In einem innovativen Umfeld sind stabile Teams 60% produktiver als Teams, bei denen die Teammitglieder immer wieder wechseln

Durch die arbeitsteilige Organisation von Routineprozessen (Taylorismus) ist es in Organisationen üblich, dass Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen/Abteilungen temporär in mehreren Projekten arbeiten. Diese Matrix-Projektorganisation ist deshalb beliebt, da die Abteilungssicht auf Arbeit immer noch dominiert, und Projektarbeit oft als zusätzliche Belastung gesehen wird. Nach der Projektarbeit gehen die Teammitglieder immer wieder zurück in ihre Abteilungen.

Die Projektifizierung Deutschlands zeigt, dass es in Zukunft immer mehr Projektarbeit geben wird, und Projektarbeit besser organisiert werden muss. Dabei sind die verschiedenen Vorgehensmodelle (Klassisches Projektmanagement, Hybrides Projektmanagement und Agiles Projektmanagement) zu unterscheiden. In einem eher innovativen Umfeld (Agile Innovation) hat sich bewährt, Teams stabil zusammenarbeiten zu lassen, ohne dass es immer wieder Wechseln in der Teambesetzung gibt.

„[…] Mastering agile innovation is similar. Before beginning to modify or customize agile, a person or team will benefit from practicing the widely used methodologies that have delivered success in thousands of companies. For instance, it’s wise to avoid beginning with part-time assignment to teams or with rotating membership. Empirical data shows that stable teams are 60% more productive and 60% more responsive to customer input than teams that rotate members. […]“ (Rigby, Sutherland, Takeuchi 2020, zitiert in Mittelbach (Hrsg.) (2023)).

Die stabile Zusammenarbeit – oft auch direkt Face-to-Face – ist ein wesentliches Kriterium, um auch das implizite Wissen zu erschließen. Wie der Quelle zu entnehmen ist, wird in dem Zusammenhang auch Takeuchi erwähnt, der zusammen mit Nonaka die Wissensspirale thematisiert hat.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Was wäre, wenn jeder über seine generierten Daten selbst entscheiden könnte?

Öl ,als Treiber für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten 150 Jahre, gehörte und gehört einigen wenigen Ländern, bzw. Konzernen. Diese Konzerne stellen uns das Öl recht kostspielig zur Verfügung – wir zahlen dafür.

Öl wird als Treiber nun immer mehr durch Daten ersetzt. Daten sind das neue Öl. Diese Kurzfassung hat ihren Ursprung in einem Artikel des Economist aus dem Jahr: The world’s most valuable resource is no longer oil, but data. Auch diese Quelle für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen wird hauptsächlich von großen Konzernen verwendet. Wir dürfen die verschiedenen Tools “kostenlos” nutzen, und zahlen mit unseren Daten. Nun gibt es nicht nur die wirtschaftlich generierten Daten sondern auch die, die bei Verwaltungen hinterlegt sind. Auch diese Daten werden teilweise im Sinne von Open Data zur Nutzung freigegeben.

Jeder generiert also immer und überall Daten, die mit einem persönlichen Schutz versehen, nur denjenigen zur Verfügung gestellt werden könnten, denen die jeweilige Person das Recht dazu einräumt – beispielsweise über eine private Blockchain. Zur freien Nutzung oder gegen Gebühr. Jeder könnte die Nutzung der selbst generierten Daten also verkaufen und dadurch selbst Einnahmen generieren. An manchen Stellen sind wir schon ein stückweit auf diesem Weg, doch dominiert aktuell noch bei weitem nicht die Selbstbestimmung des einzelnen Bürgers, sondern das Primat der relativ freien Nutzung unserer Daten durch Wirtschaftsunternehmen.

Was wäre also, wenn jeder Bürger über seine generierten Daten selbst entscheiden könnte?

Ist Wissenstransfer in ihrer Organisation wichtig? Wenn ja: Befassen Sie sich mit Erwachsenenbildung!

Über “Wissen” und zum Umgang mit Wissen (Wissen managen) habe ich in unserem Blog schon viele Beiträge geschrieben (Kategorie: Wissensmanagement). Diesmal möchte ich auf den Begriff “Wissenstransfer” und später auf den Zusammenhang mit der Erwachsenenbildung eingehen. Zunächst also soll geklärt werden, was unter “Wissenstransfer zu verstehen ist. Dabei möchte ich den vielen umgangssprachlichen Ansätzen keinen Raum geben, sondern beziehe mich (wie möglichst immer) auf wissenschaftlichen Ansätzen. Diese sind dann oft nicht so plakativ und einfach, doch erleichtern sie ein besseres Verständnis.

Wissenstransfer ” bezeichnet die Übertragung von (z.?B. wissenschaftlichem) Wissen in einen anderen Kontext als den seines Entstehens. Eine disziplinübergreifend anerkannte Definition gibt es nicht; hierfür sind die Anwendungsfelder des Begriffs zu verschieden. Häufig wird der interorganisationale und interpersonale Transfer von Wissen zwischen Forschung und Praxis, zwischen Expertinnen bzw. Experten und Laien, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft oder zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsfeldern (z. B. der Industrie) betrachtet” (Brandt, P. (i.E.). Art. Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation. In R. Arnold, E. Nuissl & J. Schrader (Hrsg.), Wörterbuch Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; zitiert in Brandt, P. (2022): Stichwort Transfer. In weiter bilden 2/2022).

Die hier angesprochene kontextabhängige Übertragung von Wissen, bzw. der Transfer von Wissen, wird oft fälschlicherweise mit einer Wissensvermittlung gleichgesetzt. Fäschlicherweise deshalb, da ein Wissenstransfer nur dann erfolgreich ist, wenn “auf der Seite des rezipierenden Kontexts Wissen produktiv verarbeitet und in eigene Horizonte transformiert wurde (Weber, 2004; zitiert ebd.”).

Es handelt sich hier also eher um eine aktive Aneignung von Wissen, die ermöglicht werden kann. Die Erwachsenenbildung hat daher schon lange den Schwerpunkt auf eine Ermöglichungsdidaktik gelegt . Es zeigt sich, dass es beim Umgang mit Wissen, und dem damit auch verbundenen Wissenstransfer vorteilhaft sein kann, wenn beispielsweise Führungskräfte in Unternehmen etwas von einer modernen Erwachsenenbildung verstehen. Die Realität in Unternehmen sieht allerdings anders aus: Es überwiegen Slogans/Buzzwords aus der industriellen Betriebswirtschaft, die kaum noch eine Passung zur Realität haben, und immer mehr an Grenzen stoßen.

Wissensarbeiter benötigen pro Woche fast einen ganzen Tag für die Informationssuche

Image by Firmbee from Pixabay

In einer aktuellen Studie von Researchscape im Auftrag von Lucid Software wurden 2.196 Wissensarbeiter aus den USA, aus UK, den Niederlanden, Deutschland und Australien befragt. Dabei kamen doch recht überraschende Ergebnisse heraus, die in der englischsprachigen Website von Lucid Software zu finden sind. ZDNET hat die wichtigsten Erkenntnisse in einem deutschsprachigen Artikel zusammengefasst.

“Demnach wenden deutsche Wissensarbeiter im Schnitt etwa 6,5 Stunden für die Suche nach Informationen auf, bevor sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen können – was fast einem ganzen Arbeitstag pro Woche entspricht. Zudem erschwert eine schlechte Koordination im Team die produktive Arbeit” (Quelle: ZDNET vom 01.06.2023).

Qualitativ gute Daten und Informationen sind für die Wissensarbeit elementar. Insofern ist es wichtig, diese Basis mit Hilfe digitaler Strukturen aufzubauen und die Koordination im Team zu verbessern. Technologisch kann das durch Kollaborationsplattformen geschehen, die auch eine stärkere Selbstorganisation unterstützen sollte. Kollaborationsplattformen unterscheiden sich dadurch auch von Software. Siehe dazu auch Von der Projektmanagement-Software zur Kollaborationsplattform.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Bedeutet Wissensgesellschaft eine Verwissenschaftlichung der Gesellschaft?

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft bedeutet, dass der Produktionsfaktor “Wissen” immer stärker in den Mittelpunkt der Gesellschaft und der Organisationen/Unternehmen rückt. Siehe dazu beispielhaft Wissensgesellschaft – was soll das denn sein?, Nicht ganz einfach: Urheberrecht in der Wissensgesellschaft, Informationsnetze sind wichtige Strukturen der Wissensgesellschaft – es gibt hier allerdings ein Kontrollparadox.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam es dabei nicht nur zur stärkeren Industrialisierung, sondern “vor allem in der Umstellung vom religiösen und metaphysischen auf das positive (objektive) Wissen der Wissenschaft, dessen Krönung in seinen Augen die Soziologie darstellen sollte” (Knoblauch 2020). Dabei bezieht sich der Author auf den Begründer der Soziologie, Auguste Comte. Dieser Bezug von Wissensgesellschaft und Wissenschaft wird in dem folgenden Abschnitt noch deutlicher dargestellt.

“Die Wissensgesellschaft zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sich immer mehr Leute um das Wissen anderer kümmern: Wissen als Wissen wird zum Gegenstand menschlicher Kommunikation, menschlicher Arbeit und damit auch zur Ware. Die Vorstellung der Wissensgesellschaft zehrt aber nicht nur von der Wissensvermittlung im Bildungssystem, sondern es spielt vielmehr die Produktion von Wissen als Wissen eine zentrale Rolle und damit auch die Wissenschaft. Wir können deswegen von einer Verwissenschaftlichung sprechen. Diese Verwissenschaftlichung ist erkennbar an der zunehmenden Durchdringung auch der nichtwissenschaftlichen gesellschaftlichen Funktionsbereiche
(Wirtschaft, Politik, Religion, Medien, Sport etc.) mit wissenschaftlichem Wissen. Einige Autoren sehen in dieser Verwissenschaftlichung die Ursachen für deren allmähliche Transformation, etwa zur Wissensökonomie, zur Wissenspolitik etc. (z. B. Stehr 2002)” (Knoblauch H. (2020): Von der Wissensgesellschaft zur empirischen Wissenschaftstheorie, in: Horatschek, A. M. (Hrsg.) (2020): Competing Knowledges – Wissen im Widerstreit. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Band 9).

Siehe dazu auch Wissensmanagement und die verschiedenen Beiträge in der Kategorie Wissensmanagement.

Das Verhältnis von Recht und Wissen ist kein gut entwickeltes Gebiet

AdobeStock_192581451

Wenn wir über Wissen sprechen, geht es auch um die Frage, wie Wissen geschützt werden kann, bzw. frei verfügbar sein sollte. In der Industriegesellschaft war es (ist es immer noch) üblich, beispielsweise Wissen über Innovationen in Form von Schutzrechten zu sichern – siehe dazu ausführlich Deutsches Patent- und Markenamt. Interessant dabei ist, dass dort das Urheberrecht nicht thematisiert wird, obwohl das Urheberrecht in einer wissensbasierten Gesellschaft immer wichtiger wird. In einer dynamischen Umgebung verändern sich die Rahmenbedingungen so schnell, das manche Unternehmen ihre Innovationen gar nicht mehr schützen lassen. Zu dem Verhältnis zwischen Recht und Wissen habe ich folgendes gefunden:

“Das Verhältnis von Recht und Wissen ist kein gut entwickeltes Gebiet der Rechtstheorie und Rechtswissenschaft. Dies könnte ein Vermächtnis des methodischen Ansatzes der deutschen Rechtstheorie sein, der wenig Raum für einen Wechsel zur Analyse des Rechts als wissenserzeugendes Verfahren lässt. Die Anwendung des Rechts basiert auf gemeinsamen Konventionen und Bedeutungen, die einen Anschein von Stabilität vermitteln. Dieser Anschein erodiert in dynamischen Umgebungen. Anstatt auf das Alltagswissen zurückzugreifen, schafft und rahmt das Gesetz in solchen Situationen wissensgenerierende Verfahren und Infrastrukturen, um das notwendige Wissen zu sichern, beispielsweise für die Regulierung” (Trute, H.-H., (2020): On Knowledge and Law: The Role of Law in the Generation and Harmonisation of Knowledge, in: Horatschek, A. M. (Hrsg.) (2020): Competing Knowledges – Wissen im Widerstreit. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Band 9).

In der Industriegesellschaft wird immer noch von dem Primat der Planbarkeit, der Vorhersehbarkeit und der Berechenbarkeit ausgegangen. Durch die weltweite Vernetzung von Menschen, Technologien und Strukturen befinden wir uns allerdings in einem turbulenten Umfeld – in einem komplexen sozialen/wirtschaftlichen System, das andere Rahmenbedingungen braucht, um Wissen für die Gesellschaft, bzw. für Organisationen/Unternehmen nutzbar zu machen. Siehe dazu ausführlicher Der Strukturbruch zwischen einfacher und reflexiver Modernisierung, oder auch die Diskussionen über die Nutzung von z.B. ChatGPT (Künstlicher Intelligenz).

Es wird Zeit, dass die aufgebauten Strukturen der Bürokratie und des damit verbundenen Rechtsstaats wieder mehr Freiraum für die Entfaltung von Wissen zulassen. Die aktuelle Situation, dass unser Rechtssystem noch in alten Strukturen befindet, die Realität sich allerdings dynamisch weiterentwickelt, führt zu Spannungen und Graubereichen. Wissen zu “stehlen” ist teilweise ein Massensport geworden. Möglicherweise sind diese Zeilen etwas überspitzt formuliert, doch ist es m.E. wichtig, auf die Zusammenhänge aufmerksam zu machen.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein, und verweisen auf die genutzten Quellen. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Worin unterscheiden sich Daten von Fakten?

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Unsere westliche Sicht auf Wissen wird von einem eher technisch-wissenschaftlichen Modell dominiert: “the hegemony of the techno-scientific model in defining legitimate and productive knowledge” (UNESO 2005: 5). Es wundert daher nicht, dass versucht wird, verschiedene Begriffe zu unterscheiden – zu definieren. Es geht ganz praktisch um die Unterscheidung der Begriffe “Zeichen”, “Daten”, “Informationen” und “Wissen”, die in der ursprünglichen, bzw. in der erweiterten Wissenstreppe dargestellt werden. Siehe dazu auch Ein besseres Verständnis der Wissenstreppe führt zu einem besseren Umgang mit Wissen. Auf der Ebene der “Daten” gibt es allerdings mit dem Begriff “Fakten” ein weiters Konstrukt. Dazu habe ich folgendes gefunden:

“Aufschlussreicher sollte es sein, zwischen Daten und Fakten terminologisch zu unterscheiden. ‚Daten‘ sind das, was einem Beobachter buchstäblich gegeben ist (lat.: datum / frz.: donnée) und daher insbesondere das, was sich in irgendeiner Weise feststellen und vielleicht sogar messen lässt. In erster Linie darf man also das als Datum verstehen, was niemand bestreiten kann, und mithin gilt ein Datum fraglos, sofern es korrekt ermittelt worden ist. Ein Faktum ist demgegenüber kein simples Datum, sondern wortwörtlich eine ‚Tat-Sache‘, das heißt ein im Kern menschliches Produkt. Wo wir von Fakten reden, sprechen wir jedenfalls immer von Dingen, die wir selber erst zu dem gemacht haben, was sie sind (lat.: factum / frz.: fait). Können Daten insofern nicht anders als ‚richtig‘ sein, solange man sie nicht irrtümlich oder sachwidrig erfasst hat, stellt sich bei Fakten von vornherein die Frage, inwiefern sie als ‚wahr‘ gelten dürfen” Meier, A. (2020): In Science We Trust: Überlegungen zum Wissen der Wissenschaften. In: Horatschek, A. M. (Hrsg.) (2020): Competing Knowledges – Wissen im Widerstreit. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Band 9).

Wenn also oftmals hervorgehoben wird, “das ist Fakt” oder “Fakt ist”, so ist diese Formulierung kritisch zu sehen, denn sie ist nicht so unumstößlich, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Wie in der Quelle erwähnt, stellt sich bei “Fakten” die Frage, “inwiefern sie als ‚wahr‘ gelten dürfen”.

Profile of the typical knowledge manager

Personen, die sich mit Wissen befassen gibt es überall, denn Wissen kommt überall vor. In Organisationen möchte man Wissen für die Ziele der Organisation gezielt entwickeln und nutzen. Personen, die so ein Wissenssystem aufbauen und weiterentwickeln werden Wissensmanager – oder Knowledge Manager – genannt. Interessant ist, welches Profil ein Wissensmanager heute so hat.

Professional dataProfessional development
• Industry area: information and communication
• Role in senior management
• Job Title: Knowledge Manager
• KM related experience of +10 years

• 134,5 hours per year to upgrade KM related skills
• Self-motivated progression to knowledge management
• Comprehensive understanding of KM strategy
Educational dataPersonal data
• Educational background: Master in applied sciences or social sciences
• Autodidact – no knowledge management specific certifications
• Male
• Between 40-50 years of age

Quelle: BLUE BOOK on Knowledge Management 2023:12

In dem aktuellen BLUE BOOK on Knowledge Management 2023 wird unter anderem darauf verwiesen, dass die meisten Wissensmanager kein spezielles Zertifikat haben, sondern eher Autodidakten sind. Weiterhin sind Wissensmanager (noch) überwiegend männlich und in einem Alter, das möglicherweise wenig Innovationen verspricht. Es wäre daher gut, wenn sich immer mehr Frauen, und immer mehr jüngere Menschen mit Wissen und Wissenssystemen befassen würden.

In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auch auf diese Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Über die Beziehung zwischen Wahrheit und Wissen

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Wenn wir über Wissen sprechen und schreiben geht es uns oft um Wahrheit. Gerade in Zeiten von Fake News und Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT kommen einem immer mehr Zweifel darüber, was wahr, und was nicht-wahr ist. Es stellt sich daher die Frage, wie Wissen und Wahrheit zueinander stehen. Gibt es eine klare und eindeutige Beziehung, oder ist diese Beziehung vielschichtig und dadurch nicht so klar, wie man meint? Dazu habe ich folgendes gefunden:

“Die Beziehung zwischen Wahrheit und Wissen ist weit weniger klar als man meinen könnte. Wahrheit ist natürlich das, auf das Wissen sich bezieht – der Inhalt des Wissens kann nur Wahrheit sein, sonst ist es kein Wissen (vgl. dazu auch Hardy/ Meier-Oeser 2004). Allerdings gehen die epistemologischen Ansichten darüber, ob und inwiefern Wissen überhaupt erreichbar ist, naturgemäß auseinander. Skeptisch werden die Positionen genannt, die diese Möglichkeit tendenziell bezweifeln, realistisch diejenigen, die grundsätzlich von einer Erkenntnismöglichkeit der Realität ausgehen – Abstufungen und Differenzierungen erzeugen aus diesem Befund ein kaum überblickbares Meer an Positionen” (Wischner, J. 2023:19: Wissenskrise as Wahrheitskrise, in Engelschalt et al. (Hrsg.) 2023: Wissenskrisen – Krisenwissen. Zum Umgang mit Krisenzuständen in und durch Wissenschaft und Technik, S. 19-34. Proceedings der 4. INSIST-Netzwerktagung, 11.-12. März 2021).

Die in der Quelle zitierten Konferenzbeiträge befassen sich alle mit dem übergeordneten Thema Wissenskrisen – Krisenwissen, das schon 2019 festgelegt wurde, und in 2021 durch Corona eine sehr aktuelle Bedeutung erlangt hatte. Es ist weiterhin sehr erfreulich, dass alle Beiträge frei verfügbar und sehr lesenswert sind. Siehe dazu auch Warum ist wissenschaftliches Wissen weniger sicher als das Alltagswissen?