Knowledge Office der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH (Hrsg.) (2012): Ein Leitfaden Wissensmanagement

Am 30.08.2011 fand im Wissenschaftszentrum Kiel die Informationsveranstaltung Wissen nutzen im Norden statt, an der ich mit einem Beitrag zur Wissensbilanz – Made in Germany teilgenommen hatte. Es freut mich sehr, dass aus den verschiedenen Perspektiven auf das Thema ein Leitfaden entwickelt und nun veröffentlicht wurde: Knowledge Office der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH (Hrsg.) (2012): Ein Leitfaden Wissensmanagement. Schön aufgemacht und illustriert, gibt der Leitfaden in zwei Sprachen (Deutsch und Dänisch) einen ersten Überblick zum Umgang mit Wissen.

Wissen und Innovation statt Kennzahlen?

Genau das wird in dem Artikel Schust, G. (2011): Wissen und Innovation statt Kennzahlen vom 25.11.2011 vorgeschlagen. Das Führen nach Kennzahlen reicht in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr aus und muss durch ein modernes Wissensmanagement, Innovationsmanagement und Kompetenzmanagement ergänzt werden: “Die aktuelle Studie ´Delivering Project Profitability´ des US-Marktforschers Aberdeen hat gezeigt: Verzögertes Wissens- und Innovationsmanagement führt dazu, dass mehr als 40 Prozent der Projekte den Anforderungen nicht gerecht werden, Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den Unternehmen um 60 Prozent gestiegen sind, jedes vierte Projekt das Budget überzieht beziehungsweise am mangelnden Anforderungsmanagement scheitert und damit Milliarden im Jahr verschlingt.” Interessant sind die am Ende des Artikels genannten Schlussfolgerunge, denn genau die dort genannten Punkte bieten wir an … Siehe dazu auch Wissensnetzwerke und Projektwirtschaft.

Wissensnetzwerke und Projektwirtschaft

Der Artikel Weßels, D. (2012): Expedition Zukunft – Leben in Wissensnetzwerken (AWV-Informationen 2-2012) ist eine schriftliche Ausarbeitung eines Vortrags, den Frau Weßels im Rahmen der Veranstaltung „Wissensbilanz – Made in Germany, Wissen und Unternehmensfinanzierung“ am 30.08.2011 im Kieler Wissenschaftszentrum (Flyer) gehalten hat. Ich hatte das Vergnügen, dabei gewesen zu sein. Die besondere Bedeutung der Vernetzung bei der Entstehung von Wissen – “Kombination von Individuen und deren Interaktionen – ist ein zentrales Element des Artikels und führt zur Verbindung von Wissensnetzwerk-Management und Projektwirtschaft: “Abschließend bleibt festzuhalten: Der Transformationsprozess hin zu vernetzten (wissensbasierten) Projektstrukturen beschert uns neue Management-Herausforderungen, die durch adäquate Qualifizierungsangebote an Hochschulen abgedeckt werden müssen.” Siehe dazu auch Projektmanagement, Innovationsmanagement, Wissensmanagement und Kompetenzmanagement.

Wissensmanagement hat sich verändert – aber wie?

Das Verständnis von Wissensmanagement hat sich in den letzten 20 Jahren (positiv) verändert. Wie Sie der Abbildung entnehmen können, dominierte zunächst die technologieorientierte (ingenieurwissenschfatliche) Perspektive, die von der wirtschaftswissenschaftlcihen Betrachtung abgelöst wurde. In der Zwischenzeit aber, rückt die sozialwissenschaftliche Entwicklungslinie stärker in den Mittelpunkt (Wissensökologie), die – unterstützt durch die neuen technologischen Möglichkeiten (z.B. Soziale Netzwerke) – auch neue Impulse für das Wissensmanagement bringt. Wichtig ist für mich dabei, dass zunächst die sozialwissenschaftliche Perspektive verstanden werden sollte, bevor neue Technologien eingesetzt werden.

Systematisches Wissensmanagement wird immer mehr zu einer geschäftlichen Notwendigkeit

Am Beispiel der Firma Telcothek (Siehe Abbildung) wird deutlich, dass ein systematisches Wissensmanagement immer mehr zu einer geschäftlichen Notwendigkeit wird. Zunehmendes Projektgeschäft, immer mehr Dienstleistung, die wachsende Heterogenität der Mitarbeiterschaft und die Verquickung von technischem und kaufmännischem Lösungswissen führten bei dem Unternehmen zu einer Fragmentierung des Wissens, sinkenden Halbwertszeiten des Wissens und zu einem höheren Anteil an Erfahrungswissen. Die Treiber und die Schwerpunkte sind zwar von Unternehmen zu Unternehmen anders, doch der Trend ist eindeutig: Der zeitgemäße Umgang mit Wissen entwickelt sich von einem nice-to-have zu einer Notwendigkeit.

Themenheft der Gesellschaft für Wissensmanagement, Ausgabe 1, Dezember 2011

Das Themenheft der Gesellschaft für Wissensmanagement, Ausgabe 1, Dezember 2011 fasst Beiträge verschiedener Autoren zusammen. Siehe dazu auch meine verschiedenen Blogbeitäge:

Fraunhofer IPK (2011): Praxisleitfaden Wissensmanagement

Der Fraunhofer IPK (2011): Praxisleitfaden Wissensmanagement stellt handlungsorientiert dar, wie der Umgang mit Wissen gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen verbessert werden kann. Dabei reduziert das Fraunhofer Referenzmodell die 6 Kernaktivitäten des Genfer Modells (Probst et al.) auf vier, und orientiert sich direkt am Geschäftsprozess der Unternehmen. Weiterhin wird Wissen in verschiedene Wissensdomänen eingeteilt, was den Unternehmen hilft, konkrete Wissenslücken aufzuzeigen und anzugehen. Insgesamt ein gelungener Praxisleitfaden, der die Bedürfnisse von KMU berücksichtigt. Ich hätte mir gewünscht, dass der Bereich Evaluation/Bewertung noch stärker auf die Wissensbilanz – Made in Germany hinweist.

Dr. Robert Freund zu Wissensmanagement im Unternehmen (IHKplus 2011)

In dem Beitrag Steigern Sie den Firmen-IQ (IHKplus der IHK Köln, November 2011) geht es um Wissensmanagement im Unternehmen. Im ersten Teil des Beitrags erläutert Herr Oliver Borchmann, Geschäftsführer der Giera Giersiepen GmbH & Co. KG, wie das Unternehmen von einem systematischen Wissensmanagement profitiert. Im zweiten Teil habe ich einige Punkte zum Umgang mit Wissen ergänzt. Es lag mir viel daran darzustellen, dass es einen qualitativen Unterschied zwischen Daten- bzw. Informationsmanagement und Wissensmanagement gibt. Weiterhin habe ich auf die spezifischen Merkmale des impliziten Wissens hingewiesen und erläutert, wie ein Unternehmen konkret mit einem geschäftsprozessorientierten Wissensmanagement beginnen kann. Sollten Sie dazu Fragen haben, so stehe ich Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Produktionsfaktor Wissen: Vortrag am 07.12.2011 im Rahmen der Auftaktveranstaltung der IHK Köln

Am 07.12.2011 startet die IHK Köln eine Workshop-Reihe Produktionsfaktor Wissen. Im Rahmen der ersten Informations- und Überblicksveranstaltung werde ich von 17.15-17.35 Uhr den einleitenden Vortrag zum Thema “Wissen als Produktionsfaktor und Aufgabe des Managements” halten. Sollten Sie an der Thematik interessiert sein, so melden Sie sich bitte zur Veranstaltung an. Ich würde mich über ein persönliches Gespräch freuen.

Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (Hrsg.) (2011): GfWM-Positionspapier Wissensmanagement und Enterprise 2.0

Das Positionspapier Gesellschaft für Wissensmanagement e.V. (Hrsg.) (2011): GfWM-Positionspapier Wissensmanagement und Enterprise 2.0 beschreibt das Zusammenwirken von modernem Wissensmanagement und der Entwicklung zu Enterprise 2.0. Dabei gehen die Autoren zunächst auf die historische Linie ein und stellen anschließend verschiedene Beispiele vor. Gut wird die Kontingenz von Wissensarbeit dargelegt und beschrieben. Dabei werden Begriffe wie “Selbstorganisation”, “Interaktion”, “Bottom-up”, “Intelligenz”, “Lernen” usw. benutzt, die allerdings nicht weiter spezifiziert sind. Aus meiner Sicht kommt es darauf an, diese vielfältigen Begrifflichkeiten im neuen System zu verstehen. Unbefriedigend ist der Hinweis des Fachteams, sich bei der Einführung auf den PDCA-Zyklus (Deming 1982) zu beziehen (S. 16). Dieser Managementansatz steht dem vorher gesagten entgegen, da er die Komplexität – und damit z.B. Emergenzphänomene – gar nicht berücksichtigt. Um es deutlich zu sagen: Der PDCA-Zyklus ist sogar kontraproduktiv (Management der Hypermoderne). Siehe dazu auch