Grenzen des Wissens

Augen01.jpgIn dem Artikel Wir gegen die Gier – Grenzen des Wissens (Süddeutsche Zeitung vom 08.01.2007) erläutert Joseph Weizenbaum (War Professor für Computer Science am Massachusetts Institute of Technology und gilt als einer der Pioniere der Künstlichen Intelligenz) die Zusammenhänge und Missverständnisse im Umgang mit Wissen. Am Ende der ersten Seite findet man: “Sie [die Information] ist immer eine private Leistung, nämlich die der Interpretation, deren Ergebnis Wissen ist. Information hat, wie, zum Beispiel die Aufführung eines Tanzes, keine Permanenz; sie ist eben weder Materie noch Energie. Das Maß der Wahrheit des produzierten Wissens hängt von der Qualität der angewandten Interpretation ab.” Oder auf Seite 2: “Enthält das New Yorker Telefonbuch Information? Nein! Es besteht aus Daten, nämlich aus Texten, die, um zu Information und Wissen zu werden, interpretiert werden müssen.” Die Begriffe Daten, Information, Wissen und Kompetenz sollten daher im Sinne der von Weizenbaum genannten Unterscheidungen verwendet werden. Erst dann wird deutlich, was unter Datenmanagement, Informationsmanagement, Wissensmanagement und Kompetenzmanagement zu verstehen ist. Siehe dazu auch Wissenstreppe oder Wissensmanagement in der Medizin

Stertz, A. (2006): Wissensmanagement in der Medizin

Betreuung2005.jpgIn der Sonderausgabe MedicDAT ist der Artikel Wissensmanagement in der Medizin von Andrea Stertz erschienen. Darin beschreibt die Autorin zunächst die Notwendigkeit von Wissensmanagement in der Medizin und anschließend den Ansatz von Probst et al.. Allerdings versäumt sie es, zunächst den Unterschied zwischen Information und Wissen deutlicher herauszustellen (Siehe Wissenstreppe). Das hat zur Konsequenz, dass das Thema “Wissensmanagement in der Medizin” etwas abdriftet in Richtung “Informationsmanagement in der Medizin” (Siehe dazu auch den Beitrag Halbwissen in Weiss). Ähnlich verhält es sich mit dem Beitrag von Reng, C.-M.: MedicDAT – Wissen sichtbar machen. Ich bin gespannt, ob die Branche den Zusammenhang zwischen Daten, Informationen, Wissen und Kompetenz deutlicher herausarbeitet, denn das ist die Voraussetzung dafür, ein angemessenes Management zu betreiben.