.07.2011 an der TU Dortmund: “Wie kann man Kundeninteraktion mithilfe des Konzeptes der multiplen Kompetenzen verbessern?”
Auf Einladung des Lehrstuhls für Marketing und der Juniorprofessur für Marketing der TU Dortmund werde ich am 25.07.2011 einen Gastvortrag zu folgendem Thema halten: “Wie kann man Kundeninteraktion mithilfe des Konzeptes der multiplen Kompetenzen verbessern?”. Ich werde zunächst Kernelemente eines Papers erläutern, das ich in diesem Zusammenhang auf der MCPC 2007 am MIT in den USA vorgestellt habe. Anschließend gehe ich auf Weiterentwicklungen des Ansatzes ein. Abschließend werden sich bestimmt angeregte Diskussionen ergeben – ich bin gespannt. Der Vortrag findet am 25.07.2011 von 16:30-18:00 Uhr im Gebäude Chemie 1, Raum C1-06-777 statt.
MCPC 2011 in San Francisco: Mein Paper “Management of Uncertainty: The Key for Open Innovation” wurde akzeptiert
Heute habe ich die Bestätigung erhalten, dass mein Paper für die 2011 Worldconference in Mass Customization, Personalization and Co-Creation (MCPC 2011) akzeptiert wurde. Die Konferenz findet vom 15.-19. November 2011 in San Francisco (Airport Marriott Waterfront) statt:
Dear Dr. Robert Freund:
Congratulations, your submission “Management of Uncertainty: The key for Open Innovation” has been accepted for presentation at the MCPC 2011.
Es freut mich sehr, dass ich nach 2001 (Hong Kong: HKUST), 2003 (TU München), 2005 (Hong Kong:HKUST), 2007 (MIT, USA), 2009 (Helsinki, Finnland) nun auch in San Francisco einen Vortrag halten kann (Siehe dazu auch Veröffentlichungen oder Konferenzen) In meinem Paper habe ich die beiden mich stark interessierenden Themen Uncertainty und Open Innovation zusammengebracht und versucht, eine Möglichkeit zur Bewältigung von Unsicherheit/Unbestimmtheit in offenen Innovationsprozessen aufzuzeigen. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Reaktionen auf meine Arbeit und auf die spannenden Diskussionen mit Teilnehmern aus aller Welt.