The challenge of transformation of universities is basically intellectual rather than technological

In Kwiatkowski/Stowe (2001:57-58) findet man diesen deutlichen Hinweis: “Technology will play a role in the reform of the university, but it will never be a glamorous one. For instance, more courseware will be designed, and uses of multimedia and the Internet will increase. Technology will enable new organizational forms. Technology creates new communication paths, and connections with the global IC. Distance learning will become commonplace as will networked and virtual universities. Technology permits the customization of educational products and technology will permit just-in-time learning. However, these are all technological applications, none of which allone can radically transform the university. The challenge of transformation of universities is basically intellectual rather than technological. The control of wealth is shifting away from institutions and corporations, and into the hands of individuals”. Aus der Sicht der Teilnehmer sieht Bildung/Kompetenzentwicklung eben anders aus. Diese Veränderung findet in allen Lernprozessen statt, ob sie nun formal, non-formal oder informell sind. Wir haben hier ein Überangebot an klassichen Institutionen/Strukturen und ein Mangel an neuen, innovativen Institutionen/Strukturen.

Kompetenz(kapital)bilanz oder Wissensbilanz?

Das Projekt Kompetenzkapital: Betriebliches Kompetenzmanagement zur Verbindung von Kompetenzentwicklung und Humankapital lief vom 01.02.2005-31.10.2006. In der Projektbeschreibung geht man kritisch auf die verschiedenen Leitfäden (Guidelines fpr Intellectual Capital Statements in Dänemark oder Wissensbilanz – Made in Germany) ein:

“Das Problem dieser Guidelines liegt darin, dass sie aus kompetenztheoretischer Sicht zu oberflächlich sind. Aus Kennzahlen, die das Humankapital als lineare und summative Funktion der Individualkompetenzen beschreiben und meist aus dem Personalcontrolling entlehnt sind, lassen sich schwerlich Unternehmenskompetenzen ableiten, die jedoch für eine strategische Entwicklung des Kompetenzkapitals von entscheidender Bedeutung sind. Selbstorganisierte Handlungsprozesse in Unternehmen sind mehrdimensional und nicht linear. Individuen handeln in Teams und bilden Teamkompetenzen aus (überindividuelle Kernkompetenzen), über die das Humankapital bestimmt wird. Im Projekt wird die Hypothese zu Grunde gelegt, dass der Schlüssel zu einer besseren Problemlösung ein integriertes betriebliches Kompetenzmanagement ist, das beide Seiten (top-down und bottom-up) verbindet (…).”

Die Problematik sehe ich auch und befasse mich in meiner Dissertation mit einer ähnlichen Fragestellung. Dennoch ist die drastische Wortwahl überraschend. Ich bin sehr darauf gespannt, welche Ergebnisse das Projekt gebracht hat. Bisher habe ich noch keine Veröffentlichungen gesehen.

RICARDA: Wissensbilanzen für regionale Netzwerke und Cluster

Auf der Projektwebsite RICARDA wird das Ziel wie folgt beschrieben: “Das Projekt ´RICARDA – Regional Intellectual Capital Reporting – Development and Application of a Methodology for European Regions´ zielt darauf ab, die Methode der Wissensbilanzierung (engl.: Intellectual Capital Reporting / ICR) von der Unternehmensebene auf regionale Netzwerke und Cluster zu übertragen.” In Deutschland gehört die Region Stuttgart zu den Projektpartnern. Es wäre wünschenswert, wenn die Wissensbilanz (- Made in Germany) nicht nur in großen Ballungszentren, sondern auch in sogenannten “strukturschwachen” Regionen genutzt würde. Möglicherweise stellt man dabei fest, dass diese sogenannten “strukturschwachen” Gebiete in Deutschland nur aus der Sicht einer traditionellen Strukturbetrachtung schwach sind. Aus der Wissensperspektive ergeben sich möglicherweise ganz andere Aussagen…

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Koch, G. (2006): Die Wissensbilanz im Unternehmen – in der Region

koch_2006_vortrag_wissensbilanz.gifIn seinem tollen Vortrag (5.8MB) im Rahmen des Innovationstagung 2006 (08. September 2006) der Region Bodensee ging Prof. Koch auf die aktuellen Entwicklungen in Europa ein. Dabei stellte er dar, dass die Wissensbilanz ein Instrument für Unternehmen, Regionen und Länder sein kann. Die Hinweise in dem Vortrag sind deutlich. Es kommt eben (wie immer) darauf an, es auch umzusetzen.

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Kivikas/Pfeiffer/Wulf (2006): Wissensbilanzen als Wettbewerbsfaktor für KMU

Der Beitrag Kivikas,M; Pfeifer, G.; Wulf, I. (2006): Wissensbilanzen als Wettbewerbsfaktor für KMU. In: Betriebsberater (BB), 61. Jahrgang, Heft 45, 06. November 2006, S. 2461-2465 geht einer Frage nach, die gerade von Geschäftsführern immer wieder gestellt wird: Gibt es mit der Wissensbilanz Vorteile bei der Beschaffung von Finanzmitteln nach Basel II ? Dabei werden zunächst Aufbau- und Informationswert von Wissensbilanzen analysiert und anschließend die Einsatzmöglichkeiten von Wissensbilanzen bei Kreditverhandlungen beschrieben. Die Autoren kommen zu folgendem Fazit (Seite 2465):

1. Seit 2004 sind Wissensbilanzen durch eine vom BMWi gestartete Initiative auch in Deutschland bekannt geworden. Seitdem sind zahlreiche Wissensbilanzen veröffentlicht worden; bei etlichen Unternehmen bereits im zweiten Jahr.

2. Da Wissensbilanzen die vergangenheitsorientierte Bilanz um zukunftsorientierte Informationen um zukünftige Unternehmenspotenziale ergänzen, können diese für Unternehmen folgende Vorteile haben:

– Wissensbilanzen können als Kommunikationsinstrument genutzt werden, um die Beziehungen zu Banken zu stärken und die Chancen einer Kreditgewährung zu erhöhen

– Wissensbilanzen können im Kreditverhandlungsprozess genutzt werden, um über eine Senkung der Marge die Kreditkonditionen zu verbessern

3. Die Wissensbilanz kann als Instrument zur Vorbereitung und Akzeptanz der qualitativen Faktoren des Rating dienen (…). Daher sollten Unternehmen Wissensbilanzen gezielt einsetzen. Gleichzeitig sollten sich Analysten wie auch die Unternehmensberatung mit diesem Informationsinstrument vertraut machen.

Ich kann durchaus verstehen, dass die Geschäfsführung die Wissensbilanz (besser: Wissensbilanz – Made in Germany) als Instrument für die Kommunikation mit Banken nutzen will. Dennoch erscheint es mir wichtig darauf zu verweisen, dass die Wissensbilanz – Made in Germany gerade mit der Darstellung der Wirkungszusammenhänge wichtige Hinweise für das Management des Wissens-Systems in KMU bietet. Ich schlage daher vor, die Wissensbilanz – Made in Germany am Anfang von Wissensmanagement-Aktivitäten durchzuführen, um daraus sinnvolle und notwendige Wissensmanagement-Projekte abzuleiten.

Wissensbilanz – Made in Germany: Teilnahme am Moderatorentreffen, 21.11.2006 in Darmstadt

AK WissensbilanzAm 21.11.2006 nehme ich auf Einladung des Arbeitskreis Wissensbilanz an dem Moderatorentreffen in Darmstadt teil. Das Moderatorennetzwerk des Arbeitskreis Wissensbilanz umfasst Trainer und Berater, die in der Methode Wissensbilanz-Made in Germany ausgebildet wurden. Die Unterstützung der Moderatoren kann bei der Implementierung der Wissensbilanz in Organisationen in Anspruch genommen werden. Eine effiziente und qualitätsgerechte Umsetzung der Wissensbilanz garantieren die Moderatoren in dem Verhaltenskodex. Als einer der ersten Teilnehmer habe ich an den Workshops des AK Wissensbilanz teilgenommen und auch schon Wissensbilanzen in Unternehmen moderiert. Ich plädiere sehr dafür, die Qualitätsanforderungen an Moderatoren weiter zu erhöhen, da immer mehr Organisationen/Anbieter versuchen, die Wissensbilanz – Made in Germany als neues Produkt auf dem Markt anzubieten. Es steckt aber mehr dahinter! Die Moderatoren sollten sich daher nicht als Berater verstehen, sondern den Prozess der Erarbeitung einer Wissensbilanz nach der Methode der Wissensbilanz – Made in Germany begleiten. Dieser Prozess ist aus meiner Erfahrung entscheidend für das Ergebnis der Wissensbilanz – Made in Germany. Darüber hinaus sollten die Moderatoren die grundlegenden Modelle des Wissensmanagements und deren Unterschiede kennen (Genfer Modell von Probst, Münchner Modell von Reinmann-Rothmeier/Mandl, SEKI-Modell von Nonaka und Takeuchi, Fraunhofer-Modell, Europäisches Konzept, Systemisches Wissensmanagement von Willke usw. Siehe dazu auch den von mir im Auftrag der SIHK Hagen entwickelten Leitfaden). Aus meiner Sicht sind viele Anbieter zur Zeit nicht in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen. Ich werde bei dem Treffen am 21.11.2006 darauf hinweisen und hoffe, dass die Qualitätsanforderungen an Moderatoren der Wissensbilanz – Made in Germany weiter erhöht werden.

Basel II und die Wissensbilanz – Made in Germany

basel_II.jpgDie NRW Bank hat eine sehr schöne Übersicht zu Basel II erstellt. Von “Was ist Basel II?” bis zu einem “Service”-Bereich finden Sie dort wichtige Informationen. Weiterhin findet man unter ->Kreditkonditionen ->Anforderungen von Basel II ->Fazit folgendes Statement: “Die von Basel II geforderte intensive Informationsweitergabe der Kreditnehmer an die Bank im Rahmen des Ratings sollte aus quantitativen ´harten Faktoren´der Bilanz ebenso wie aus den qualitativen ´weichen Faktoren´ der Unternehmensführung bestehen.” Mit Hilfe der Wissensbilanz – Made in Germany können Sie das immaterielle Vermögen Ihres Unternehmens transparent machen. Die Wissensbilanz – Made in Germany ist somit eine wichtige Ergänzung zur traditionellen Bilanz.

BMWA (2005): Wissensbilanz – Made in Germany (Leitfaden)

wissensbilanz_leitfaden.jpgDer Leitfaden Wissensbilanz – Made in Germany nennt zunächst wichtige Gründe dafür, warum eine Wissensbilanz – Made in Germany gerade für KMU von Bedeutung ist. Weiterhin wird das Strukturmodell übersichtlich dargestellt und es gibt praktische Hinweise darauf, wie die vorgesehenen Workshops ablaufen. Der Leitfaden ist somit ein sehr guter Einstieg in das Thema. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany konnte ich schon diverse praktische Erfahrungen sammeln. Wenn Sie daran interessiert sind, sollten wir einfach einmal darüber persönlich sprechen.