Storytelling etwas grundlegender betrachtet

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Storytelling ist ein wichtiges Element im Wissensmanagement. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es im Internet nur so von entsprechenden Webseiten “wimmelt”. Was mir oft fehlt, ist eine gute Fundierung durch aktuelle Quellen. In 2015 hatte ich schon einmal in dem Beitrag Was ist dran am Storytelling? darauf hingewiesen. In einem aktuellen Artikel sind die wichtigsten Zusammenhänge noch einmal kompakt dargestellt und (!) die dazugehörenden Quellen angegeben.

“All animals and plants communicate in one way or another. However, creating and telling stories to make sense of the world and one’s experiences are uniquely human traits (Boyd 2018). The etymology of the word story relates to the Greek ????? (eîdos), which means the idea, form, or shape of things (Martin and Miller 1988). Through stories, one makes sense of past events and creates new worlds and possibilities for ourselves and others (Boyd et al. 2020). Storytelling is a subjective and engaging way of referring to an event or series of events through multisensory mediums such as audial, verbal, non-verbal, visual, and textual communication (Anderson 2010)” (Juliette Cortes Arevalo, Kathryn Adamson, Emanuele Fantini, Laura Verbrugge, and Roland Postma (2023): Storytelling, in: Faix (Hrsg)).

Die Autoren fassen in ihrem Artikel auch sechs Punkte zusammen, die bei einer Story berücksichtigt werden sollten. Weiterhin werden daraus konkret acht Fragen (inkl. Beispiele) genannt, die ganz praktisch als kleiner Leitfaden genutzt werden können.

Projektmanager/in (IHK) als Inhouse-Lehrgang: Heute Zertifikatsworkshop bei einem Unternehmen im Raum Stuttgart

Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Projektmanager/in (IHK) wird auch als Inhouse-Lehrgang bei den verschiedenen IHK anbgeboten. Der Vorteil für Unternehmen liegt darin, dass die Teilnehmer nicht an einer Fallstudie, sondern an Projekten aus ihren beruflichen Umfeld arbeiten, und somit ein direkter Transfer der verschiedenen Projektmanagement-Themen erfolgt.

Der Abschluss des Lehrgangs besteht dann auch wieder aus einem Zertifikatsworkshop mit einem Wissenstest und der Abgabe, bzw. der Präsentation, der in Projektteams erarbeiteten Projektplanung. Der heutige Zertifikatsworkshop wird zusammen mit der IHK Stuttgart durchgeführt.

Informationen zu den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), und zu Terminen in 2024 finden Sie auf unserer Lernplattform.

Knowledge Transfer (Wissenstransfer) konzeptionell betrachtet

Quelle: Alhassan Yakubu Alhassan and Alexander Ruser (2023)

In der heutigen Wissensgesellschaft (Stehr 1994) ist der Umgang mit Wissen auf allen Ebenen wichtig. Auf der persönlichen Ebene, in Gruppen/Teams, in Organisationen und in Netzwerken. Oft geht es um die verschiedenen Wissenskernaktivitäten, wie das Identifizieren von Wissen, das Teilen und Nutzen von Wissen usw.. Dabei kommt der Wissenstransfer mit seinen verschiedenen Dimensionen ein wenig zu kurz. Etymologisch hat Wissenstransfer – in der englischen Übersetzung Knowledge Transfer – einen griechischen und lateinischen Ursprung.

“The etymological roots of the term are both Greek and Latin. Knowledge refers to the ancient Greek ?????? (gn?sis), which meant knowing through observation or experience. Transfer consists of the two Latin words trans, which means “across” or “beyond”, and the verb ferre, which stands for “to bear” or “to carry, to bring” (Lewis and Short 2020, 428 and 1097). The literal translation refers to an activity of carrying knowledge between and beyond the places where it is produced” (Alhassan Yakubu Alhassan and Alexander Ruser, in: Torsten Philipp, Tobias Schmohl (eds.) (2023): Handbook Transdisciplinary Learning). In der Abbildung wird gezeigt, wie der Wissenstransfer konzeptionell betrachtet werden kann.

” (…) the analytical model distinguishes between three different conceptualizations of knowledge transfers. First, it can be understood as an instrumental and technical problem. Second, it can pose an epistemological and empirical challenge or, thirdly, it can be approached as mainly a reflexive and hierarchical task” (ebd).

Ist Wissenstransfer in ihrer Organisation wichtig? Wenn ja: Befassen Sie sich mit Erwachsenenbildung!

Über “Wissen” und zum Umgang mit Wissen (Wissen managen) habe ich in unserem Blog schon viele Beiträge geschrieben (Kategorie: Wissensmanagement). Diesmal möchte ich auf den Begriff “Wissenstransfer” und später auf den Zusammenhang mit der Erwachsenenbildung eingehen. Zunächst also soll geklärt werden, was unter “Wissenstransfer zu verstehen ist. Dabei möchte ich den vielen umgangssprachlichen Ansätzen keinen Raum geben, sondern beziehe mich (wie möglichst immer) auf wissenschaftlichen Ansätzen. Diese sind dann oft nicht so plakativ und einfach, doch erleichtern sie ein besseres Verständnis.

Wissenstransfer ” bezeichnet die Übertragung von (z.?B. wissenschaftlichem) Wissen in einen anderen Kontext als den seines Entstehens. Eine disziplinübergreifend anerkannte Definition gibt es nicht; hierfür sind die Anwendungsfelder des Begriffs zu verschieden. Häufig wird der interorganisationale und interpersonale Transfer von Wissen zwischen Forschung und Praxis, zwischen Expertinnen bzw. Experten und Laien, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft oder zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsfeldern (z. B. der Industrie) betrachtet” (Brandt, P. (i.E.). Art. Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation. In R. Arnold, E. Nuissl & J. Schrader (Hrsg.), Wörterbuch Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; zitiert in Brandt, P. (2022): Stichwort Transfer. In weiter bilden 2/2022).

Die hier angesprochene kontextabhängige Übertragung von Wissen, bzw. der Transfer von Wissen, wird oft fälschlicherweise mit einer Wissensvermittlung gleichgesetzt. Fäschlicherweise deshalb, da ein Wissenstransfer nur dann erfolgreich ist, wenn “auf der Seite des rezipierenden Kontexts Wissen produktiv verarbeitet und in eigene Horizonte transformiert wurde (Weber, 2004; zitiert ebd.”).

Es handelt sich hier also eher um eine aktive Aneignung von Wissen, die ermöglicht werden kann. Die Erwachsenenbildung hat daher schon lange den Schwerpunkt auf eine Ermöglichungsdidaktik gelegt . Es zeigt sich, dass es beim Umgang mit Wissen, und dem damit auch verbundenen Wissenstransfer vorteilhaft sein kann, wenn beispielsweise Führungskräfte in Unternehmen etwas von einer modernen Erwachsenenbildung verstehen. Die Realität in Unternehmen sieht allerdings anders aus: Es überwiegen Slogans/Buzzwords aus der industriellen Betriebswirtschaft, die kaum noch eine Passung zur Realität haben, und immer mehr an Grenzen stoßen.