MCPC 2011 in San Francisco: Mein Paper “Management of Uncertainty: The Key for Open Innovation” wurde akzeptiert

Heute habe ich die Bestätigung erhalten, dass mein Paper für die 2011 Worldconference in Mass Customization, Personalization and Co-Creation (MCPC 2011) akzeptiert wurde. Die Konferenz findet vom 15.-19. November 2011 in San Francisco (Airport Marriott Waterfront) statt:

Dear Dr. Robert Freund:

Congratulations, your submission “Management of Uncertainty: The key for Open Innovation” has been accepted for presentation at the MCPC 2011.

Es freut mich sehr, dass ich nach 2001 (Hong Kong: HKUST), 2003 (TU München), 2005 (Hong Kong:HKUST), 2007 (MIT, USA), 2009 (Helsinki, Finnland) nun auch in San Francisco einen Vortrag halten kann (Siehe dazu auch Veröffentlichungen oder Konferenzen) In meinem Paper habe ich die beiden mich stark interessierenden Themen Uncertainty und Open Innovation zusammengebracht und versucht, eine Möglichkeit zur Bewältigung von Unsicherheit/Unbestimmtheit in offenen Innovationsprozessen aufzuzeigen. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Reaktionen auf meine Arbeit und auf die spannenden Diskussionen mit Teilnehmern aus aller Welt.

Marktstudie Social Media Monitoring Tools kostenlos als Download

Die im letzten Jahr veröffentlichte Studie Kasper, H.; Dausinger, M.; Kett, H.; Renner, T. (2010): Marktstudie Social Media Monitoring Tools – IT-Lösungen zur Beobachtung und Analyse unternehmensstrategisch relevanter Informationen im Internet kann nun kostenlos heruntergeladen werden – toll. “Die Marktstudie enthält neben Übersichtstabellen detaillierte Produktprofile und beschreibt außerdem anbieterunabhängig die Funktionen und Einsatzmöglichkeiten von Social Media Monitoring Tools. Sie richtet sich an Geschäftsführung, sowie Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmenskommunikation und Marketing, Produkt- und Innovationsmangement, Service und Vertrieb, sowie IT-Verantwortliche, die den Einsatz solcher Lösungen planen oder sich über deren Möglichkeiten informieren möchten.”

Der Konsumgütermarkt spürt deutlich einen Trend zu Mass Customization

In dem Artikel Kunden lieben Maßgeschneidertes (Der Handel, 25.06.2011) wird noch einmal deutlich herausgestellt, dass Mass Customization in der Konsumgüterbranche zunimmt. Da die Kunden mit neuen Technologien vertraut sind und diese auch zu einem großen Teil selbstorganisiert einsetzen können, werden entsprechende Onlineangebote genutzt. Interessant dabei ist auch, dass durch diesen Trend regionale Anbieter profitieren können, wodurch nachhaltiges Wirtschaften unterstützt wird.

Brauchen wir institutionelle Innovationen um unsere Wirtschaftsweise zu transformieren?

“Um unsere Wirtschaftsweise zu transformieren brauchen wir institutionelle Innovationen” (Maja Göpel, Direktorin für Zukunftsgerechtigkeit beim World Future Council In: Die Zeit vom 22.06.2011, S. 35). Zunächst habe ich diesem Satz zugestimmt, doch er unterstellt, dass die Institutionen Einfluss nehmen können auf die Art und Weise, wie wir wirtschaften. Dieser Ordnungsgedanke von Institutionen entstammt einem System der Grenzziehung zwischen Staat und Wirtschaft, Arbeiten und Freizeit, Nationalstaat und “Rest der Welt” usw. Solche Dichotomien sind in einer entgrenzten Welt nicht mehr zeitgemäß. Die Änderungsgeschwindigkeit (Lerngeschwindigkeit?) der Institutionen mit ihrem Beharrungsvermögen und veralteten Deutungsmustern steht dabei auch sozialen Veränderungen (Sozialen Innovationen) im Wege, wodurch es zu “Friktionen” in allen Lebensbereichen kommt (Rechtssystem, Bildungssystem, Wirtschaftssystem, Bankensystem…). Aktuell hechelt die Politik mit ihren schwerfälligen Institutionen der Realität hinterher. Die Menschen wenden sich von dieser traditionellen Politik ab und organisieren sich selbst – über Grenzen hinweg. Diese Selbstorganisation basiert auf der Vernetzung Einzelner und kann dazu führen, unsere Wirtschaftsweise zu verändern. Beispiele sind schon in vielen Bereichen zu finden: Open Source, Open Innovation oder auch Open Democracy. Eine Veränderung der Wirtschftsweise durch Bottom-Up-Initiativen kann also eine Alternative sein. In vielen nordafrikanischen Staaten sieht man schon, wie sich die Bürger eines Landes vernetzen und die etablierten Institutionen zu Veränderungen bewegen.Doch: Afrika ist ja weit weg, oder?

Create Your Own: Video zu Mass Customization in der Bekleidungsbranche

Create Your Own – Mass Customisation from Sue J-J on Vimeo.

Das Video wurde zuerst auf der CYO 2011 in Berlin gezeigt und kann nun frei genutzt werden. Gerade der Bekleidungssektor mit seinen Standardgrößen und einer jährlichen Verschwendung von mehreren hundert Milliarden Euro ist geeignet für Mass Customization. Neue Technologien machen es seit langem möglich, individuelle Produkte und Dienstleistungen massenhaft zu einem angemessenen Preis auf den Markt zu bringen. Kunden erkennen immer deutlicher, dass dieser Ansatz eher in der Lage ist, ihre Anforderungen zu erfüllen. In den letzten 10 Jahren habe ich auf den verschiedenen Weltkongressen zu Mass Customization and Personalization gesehen, was alles möglich ist. Es ist an der Zeit, die bisher nur Insidern bekannten Chancen von Mass Customization zu nutzen – nicht nur in der Bekleidungsbranche. Mass Customization kann auch als Einstieg in einen eher offenen Innovationsprozess gesehen werden (Open Innovation), bei dem der Ermöglichungsraum für Problemlösungen erweitert und das Kundenwissen in die Wertschöpfung integriert wird. Siehe dazu auch

RKW Magazin 2/2011: Innovation im Mittelstand

Das RKW Magazin: Innovation Mittelstand (pdf, 5MB; Herausgeber: RKW Kompetenzzentrum) zeigt anhand von Beispielen auf, wie unterschiedlich der Zugang zum Thema Innovation im Mittelstand sein kann. Es gibt eben nicht die Vorgehensweise, sondern vielfältige Dimensionen, kreative Ideen in markttaugliche Innovationen zu überführen (Vielfalt als Chance). Das gelungene RKW Magazin verbreitet keine Angst vor Veränderungen durch Innovationen (wie es in manchen Artikeln der Tagespresse zu lesen ist), sondern macht Lust auf Kreativität, Innovation und eine bessere, nachhaltigere Zukunft. Weiterhin können Sie sich auch noch den Beitrag Open innovation in der Praxis als Audio Podcast anhören – toll:

Eine allgegenwärtige und lebendige Innovationskultur ist eine entscheidende Voraussetzung, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb dreht sich im aktuellen RKW Magazin alles rund um das Thema “Innovation”.

Studie zum Wettbewerbsfaktor Wissensmanagement 2010: Stand der Praxis in der deutschen Wirtschaft

Die Studie Pawlowsky, P.; Gözalan, A.; Schmidt, S. (2011): Wettbewerbsfaktor Wissensmanagement 2010: Stand der Praxis in der deutschen Wirtschaft wurde vom Bundesminsterium der Wirtschaft in Auftrag gegeben und soll in diesem Jahr noch in Buchform veröffentlicht werden. Erste Ergebnisse wurden auf dem Kongress “Standortvorteil Wissen” Ende Mai in Berlin vorgestellt (WM: Wissensmanagement, ICM: Intellectual Capital Management).

Als wesentliches Studienergebnis zum Status quo der WM/ICM-Aktivitäten in der deutschen Wirtschaft ist festzuhalten, dass bei der Mehrzahl der 3401 befragten Un-ternehmen sich eine überragende Bedeutung von Wissensmanagement zur Kundenorientierung (Kontakte, Reklamation) und zur Fehleridentifikation und Kompetenzidentifikation im Unternehmen zeigt” (S. 22).

Betrachtet man sich die Studie noch ein wenig genauer, so werden auch die Zusammenhänge zum Innovationsmanagement deutlich. Wissensmanagement zur Kundenorientierung geht hier weiter als die bloße Bearbeitung von Kontakten und Reklamationen, sondern geht der Frage nach, wie Kundenwissen in die Wertschöpfung intergriert werden kann (Open Innovation). Der Hinweis zum Fehlermanagement verweist auf ein Riskomanagement und auf eine neue Fehlerkultur, die nicht Fehler saktioniert, sondern manche Fehlertypen als Bestandteil innovativer Prozesse versteht. Nicht zuletzt freut es mich auch zu lesen, dass die Identifikation der Kompetenzen in den Unternehmen immer wichtiger wird. Dabei geht es nicht alleine um Qualifikationen oder um einen Soll-Ist-Abgleich, sondern um das neue Verstandnis von Kompetenz auf allen Ebenen. Siehe dazu auch meine Dissertation Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk, die im Sommer im Verlag Dr. Kovac erscheinen wird.

Ist der Markt – sind die Kunden – reif für Mass Customization?

Die Zusammenfassung der Forrester-Studie Mass Customization Is (Finally) The Future Of Products legt zumindest den Schluss nahe, dass der Markt und die Kunden nun reif sind für Mass Customization:

Mass customization has long been the next big thing in product strategy. After a variety of false starts, its time has finally come. Changes in customer-facing technology are opening up new opportunities for product strategists to bring customers into product design, creating both customer loyalty and higher margins. While it will take a decade for mass customization to become widespread, product strategists should seize the opportunity to be first movers today (…). Ultimately, mass customization holds the promise of helping bring manufacturing back to the US and EU due to the need for local production and highly skilled labor.

Der Aspekt, dass Mass Customization durchaus auch das Potenzial hat, neue Arbeitsplätze in Europa zu schaffen, kommt häufig zu kurz und wird in dieser Studie noch einmal deutlich gemacht. Mass Customization sollte allerdings auch in Verbindung mit Open Innovation gesehen werden, da die Potenziale der Co-Creation für den europäischen Markt noch wesentlich größer sind. Open Innovation ermöglicht über einen offenen Lösungsraum (Mass Customization: Fixed Solutionspace) die Gestaltung – und in Zukunft auch immer stärker auch die Produktion – eigener Kreationen. Davon kann gerade die Kreativwirtschaft enorm profitieren. Es verwundert also nicht, dass die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and C-Creation MCP 2011 die Verbindungen von Mass Customization und Open Innovation in den Mittelpunkt stellt. Siehe dazu auch Wie funktionieren Open Innovation und Open Manufacturing in der Bekleidungsbranche?