Gassmann, O.; Enkel, E. (2006): Open Innovation: Externe Hebeleffekte in der Innovation erzielen

open-innovation-unisg.jpgIn dem Beitrag Gassmann, O.; Enkel, E.: Open Innovation: Externe Hebeleffekte in der Innovation erzielen. In: Zeitschrift Führung + Organisation (2006), Nr. 3, S. 132-138 erfährt man, dass die Misserfolgsquote bei Innovationen relativ hoch ist: Konsumgüter zwischen 35-60% und Industriegüter zwischen 25-40%. Darüber hinaus nennen die Autoren auch die drei Kernprozesse des Open Innovation Ansatzes:

(1) der Outside-in Prozess reichert das interne Wissen des Unternehmens an mit externem Wissen von Kunden, Lieferanten oder Partnern wie auch durch das aktive Transferieren von Technologien aus anderen Unternehmen und Universitäten.

(2) Der Inside-out Prozess unterstützt die externe Kommerzialisierung durch Lizensierung Ideen schneller auf den Markt zu bringen sowie Technologien besser zu multiplizieren als das durch eine interne Ausbeutung möglich wären.

(3) Der Coupled Prozess beinhaltet eine Kopplung der Integration und Externalisierung von Wissen zum Zwecke der gemeinsamen Entwicklung in Allianzen, Joint Ventures und Innovationsnetzwerken, bei welcher eine Balance zwischen Geben und Nehmen den Kooperationserfolg bedingt.

Weitergehende Informationen findet man auf der Website Center for Innovation der Universität St. Gallen.

Design Democracy 2008: Design und Mass Customization

design-democracy.jpgDie Website Design Democracy ´08 ist wirklich interessant: “The website will attempt to promote mass customization concepts as they relate to furniture and product design. In the future we hope the website will become a resource for product design and a manufacturing/fabricating community.” Bis zum 21.03.2008 können Sie noch Ihre eigenen Designentwürfe für die ICFF International Contemporary Furniture Fair) einstellen. Der Zusammenhang zwischen Design und Mass Customization zeigt auch schon den Übergang zu Open Innovation an. Schauen Sie sich doch einfach einmal die schon eingestellten Vorschläge an. Manche sind wirklich sehenswert. Dazu passt der Blogbeitrag zu Ponoko.

Zukunftscheck Mittelstand: Immaterielle Werte für Firmenkundenberater von Banken aufbereiten

zukunftscheck-mittelstand.jpgMit Hilfe der Wissensbilanz – Made in Germany ist es auch kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) möglich, ihre immateriellen Werte (Intellektuelles Kapital) transparent zu machen. Die Ergebnisse der Wissensbilanz – Made in Germany können zur innerbetrieblichen Steuerung, aber auch zur externen Kommunikation genutzt werden. “Informationen über immaterielle Werte entfalten allerdings nur dann Wirkung im Kreditvergabeprozess, wenn die Adressaten diese richtig evaluieren können. Das Projekt [Zukunftscheck Mittelstand 2006-2007] zielte darauf ab, eine Software zur Bewertung immaterieller Werte für Firmenkundenberater von Banken zu entwickeln und zu erproben. Dieser Werkzeugkasten soll die Firmenkundenberater dabei unterstützen, auch die immateriellen Werte von KMU im Rahmen von Kreditvergabeentscheidungen zu berücksichtigen”. Die Ergebnissse werden am 07.04.2008 in Berlin vergestellt (Programm). Die Veranstaltung ist kostenlos. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany weiß ich, wie wichtig es für KMU ist, dass die Hausbanken die Wissensbilanz – Made in Germany akzeptieren und in die Überlegungen zur Kreditvergabe mit einbeziehen. Ich bin gespannt, wie der Markt die Ergebnisse des Projekts Zukunfstcheck Mittelstand aufnehmen wird.

Skibrillen: Mass Customized. Entwickelt an der Kunsthochschule Kassel

Optik1.jpgAuf der Website der Kunsthochschule Kassel findet man den Hinweis auf einen Mass Customization Ansatz, der mit dem Hugo-Sonnenberg-Preis 2007 ausgezeichnet wurde: “Mit dem ´your very own-mass customization system´ können Brillen individuell für jede Gesichtsform hergestellt werden. Der Produkt-Design-Student Martin Güntert von der Kunsthochschule Kassel hat ein System entwickelt, mit dem Produkte im industriellen Rahmen maßangefertigt werden können. Brillen, die auf diese Weise erzeugt werden, sind wegweisend für einen individualisierten Markt.” Kern des Konzepts ist, dass das Gesicht digital erfasst wird. Natürlich kann dieser Ansatz nicht nur für Ski-Brillen verwendet werden. Ob es sich dabei allerdings wirklich um Mass Customization handelt, kann dem Beitrag nicht entnommen werden. Es fehlt die Angabe zu den Preisen. Mass Customization bedeutet, dass die (Ski-)Brillen ungefähr zu den Preisen massenhaft hergestelter Brillen angeboten werden.

Das EU-Projekt Custom-Fit

custom-fit.jpgDas EU-Projekt Custom-Fit zeigt deutlich, welche Möglichkeiten es heute gibt, individuelle, auf den einzelnen Kunden zugeschnittene Produkte herzustellen. Kernelement ist Rapid Prototyping, das wiederum zu Rapid Manufacturing führt. In dem Flyer wird das so formuliert: ” [Custom-Fit] is an industry led project investigating the possibility of moving towards knowledge based manufacturing and customised production through the integration of knowledge in Rapid Manufacturing, Information Technology and Material Science.” Auch der Artikel A custom-made helmet? Not just a dream any more vom 04.03.2008 verweist auf das EU-Projekt Custom-Fit und hier ganz besonders auf das Beispiel von Motorradhelmen.  Vergleicht man diesen Ansatz mit den vier Ebenen von Mass Customization, so kann man bei Custom-Fit eher von Customization sprechen. Mass Customization ist es erst dann, wenn es auch möglich ist, für einen größeren Markt zu produzieren – und das zu Preisen, die denen von massenhaft produzierten Produkten nahe kommen.

VfL Bochum spielt 1:1 gegen den amtierenden deutschen Meister VfB Stuttgart

logo_vfl_60.gifDer VfL Bochum hat gestern ein 1:1 gegen den amtierenden deutschen Meister VfB Stuttgart erreicht. Dabei konnte der VfL die Siegesserie des VfB Stuttgart stoppen. Immerhin hatte der VfB Stuttgart die letzten vier Spiele gewonnen. Da wir diesmal nicht selbst im Stadion sein konnten, haben wir das Spiel am Live-Ticker des VfL Bochum verfolgt. Der VfL Bochum führte zur Halbzeit 1:0 durch ein Tor von Dabrowski und wir hofften auf einen Sieg gegen die starken Stuttgarter, die ja in der letzten Saison noch 3:2 in Bochum gewonnen hatten (Blogbeitrag). In der Halbzeit fiel dann in unserer gesamten Straße der Strom aus und wir überlegten, wie wir die Schlusskonferenz im Radio mitverfolgen konnten. Jutta ist dann auf die Idee gekommen, die letzten 10 Minuten am Autoradio zu verfolgen… Am Ende war es wohl ein leistungsgerechtes Unentschieden, das für den VfL Bochum durchaus als Erfolg zu werten ist. In dieser Saison hat sich die Mannschaft unter Trainer Koller weiterentwickelt und kann durchaus gegen starke Teams bestehen. Am kommenden Samstag spielt der VfL Bochum bei den abstiegsbedrohten Nürnbergern und dann Zuhause gegen Borussia Dortmund. Bei diesem Heimspiel sind wir natürlich wieder in Bochum…

Mass Customisation City-Bike

Fahrrad-Ausschnitt1.jpgAuf der Website Innovatives Niedersachsen findet man den Hinweis, dass die FH Osnabrück ein “Stadt-Fahrrad nach Maß” entwickelt und 2006 erstmals vorgestellt hat: “In einem zweijährigen Forschungsprojekt entwickelten die Forscher ein Stadtfahrrad, das mit geringem Aufwand an die speziellen Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann. Mittels eines so genannten Bodyscannings werden zuerst dessen Körpermaße erfasst. Anschließend wird durch Einkürzen der Rohre und Verkleben mit den vorgefertigten Knotenelementen der für den Kunden ideale Fahrradrahmen erstellt und kann kurzfristig ausgeliefert werden. Ergebnis: Das Fahren wird rückenschonender, der Fahrkomfort besser. Besondere Material- oder Farbwünsche lassen sich beim Mass Customisation City-Bike ebenso leicht realisieren wie individuelle Zusatzausstattungen.” In dem Informationsblatt der FH Osnabrück finden Sie noch weitere Informationen. Aus Sicht von Mass Customization ist also die Individualisierungsebene gelöst. Wie steht es mit der Kostenebene? Sollte das Fahrrad wesentlich teuerer sein als ein Standard-Fahrrad, so handelt es sich eher um eine Einzelfertigung. Auch zu den beiden anderen Ebenen (Solution Space und Beziehungsebene) werden keine Angaben gemacht. Man kann also nich sagen, ob die Überschrift “Mass Customisation City-Bike” überhaupt stimmt.

TommyKlein – individual tailoring: Ein Selbstversuch

Anzug1.jpgAuf der Website von TommyKlein findet man folgenden Hinweis: “Maßkleidung von TommyKlein besitzt einen unvergleichbaren Tragekomfort und ist bezahlbar.” Weiterhin erfährt man, dass TommyKlein schon seit vielen Jahrzehnten in der Bekleidungsbranche tätig ist. Darüber hinaus bietet das Unternehmen einen für mich unschätzbaren Vorteil: Der Mitarbeiter der zuständigen Modeagentur kommt zu mir nach Hause, wo ich dann in Ruhe meine Wünsche besprechen kann. Da ich in Nordhessen wohne, ist die Modeagentur Reiner Bleifuß in Grünberg für mich zuständig. In einem kurzen Telefonat hatten wir im Februar einen Termin für Anfang März abgestimmt. Auf die Minute pünklich kam Herr Bleifuß zu uns und erläuterte mir und meiner Frau zunächst, welche Stoffe zur Auswahl stehen. Entsprechende Stoffmuster wurden vorgelegt und ich konnte fühlen, wie hochwertig die verschiedenen Stoffe sind. Es ist die Philosophie von TommyKlein, dass man die Maße klassisch abnimmt, also keine Technologie (Scanner) einsetzt. Beim Ausmessen habe ich einen Anzug von TommyKlein getragen, um auch den Tragekomfort zu spüren. Gerade das “Erfühlen” und “Erspüren” aus Kundensicht ist in dieser Phase wichtig. Sie können sich vorstellen, dass ich aus Interesse immer wieder Fragen hatte… Diese wurden von Herrn Bleifuß kompetent und geduldig beantwortet. Beim Ausmessen kam dann auch noch heraus, dass meine Armlängen unterschiedlich sind. Bisher war mir das bei Anzügen noch gar nicht aufgefallen. Allerdings hatte ich bei Hemden immer wieder einmal Schwierigkeiten – jetzt weiß ich auch warum. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch noch gleich ein Hemd bestellt. In ca. 4 Wochen sollen der Maßanzug und das Maßhemd geliefert werden. Ich werde Sie darüber in Teil 2 des Selbstversuchs informieren. Aus der Sicht von Mass Customization ist TommyKlein interessant:

  1. TommyKlein sucht den Kunden in dessen gewohnter Umgebung auf und verzichtet im Vergleich zu Wettbewerbern bewusst auf Einzelhandelsgeschäfte in 1a-Lagen der Großstädte. In meinem Vortrag zur MCPC2007 (MIT, Boston/USA) habe ich auf die Wichtigkeit des Kontextbezugs bei der Interaktion mit Kunden hingewiesen.
  2. TommyKlein nimmt traditionell am Kunden Maß und setzt bewusst keine Scanner ein. Einerseits ist es möglicherweise der Zielgruppe geschuldet, andererseits erscheint es auch wichtig, die Maße noch mit dem Erfahrungswissen der Fachleute zu ergänzen um die gewünschte Passform und somit das Wohlgefühl zu erreichen.
  3. TommyKlein nutzt moderne Fertigungskapazitäten in Europa, um sich in Richtung Mass Customization weiterzuentwickeln.

RKW-Arbeitskreis ´Mass Customization´ hat am 06.03.2008 in Gießen stattgefunden

rkw-arbeitskreis-mc.jpgWie schon in einem vorherigen Blogbeitrag berichtet, fand am 06.03.2008 von 15.-18.00 Uhr das erste Arbeitskreistreffen zu Mass Customization im Technologie- und Innovationszentrum in Gießen statt. Zielgruppe für den Arbeitskreis sind KMU aus dem Bereich Industriegüter. Gastgeber war das RKW in Eschborn. Herr Schröter (RKW) begrüßte die Vertreter der verschiedenen KMU und stellte zunächst das RKW und die mit dem Arbeitskreis verbundenen Ziele vor. Herr Dr. Depner (RKW) leitete danach auf das Thema Mass Customization über, indem er auf die Problematik der Kompexitätsfalle hinwies. Meine Aufgabe war es anschließend, die Grundlagen der hybriden Wettbewerbsstrategie zu erläutern und Mass Customization zu Einzelfertigung, Massenproduktion, Variantenfertigung, Lean Production, Customization/Personalization, CRM usw. abzugrenzen. Eine Fallstudie aus dem Bereich der Industriegüter rundete meinen Impulsvortrag ab. Es entwickelte sich anschließend eine angeregte Diskussion zu verschiedenen Aspekten der kundenindividuellen Massenproduktion (Mass Customization). In der Nachbereitung des ersten Treffens wird das RKW die verschiedenen Diskussionspunkte zusammenfassen und Vorschläge für das nächste Treffen machen. Falls Sie an dem nächsten Treffen teilnehmen wollen, so nehmen Sie doch bitte direkt Kontakt mit Herrn Dr. Depner vom RKW auf.

Schmuckstücke – Mass Customized

Kette1.jpgAuf der Website Pearlfection kann man sich aus verschiedenen Einzelteilen, ein individuell zusammengestelltes Schmuckstück konfigurieren. Das Designtool ist selbsterklärend und motiviert zum Ausprobieren. Die Endpreise setzen sich jeweils aus den gewählten Einzelelementen zusammen und sind durchaus konkurrenzfähig im Vergleich zu massenproduzierter Ware. Auch das Portal July and Grace hat ein ansprechendes Designtool, mit dem man sich sehr interessante Schmückstücke zusammenstellen (konfigurieren) kann. In der Pressemitteilung vom 22.01.2008 formuliert es Simon-Peter Nötzel von Julie and Grace so: „Wir können unseren Kunden individuelle Schmuckstücke in höchster Qualität zu einem Preis anbieten, der nicht über dem der herkömmlichen Massenprodukte liegt“. Nachdem man nun auch in der Schmuckbranche die Vorteile von Mass Customization erkannt und umgesetzt hat, fehlt nur noch der Übergang zu Open Innovation…