2007: Das Jahr der Geisteswissenschaften – macht das Sinn?

robertfreund-das-jahr-der-geisteswissenschaften-2007.jpgAuf der sehr schönen Website Das Wissenschaftsjahr 2007. Die Geisteswissenschaften. Das ABC der Menschheit findet man viele Hinweise auf die verschiedenen Disziplinen, Konferenzen usw. Nach dem Jahr der Naturwissenschaften ist also nun das Jahr der Geisteswissenschaften dran… Was soll man davon halten? Viele verschiedene Disziplinen werden unter dem Begriff “Geisteswissenschaften” subsummiert und gegen die Naturwissenschaften abgegrenzt – na toll. Liest man auf der Website ein wenig nach, so kommt man zu folgender Passage: “Die ´Geisteswissenschaften´ waren zunächst eine Übersetzung für die ´moral sciences´, die der britische Philosoph John Stuart Mill als Abgrenzung zu den ´natural sciences´ – also den Naturwissenschaften – definiert hatte. In Deutschland wurde der Begriff durch den Philosophen und Pädagogen Wilhelm Dilthey populär, der den Geisteswissenschaften in den 1880er Jahren ein spezifisches Profil und eine eigene Methodik verlieh.” Zu Zeiten der Industrialisierung wurden also schon die Ansätze des Scientific Managements vorweggenommen. Ist das noch zeitgemäß? Ich glaube nicht. In der heutigen Zeit sprechen wir eher von hybriden Strukturen, also von “sowohl-als-auch”. Wir leben in einer Zeit des UND, nicht mehr in einer Zeit des ENTWEDER ODER. Der Übergang fällt vielen allerdings noch schwer – nicht nur bei Natur- und Geisteswissenschaftlern. Viele Menschen, die eine strikte (und damit klare) Trennung gewohnt sind, suchen nach “eindeutigen” Strukturen, die es allerdings immer weniger gibt. Grenzen verschwimmen und machen es den Menschen schwer, sich zu orientieren. Sie sind es immer noch gewohnt, sich an anderen, anstatt sich auch an sich selbst zu orientieren. Fremd-Orientierung und Selbst-Orientierung? Wie wäre es damit?

If You Can Not Measure it, You Can Not Manage it – Stimmt das denn?

Man hört den Spruch überall: “If You Can Not Measure it, You Can Not Manage it”. Dadurch, dass dieser Satz immer und immer wieder wiederholt wird, wird er auch nicht besser. Die “messenden Wissenschaften” werten alle anderen wissenschaftlichen Disziplinen ab, die nicht “exakte” Messverfahren bieten können. Es gibt allerdings in den letzten Jahren immer mehr Zweifel an diesen Ansichten.

Beispielhaft seien hier Hutter (1998): “Ein Wissenschaftsmodell, das sich eng an die Naturwissenschaften anlehnt und als einzige Kriterien für sein Forschungsinteresse die Beobachtbarkeit, Messbarkeit und Wiederholbarkeit von Phänomenen und Ereignissen betrachtet, wird allein nicht als adäquat angesehen, das Phänomen des menschlichen Bewusstseins und der bewussten Erfahrung adäquat zu berücksichtigen. Da sie der öffentlichen Beobachtung nicht zugänglich sind, erscheinen sie als subjektive und private Phänomene, die der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit nicht bedürfen“, oder Albert Einstein genannt: “Not everything that counts can be counted, and not everything that can be counted counts”.

Betrachtet man die Diskussion um die Messbarkeit von Multiple Intelligenzen, Wissen, dynamischen Kompetenzmodellen usw., so kann man der Diskussion gelassen entgegensehen. Das soll nicht heißen, dass man keine Verfahren zur Quantifizierung suchen und entwickeln sollte. Es muss allerdings ein gleichberechtigtes ´sowohl-als-auch´, ein ´quantitativ und qualitativ´ ermöglicht werden.

Morgen sind wir beim Spiel VfL Bochum – Hertha BSC Berlin im Stadion

Morgen geht es zum Spiel VfL Bochum gegen Hertha BSC Berlin. Meine Frau und ich haben Karten für den Block C und freuen uns auf herrliches Fussballwetter, ein fast ausverkauftes Stadion, ein tolles Spiel, ein schönes Rahmenprogramm (Fantag beim VfL) und natürlich auf drei Punkte für den VfL Bochum – ist doch klar, oder? Das Spiel VfL Bochum gegen Aachen war schon spannend, die morgige Partie verspricht noch eine Steigerung…. Sicher gibt es davon einen Blogbeitrag – so oder so …

Multiple Intelligenzen und Multiple Kompetenzen

Rauner hat 2004 von einem Konzept der Multiplen Kompetenz gesprochen, das sich auf die Ergebnisse der Multiplen Intelligenzen bezieht. Recherchiert man im Internet nach “Multiple Kompetenz” oder auch “Multiple Kompetenzen” so wird man zwar fündig, allerdings beziehen sich die dort gemachten Erläuterungen kaum explizit auf die Multiple Intelligenzen Theorie von Gardner.

Nun gibt es allerdings eine Ausnahme. In dem Beitrag von Edingard Fuchs (2004): Zukunftsaspekte der Erziehung findet man folgende Passage: “Howard Gardner spricht von multiplen Intelligenzen und hat in der Welt der Erziehung darauf aufmerksam gemacht, dass es neben den kognitiven Fähigkeiten noch eine Anzahl anderer gibt, die auch wissenschaftlicher Nachprüfbarkeit standhalten. Ich selbst ziehe den Begriff multiple Kompetenzen dem Begriff multiple Intelligenzen vor. Jedenfalls in den USA haben Howard Gardners Erkenntnisse auch in der Praxis positive Wirkungen gezeigt.”

Es ist bestätigend, wenn auch andere den Zusammenhang von Intelligenz und Kompetenz im Sinne von Multiplen Intelligenzen und Multiplen Kompetenzen erörtern.