Innovationskultur: Umfeld für Innovationen

Innovationsindex_1_ALTANA_GBJa, wir haben in Deutschland viele Patentanmeldungen. Ja, wir haben auch viele Innovationspreise. Doch scheint es mit der Innovationskultur trotzalledem nicht weit her zu sein… Das zumindest legt eine Studie nahe, die die Innovationsfähigkeit in mittelständischen Industrieunternehmen untersucht hat. Immerhin sollen nur ca. 4% der Manager der Meinung sein, dass ihr Unternehmen sehr innovativ sei (Altana). Sind die vielen Statistiken zu Patentanmeldungen (Inventionen) und die vielen Preisverleihungen auf Bundes-, Landes, Gemeinde- und Unternehmens-Ebene nur Blendwerk?

Kickstarter durchbricht die 1Mrd.$-Marke

kickstarter-1-billionKickstarter hat im März die 1Mrd.$-Marke geknackt. Es ist schon beeindruckend, wie schnell die neue Möglichkeit der Projektfinanziereung durch die Masse (Crowdfunding) angenommen und genutzt wird. Überraschend ist es dennoch nicht, denn der lange Rattenschwanz, der von Unternehmenn nicht abgedeckten Bedürfnisse (The long Tail) kann nun mit Hilfe neuer Technologien von Unten (Bottom-Up) befriedigt werden. Unternehmen sollten solche Entwicklungen genau beobachten und solch aktiven Menschen anbieten, in ihren Innovationsprozessen mitzumachen. Dazu wäre allerdings eine Öffnung der Unternehmen nötig. Zu beobachten ist allerdings, dass Unternehmen die neuen Technologien nutzen, sich aber nicht weiter öffnen wollen. Ob das gut geht?

Open Innovation in Bibliotheken

bibliothekDie Hochschule Technik und Wissenschaft Chur hat die Studie Semar, W.; Lutz, B. (2014): Open Innovation in Bibliotheken. Eine Konzeptstudie zuhanden der ETH-Bibliothek Zürich. Arbeitsbereich Informations-wissenschaft Schrift 65 (PDF) veröffentlicht, in der es heisst: “Einzig die ZBW Kiel und die UB Bern setzen bereits heute explizit auf Open Innovation. Allerdings wurden auch in anderen Bibliotheken schon Werkzeuge eingesetzt, mit welchen das Potential Externer genutzt werden kann. Eine Mehrheit der Expertinnen und Experten hält Open Innovation auch im Bibliotheksumfeld für ein taugliches Konzept. Von den klassischen Open Innovation-Instrumenten erhalten der Ideenwettbewerb und die Lead User-Methode am meisten Zustimmung.” Es ist schön zu sehen, wie die Öffnung des Innovationsprozesses auch von Bibliotheken schon jetzt genutzt wird. Die Studie zeigt darüber hinaus auch, welche Instrumente gerade für Bibliotheken geeignet erscheinen.

The Economics Of Open Source

open-sourceDer Artikel Why There Will Never Be Another RedHat: The Economics Of Open Source (Techchrunch 13.02.2014) zeigt am Beispiel von Red Hat auf, dass Open Source zwar stark genutzt wird, die Geschäfte allerdings immer noch von etablierten Konzernen gemacht werden. Um mit diesen zu konkurrieren sollten stärker marktfähige Geschäftsmodelle auf Open Source Basis entwickelt werden. Weiterhin frage ich mich, ob der Vergleich Red Hat vs. z.B. Microsoft treffend ist, da Open Source nicht nur auf einen rein geschäftlichen Erfolg ausgerichtet ist, sondern auch gesellschaftliche/soziale Ziele verfolgt. Dieser Gedanke wird in dem oben genannten Artikel nicht verfolgt.

Plagiarius 2014: Innovationen und Imitationen

Child Holding TrophyAuch in diesem Jahr hat die Jury wieder einige interessante Fälle von Imitationen von Innoationen mit dem Plagiarius 2014 geehrt. Innovationen sind oftmals geschützt, doch interessiert das oftmals keinen und es kommt zu Plagiaten. Durch die Entgrenzungstendenzen in allen gesellschaftlichen Bereichen (Reflexive Modernisierung) wird es in Zukunft allerdings immer schwerer zwischen Imitation und Innovation scharf zu trennen. Die Schutzrechte – und das damit verbundende Rechtssystem – haben ihren Schwerpunkt in der Denkweise der industriellen Wertschöpfung. In einer eher wissensorientierten Gesellschaft gibt es verstärkt den Wunsch, offenen Zugang (Open Access) zu Informationen/Wissen zu erhalten. Dabei kommt dem Urheberrecht eine besondere Bedeutung zu. Dieses Recht ist allerdings nicht Bestandteil der Schutzrechte des Deutschen Patent- und Markenamtes. Mit diesen Hinweisen möchte ich Imitationen/Plagiate nicht rechtfertigen, doch ist die suggerierte Trennschärfe in Zukunft gerade bei immateriellen “Gütern” wohl nicht so leicht zu erreichen. Siehe dazu auch Wissen schützen, indem man keine Patente anmeldet?

Neue Arbeitswelt zeichnet sich ab

working businessmanDie neuen Arbeitsformen sind schon in vielen Bereichen zu erkennen. Der Beitrag Stellen Sie sich vor, Sie gehen zur Arbeit – und alles ist anders (impulse vom 04.02.2014) zeigt wieder einmal auf, wie sich Arbeit geändert hat und in Zukunft auch noch stark verändern wird: “Dahinter steht eine zentrale Erkenntnis: Innovation und zukunftsfähiger Erfolg hängen heute mehr den je von der Kreativität und Leistungsbereitschaft der Menschen ab, die sich für das Produkt bzw. das Unternehmen verantwortlich fühlen.” Es stellt sich daher die Frage, ob die Menschen schon diese Selbstorganisationsfähigkeiten (Besser: Selbstorganisationsdispositionen) entwickelt haben, und ob unsere gesellschaftlichen Strukturen (Bildungssystem, Bürokratie, Rechtssystem usw.) diesen dynamischen Entwicklungen gewachsen sind. Es kommt mir manchmal so vor, als ob es ganz neue Fragen gibt, die auf eine eher alte Weise reflexartig beantwortet werden sollen. Diese Art der Problemlösung reicht heute nicht mehr aus.

The Paradigm Shift from Producer to User Innovation

Die Vorlesung von Eric von Hippel The Paradigm Shift from Producer to User Innovation ist von 2012 und wurde am 17.01.2014 auf dem Youtube-Kanal von MITOPENCOURSEWARE veröffentlicht. Es ist schon toll, dass es möglich ist, einem weltbekannten Experten für User Innovation zuzuschauen und zuzuhören.

The Economist (2014): Tech Startups

techstartupsDer Special Report Tech Startups (The Economist vom 18.01.2014) enthält einige interesante Hinweise zu Startups, die auch das Geschäftsleben und damit Unternehmen verändern werden (S. 3): “They are reshaping entire industries and even changing the very notion of the fi?rm.” Aktuell befasse ich mich intensiv mit dem letzten Punkt, in dem es um Plattformen geht (S. 9): “Proliferating digital platforms will be at the heart of tomorrow’s economy, and even government.”