Free Innovation: Was wäre, wenn wir Innovationen stärker Bottom-Up denken und fördern würden?

Aktuell werden Ideen, Inventionen und Innovationen intensiv Top-Down gefördert, und damit gelenkt. Die Kreativwirtschaft (Ideen) bekommt ihren Anteil, die Forschung und Entwicklung (FuE und Patente), und Organisationen/Strukturen, die Innovationen auf den Markt bringen. Verbunden ist alles mit einem Preis-Verleih-Aktionismus, der auf organisationaler Ebene beginnt, und auf europäischer Ebene (erst einmal) endet. Diese grundsätzliche Denkweise (Paradigma), die auf Schumpeter zurückzuführen ist, ist so selbstverständlich geworden, dass wir kaum noch darüber nachdenken.

In den letzten Jahren wird allerdings zaghaft versucht, dieses Paradigma etwas zu öffnen. Dabei bezieht man sich oft auf Henry Chesbrough, der einen offenen Innovationsprozess in Organisationen befürwortet, und das dann Open Innovation nennt (Chesbrough 2003). Diese Perspektive ist deshalb so populär, da sie sich immer noch grundsätzlich daran orientiert, dass Innovationen von Unternehmen/Organisationen kommen. An dieser Stelle möchte ich weiterhin anmerken, dass die “Entgrenzung von Arbeit” – und den damit verbundenen Prozessen (auch Innovationsprozessen) – schon in den 1980er Jahren von Soziologen wie z.B. Beck (1986): Risikogesellschaft hervorgehoben wurde.

Der Top-Down-Perspektive auf Innovation stellt Eric von Hippel schon seit den 1980er Jahren eine Perspektive entgegen, die zeigt, dass Innovationen immer stärker von Anwendern/Usern entstehen. Diese User Innovation ist dabei nicht abhängig von Strukturen/Organisationen, sondern geschieht Bottom-Up. Eric con Hippels Studien haben gezeigt, dass es einen erheblichen Prozentsatz an Innovationen gibt, die in den klassischen Statistiken gar nicht auftauchen (vgl. dazu beispielsweise Eric von Hippel 2017:21). “Eventually, Kuhn writes, conflicts between the predictions of a reigning paradigm and real-world observations may become so pervasive or so important that they can no longer be ignored, and at that point, the reigning paradigm may be challenged by a new one (Kuhn 1962)” zitiert in Eric von Hippel (2017:11): Free Innovation.

Ich habe Eric von Hippel auf der MCPC 2007 am MIT in Boston, und Henry Chesbrough auf der MCPC 2011 in San Francisco erlebt (Konferenzen). Beide haben ihre Positionen vertreten, und auch viele erfolgreiche Beispiele und Studien zeigen können. Durch die Digitalisierung sind die Kosten für die Umsetzung eigener Ideen in Innovationen so niedrig geworden, dass meines Erachtens die Perspektive von Eric von Hippel deutlich an Schwung gewinnen wird. Unternehmen/Organisationen sollten diese Entwicklung beachten, und möglichst frühzeitig mit innovativen Personen kooperieren .

MCPC 2017: Die nächste Weltkonferenz findet in Deutschland statt

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Nach 14 Jahren (2003 in München), findet die nächste Weltkonferenz MCPC 2017 wieder einmal in Deutschland, und zwar in Aachen statt. Nach meinem Paper auf der MCPC 2015 in Montréal (Kanada) habe ich auch diesmal vor, ein Abstract einzureichen (Deadline: 01.05.2017). Sollte es angenommen werden, würde ich anschließend ein Paper einreichen, das dann noch einmal reviewed wird. Es wäre toll, wenn ich auch diesmal einen Konferenzbeitrag zur Diskussion um Customization 4.0 beitragen kann. In diesem Blog werde ich Sie über die verschiedenen Phasen vor der Konferenz, und dann natürlich auch über die Konferenz selbst informieren. Die von mir gemachten Erfahrungen auf den verschiedenen Weltkonferenzen seit 2001 (MCPC 2001 an der Hong Kong University of Science and Technology) fließen auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) ein. Informationen zu den Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Mein Artikel zur Weltkonferenz MCPC 2015 wurde jetzt bei Springer veröffentlicht

978-3-319-29058-4Mein Paper Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model zur Weltkonferenz MCPC 2015 ist jetzt – zusammen mit den anderen Beiträgen – bei Springer veröffentlicht worden:

Bellemare, J., Carrier, S., Nielsen, K., Piller, F.T. (Eds.): Managing Complexity. Proceedings of the 8th World Conference on Mass Customization, Personalization, and Co-Creation (MCPC 2015), Montreal, Canada, October 20th-22th, 2015, pp. 249-262.

Springer-Verlag: Korrekturlesen meines Artikels zur MCPC 2015

mcpc2015Zur Weltkonferenz MCPC 2015 (Mass Customization, Personalization and Co-Creation), die vom 20. bis 22.10.2015 in Montréal stattgefunden hat, hatte ich ein Paper mit dem Titel Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model eingereicht. Das Paper wurde nicht nur angenommen, sondern ich hatte auch die Gelegenheit, meine Gedanken im Rahmen einer Special Keynote vorzutragen. In der Zwischenzeit hat der Springer-Verlag die Arbeit zur Veröffentlichung der Konferenz-Proceedings begonnen. Ich habe eine Mail aus Indien erhalten, wo die Verlagsarbeiten wohl durchgeführt werden:

Dear Dr. Robert J. Freund,

I am happy to inform you on behalf of Springer that the page proofs of your Springer title Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model are now available.

Ein Link führte mich direkt zu dem Verlagssystem, das mich durch den Prozess führte. Nachdem ich auf Speichern geklickt hatte, wurden mir noch verschiedene Punkte aufgezeigt, die ich abarbeiten musste. Nun ist alles erledigt. Die Veröffentlichung der Konferenz-Proceedings ist für April 2016 geplant – bin gespannt. Die Erfahrungen und das neue Wissen gehen natürlich auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) ein. Informationen finden Sie auch auf unserer Lernplattform.

 

Mein Paper zur Weltkonferenz MCPC 2015 wurde nun in den Proceedings veröffentlicht

mcpc-drrobertfreundDie Weltkonferenz MCPC 2015 fand vom 20. bis 22.10.2015 in Montréal/Kanada statt. Mein Paper wurde nicht nur angenommen, sondern ich hatte auch die Gelegenheit meine Gedanken in einer Special Keynote vorzutragen. In der Zwischenzeit wurden die verschiedenen Beiträge in den Proceedings zur Konferenz beim Spinger-Verlag veröffentlicht. Vorwort:

Twenty years ago Mass Customization was acknowledged as the ”New Frontier
in Business Competition”. The first MCPC conference was hosted by
Hong Kong University of Science and Technology in 2001. Since then the
MCPC conference has grown to become the primary conference for presenting
and discussing current issues and recent developments within the fields
of Mass Customization, Personalization, and Customer Co-Creation. The
2015 MCPC conference, the eighth in the series, for which the contributions
are presented in this book, was hosted by the School of Management at the
University du Québec in Montréal, Canada. For this edition, the emphasis
was placed on “managing complexity”.

Meinen Artikel finden Sie hier (Siehe dazu auch Veröffentlichungen):

Freund, R. (2016): Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model, in Bellemare, J., Carrier, S., Piller, F. T. (Eds.): Managing Complexity. Proceedings of the 8th World Conference on Mass Customization, Personalization, and Co-Creation (MCPC 2015), Montreal, Canada, October 20th-22th, 2015, pp. 88-102 | Springer

Wie kann die “kognitive Ära” für Innovationen genutzt werden?

mcpc-drrobertfreundSeit mehr als zwei Jahren befasse ich mich intensiver mit Cognitive Computing. Daraus ist ein Paper für die Weltkonferenz MCPC 2015 entstanden, das sehr interessiert aufgenommen wurde: “Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model“. In meiner Special Keynote habe ich aufzeigen können, dass die Möglichkeiten von Cognitive Computing viele Bereiche des Innovationssystems positiv beeinflussen können. Neben einzelnen Aspekten wie Design Thinking, Trendreport usw. ist für Unternehmen auch interessant, dass mit Hilfe von Cognitive Computing auch neue, innovative Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Ein praktisches Beispiel ist Watson – Die Plattform für kognitive Unternehmen (IBM).

“Hinter Watson stehen 28 Cloud-basierte APIs, und bis 2016 sollen es noch einmal 50 % mehr werden. Mit diesen APIs kann man kognitive Technologie in neue Applikationen, Produkte und Prozesse integrieren – und so die Basis für ein digitales, kognitives Unternehmen schaffen”.

Es zeigt sich schon jetzt, wie vielfältig die Anwendungen sein werden. Solche Themen besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

MCPC 2015: Meine Eindrücke von der Weltkonferenz in Montréal

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Die diesjährige Weltkonferenz MCPC 2015 (Mass Customization, Personalization and Co-creation) fand als Teil der internationalen Konferenzreihe MCPC vom 20.-23.10. in Montréal/Kanada statt. An dieser Konferenzreihe nehme ich seit 2001 teil (Siehe dazu Konferenzen und Veröffentlichungen):

More than 200 academics/researchers, entrepreneurs and experts will meet in Montreal and report on their latest results on Mass Customization and co-creation.

Wir (Jutta und ich) sind von Brüssel aus direkt nach Montréal geflogen. Dabei konnten wir uns vor der Konferenz noch ausführlich in Montréal umsehen. Am 20.10. startete die Konferenz mit einem Empfang an der Universität, bei dem auf die nächsten Tage eingestimmt wurde. Ich konnte hier mit einigen Kollegen sprechen, die ich auch schon auf den vorherigen Konferenzen getroffen hatte, und neue Kontakte knüpfen. Jutta war mit dabei – auch an den Konferenztagen. Am 21.10. ging es um 09.15 Uhr zunächst mit Begrüßungen des Gastgebers (ESG UQAM) los, gefolgt von der Keynote von Prof. Frank Piller, der – wie immer – einen tollen Einblick in die aktuellen Entwicklungen gab. Dabei leitete er geschickt auf das Schwerpunktthema der Konferenz Managing Complexity über. In den anschließenden Sessions habe ich mir dann verschiedene Vorträge angehört. Da die Zeitfenster eingehalten wurden, konnte ich aus den verschiedenen Angeboten gut auswählen. Es ist doch immer wieder spannend, welche interessanten Ideen/Gedanken man von den unterschiedlichen Beiträgen mitnimmt. Am Abend trafen sich alle Teilnehmer in einem tollen Restaurant in der Innenstadt von Montréal. Jutta und ich hatten an unserem Tisch lebhafte und interessante Gespräche mit Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Ländern. Solche Abende sind sehr intensiv und hinterlassen einen bleibenden positiven Eindruck. Dabei enstehen natürlich auch neue Verbindungen.

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Am 23.10. startete die Konferenz um 08.30 Uhr mit der Keynote von Bombardier (Hersteller von Flugzeugen und Technik für Schienenverkehr). Direkt im Anschluss hatte ich dann eine Special Keynote mit dem Titel Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model. Es hat mich sehr gefreut, dass mein Paper eine so große Aufmerksamkeit erhalten hat! Es war für mich etwas ungewohnt auf einer so großen Bühne zu stehen, und meine Gedanken zu dem Thema vorzustellen. Am Ende war ich doch sehr über die vielen positiven Reaktionen überrascht. Insgesamt eine tolle Erfahrung, die ich her machen konnte. Am Nachmittag haben wir uns noch die eine oder andere Präsentation aus dem Konsumgütersektor angesehen. Obwohl ich seit nunmehr 14 Jahren an der Konferenzreihe teilnehme und schon viele Beispiele und Beiträge gesehen habe, kommen doch auch immer wieder Überraschungen vor. Am späten Nachmittag gab es dann noch eine farbenprächtige Präsentation vom Cirque Du Soleil, die Ihre Sicht auf das Thema vorstellten. In der abschließenden Goodbye Session wurden die verschiedenen Erkenntnisse zusammengefasst. Am späten Abend ging es dann für Jutta und für mich zurück nach Brüssel. Die Tage in Montréal werden uns noch lange in positiver Erinnerung bleiben…

Open Innovation ist nicht gleich Open Innovation

open-innovation-2-0Die Überschrift hört sich erst einmal seltsam an, denn wenn man über “Open Innovation” spricht oder schreibt, sollte die Definition klar sein – ist es aber nicht. Viele beziehen sich bei Open Innovation zunächst auf Chesbrough, der in seinem Buch 2003 eine erste Definition formuliert hat. Diese Definition hat Chesbrough allerdings 2006 und später zusammen mit Bogers 2014 erheblich verändert. Chesbrough bezieht Open Innovation auf Organisationen und deren Business Model. Im Gegensatz dazu steht die Perspektive von Baldwin und von Hippel (2011), die nicht die Organisationen, sondern alle User für solche offenen Innovationsprozesse sehen. Hier spricht man auch eher von Open User Innovation. Weiterhin gibt es im Open Innovation Yearbook 2015 der Europäischen Kommission einen Hinweis auf Open Innovation 2.0,, das als Framework (Rahmen) für die verschiedenen Perspektiven auf Open Innovation dienen soll. Diese Hinweise sind nicht vollständig, sondern sollen nur zeigen, wie vielfältig Open Innovation ist. Jeder der von Open Innovation spricht – oder über Open Innovation schreibt – sollte daher deutlich machen, welche Perspektive er einnimmt. Genau das habe ich im Rahmen meines Papers zur MCPC 2015 (20-22.10.2015) erst einmal gemacht. In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) gehe ich natürlich auf die verschiedenen Ansätze ein. Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform.

MCPC 2015 in Montréal: Spannendes Konferenzprogramm (Tag 2)

mcpc2015Die MCPC 2015 World Conference on Mass Customization, Personalization, and Co-Creation hat den Schwerpunkt „Managing Complexity“, und wird vom 20. bis 22.10.2015 in Montréal/Kanada stattfinden. Zum ersten Konferenztag habe ich schon einen Blogbeitrag geschrieben, nun möchte ich auf den zweiten Tag eingehen. Wie dem Konferenzprogramm (PDF) zu entnehmen ist, startet der zweite Konferenztag mit einer interessanten Keynote von Bombardier Transport.

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Daran anschließend werde ich mein Paper Cognitive Computing and Managing Complexity in Open Innovation Model vorstellen. Nach meinem Vortrag geht es in die verschiedenen, themenbezogenen Sessions. Darüber hinaus laufen noch parallel zu den Sessions verschiedene Workshops zu Co-Creation and Open Innovation, Open innovation – Living Lab and Fab Lab. Ich freue mich auf die Konferenz, meinen Vortrag und auf die vielen Teilnehmer! Siehe dazu auch Konferenzen und Veröffentlichungen.

MCPC 2015 in Montréal: Spannendes Konferenzprogramm (Tag 1)

mcpc2015Die MCPC 2015 World Conference on Mass Customization, Personalization, and Co-Creation hat den Schwerpunkt “Managing Complexity” und wird vom 20. bis 22.10.2015 in Montréal/Kanada stattfinden. Das nun veröffentlichte Programm (PDF) zeigt wieder einmal die Vielfalt der verschiedenen Konferenzthemen. Am ersten Tag (20.10.) ist zunächst ein informelles Treffen vorgesehen, bei dem sich die Konferenzteilnehmer kennenlernen, und erste Kontakte knüpfen können. Der zweite Konferenztag (21.10.2015) startet dann mit der Begrüßung durch den Gastgeber, dem Dean der ESG UQAM Montréal, und zwei Keynotes zum Konferenzthema. Ein Beitrag ist dabei natürlich von Prof. Frank Piller: Complexity as an Innovation Driver: Profiting from Mass Customization. Nach der Mittagspause geht es mit einer weiteren Keynote zu “Augmented Reality: The Innovation Approach” weiter. Anschließend werden drei Sessions mit insgesamt 17 Vorträgen angeboten. Nach einer kurzen Kaffeepause gibt es zum Abschluss des ersten Konferenztags zwei weitere Sessions und einem Workshop zu Mass Customization. Der Tag endet mit einem Gala Dinner. Ich bin schon sehr gespannt auf die vielen bekannten und neuen Personen, die ich auf dieser Weltkonferenz treffen werde. Siehe dazu auch Konferenzen und Veröffentlichungen. Selbstverständlich werden auch die Erkenntnisse von der MCPC 2015 in den von uns entwickeltten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) eingehen. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.