Drucker (1954): It´s the customer who determines what a business is

Die Massenproduktion hat mit der Standardisierung von Produkten und Dienstleistungen in vielen Lebensbereichen dafür gesorgt, dass sich die Lebensumstände verbessert haben. Die Art und Weise wie wir Produkte und Dienstleistungen herstellen, hat einen starken Einfluss auf unser Leben und auf das Bild von Menschen in unserer Gesellschaft. Die Arbeitsteilung (Taylorismus) hat dazu geführt, dass wir auch Menschen “in Schubladen” gesteckt und ihnen zielgruppengerechte Angebote gemacht haben. In den letzten Jahrzehnten merkt man allerdings, dass die Grenzen der einzelnen Zielgruppen (“Schubladen”) nicht mehr so scharfkantig zu ziehen sind. Das spüren immer mehr Unternehmen. Krampfhaft wird versucht, Kunden davon zu überzeugen (Marketingausgaben), dass sie das akzeptieren sollen, was angeboten wird – trotz horrender Marketingaussgaben allerdings mit durchwachsenem Erfolg. Der Trend zur Individualisierung bei gleichzeitiger Vernetzung (durch das Internet) bedeutet für Unternehmen, sich auf die einzelnen Kunden (Von der Massenproduktion zu Mass Customization), aber auch auf die einzelnen Mitarbeiter (Von Scientific Management zu Managing Diversity) einzustellen. Die Multiple Intelligenzen Theorie kann auf individueller, aber auch auf der organisationalen Ebene dazu beitragen, die Einmaligkeit und vielfältigen Fähigkeiten eines jeden Menschen als Chance zu nutzen. Um es mit Heinz von Foerster zu sagen: “Handle stets so, dass sich die Zahl Deiner Möglichkeiten erweitert”. Die Unternehmen sollten daher auf die äußere Komplexität mit erhöhter innerer Komplexität antworten, die dann allerdings nicht mehr fremdorganisiert sein kann, sondern größtenteils selbstorganisiert abläuft (Selbstorganisationsdisposition/Kompetenz). “It´s the customer, who determines what a business is” hat Peter Drucker schon 1954 festgestellt. Erst heute hat der einzelne Kunde die (technologischen) Möglichkeiten diesen Anspruch durchzusetzen. Unternehmen sollten sich rechtzeitig darauf einstellen…

Wieder ein Bericht über Mass Customization

robertfreund-perspektive-blau-mass-customization.jpgDer Artikel Mass Customization: Maßgeschneidert vom Fließband (perspektive:blau, März 2007) weist darauf hin, dass immer mehr Unternehmen Mass Customization umsetzen. Es freut mich, dass dies immer mehr Medien bemerken und darüber berichten. Allerdings geht der Autor (Wer hat den Beitrag geschrieben?) nicht genau darauf ein, was man heute unter Mass Customization versteht. Weiterhin werden keine Quellen für Behauptungen genannt. Ich habe seit 2001 an allen Weltkonferenzen zu Mass Customization teilgenommen und die gesamte Entwicklung kennen gelernt. Es ist richtig, dass Mass Customization verschiedene Stadien durchlaufen hat, bis es nun zu einem umsetzbaren Konzept geworden ist, das sogar gemeinsam mit Open Innovation zur Interaktive Wertschöpfung weiterentwickelt werden kann. Es ist auch weiterhin richtig, dass bei der Umsetzung vieles zu beachten ist. Gerade deshalb würde ich mir wünschen, dass Berichte über Mass Customization genauer sind.