Projektifizierung der Gesellschaft in Deutschland (Studie)

Wagner, R. (2022:21): Die Projektifizierung der Gesellschaft in Deutschland – Status, Trends und Akteure, in: projektmagementaktuell Ausgabe 1/2022, S. 19-23)

Die Rahmenbedingungen von Organisationen und Gesellschaften ändern sich sehr schnell und turbulent. Dieses Umfeld wird häufig mit den Begriff VUCA umschrieben. Dabei passen sich alle an diese Veränderungen an, indem sie Projekte initiieren und durchführen: Projekte sind Träger des Wandels.

In einer Studie hat Wagner, R. (2021) untersucht, welche Auswirkungen die Projektifizierung auf die Gesellschaft insgesamt, und welche Auswirkungen die Projektifizierung auf einzelne Branchen hat (Abbildung). Es ist nicht verwunderlich, dass die Wirtschaft mit 79% über dem gesellschaftlichen Durchschnitt von 61% liegt. Interessant ist allerdings, dass auch Öffentliche Verwaltungen (57%), Freizeit, Sport, Kunst und Kultur (49%) und Ehrenamtliches / soziales Engagement (56%) immer stärker mit Projektarbeit konfrontiert werden. Daraus ergibt sich durchaus eine deutlicher Bedarf an Mitarbeitern, die sich mit Projekten und dem dazugehörenden Management auskennen: Ob klassisch, hybrid oder agil.

In den uns uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) können Sie die erforderlichen Kompetenzen entwickeln. Informationen zu den Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanagement: Klassisch, Hybrid, Agil? Zoom-Vortrag im Rahmen der Bildungswoche in Köln

Im Rahmen der Bildungswoche in Köln habe ich am 23.03.2022 für die IHK Köln einen Impulsvortrag zum Thema “Projektmanagement: Klassisch, Hybrid, Agil?” gehalten. Zunächst bin ich auf das veränderte Umfeld eingegangen, in dem sich Organisationen zurecht finden müssen. -Projekte sind dabei Träger des Wandels. Es wundert daher nicht, dass die Projektarbeit gesamtgesellschaftlich in allen Bereichen stark zunimmt. Es ist allerdings teilweise für Personen und Organisationen verwirrend, die angemessenen Vorgehensmodelle oder auch Weiterbildungsmöglichkeiten abzuleiten.

Die dynamische Entwicklung der Projektwirtschaft in Deutschland habe ich anhand von zwei aktuellen Studien aufgezeigt. Es ist daher zwingend, dass es einen sehr großen Bedarf an Mitarbeitern gibt, die sich mit Projekten und mit Projektmanagement auskennen. Die verschiedenen Vorgehensmodelle klassisch, hybrid und agil richten sich dabei stark nach den Anforderungen und den anzuwendenden Methoden/Techniken. Eine Möglichkeit, die eigene Projektlandschaft zu analysieren, habe ich abschließend gezeigt und erläutert.

Abschließend habe ich noch die beiden Blended Learning Konzepte zu den von uns entwickelten Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) vorgestellt. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Projektmanager/in (IHK): Mit der IHK Düsseldorf haben wir drei weitere Termine im zweiten Halbjahr vereinbart

Den von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) bieten wir bei der IHK Düsseldorf (IHK Forum) in diesem Jahr im ersten Halbjahr drei Mal an (Termine). Für das zweite Halbjahr haben wir nun drei weitere Termine für den Lehrgang vereinbart:

23.08.; 30.08.; 06.09.; 13.09.; 20.09.; 27.09.2022 / dienstags.
18.10.; 25.10.; (01.11.2022 Feiertag) 08.11.; 15.11.; 22.11.; 29.11.2022 / dienstags
09.11.; 16.11.; 23.11.; 30.11.; 07.12.; 14.12.2022 / mittwochs.

Informationen zu unseren Lehrgängen und zu Terminen in Düsseldorf, Köln, Mannheim, Lippstadt, Gera finden Sie auf unserer Lernplattform.

Kennzahlen als risikoreiche Reduzierung der Komplexität?

Dazu zitiere ich einen Absatz aus meiner Veröffentlichung Freund, R. (2011:19-20): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk:

“Die Industriegesellschaft (einfache Moderne) mit ihrem Denk- und Handlungsmuster hat dazu geführt, dass viele Konstrukte auf einen generellen Faktor zusammengeführt wurden. Möglicherweise benötigen Menschen in diesen turbulenten Zeiten eine Zahl als eine Art Anker: ´People want a number to be anchored on´ (Taleb 2007:276), da sie nicht recht wissen, wie sie sich in die-sen unsicheren Zeiten verhalten sollen. Beispielhaft dafür sei hier die Ausrichtung der Organisationen an Finanzgrößen wie dem Return on Investment (ROI) oder dem Shareholder-Value genannt, an denen sich gerade anglo-amerikanische, aber auch viele europäische Unternehmen orientieren. Möglicherweise kann man auch die Bestimmung des Intelligenz-Quotienten (IQ) dieser Denkhaltung zuordnen. Kritiker führen an, dass solche Kennzahlen ´eine risikoreiche Reduzierung der Komplexität´ darstellen (Malik (2004:189). Somit birgt nicht das Risiko die Gefahr, sondern die Reduzierung der Komplexität ist risikoreich. Welche Gefahren sich daraus ergeben können, hat nicht nur die Krise auf den Finanzmärkten Ende 2008 deutlich gezeigt. Auch die mit diesen Steuerungsmechanismen einhergehende Orientierung an Quartalsergebnissen haben negativen Einfluss auf Unternehmen, da dadurch deren nachhaltige und langfristige Entwicklung nur bedingt möglich ist.”

Projektmanager/in (IHK): In dieser Woche finden 2 Lehrgänge bei der IHK Köln online statt

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) findet in dieser Woche bei der IHK Köln 2x online statt. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Lehrgänge, die von unserem Partner, Herrn Andreas Wirtz, durchgeführt werden.

Als Lernmanagementsystem wird dabei Moodle und als Videokonferenzsystem Zoom genutzt. Der jeweils mittwochs stattfindende Lehrgang hatte am 02.03.2022 den zweiten Lehrgangstag. Der samstags durchgeführte Lehrgang wird am 05.03.2022 schon das Modul 5 bearbeiten. Letzten Donnerstag, den 24.02.2022, haben wir erst wieder einen Lehrgang bei der IHK Köln erfolgreich abschließen können.

Informationen zu den von uns entwickelten Lehrgängen und zu möglichen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wir brauchen einen Konfigurator für modernes Projektmanagement – Open Source basiert

In der Diskussion um planbasiertes oder agiles Projektmanagement ist deutlich geworden, dass hybrides Projektmanagement “the new normal” ist. Ein so verstandenes modernes Projektmanagement kann wie folgt beschrieben werden.

Modernes Projektmanagement denkt nicht in planbasierten, agilen oder hybriden Kategorien. stattdessen werden die zu einem Projektumfeld, einer Projektaufgabe und einer Projektsituation passenden Komponenten des Projektmanagements eingesetzt. Dies können je nach Projekt rein planbasierte, rein agile oder hybride, das heißt gemischte Komponenten sein (Timinger 2021:13).

Das Zusammenstellen der jeweiligen Komponenten erinnert stark an die Begründungen zur hybriden Wettbewerbsstrategie Mass Customization (pdf). Dabei wird die Komplexitätsfalle bei Variantenvielfalt durch Konfiguratoren (fixed solution space) umgangen. Im Projektmanagement wird somit ein entsprechender Konfigurator benötigt. Erste Ideen enthält das von Holger Timinger´s vorgeschlagene FramEwork for the construction and taiLorIng of the projeCt deSign (FELICS).

Daraus sollte ein für alle offen nutzbarer Konfigurator entstehen (Open Source basiert).

Was sind Eigenschaften von komplexen Aufgabenstellungen?

In unserem Blog habe ich schon des Öfteren darauf hingewiesen, dass es neben dem simple problem solving (SPS) auch das complex problem solving (CPS) gibt. In der heute immer stärker vernetzten Welt kommt somit in Zukunft dem CPS eine stärkere Bedeutung zu. Doch was sind Eigenschaften von komplexen Aufgabenstellungen? Die folgende Übersicht wurde zitiert in Marrenbach, Dirk; Korge, Axel (2020:36): Partizipative Transformation von Arbeitswelten: Die industrielle Revolution Schritt für Schritt meistern
Zukunftsprojekt Arbeitswelt 4.0 Baden-Württemberg. Bd. 15.. Fraunhofer IAO, Stuttgart
. Dabei beziehen sich die Autoren auf Prilla, Michael; Frerichs, Alexandra; Rascher, Ingolf; Herrmann, Thomas: Partizipative Prozessgestaltung von AAL-Dienstleistungen: Erfahrungen aus dem Projekt service4home. In: Shire, Karen A.; Leimeister, Jan Marco: Technologiegestützte Dienstleistungsinnovation in der Gesundheitswirtschaft. Springer, Wiesbaden, 2010:

Komplexe Aufgabenstellungen stellen ‚wicked problems‘ dar. Verzwickte Probleme sind durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
– Es gibt keine klare Beschreibung des Problems.
– Es gibt keine richtigen oder falschen Ergebnisse, sondern nur mehr oder weniger angemessene Problemlösungen.
– Es gibt keine Methoden zur zuverlässigen Prognose der Qualität einer Lösung.
– Es gibt keine Angaben zur Anzahl möglicher Lösungen und Lösungsvarianten.
– Es gibt keine Angaben über die Menge der Methoden, die zur Lösung des Problems herangezogen werden können.
– Jedes „Wicked Problem“ ist einzigartig! Eine eins zu eins Übertragung der für ein ‚Wicked problem‘ gefundenen Lösung auf ein anderes ‚wicked problem‘ ist unmöglich.
– Es gibt keine Regel zur Definition von Abbruchkriterien für die Lösungsfindung.