Hemmen die traditionellen Schutzrechte die Entwicklung von Innovationen?

economist-2015-08Eigentlich ist es das Ziel eines Patentsystems, Inventionen zu schützen. Auf der Website des Deutschen Patent- und Markenamtes liest sich das wie folgt:

Wirksamer Schutz für Ideen

Als moderner Dienstleister bietet das Amt einen wirksamen Schutz für technische Erfindungen, Marken und Produktdesigns. Kleine und mittlere Unternehmen, die Großindustrie, Forschungseinrichtungen und auch Einzelerfinder erhalten wirksame Instrumente, um ihr geistiges Eigentum gegen unerwünschte Nachahmung zu verteidigen.

Schutzrechtsinformation als Innovationsfaktor

Auch unabhängig von eigenen Schutzrechtsanmeldungen können Schutzrechtsinformationen Hilfestellung für unternehmerische Entscheidungen liefern. Die Information über Schutzrechte gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird selbst zu einem Innovationsfaktor. Das DPMA bietet Schutzrechtsinformation über seine Internet-Dienste an.

Der Economist hat allerdings gerade zwei Artikel veröffentlicht, in denen diese Rolle infrage gestellt wird:

  • Time to fix patents (08.08.2015). Ideas fuel the economy. Today’s patent systems are a rotten way of rewarding them
  • A question of utility (08.08.2015). Patents are protected by governments because they are held to promote innovation. But there is plenty of evidence that they do not

Schutzrechte, die ihren Sinn aus einem industriell geprägten Ökosystem ableiten, hemmen möglicherweise die Entwicklungen (Innovationen) in dem neuen innovativen und wissensbasierten Ökosystem, das sich ganz anders entwickelt. Interessant ist auch, dass das Urheberrecht gar nicht beim DPMA auftaucht…  Es wundert weiterhin auch nicht, dass manche deutschen Maschinenbauer ihre Inventionen gar nicht mehr schützen lassen. Der Economist hat mit den beiden genannten Artikeln Kernpunkte angesprochen. In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang gehen wir auf diese Thematik ein, und zeigen auf, wie Innovationen auch “sonst noch” geschützt werden können. Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform.

Bringt Technologie auch Produktivität?

2014-economistIn den letzten zwei Jahrzehnten gab es viele technologische Entwicklungen, die unser Leben verändert haben. Es stellt sich jedoch – wie immer – die Frage, ob die neuen Technologien auch zur Produktivität beigetragen haben. Immerhin gab es schon in den 80er Jahren einen Hinweis darauf, dass mehr Technologie nicht zwangsläufig auch mehr Produktivität bedeutet. Dieser Solow-Effekt (1987) zeigt sich auch in den darauf folgenden Jahrzehnten. Der Economist hat diese Zusammenhänge nun in einem interessanten Artikel zusammengefasst: Technology isn’t working. The digital revolution has yet to fulfil its promise of higher productivity and better jobs (04.10.2014). Die neuen Technologien müssen erst noch zeigen, dass sie neben schönen Effekten auch zur Produktivität – und damit auch zum Wohlstand – eines Landes beitragen.