Damit der Umgang mit Wissen nicht zum reinen Informationsmanagement verkommt

In dem sehr lesenswerten Artikel Die Provinzialität der Modernisierer befasst sich Gyburg Radke in DIE WELT vom 16.04.2007 mit verschiedenen Aspekten der aktuellen Wissens- und Bildungsdiskussion. Dabei geht sie sehr kritisch mit der Tendenz zur Modularisierung um, indem sie bemerkt: “Menschliches Lernen funktioniert nicht wie ein Computer, der diskrete Einheiten addiert” (Siehe dazu auch meine Anmerkungen zu Learning Objects, Learning Process, Content, Context). Auch in der Wissensdebatte sollte aus ihrer Sicht der rein ökonomische Aspekt überprüft werden. “Ein Denken hingegen, das Wissensquanten sammelt und darüber wie ein Großhändler über Güter in einer Lagerhalle verfügt, ist nicht frei. Diese ökonomische Einstellung zum Wissen führt zu einem engen, provinziellen Denken, das reproduktiv, aber nicht frei, nicht kreativ sein kann.” Was ich besonders gut finde ist, dass Gyburg Radke nicht nur kritisiert, sondern auch einen Vorschlag macht. Sie verweist auf den Begriff der “liberal arts”. Damit der Umgang mit Wissen nicht zum reinen Informationsmanagement verkommt…

Mit dem Sirtaki im Gepäck zum Vfl Bochum

robertfreund-2007-04-14-bochum-hertha-04.jpg robertfreund-2007-04-14-bochum-hertha-02.jpg robertfreund-2007-04-14-bochum-hertha-01.jpg robertfreund-2007-04-14-bochum-hertha-03.jpg

Gestern fuhren wir (mein Mann und ich) also in Richtung Bochum zum Bundesligespiel gegen Herth BSC. Nach einem kurzen Rundgang in der recht schönen Fußgängerzone von Bochum brachte uns die S-Bahn wieder in Richtung Rewirpowerstadion wo wir bei unserer Ankunft  geparkt hatten. Um noch einiges vom angekündigten Fantag mitzubekommen waren wir schon gegen 14 Uhr im Stadion, wo die Stimmung, auch bedingt durch das tolle Sommerwetter, schon aufgeheizt war. Schon zwei Minuten nach dem Anpfiff viel das erste Tor für Bochum, wie schon sechzehnmal vorher geschossen vom Griechen Gekas. Und sofort wurde der schon von uns heiß erwartete Sirtaki im Stadion gespielt. Leider blieb es bei diesem einzigen Tor für Bochum und die gute, spannende Partie ging 1:3 für Hertha BSC aus. Auf der Heimfahrt haben wir uns den Sirtaki dann noch mehrmals im Auto angehört und ein schöner Tag ging zu Ende. Am Samstag muß der VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt antreten. Vielleicht fahren wir hin.

Musikalische Intelligenz

Die Multiple Intelligenzen Theorie geht von einer musikalischen Intelligenz aus. Musikalische Intelligenz bedeutet Begabung zum Musizieren, zum Komponieren und Sinn für die musikalischen Prinzipen. In der heutigen Ausgabe der DIE WELT befasst sich die Autorin Pia Heinemann unter der Überschrift Wie Musik schlau macht mit dem Themenkomplex. Das Wort “schlau” in der Überschrift assoziiert sofort auf der anderen Seite den Begriff “dumm” und der wiederum den Begriff “Intelligenz”. In dem Artikel wird allerdings zu Recht darauf  hingeweisen, dass viel Musik hören nicht zwangsläufig viel bringt. Dem hörenden muss es “gefallen”… Ob nun klassische Musik oder Heavy Metal. Der Artikel bezieht sich auf einen interessanten Band des Bundesbildungsministeriums, den ich mir noch genauer ansehen werde: “Macht Mozart schlau? – Die Förderung kognitiver Kompetenzen durch Musik”. Hier werden Musik, Intelligenz und Kompetenzen thematisiert. Multiple Kompetenzen etwa?

2007: Das Jahr der Geisteswissenschaften – macht das Sinn?

robertfreund-das-jahr-der-geisteswissenschaften-2007.jpgAuf der sehr schönen Website Das Wissenschaftsjahr 2007. Die Geisteswissenschaften. Das ABC der Menschheit findet man viele Hinweise auf die verschiedenen Disziplinen, Konferenzen usw. Nach dem Jahr der Naturwissenschaften ist also nun das Jahr der Geisteswissenschaften dran… Was soll man davon halten? Viele verschiedene Disziplinen werden unter dem Begriff “Geisteswissenschaften” subsummiert und gegen die Naturwissenschaften abgegrenzt – na toll. Liest man auf der Website ein wenig nach, so kommt man zu folgender Passage: “Die ´Geisteswissenschaften´ waren zunächst eine Übersetzung für die ´moral sciences´, die der britische Philosoph John Stuart Mill als Abgrenzung zu den ´natural sciences´ – also den Naturwissenschaften – definiert hatte. In Deutschland wurde der Begriff durch den Philosophen und Pädagogen Wilhelm Dilthey populär, der den Geisteswissenschaften in den 1880er Jahren ein spezifisches Profil und eine eigene Methodik verlieh.” Zu Zeiten der Industrialisierung wurden also schon die Ansätze des Scientific Managements vorweggenommen. Ist das noch zeitgemäß? Ich glaube nicht. In der heutigen Zeit sprechen wir eher von hybriden Strukturen, also von “sowohl-als-auch”. Wir leben in einer Zeit des UND, nicht mehr in einer Zeit des ENTWEDER ODER. Der Übergang fällt vielen allerdings noch schwer – nicht nur bei Natur- und Geisteswissenschaftlern. Viele Menschen, die eine strikte (und damit klare) Trennung gewohnt sind, suchen nach “eindeutigen” Strukturen, die es allerdings immer weniger gibt. Grenzen verschwimmen und machen es den Menschen schwer, sich zu orientieren. Sie sind es immer noch gewohnt, sich an anderen, anstatt sich auch an sich selbst zu orientieren. Fremd-Orientierung und Selbst-Orientierung? Wie wäre es damit?

If You Can Not Measure it, You Can Not Manage it – Stimmt das denn?

Man hört den Spruch überall: “If You Can Not Measure it, You Can Not Manage it”. Dadurch, dass dieser Satz immer und immer wieder wiederholt wird, wird er auch nicht besser. Die “messenden Wissenschaften” werten alle anderen wissenschaftlichen Disziplinen ab, die nicht “exakte” Messverfahren bieten können. Es gibt allerdings in den letzten Jahren immer mehr Zweifel an diesen Ansichten.

Beispielhaft seien hier Hutter (1998): “Ein Wissenschaftsmodell, das sich eng an die Naturwissenschaften anlehnt und als einzige Kriterien für sein Forschungsinteresse die Beobachtbarkeit, Messbarkeit und Wiederholbarkeit von Phänomenen und Ereignissen betrachtet, wird allein nicht als adäquat angesehen, das Phänomen des menschlichen Bewusstseins und der bewussten Erfahrung adäquat zu berücksichtigen. Da sie der öffentlichen Beobachtung nicht zugänglich sind, erscheinen sie als subjektive und private Phänomene, die der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit nicht bedürfen“, oder Albert Einstein genannt: “Not everything that counts can be counted, and not everything that can be counted counts”.

Betrachtet man die Diskussion um die Messbarkeit von Multiple Intelligenzen, Wissen, dynamischen Kompetenzmodellen usw., so kann man der Diskussion gelassen entgegensehen. Das soll nicht heißen, dass man keine Verfahren zur Quantifizierung suchen und entwickeln sollte. Es muss allerdings ein gleichberechtigtes ´sowohl-als-auch´, ein ´quantitativ und qualitativ´ ermöglicht werden.

Morgen sind wir beim Spiel VfL Bochum – Hertha BSC Berlin im Stadion

Morgen geht es zum Spiel VfL Bochum gegen Hertha BSC Berlin. Meine Frau und ich haben Karten für den Block C und freuen uns auf herrliches Fussballwetter, ein fast ausverkauftes Stadion, ein tolles Spiel, ein schönes Rahmenprogramm (Fantag beim VfL) und natürlich auf drei Punkte für den VfL Bochum – ist doch klar, oder? Das Spiel VfL Bochum gegen Aachen war schon spannend, die morgige Partie verspricht noch eine Steigerung…. Sicher gibt es davon einen Blogbeitrag – so oder so …

Multiple Intelligenzen und Multiple Kompetenzen

Rauner hat 2004 von einem Konzept der Multiplen Kompetenz gesprochen, das sich auf die Ergebnisse der Multiplen Intelligenzen bezieht. Recherchiert man im Internet nach “Multiple Kompetenz” oder auch “Multiple Kompetenzen” so wird man zwar fündig, allerdings beziehen sich die dort gemachten Erläuterungen kaum explizit auf die Multiple Intelligenzen Theorie von Gardner.

Nun gibt es allerdings eine Ausnahme. In dem Beitrag von Edingard Fuchs (2004): Zukunftsaspekte der Erziehung findet man folgende Passage: “Howard Gardner spricht von multiplen Intelligenzen und hat in der Welt der Erziehung darauf aufmerksam gemacht, dass es neben den kognitiven Fähigkeiten noch eine Anzahl anderer gibt, die auch wissenschaftlicher Nachprüfbarkeit standhalten. Ich selbst ziehe den Begriff multiple Kompetenzen dem Begriff multiple Intelligenzen vor. Jedenfalls in den USA haben Howard Gardners Erkenntnisse auch in der Praxis positive Wirkungen gezeigt.”

Es ist bestätigend, wenn auch andere den Zusammenhang von Intelligenz und Kompetenz im Sinne von Multiplen Intelligenzen und Multiplen Kompetenzen erörtern.

Ausgebildete Redakteure sollten es besser wissen – und besser machen

robertfreund-happy-news-com.jpgLiest man die Tageszeitungen oder schaut man Nachrichtensendungen im Fernsehen, so muss man feststellen, dass gezielt Stimmung gemacht wird. Macht jemand einen Vorschlag, formulieren es die ausgebildeten Redakteure gleich um in eine “Forderung”. Gibt es Änderungen/Veränderungen, so schreiben diese ausgebildeten Redakteure gleich von “Bedrohungen” oder “es droht…”. Leser werden durch diesen Sprachgebrauch massiv unter emotionalen Druck gesetzt. Ausgebildete Redakteure wissen das – und machen es trotzdem. Was soll man davon halten? Ich halte davon nichts. Da kommt es mir gerade recht, dass ich durch Zufall auf der Website von HappyNews.com gelandet bin. Dort findet man: “We’re obviously different from most news sites in that we’re looking for happy stories only (…). Our basic belief is not that people should be insulated from bad news. Far from it. We encourage people to be fully engaged, fully informed citizens. That means we need to know the good and the bad.” Wenn dieser Grunsatz dann auch noch mit einem angemessenen Sprachgebrauch kombiniert würde …. Gar nicht auszudenken.

Leseausweis der Universitätsbibliothek Marburg

robertfreund-ub-marburg.jpgAm Dienstag brachte ich (Jutta Freund), wie schon so häufig, ausgeliehene Fachbücher in die Universitätsbibliothek Marburg zurück. Die Bücher hatte mein Mann für seine Dissertation gebraucht. Dabei kam mir der Gedanke, dass ich mir ja auch einen Leseausweis ausstellen lassen könnte. Gesagt getan: Ich wurde an einen Computer verwiesen, wo ich kurz meine Daten eingeben mußte. Mit einem Klick hatte dann die Dame meine Unterlagen vorliegen, und schon wenige Minuten später lag der Ausweis in meinen Händen. Nun kann ich mir von zu Hause in Ruhe Bücher über die Internetseite der Universitätsbibliothek aussuchen und schon nach kurzer Zeit abholen. Danach habe ich 4 Wochen Zeit um die Bücher  zurückzugeben oder ich kann online eine Verlängerung beantragen (falls das jeweilige Buch nicht vorgemerkt ist). Ich freue mich über meine ersten ausgeliehenen Bücher.

Wissensbilanz – Made in Germany: Aktuelle Erkenntnisse

Der Newsletter April/2007 des Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany enthält wieder einige interessante Informationen:

  1. Alle vom Arbeitskreis befragten Unternehmen nutzen die Wissensbilanz zur internen Steuerung,
  2. 70% zur Verbesserung der internen Kommunikation,
  3. 80% zur externen Kommunikation mit Kunden und Kapitalgebern. Dass Banken die Wissensbilanz positiv sehen, stellt der Direktor der Kreissparkasse Köln, Herr Bernd Nürnberger, in einem Interview klar.
  4. Auch die Ergebnisse des Finanzmarkttest II belegen: Wissensbilanzen ermöglichen eine genauere Bewertung von Unternehmen im Ratingprozess.

Meine eigenen Erfahrungen als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany bestätigen, dass die Wissensbilanz – Made in Germany sehr gut zur internen Steuerung eingesetzt werden kann. Die Auswertungen (WB-Toolbox) zeigen an, welche Wissensmanagement-Projekte gezielt angegangen werden sollten und wie das Wissensmanagement-System gesteuert werden kann.