Berufliche Kompetenzen entwickeln sich aus Lernortkooperationen

Berufliche Kompetenzen entwickeln sich aus Lernortkooperationen (vgl. Rauner 2009:11), insofern kann die Entwicklung beruflicher Kompetenzen durch geeignete Lernortkooperationen gefördert werden. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass sich Unternehmen (Personalentwickler, Manager usw.) mit Lernprozessen im allgemeinen und mit Lernen im Prozess der Arbeit im besonderen befassen. Eine Anforderung, die den eher betriebswirtschaftlich ausgerichteten Managern nicht besonders liegt. Dennoch: Wenn der Umgang mit Unsicherheit nur durch kompetente Mitarbeiter bewältigt werden kann, wird es Zeit, sich mit Lernen (Lernmanagement), und somit mit Kompetenzmanagement zu befassen. Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk und Wirtschaftliches Handeln als soziales Handeln verstehen.

Beispiele von der MCPC 2011, der Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation

Auf der MCPC 2011, der 6. Weltkonferenz zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation in San Francisco, haben wieder einige Unternehmen im Business Seminar der Konferenz gezeigt, dass diese Strategien erfolgreich umgesetzt werden können: Gemvara (Juwelen), Rickshaw Bagworks (Taschen usw.), YouBar (Energieriegel). Dass auch Industriegüter mass customized hergestellt werden können hat Bene (Büromöbel) in einem Vortrag gezeigt. Der Artikel Kundenwünsche sind Standard (2009) zeigt die Gründe und die Vorgehensweise schön auf. Sollten Sie auch überlegen, wie Sie Mass Customization, Personalization und Co-Creation (Open Innovation) für Ihre Organisation nutzen können, so stehe ich Ihnen gerne für ein unverbindliches Gespräch zur Verfügung. Siehe dazu auch Faktenblatt zu Mass Customization.

Benko, C.; Weisberg, A. C. (2007): Mass Career Customization: Aligning the Workplace with Today’s Nontraditional Workforce

Am ersten Tag der Business Seminare vor Konferenzbeginn (MCPC 2011 in San Francisco), stellte Cathy Benko noch einmal die Idee von Benko, C.; Weisberg, A. C. (2007): Mass Career Customization: Aligning the Workplace with Today’s Nontraditional Workforce vor. Die Veränderungen der heutigen Arbeitswelt wurden erläutert und in die These überführt, dass die individuellen Karrierewege konfigurierbar seien. Dieser Gedanke ist angelehnt an die hybride Wettbewerbsstrategie Mass Customization. Insofern ist die Marke Mass Career Customization passend – und auch wieder nicht passend. Passend in dem Sinne, dass es zunächst einleuchtet, dass auch Karrierewege individuell konfigurierbar sein sollen – immerhin hat es ja auch in der Konsum- und Industriegüterindustrie funktioniert. So eine 1:1-Übertragung ist typisch für ein Beratungsunternehmen: Beide Autoren kommen von Deloitte. Dass industrielle Konzepte für komplexe soziale Systeme nicht so einfach nutzbar sind, liegt an den vielfältigen Interaktionen, Rückkopplungsschleifen, an Kontingenz usw. Komplexe soziale Systeme sind somit eben nicht wie andere komplexe Systeme zu betrachten. Somit sind auch die komplexen Problemlösungen andere… In meinem Paper Freund, R. (2003): Mass Customization in Education and Training habe ich solche Zusammenhänge für den Bildungsbereich aufgezeigt. Dass es trotzdem möglich ist, Antworten für den Personalbereich zu geben, habe ich darüber hinaus in meinem Buch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk erläutert. Siehe dazu auch Wirtschaftssoziologie: Wirtschaftliches Handeln als soziales Handeln verstehen.

Das 3sat-Zukunftsmagazin über:morgen

Heute habe ich interessante Ausschnitte des Beitrags Nährstoff Müll aus der Reihe des 3sat-Zukunftsmagazins über:morgen gesehen. In der Sendung wurden tolle Beispiele gezeigt, wie Müll vermieden oder mindestens besser genutzt werden kann. Immerhin werden z.B. für ein Auto mit einem Gesamtgewicht von 1.3 Tonnen ca. 22 Tonnen an Ressourcen verbraucht. Ein ziemlicher Unsinn… Auch die Transformation des berühmten Ford Rouge Komplexes in einen ökologischen und wirtschaftlichen Industriekomplex war schon beeindruckend. Die Sendereihe macht Mut, Zukunft mit Freude anzugehen, auch wenn die Tagespresse versucht, immer nur Angst vor der Zukunft zu schüren. Siehe dazu auch Innovation.

INSM (Hrsg.) (2012): Innovationsmonitor 2012 – Die Innovationskraft Deutschlands im internationalen Vergleich

Zum Jahresende und zum Jahresanfang gibt es immer wieder interessante Studie, wie z.B. die Studie INSM (Hrsg.) (2012): Innovationsmonitor 2012 – Die Innovationskraft Deutschlands im internationalen Vergleich. Darin wird Deutschland recht gut positioniert. Mir ist die Studie ein wenig zu eng ausgerichtet. Es geht hier hauptsächlich um Produkt- und Prozessinnovationen, die von Unternehmen umgesetzt werden (Siehe Leitbild). Das Innovationsspektrum ist allerdings in den letzten jahren deutlich breiter geworden. Geschäftsmodellinnovationen und soziale Innovationen sollen hier nur beispielhaft genannt werden. Es verwundert daher nicht, dass die Studie gerade naturwissenschaftliche Kompetenzen in den MINT-Fächern als Erfolgsfaktor hervorhebt. Wünschenswerter wäre ein breiterer Blick auf Innovation, der dann möglicherweise zu einem anderen Ergebnis in dem Ranking führen würde…, oder? Siehe dazu auch Gesellschaft innovativ, Herausforderung soziale Innovation, Soziale Innovation im Fokus.

Bullinger (2012): Besser durch Innovation

Im Frauhofer-Magazin weiter.vorn 1.2012 geht Prof. Bullinger im Beitrag Besser durch Innovation auf die verbesserte Innovationsleistung Deutschlands ein: “Gute Nachrichten zum Jahresausklang: Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren seine Innovationsleistung deutlich verbessert. Die Bundesrepublik belegt den vierten Rang von 26 Industriestaaten. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren nahmen wir noch Platz 9 von 17 Ländern ein. Ein wesentlicher Grund für die deutlich höhere Innovationsfähigkeit liegt in den gestiegenen Investitionen der öffentlichen Hand in Forschung und Wissenschaft. Zu diesem Fazit kommt der Innovationsindikator 2011 (…).” Weiterhin ist zu lesen, dass das Bildungssystem immer noch ein Schwachpunkt ist – wen wundert´s? In der Diskussion um die Schuldenkrise europäischer Staaten wird es in der nächsten Zeit wohl häufiger um Innovationen gehen, denn es reicht nicht aus, in den verschiedenen europäischen Ländern nur auf Kostensenkung zu setzen. Siehe dazu auch Closed Innovation, Open Innovation und  Innovationsmanager.

Fachbuch Journal 6/2011 berichtet noch einmal ausführlich über den Vortrag zur Wissensbilanz – Made in Germany auf der Frankfurter Buchmesse

Der Artikel Ein neues Management-Instrument für den deutschen Mittelstand – und für Bibliotheken! Wissensbilanz – Made in Germany unterstützt die strukturelle Weiterentwicklung. In: Fachbuch Journal 6/2011, S. 22-25 informiert noch einmal ausführlich über den von mir am 13.10.2011 auf der Frankfurter Buchmesse gehaltenen Vortrag zur Wissensbilanz – Made in Germany:

„Im Gegensatz zur rückwärtsgewandten klassischen Bilanz ist die Wissensbilanz – Made in Germany zukunftsorientiert“, erklärte Dr. Robert Freund. In der klassischen Bilanz gehöre der Bürostuhl zu den Aktiva, der Mitarbeiter, der auf dem Stuhl sitzt, zu den Passiva. „Das ist eine Logik, die in einer wissensbasierten Gesellschaft eine Fehlsteuerung bedeutet“, stellte Freund fest. Die Studie des BMWi „Wissensstandort Deutschland“ aus dem Jahr 2010 zeige, dass nicht die materiellen Ressourcen Einfluss auf das Ergebnis haben, sondern die immateriellen Faktoren. Die Wissensbilanz – Made in Germany benennt die Ansatzpunkte für einen ressourcenschonenden Einsatz des immateriellen Vermögens zur Verbesserung der Geschäftsprozesse.” (S. 23).