Ein wirtschaftlich erfolgreiches Open-Source-Projekt sollte Unternehmen zu denken geben

firefox.jpgUnter der Überschrift Firefox macht der Erfolg zu schaffen berichtet das HANDELSBLATT heute über das Open-Source-Projekt Firefox, an dem ca. 2000 Programmierer arbeiten und das dem Internet Explorer gehörig Konkurrenz macht. Open-Source-Projekte sind normalerweise nicht auf Profit aus, und dennoch gibt es immer mehr dieser erfogreichen Projekte, die sich normalerweise nur über Spenden finanzieren. Diese Entwicklung ist für viele Unternehmen erstaunlich, sollte allerdings eher als Fingerzeig interpretiert werden. Denn nach Drucker (1954): It´s the customer who determines what a business is. Und der Kunde weicht immer öfter auf Open-Source-Angebote aus, da diese wohl eher seinen Anforderungen entsprechen. Unternehmen können diese Entwicklungen (Open Source, Open Content, Open Innovation usw.) ignorieren oder gezielt nutzen, indem sie das Wissen der Kunden in Ihre Wertschöpfungkette integrieren (Interaktive Wertschöpfung). Dabei geht es nicht nur um das Wissen um die Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen, sondern auch (und gerade) um das Problemlösungswissen. Gerade das Wissen um die Problemlösung war bisher vom Kunden entkoppelt (Closed Innovation).

OpenMoko: Mobiltelefon, das ausschließlich auf offener Software basiert

openmoko.jpgDas Projekt ist wirklich interessant. Auf der Website OpenMoko erfährt man, dass es bei dem Projekt daraum geht, “das erste Mobiltelefon der Welt zu schaffen, das ausschließlich auf offener Sofware basiert”. Ein Open Innovation Projekt, das weiter zu beobachten ist. Mal sehen, ob es klappen wird. Weiterhin hat mich natürlich folgender Hinweis beeindruckt: “We believe in standardization bottom-up (defined and implemented by the community), instead of top-down (defined by a consortium).” Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, ist es gerade mein Anliegen, in der Kompetenzdebatte (Selbstorganisationsdispositionen) auf die vielen Möglichkeiten des Bottom-Up-Approaches hinzuweisen. Dabei geht es allerdings nicht um ein “entweder-oder”, sondern um ein “sowohl-als-auch”. Soll heißen: Bottom-Up und Top-Down…

Mass Customization und Konfiguratoren

ec-logic.jpgDie vier Ebenen von Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion) sind die Differenzierungsebene, die Kostenebene, die Beziehungsebene und die Solution Space Ebene (Potenzialebene). Letztere ermöglicht mit Hilfe von Konfiguratoren stabile Prozesse und Produktarchiktekturen. Eine der führenden Unternehmen in diesem Segment ist die Firma ec-logic die auf ihrer Website einige schöne Beispiele zeigt, was moderne Konfiguratoren leisten können. Schauen Sie sich das doch einfach einmal an oder lesen Sie nach, wie in nur 5 Tagen ein leistungsfähiger 3D-Car-Configurator entstand.

Wieder ein Bericht über Mass Customization

robertfreund-perspektive-blau-mass-customization.jpgDer Artikel Mass Customization: Maßgeschneidert vom Fließband (perspektive:blau, März 2007) weist darauf hin, dass immer mehr Unternehmen Mass Customization umsetzen. Es freut mich, dass dies immer mehr Medien bemerken und darüber berichten. Allerdings geht der Autor (Wer hat den Beitrag geschrieben?) nicht genau darauf ein, was man heute unter Mass Customization versteht. Weiterhin werden keine Quellen für Behauptungen genannt. Ich habe seit 2001 an allen Weltkonferenzen zu Mass Customization teilgenommen und die gesamte Entwicklung kennen gelernt. Es ist richtig, dass Mass Customization verschiedene Stadien durchlaufen hat, bis es nun zu einem umsetzbaren Konzept geworden ist, das sogar gemeinsam mit Open Innovation zur Interaktive Wertschöpfung weiterentwickelt werden kann. Es ist auch weiterhin richtig, dass bei der Umsetzung vieles zu beachten ist. Gerade deshalb würde ich mir wünschen, dass Berichte über Mass Customization genauer sind.

Mass Customization, Interaktive Wertschöpfung und Kompetenzen

Mass Customization hat sich in den letzten Jahren (wie viele andere Anästze auch) weiterentwickelt. Am Anfang standen Branchen wie die Bekleidungsindustrie, Schuhindustrie usw. im Mittelpunkt der Überlegungen. Mit dem Hype des Internets und den damit verbundenen reduzierten Kosten für Informations- und Kommunikationstechnologie verlagerte sich der Schwerpunkt in Richtung “E – Mass Customization”. Auch das hat sich beruhigt. Verstärkt befasst man sich nun mit Fragen nach dem Umgangs mit Wissen (Nicht nur Informationen) im Mass Customization Modell. (Siehe dazu z.B. auch meinen Vortrag auf der MCPC2005 in Hong Kong). Salvador/Forza haben auf der MCPC2005 in Hong Kong auf die besondere Bedeutung der individuellen Kompetenz im Mass Customization Konzept hingewiesen und interessante Ergebnisse vorgestellt. Auf der organisationalen Ebene befasst sich Klaus Moser (2007) mit den Kompetenzen von Unternehmen im Rahmen der Mass Customization Strategie. Nicht zuletzt sind Reichwald/Piller (2006) zu nennen, die bei der Beschreibung der Interaktiven Wertschöpfung von einer “Interaktionskompetenz” sprechen (Anmerkung: Der Begriff “Interaktionskompetenz” wird auch von anderen Autoren verwendet, u.a. von Habermas). Salvador/Forza (2005), Moser (2007) und auch Reichwald/Piller (2006) gehen allerdings von einem eher statischen Verständnis eines Kompetenzmodells aus (Resource-Based-View), das ich in meinem Blog schon häufiger kritisiert habe. In meinem Paper für die MCPC2007 gehe ich auf dieses Themenfeld noch genauer ein.

Weltweite Navigation über das Handy – kostenlos?

nav4all.jpgDie Anbieter von nav4all bieten weltweite Navigation über das Handy an – und das kostenlos. Die Software kann auf das Handy heruntergeladen werden und mit den entsprechenden Einstellungen kann man über sein eigens Handy weltweit navigieren. Es funktioniert schon mit sehr vielen gebräuchlichen Handy´s. Da sich die Software nur für die Berechnung der Route einloggt, sind die Telekommunikationsksoten äußerst gering – und das bei weltweit aktuellem Datenbestand und Zugang zu dem riesigen Adressbestand von Myworld. Ich muss zugeben, das ist wirklich beeindruckend und eine bemerkenswerte Alternative zu bekannten Navigationssystemen.

Prag: Mass Customization and Personalization in der Fußgängerzone?

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Ende März waren wir wieder einmal in Prag. Ich habe mir dort eine Kappe mit dem Schriftzug meiner Website RobertFreund.de machen lassen. Dabei konnte ich am Bildschirm festlegen, wie der Schriftzug aussehen soll. Das hat Spaß gemacht und es sieht auch noch gut aus. Klicken Sie doch einfach auf die Bilder, um sie zu vergrößern. Man merkt bei sich selbst, wie schön es ist, ein individuelles Projekt zu besitzen. Aber nicht nur das: Es macht wirklich Spaß, den Herstellprozess am Bildschirm mit zu gestalten und zu sehen, wie die Maschine das indivuelle Produkt herstellt. Schritte, die bei Mass Customization and Personalization eine wichtige psychologische Bedeutung haben. Natürlich ist das in der Fußgängerzone von Prag noch kein Mass Customization Konzept, aber wenn man das alles nun selbst am Bildschirm von Zuhause aus machen könnte, und wenn es dann auch noch preislich günstig wäre…. Einige Anbieter wie spreadshirt.com (T-Shirts) haben dieses Prinzip schon genutzt und machen wohl gute Geschäfte.

MCPC2007 in Boston: Deadline verschoben

Da die Deadline für den 02.04.2007 festgelegt war, habe ich heute an meinem Paper zur MCPC2007 gearbeitet. Zu meiner großen Freude konnte ich feststellen, dass die Deadline auf den 07.04.2007 verschoben wurde. Das ist nicht ungewöhnlich. Man kann sich allerdings nicht darauf verlassen, denn manchmal gibt es keine Verschiebung der Deadline … Es ist also immer wieder eine nervenaufreibende Sache, ein Paper für eine Konferenz vorzubereiten. Da ich mein Paper grob fertig habe, kann ich nun die Zeit noch nutzen, um noch die eine oder andere zusätzliche Quelle einzubauen. Wenn die Deadline nicht verschoben worden wäre, hätte es heute eine “Nachtschicht” gegeben. Mein Freund Alex und ich hatten heute schon überlegt, ob die 8 Stunden Zeitverschiebung nach Boston zu unseren Gunsten gerechnet werden könnten … Aber so weit ist es ja dann doch nicht gekommen.