Viele Menschen nutzen Doodle für die einfache Terminabstimmung. Im Sinne einer Digitalen Souveränität kann alternativ Nuudle genutzt werden. Wie die Abbildung zeigt, können über Termine hinaus auch noch klassische Umfragen erstellt werden.
Nuudle ist ein datensparsames Termintool und unterstützt daher Personen und Organisationen, die ihre Daten schützen möchten.
Das Tool ist auf der Website von digitalcourage zu finden, auf der es viele Hinweise dazu gibt, wie man seine eigenen Daten schützen kann. Manches finde ich gut, manches etwas überzogen – wie immer…
In dem Blogbeitrag Digitale Souveränität: Europa, USA und China im Vergleich hatte ich schon einmal darauf hingewiesen, wie unterschiedlich die Ansätze zur Digitalen Souveränität in verschiedenen Regionen der Welt sind. Die verschiedenen Dimensionen waren hier “Right-based”, “Market-based”, “State-based” und “Centralization”, aus denen sich die gegensätzlichen Extreme “Hard Regulation” und “Soft Regulation” ergeben haben.
Der Digital Sovereignty Index Score (Abbildung) unterscheidet sich von dieser Betrachtungsweise. Im Unterschied zu der zu Beginn erwähnten Analyse, die eher die politische oder marktwirtschaftliche Perspektive hervorhebet, entsteht der Digital Sovereignty Index anders.
Hier wird analysiert, ob die wichtigsten 50 relevanten, selbst gehosteten Tools für digitale Kollaboration und Kommunikation verfügbar sind.
“We selected 50 of the most relevant self-hosted tools for digital collaboration and communication. These include platforms for file sharing, video conferencing, mail, notes, project management, and more.
We then measured their real-world usage by counting the number of identifiable server instances per country.
Die Digitale Souveränität wird in einem Score berechnet und für verschiedene Länder in einer anschaulichen Grafik dargestellt (Abbildung). Die Farben zeigen an, wie gut (grün) oder schlecht (rot) es in dem beschriebenen Sinn mit der Digitalen Souveränität in dem jeweiligen Land bestellt ist. Es ist gut zu erkennen, das die beiden Länder Finnland und Deutschland grün hervorgehoben sind.
Wie der Grafik weiterhin zu entnehmen ist, sind viele Länder, u.a. China noch weiß dargestellt. Die Limitierung der Analyse ist den Initiatoren des DSI Score durchaus bewusst, dennoch sehen sie diese Grafik als Startpunkt für eine bessere Übersicht zu dem Thema, zum dem jeder aufgefordert ist, mitzumachen.
Mich hat natürlich interessiert, wer hinter der Website steckt… – siehe da, es ist die Nextcloud GmbH mit dem Büro Stuttgart. Das wundert mich jetzt nicht wirklich, da Nextcloud schon immer auf die Digitale Souveränität bei Einzelpersonen, Organisationen und Öffentlichen Verwaltungen hingewiesen hat. Auch wir stellen nach und nach auf die Möglichkeiten von Nextcloud um, inkl. LocalAI und Open Source KI-Agenten. Siehe dazu auch
Die stetige Digitalisierung führt zwangsläufig zu der Frage, was gutes Digitales Design (Digital Design) ausmacht. Die folgenden Prinzipien stellen hier weniger eine Art Checkliste dar, sondern sollen eher als Haltung zu verstehen sein.
Diese zehn Prinzipien lauten (Lauenroth et al. 2024):
P1 – Gutes Digital Design ist nützlich und gebrauchbar. P2 – Gutes Digital Design ist elegant und ästhetisch. P3 – Gutes Digital Design ist evolutionär. P4 – Gutes Digital Design ist explorativ. P5 – Gutes Digital Design nimmt den ganzen Menschen in den Fokus. P6 – Gutes Digital Design antizipiert die Auswirkungen seiner Ergebnisse. P7 – Gutes Digital Design achtet den Datenschutz und die Datensicherheit. P8 – Gutes Digital Design ist nachhaltig und schafft Nachhaltigkeit. P9 – Gutes Digital Design würdigt Analoges und Digitales in gleicher Weise. P10 – Gutes Digital Design setzt Digitales nur dort ein, wo es erforderlich ist.
In der Zwischenzeit gibt es sogar Digital Design als Berufsbild:
Bitkom e. V.: Rollenideal Digital Design – Erfolgreiche Digitalisierung und Digitale Transformation erfordern ein Umdenken in der Softwareentwicklung, 2017, https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Rollenideal-Digital-Design.html.
Ich frage mich allerdings: Warum gibt es immer noch so viele digitale Produkte und Dienstleistungen, die an den Bedürfnissen der User vorbeigehen?
Die aktuellen Entwicklungen zeigen unsere (europäische) digitale Abhängigkeit von amerikanischen Tech-Riesen. Ob es sich um Starlink, ein Unternehmen von Elon Musk, oder um OpenAI (dominiert von Microsoft), Amazon Cloud, Google usw. handelt, überall haben sich die amerikanischen Tech-Unternehmen in Europa durchgesetzt.
Immer mehr Privatpersonen, Unternehmen und Verwaltungen überlegen allerdings aktuell, ob es nicht besser ist, europäische Alternativen zu nutzen, um die genannte digitale Abhängigkeit zu reduzieren.
Die Website European alternatives for digital products hat nun angefangen, verschiedene europäische Alternativen zu den etablierten Angeboten aufzuzeigen. Die Übersicht ist nach verschiedenen Kategorien gegliedert. Die Website ist eine Initiative eines österreichischen Softwareentwicklers und steht erst am Anfang.
Insgesamt kann diese Website in die Initiative Sovereign Workplace eingeordnet werden, an dem wir uns auch schon länger orientieren. Dabei werden Vorschläge gemacht, welche Anwendungen auf Open Source Basis geeignet erscheinen.
Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen im Gegensatz zu Großunternehmen viel genauer auf ihre Vorhanden Ressourcen achten. Um die Produktivität zu verbessern setzen viele KMU daher auf Kaizen, oder in deutsch: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP). Dabei spielt der Einfallsreichtum der Mitarbeiter eine wichtige Rolle.
Auch in KMU wird darüber hinaus auch die Digitalisierung immer stärker genutzt, sodass es in Zukunft darauf ankommen wird, ein für das jeweilige Unternehmen abgestimmte Vorgehensweise zu entwickeln. Dabei kommt es auf die Balance zwischen dem Einfallsreichtum der Mitarbeiter, den digitalen Technologien und von Digital Kaizen an.
“Traditionally, kaizen has significantly contributed to improving productivity in small SMEs. This is because one aspect of kaizen is to increase productivity through human ingenuity while reducing investment. As the importance of digital technology is increasingly recognized alongside the advancement of AI, human ingenuity or the kaizen mindset is becoming more and more important, not less. In other words, the Digital Kaizen concept is essential for SMEs that need to curb their investments” (APO 2024).
Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Arbeiten ist heute eingebettet in digitale Prozesse, und verändert sich dadurch erheblich. In einer digitalen (Arbeits-) Welt werden über Qualifikationen hinaus daher entsprechende Kompetenzen benötigt, um selbstorganisiert komplexe Problemstellungen zu lösen – Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition. In einer Metaanalyse des MÜNCHNER KREIS-Arbeitskreis „Arbeit in der digitalen Welt“ (2020, S. 4ff.) wurden sechs Kompetenzfelder als Basiskompetenzen zusammengefasst:
Personenbezogene Kompetenzen
Selbstorganisation, Lernfähigkeit
Soziale Kompetenzen
Kommunikation, Teamfähigkeit
Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) Kompetenzen
Umgang mit Daten, Technologien, Wissen
Prozesskompetenz
Kritisches Denken, Problemlösefähigkeit
Lösungskompetenz
Kreativität, Transdiziplinäres Denken
Strategische Kompetenz
Adaptionsfähigkeit, Unternehmerisches Denken
Quelle: Schipanski, A. (2024), in Koller et al. (Hrsg.) (2024)
Es ist immer wieder gut, sich Zusammenhänge klar zu machen. In der Abbildung ist beispielsweise zu sehen, dass die Digital Transformation / Optimization einen Ist-Zustand in einen möglichst besseren Soll-Zustand überführen soll. Digital Optimization soll dabei die Geschäftsprozesse zu einer höheren Produktivität führen, allerdings oftmals ohne dass ein Geschäftsmodell verändert wird, bzw. werden muss. Insofern kann man Digital Optimization als Bestandteil von Digital Transformation ansehen. Weiterhin hängen auch Digitale Transformation und Digital Kaizen miteinander zusammen (APO 2024):
Kaizen will facilitate the adoption of advanced technologies.
Kaizen maximizes return on investment.
Changing corporate culture and climate and continuous learning.
Achieving stable sustainability over the long term.
Achieving stable sustainability over the long term
In other words, “there is no DX [Digital Transformation] success without kaizen.”
Es geht bei Digital Kaizen also um eine wichtige Erweiterung des Ansatzes, der bei Imai, M. (1993): Kaizen – Der Schlüssel der Japaner im Wettbewerb nachzulesen ist. Damals ging es noch um ein eher analoges Kaizen. Danach hat Anderson (2010) in seinem Buch Kaizen in der IT schon gezeigt, dass Kaizen nicht nur in der Produktion, sondern in allen Wissensbereichen genutzt werden kann. Heute gibt es mit IoT und Künstlicher Intelligenz noch ganz andere Möglichkeiten.
Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Fratini, S., Hine, E., Novelli, C. et al. Digital Sovereignty: A Descriptive Analysis and a Critical Evaluation of Existing Models. DISO3, 59 (2024). https://doi.org/10.1007/s44206-024-00146-7
Digitale Souveränität ist ein Begriff, der in den verschiedenen Regionen der Welt durchaus unterschiedlich interpretiert wird. In Deutschland hat beispielsweise das Bundesministerium des Innern den Begriff in einer Veröffentlichung zum Thema wie folgt beschrieben:
„Digitale Souveränität beschreibt die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen und Institutionen, ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können“ (Bundesministerium des Inneren (2020): Digitale Souveränität).
In der Europäischen Union gibt es Initiativen, die den Sovereign Workplace mit Open Source Anwendungen propagieren, da die kommerziellen, marktgetriebenen Anwendungen (bis hin zur Künstlichen Intelligenz) durchaus kritisch gesehen werden. Der Grund dafür liegt u.a. auf der Argumentation, dass gute Trainingsdaten für Künstliche Intelligenz nur zu bekommen sind, wenn die Urheberrechte “nicht so genau” genommen werden. Common Corpus zeigt allerdings genau das Gegenteil.
In einem Paper haben nun Fratini et al. (2024) die verschiedenen Perspektiven auf die Digitale Souveränität von verschiedenen Ländern in einer Grafik positioniert, in der es die Pole Hard Regulation >< Soft Regulation bzw. Domestic State Control >< Geopolitical Competition gibt (siehe Abbildung). Wie zu erkennen ist, liegen die USA im marktorientierten Bereich und China eher im staats-dominierten Sektor.
Die Europäische Union favorisiert eher einen rechte-basierten Ansatz und versucht, dem mit verschiedenen Grundsatz-Veröffentlichungen, wie dem EU Artificial Intelligence Act, gerecht zu werden. Die Autoren weisen berechtigt darauf hin, dass es eine einheitliche europäische Positionierung zur Digitalen Souveränität bisher nicht gibt, da die nationalen Regelungen noch kein einheitliches Bild ergeben. Dennoch ist durchaus ein Trend zu erkennen.
Meines Erachtens ist der von der Europäischen Union eingeschlagene Weg richtig. Es zeigt sich gerade in der Nutzung von mehr Open Source Anwendungen, dass es eine lebenswertere Alternative zu den amerikanischen oder chinesischen Vorgehen gibt – gerade im Sinne einer menschenzentrierten Society 5.0.
Auszug auf den Fachcheck ( Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz)
Das Mittelstand-Digital Zentrum Chemnitz hat eine übersichtliche Möglichkeit entwickelt, in einem Fachcheck die KI-Readiness einer Organisation zu bestimmen, zu visualisieren.
“Der Fachcheck KI-Readiness hilft Unternehmen dabei, ihren KI-Reifegrad zu ermitteln. Mit dem Wissen über den eigenen Status qou können Unternehmen weitere Maßnahmen ergreifen, um die Potenziale von künstlicher Intelligenz für sich zu nutzen” (ebd.).
In dem Selbstcheck werden Fragen zu den Bereichen Strategie und Planung, Daten und Technologie und Ethik, Compliance, Sicherheit gestellt, und jeweils der Reifegrad von 0 (Beobachter) bis 4 (Experte) beurteilt (siehe Abbildung oben). Die folgende Abbildung zeigt dazu beispielhaft eine Auswertung.
Beispielauswertung (fiktive Angaben)
Es ist insgesamt eine einfache, kostenfreie und auf KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) abgestimmte erste “Analyse”.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass es gut wäre, auch einen Check zu Menschlicher Intelligenz in Unternehmen zu haben…
Auf solche Themen gehen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen ein, die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Informationen zu unseren Blended Learning Lehrgängen und zu aktuellen Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.
Was unter Blended Learning heute zu verstehen ist, ist immer noch etwas unklar. Im englischsprachigen Raum wird dabei oft auch von Hybrid Learning gesprochen und geschrieben. Siehe dazu auch EFI-Gutachten (2021): Hybridformate attraktiv für berufsbezogene Weiterbildung. In dem Beitrag Gundermann, Angelika (2023). Stichwort: Blended Learning. weiter bilden, 30(1), 12-13, Bielefeld: wbv Publikation | PDF hat die Autorin auf den aktuellen Stand der Diskussion hingewiesen und vermerkt:
“Grundsätzlich kann Blended Learning als die absichtsvolle Kombination des digitalen Lernens und des Präsenzlernens bezeichnet werden (Kerres, 2018, S. 22 f.)” (ebd.).
Der Begriff “absichtsvoll” ist hier noch einmal hervorzuheben, da es von denen, die Blended Learning Formate anbieten wollen, eine entsprechende methodisch-didaktische Kompetenz erfordert. Diese ist allerdings bei den vielen – fast ausschließlich technologisch getriebenen Angeboten – kaum zu erkennen. Ob das dann immer die angestrebte Kompetenzentwicklung bei den Teilnehmern unterstützt, sei an dieser Stelle dahingestellt.
In den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgänge Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK) gehen wir auf solche Zusammenhänge ein. Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.
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