WEF (2025): Future of Jobs Report 2025

Es ist allen klar, dass sich die Jobs in den nächsten Jahren weiter stark verändern werden. Möglicherweise geht es dabei um einzelne Tätigkeiten, Tätigkeitsportfolios oder komplette Jobs. Das World Economic Forum (WEF) veröffentlicht dazu immer wieder Reports. Einer davon wurde Anfang des Jahres veröffentlicht: WEF (2025): Future of Jobs Report 2025 (PDF).

Darin geht es um den Zeitraum 2025-2030, in dem aufgrund der laufenden technischen und energetischen Transition wohl 172 Millionen neue Jobs geschaffen, und 92 Millionen verschwinden werden:

“The world of work is changing fast. While 92 million jobs may disappear over the next 5 years, nearly 170 million new ones will emerge, driven by new technology and the energy transition. What are these new jobs and which sectors will see the greatest changes?” (WEF 2025).

Ich möchte an dieser Stelle nicht auf alle Details der Veröffentlichung eingehen, doch halte ich folgenden Punkt durchaus für bemerkenswert:

“Additionally, Software and Applications Developers, General and Operations Managers, and Project Managers, are among the job categories driving the most net job growth” (WEF 2025).

Die wachsende Nachfrage nach Projektmanagern wird hier allerdings nicht weiter erläutert. Ich gehe davon aus, dass Projektmanager in Zukunft die ganze Palette des Projektmanagement-Kontinuums mehr oder weniger intensiv (je nach Branche und Organisation) bewältigen müssen.

Dabei kann es im Laufe der Jahre natürlich auch zu Verschiebungen kommen. Beispielsweise von einer eher plangetriebenen Projektmanagement über das Agile Projektmanagement zu einem situationsspezifischen Hybriden Projektmanagement, das eher pragmatisch als dogmatisch ist. Alles natürlich auch immer zusammen mit den Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz. Eine weiterhin anspruchsvolle Aufgabe.

Künstliche Intelligenz im Projektmanagement: Ethische Kompetenz für die Projektleitung?

In allen Projekten werden mehr oder weniger oft digitale Tools, bzw. komplette Kollaborationsplattformen eingesetzt. Hinzu kommen jetzt immer stärker die Möglichkeiten der Künstlicher Intelligenz im Projektmanagement (GenAI, KI-Agenten usw.).

Projektverantwortliche stehen dabei vor der Frage, ob sie den KI-Angeboten der großen Tech-Konzerne vertrauen wollen – viele machen das. Immerhin ist es bequem, geht schnell und es gibt auch gute Ergebnisse. Warum sollte man das hinterfragen? Möglicherweise gibt es Gründe.

Es ist schon erstaunlich zu sehen, wie aktuell Mitarbeiter ChatGPT, Gemini usw. mit personenbezogenen Daten (Personalwesen) oder auch unternehmensspezifische Daten (Expertise aus Datenbanken) füttern, um schnelle Ergebnisse zu erzielen – alles ohne zu fragen: Was passiert mit den Daten eigentlich? Siehe dazu auch Künstliche Intelligenz: Würden Sie aus diesem Glas trinken?

Je innovativer ein Unternehmen ist, desto einzigartiger sind seine Daten. Was mit diesen Daten dann passiert, ist relativ unklar. Es wundert daher nicht, dass nur ein kleiner Teil der Unternehmensdaten in den bekannten LLM (Large Language Models) zu finden ist. Siehe dazu Künstliche Intelligenz: 99% der Unternehmensdaten sind (noch) nicht in den Trainingsdaten der LLMs zu finden.

Es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie man diesen Umgang mit den eigenen Daten und das dazugehörende Handeln bewertet. An dieser Stelle kommt der Begriff Ethik ins Spiel, denn Ethik befasst sich mit der “Bewertung menschlichen Handelns” (Quelle: Wikipedia). Dazu passt in Verbindung zu KI in Projekten folgende Textpassage:

“In vielen Projektorganisationen wird derzeit intensiv darüber diskutiert, welche Kompetenzen Führungskräfte in einer zunehmend digitalisierten und KI-gestützten Welt benötigen. Technisches Wissen bleibt wichtig – doch ebenso entscheidend wird die Fähigkeit, in komplexen, oft widersprüchlichen Entscheidungssituationen eine ethisch fundierte Haltung einzunehmen. Ethische Kompetenz zeigt sich nicht nur in der Einhaltung von Regeln, sondern vor allem in der Art, wie Projektleitende mit Unsicherheit, Zielkonflikten und Verantwortung umgehen” (Bühler, A. 2025, in Projektmanagement Aktuell 4/2025).

Unsere Idee ist daher, eine immer stärkere eigene Digitale Souveränität – auch bei KI-Modellen. Nextcloud, LocalAI, Ollama und Langflow auf unseren Servern ermöglichen es uns, geeigneter KI-Modelle zu nutzen, wobei alle generierten Daten auf unseren Servern bleiben. Die verschiedenen KI-Modelle können farbig im Sinne einer Ethical AI bewertet werden::

Quelle: https://nextcloud.com/de/blog/nextcloud-ethical-ai-rating/

Anmerkungen zum RKW-Leitfaden (2025): Teamradar

Die moderne Arbeitswelt macht es erforderlich, immer komplexere Aufgabenstellungen zusammen mit anderen zu bearbeiten, und möglichst zu lösen.

Das RKW (Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V) bringt immer wieder Unterlagen heraus, die gerade für Kleine Mittlere Unternehmen (KMU) gut nutzbar sind. Diesmal geht es um die Veröffentlichung RKW (2025): Teamradar. Survival Guide für smarte Teamarbeit und clevere Konfliktlösung. Auf der Website kann der Leitfaden – immerhin 50 Seiten – als PDF-Datei kostenfrei heruntergeladen, und von vielen genutzt werden:

“Für alle, die in Teams Verantwortung übernehmen – ob als Führungskraft, Projektleitung oder Teammitglied. Besonders für KMU bietet das Teamradar eine praxisnahe Methode, um die Potenziale von Vielfalt und Unterschiedlichkeit produktiv zu nutzen” (ebda.).

Es ist gut, wenn viele Zusammenhänge aufgezeigt werden und die Möglichkeit besteht, die Inhalte für seine Organisation umzusetzen. Für Kleine Unternehmen ist das etwas zu viel des Guten, für Mittelständler kann der umfangreiche Leitfaden Sinn machen. An dieser Stelle möchte ich noch folgendes anmerken:

Es wird zunächst nicht zwischen Teamarbeit und Projektarbeit unterschieden, obwohl die Projektleitung als Zielgruppe benannt ist.

Das ist durchaus bemerkenswert, da es Unterschiede gibt, die ich in dem Blogbeitrag Teamarbeit und Projektarbeit: Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschrieben habe.

Weiterhin gibt es in dem Kapitel “Teamprofile: Zwischen Tun und Lassen: Teamkompetenzen neu denken” noch den einen oder anderen Punkt:

“Manchmal läuft ein Team wie ein Uhrwerk – alles greift ineinander, die Dinge kommen ins Rollen. Manchmal aber fehlt genau das Zahnrad, das alles verbindet” (ebda.).

Anmerkung: Die Verwendung der Metapher “Zahnrad” konterkariert das Ziel, Teamarbeit zu beschreiben und zu entwickeln. Menschen als Zahnräder haben als Metapher ausgedient. Zahnräder haben keine Emotionen, Menschen schon. Meier (2022) führt dazu aus: ““Kulturen sind in undurchschaubarer Weise verwobene Netze von Handlungen, Gegenständen, Bedeutungen, Haltungen und Annahmen. Und eben keine mechanischen Uhrwerke, bei denen voraussehbar ist, welche Veränderung sich ergibt, wenn man bei einem Zahnrad die Anzahl der Zähne vergrößert oder verkleinert.”

Weiterhin werden drei Teamkompetenzen genannt: Umsetzungsfähigkeit, Strategiefähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Der Begriff “Teamkompetenzen” kommt ansonsten nur in der Kapitelüberschrift und im Inhaltsverzeichnis vor.

Anmerkung: Fähigkeiten werden erst im Handeln manifest, außerhalb der Handlung haben sie keine Wirklichkeit. Das Handeln, die Performanz steht im Mittelpunkt. Insofern können Fähigkeiten keine Kompetenzen sein.

Teamprofile: Die Eule, Die Ameise, Der Oktopus, Der Fuchs, Der Dachs, Der Delfin, Das Arbeitspferd.

Anmerkung: Worin unterscheiden sich diese Teamprofile von den Teamrollen nach Belbin? Sind Profile oder Rollen geeignet, Kompetenzen im Sinne von Selbstorganisationsdispositionen (Erpenbeck/Heyse) zu entwickeln?

Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Über die Unterscheidung zwischen “Werte” und “Wert”

Image by Michaela ? from Pixabay

Das gesellschaftliche Zusammenleben wird durch Gesetze geregelt, die sich oftmals historisch entwickelt haben. Dabei spielen Kultur und die damit verbundenen “Werte” eine große Rolle. Die Bedeutung des Begriffs soll nun geklärt, und zu dem Begriff “Wert” abgegrenzt werden. Dazu habe ich folgende Texte in einer aktuellen Studie gefunden:

“Der Begriff »Werte« unterscheidet sich vom Begriff »Wert« dadurch, dass der erste Begriff die Gründe beschreibt, warum etwas für jemanden wichtig ist. Werte repräsentieren normative Grundlagen, die als Leitprinzipien für individuelles Verhalten und gesellschaftliche Strukturen dienen. Sie bilden die Basis für die Bewertung von Wert und beeinflussen die Art und Weise, wie Individuen und Gesellschaften Güter, Dienstleistungen oder Handlungen priorisieren” (Hämmerle et al. 2025, Fraunhofer HNFIZ).

Die Autoren weisen in ihrer Studie zur Transformation zu einer Wertschöpfung der Zukunft darauf hin, dass der Begriff »Wert« durchaus unterschiedlich interpretiert werden kann. Beispielhaft wird auf von Froese (2024) hingewiesen, der meint, in unseren westlichen Gesellschaften ginge es dabei eher um ökonomische oder auch statusbezogene Bewertungen. Andererseits hat Mazzucato (2018) darauf verwiesen, “dass Wert stets politisch und gesellschaftlich geprägt ist und über rein ökonomische Kategorien hinausgeht” (ebd.).

Es wird meines Erachtens immer deutlicher, dass wir uns gesellschaftlich und wirtschaftlich mehr und mehr in ein neues Werte- und Wertverständnis hineinbewegen (müssen), das über die rein wirtschaftlichen Dimensionen hinausgeht. Siehe dazu auch

Produkte und Dienstleistungen als Mehrwert für Kunden: Warum funktioniert das einfach nicht?

Open Source Community und die United Nations teilen die gleichen Werte.

Wertemanagement: 2 Veröffentlichungen und ein kritischer Beitrag.

Lernkultur und organisatorische Leistungsfähigkeit hängen zusammen

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Lernen wird immer noch zu sehr Schulen, Universitäten oder der beruflichen Weiterbildung zugeordnet. Man tut gerade so, als ob man außerhalb dieser Institutionen nicht lernen würde. In Abwandlung des Zitats “Man kann nicht nicht kommunizieren” des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick kann man auch formulieren:

Man kann nicht nicht lernen“.

Gerade in Zeiten tiefgreifender Veränderungen kommt dem Lernen, z.B. in der Arbeitswelt, eine besondere Bedeutung zu. Lernen kann als eine Veränderung des Verhaltens eines Individuums durch Erfahrung und Training (vgl. E. A. Gates) gesehen werden. Solche Veränderungen in der Arbeitswelt hängen mit der Lernkultur zusammen. Siehe dazu auch Was hat der Wandel am Arbeitsplatz mit Lernkultur zu tun?

Dabei werden Kulturen oft in Bildern/Metaphern deutlich. Beispielsweise werden in traditionellen Arbeits- und Lernkulturen oft Zahnräder verwendet, wenn es um die Zusammenarbeit geht. In moderneren Organisationen würden eher verwobene Netze als Bild verwendet – was wiederum Auswirkungen auf das dazugehörende Lernen hat.

“Kulturen sind in undurchschaubarer Weise verwobene Netze von Handlungen, Gegenständen, Bedeutungen, Haltungen und Annahmen. Und eben keine mechanischen Uhrwerke, bei denen voraussehbar ist, welche Veränderung sich ergibt, wenn man bei einem Zahnrad die Anzahl der Zähne vergrößert oder verkleinert” (Meier 2022).

Eine moderne Lernkultur hat dann auch Auswirkungen auf die organisatorische Leistungsfähigkeit. Dieser Zusammenhang wurde schon vor mehr als 20 Jahren aufgezeigt:

“Daher überrascht es nicht, dass im Kontext von tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeitswelt Lernkultur zu einem Thema wird (Foelsing und Schmitz 2021) und dass empirische Studien einen Zusammenhang von Lernkultur und organisationaler Leistungs- fähigkeit aufzeigen (McHargue 2003; Ellinger et al. 2003” (Meier 2022).

Siehe dazu auch Wie hängen Immaterielle Werte, Lernkultur, Kompetenzentwicklung und Organisationales Lernen zusammen?

Es wundert mich daher immer noch, dass Führungskräfte in Organisationen oftmals nichts (oder sehr wenig) über das Lernen von einzelnen Mitarbeitern, Teams, der gesamten Organisation und in Netzwerken wissen. Gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz kommt dem schnellen, selbstorganisierten Lernen eine Schlüsselrolle bei den erforderlichen Transformationsprozessen zu.

Nextcloud Collective App: Ein Wiki für die kollaborative Zusammenarbeit

Screenshot von unserer Nextcloud: Beispielseite einer Zusammenarbeit über die Collective App

Die Collective App haben wir in unserer Nextcloud (Open Source) aktiviert. Dabei wird das entsprechende Symbol im oberen Bereich angezeigt. Das Aktivieren oder auch Deaktivieren von Apps je nach Bedarf, ist ein sehr komfortable uns einfache Möglichkeit, mit Nextcloud zu arbeiten.

In der Abbildung ist beispielhaft ein Ausschnitt aus einem Arbeitsbereich in der Collective App zu sehen, den ich für das Thema Agentic AI Company angelegt habe. Die Navigation ist klassisch auf der linken Seite zu finden. Die Inhalte werden dann je Seite angezeigt (hier für Kapitel 2.1) und können dann von allen bearbeitet werden, die ich dem Bereich zugeordnet habe, und die entsprechende Berechtigung haben.

In dem Kapitel 2.1 thematisiere ich beispielsweise die Vorteile und Nachteile von einer Cloud AI im Vergleich zu einer LocalAI. Hier sammeln wir gemeinsam Informationen, Dateien, Links, Quellen usw.. Das können externe Inhalte sein, oder auch direkt Inhalte, die in unserer Nextcloud gespeichert sind Alle Änderungen werden dokumentiert und können nachverfolgt werden. Weiterhin können wir überall den Nextcloud Assistenten aufrufen und nutzen.

Der Vorteil: Alle Dateien und alle Transaktionen bleiben alle auf unseren Servern. Das ist für uns ein wichtiges Kriterium auf dem Weg zu einer (wirklichen) Digitalen Souveränität.

Anmerkungen zu Closed-minded und Open-minded

Speech bubbles, blank boards and signs held by voters with freedom of democracy and opinion. The review, say and voice of people in public news adds good comments to a diverse group.

In der aktuellen gesellschaftlichen Gesamtsituation habe ich manchmal den Eindruck, dass sich eine gewisse Engstirnigkeit in den Diskussionen verfestigt. Möglicherweise hat so ein Closed-minded auch etwas mit der Altersstruktur in Deutschland zu tun. Es ist ein geflügelter Spruch, dass Menschen wohl im Alter engstirniger werden.

Wenn jeder Einzelne, jede gesellschaftliche Gruppe (Landwirte, Mitarbeiter bei der Bahn oder im Gesundheitswesen usw.) nur auf sich schaut, kann es nur zu “Verteilungskämpfen” kommen, die zu Lasten derer geht, die keine Lobby haben.

Nutzen wir lieber diese ganze Energie für ein soziales Miteinander, bei dem die staatlichen Regeln und Gesetze natürlich eingehalten werden müssen. Dazu gehört auch eine gewisse Offenheit gegenüber anderen Ideen, Meinungen und Ansichten, obwohl man nicht immer mit diesen übereinstimmt. So ein Open-minded kann wie folgt charakterisiert werden:

“As a first pass at a definition, we might say that open mindedness, in its most general sense, is characterized by epistemic humility and adherence to a general ideal of intellectual honesty (…) Having an open mind involves, among other things, a specific way of being noncommittal with respect to the truth of a theoretical claim or proposition” (T. Metzinger & J. M. Windt (Eds). Open MIND: 0(I). Frankfurt am Main: MIND Group. doi: 10.15502/9783958571037).

Es geht also um eine “epistemische (erkenntnisbezogene) Bescheidenheit und das Festhalten an einem allgemeinen Ideal intellektueller Ehrlichkeit” was wiederum bedeutet, “sich in Bezug auf die Wahrheit einer theoretischen Behauptung oder eines Vorschlags unverbindlich zu verhalten”. Siehe dazu auch

Wie hängen Pessimismus und Fixed Mindset zusammen?

Wesentliche Eigenschaften eines Growth Mindset

Anmerkungen zu Growth Mindset, Intelligenz und Kompetenz

Mindset: Ein oft verwendeter Begriff etwas genauer betrachtet

Digitale Souveränität: Wie kann ein KI-Modell aus LocalAI in den Nextcloud Assistenten eingebunden werden?

Um digital souveräner zu werden, haben wir seit einiger Zeit Nextcloud auf einem eigenen Server installiert – aktuell in der Version 32. Das ist natürlich erst der erste Schritt, auf den nun weitere folgen – gerade wenn es um Künstliche Intelligenz geht.

Damit wir auch bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz digital souverän bleiben, haben wir zusätzlich LocalAI installiert. Dort ist es möglich, eine Vielzahl von Modellen zu testen und auszuwählen. In der folgenden Abbildung ist zu sehen, dass wir das KI-Modell llama-3.2-3B-instruct:q4_k_m für einen Chat ausgewählt haben. In der Zeile “Send a massage” wurde der Prompt “Nenne wichtige Schritte im Innovationsprozess” eingegeben. Der Text wird anschließend blau hinterlegt angezeigt. In dem grünen Feld ist ein Teil der Antwort des KI-Modells zu sehen.

LocalAI auf unserem Server: Ein Modell für den Chat ausgewählt

Im nächsten Schritt geht es darum, das gleiche KI-Modell im Nextcloud Assistant zu hinterlegen. Der folgende Screenshot zeigt das Feld (rot hervorgehoben). An dieser Stelle werden alle in unserer LocalAI hinterlegten Modelle zur Auswahl angezeigt, sodass wir durchaus variieren könnten. Ähnliche Einstellungen gibt es auch für andere Funktionen des Nextcloud Assistant.

Screenshot: Auswahl des Modells für den Nextcloud Assistenten in unserer Nextcloud – auf unserem Server

Abschließend wollen wir natürlich auch zeigen, wie die Nutzung des hinterlegten KI-Modells in dem schon angesprochenen Nextcloud Assistant aussieht. Die folgende Abbildung zeigt den Nextcloud Assistant in unserer Nextcloud mit seinen verschiedenen Möglichkeiten – eine davon ist Chat mit KI. Hier haben wir den gleichen Prompt eingegeben, den wir schon beim Test auf LocalAI verwendet hatten (Siehe oben).

Screenshot von dem Nextcloud Assistant mit der Funktion Chat mit KI und der Antwort auf den eigegebenen Prompt

Der Prompt ist auf der linken Seite zu erkennen, die Antwort des KI-Modells (llama-3.2-3B-instruct:q4_k_m) ist rechts daneben wieder auszugsweise zu sehen. Weitere “Unterhaltungen” können erstellt und bearbeitet werden.

Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten funktioniert gut. Obwohl wir noch keine speziellen KI-Server hinterlegt haben, sind die Antwortzeiten akzeptabel. Unser Ziel ist es, mit wenig Aufwand KI-Leistungen in Nextcloud zu integrieren. Dabei spielen auch kleine, spezielle KI-Modelle eine Rolle, die wenig Rechenkapazität benötigen.

Alles natürlich Open Source, wobei alle Daten auf unseren Servern bleiben.

Wir werden nun immer mehr kleine, mittlere und große KI-Modelle und Funktionen im Nextcloud Assistant testen. Es wird spanned sein zu sehen, wie dynamisch diese Entwicklungen von der Open Source Community weiterentwickelt werden.

Siehe dazu auch Open Source AI: Besser für einzelne Personen, Organisationen und demokratische Gesellschaften.

Wissensarbeit: Bestehen 60% der Gesamtarbeit aus “Arbeit rund um die Arbeit”?

Industriearbeit wurde in der Vergangenheit akribisch (Stichwort: REFA) auf Verschwendungspotenziale untersucht. Ganze Wertstromanalysen wurden beispielsweise betrachtet, um Lean Production oder später Lean Management in der Organisation zu etablieren. Auch das Agile Arbeiten, beispielsweise in Form des Agilen Projektmanagements, hat das Ziel, sich nur auf den Value für den User (Scrum) zu fokussieren. Das Scrum-Framework entstand immerhin aus der Überlegungen, Wissensarbeit besser zu organisieren (Hirotaka Takeuchi und Ikujiro Nonaka).

Es verwundert daher doch etwas, dass aus einer Studie von Asana aus dem Jahr 2023 hervorgeht, dass der Anteil der “Arbeit rund um die Arbeit” bei Wissensarbeit immer noch erheblich ist. In der genannten Studie wurden fast 10.000 Wissensarbeiter befragt.

Dabei wird der Begriff “Arbeit rund um die Arbeit” wie folgt beschrieben: “Tätigkeiten, die der wichtigen Arbeit Zeit entziehen, darunter die Kommunikation über die Arbeit, die Suche nach Informationen, das Wechseln zwischen verschiedenen Apps, die Bewältigung wechselnder Prioritäten und die Statusnachverfolgung von Arbeitsvorgängen” (Asana 2025).

“Laut dem Bericht zur Anatomie der Arbeit von Asana [Anmerkung Robert Freund: aus dem Jahr 2023] werden 60 % der Arbeitszeit einer Person für „Arbeit rund um die Arbeit“ und nicht für Facharbeit aufgewendet” (ebd.).

Bei Studien sollte man immer etwas kritisch sein, denn Asana ist selbst Anbieter einer Work-Management Plattform mit vielen Apps – möglicherweise tragen diese sogar auch zu dem Verschwendungspotenzial bei.

Digitale Souveränität: Collective App – eine Art Wiki in unserer Nextcloud

Eigener Screenshot von unserer Nextcloud mit der App “Collective”

Unsere Nextcloud (Open Source) ist ein zentrales Element auf dem Weg zur Digitalen Souveränität. Dazu gehören nicht nur Möglichkeiten, LocalAI oder auch KI-Agenten zu nutzen, sondern auch Anwendungen (Apps), die wir im Tagesgeschäft benötigen.

Zum Beispiel haben wir die App Collective installiert und aktiviert. In der Abbildung ist ein Screenshot von einer angelegten Startseite zum Thema “Agentic AI Company” zu sehen.

Zu diesem Bereich kann ich nun verschiedene Teilnehmer zuordnen/einladen. Dabei können alle die jeweiligen Seiten wie in einem Wiki kollaborativ bearbeiten. Diese Möglichkeit geht über die reine Bereitstellung eines gemeinsamen Ordners hinaus und unterstützt die gemeinsame Entwicklung von (expliziten) Wissen.

Wichtig dabei ist, dass alle Daten, die hier gemeinsam geteilt und bearbeitet werden, auf unserem Server bleiben.

Natürlich können auch andere Wiki-Apps (Open Source) in die Nextcloud eingebunden werden. Jeder kann somit seine Nextcloud so konfigurieren, wie er möchte.