In dem Buch Fastnacht, D. (2009): Open Innovation in financial services beschreibt der Autor, wie man Open Innovation in der Finanzbranche nutzen kann: “Open Innovation means gathering new ideas hatched outside organizational boundaries and leveraging new delivery models through collaboration. (…) They are responsible to create social relationship capital based upon an open innovation culture.” Es freut mich sehr, dass wir schon auf der MCP-CE 2008 einen Vortrag zu dem Thema hatten… Blogbeitrag
Henry Chesbrough: Open Innovation
Henry Chesbrough hat den Begriff Open Innovation eingeführt. Das Video wurde am 13. März 2008 bei youtube eingestellt. In den letzten Jahren kamen zu dem ursprünglichen Ansatz von Chesbrough weitere hinzu, von Hippel: Lead User, user-centred innovation, democratizing innovation oder auch Reichwald/Piller: Interaktive Wertschöpfung. In der Kategorie Open Innovation finden Sie weitere Informationen zum Thema.
OECD (2008): Open Innovation in Global Networks
Open Innovation wird immer stärker beachtet. Das Buch OECD (2008): Open Innovation in Social networks (Summary) verweist auf die wichtige Rolle von Open Innovation in globalen Netzwerken und listet Handlungsempfehlungen für die Akteure auf. Darüber hinaus wird auch deutlich, dass Open Innovation nur wirksam sein kann, wenn das Geschäftsmodell erweitert/geöffnet wird: “Successful open innovation also depends on the open character of the business model. As knowledge has become companies’ key resource, open innovation needs to be embedded in an overall business strategy that explicitly acknowledges the potential use of external ideas, knowledge and technology in value creation. Owing to the integration of different technologies, industry borders are shifting or even disappearing, necessitating new business models and organisational structures, including the effective management of human capital (open culture, diversity, etc.).”
Krise in der Automobilindustrie: Mit CATER wäre das möglicherweise nicht passiert
Die amerikanische Automobilindustrie kämpft um ihr wirtschaftliches Überleben und sogar Toyota hat momentan Schwierigkeiten. Ist alles alleine an der Finanzmartkrise fest zu machen? Sicherlich nicht. Schon Ende der 80er Jahre hat die IMVP-Studie (Womack/Jones/Roos: The machine that changed the world) gezeigt, dass ca. 20% aller Autos ohne Kundenauftrag produziert wurden. Geändert hat sich daran in den letzten 20 Jahren wenig. Die Studie: Car Innovation 2015 aus dem Jahr 2007 hat gezeigt, dass ca. 40% der Innovationsprojekte “in den Sand” gesetzt werden. Beeindruckend. Da hilft auch kein Lean Management (Toyoto-Produktions-System) mehr. Der nächste Schritt wäre schon lange fällig gewesen: Konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden und der globalen Märkte mit ihren begrenzen Ressourcen. Mass Customization in der Automobilindustrie spielt dabei immer noch die Rolle einer Randnotiz (Alibi-Konfiguratoren bei einigen Herstellern) obwohl es schon lange an der Zeit gewesen wäre, die vorliegenden Erkenntnisse umzusetzen. Das Projekt CATER beispielsweise zeigt, wie Mass Customization für Autos umgesetzt werden kann: “CATER is an ambitious initiative launched in September 2006 by European and Asian key players in the automotive field. The initiative aims at reaching an integrated system for mass customisation of vehicles through the use of dedicated and innovative ICT tools in the whole automotive industry process.” Allerdings wurde das Projekt erst 2006 initiiert. Auch offene Projekte wie OSCAR wurden teilweise belächelt. In letzter Zeit liest man allerdings, dass die Automobilindustrie ihren Innovationsprozess öffnet. Das OSCar-Projekt hatte die Automobilindustrie noch belächelt, doch wer zuletzt lacht, lacht am Besten. Ich würde mir wünschen, dass die vielen kleinen Projekte zu Mass Customization und Open Innovation in der Automobilindustrie aus der aktuellen Krise gestärkt hervorgehen. Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag vom 04.03.2008.
OpenInnovators.de: Relaunch der Website
Die Website OpenInnovators wurde überbeitet: “Ergänzend zu den bisherigen Funktionen bietet die Plattform mit dem Relaunch ein deutlich verbessertes Angebot zur Information, z.B. den Bereich ´Ideenwettbewerbe´. Unternehmen können hier Ideenwettbewerbe kostenfrei verlinken und haben so die Chance eine größere Teilnehmergruppe zu erreichen. Neben dem Bereich „Ideenwettbewerbe“ haben wir das Forum neu gestartet und einen Blog eingebunden. Nach wie vor, nur noch stärker, verfolgen wir ausgehend vom gesteckten Ziel einen größeren Nutzen bieten zu wollen, Bemühungen zur Kollaboration mit Wissenschaft und Praxis.” Ich freue mich über jede Initiative, die Open Innovation näher an die Organisationen heranbringt.
Mass Customization und Open Innovation in Osteuropa
Wie Sie wissen kooperiere ich mit der UITM in Rzeszów, Polen (www.mass-customization.pl). Nach der MCP-CE 2008 haben sich nun einige neue Initiativen zu Mass Customization und Open Innovation in Mittel- und Osteuropa ergeben. Einerseits gibt es nun ein Center für Mass Customization and Open Innovation an der Universität Novi Sad, das von Zoran Anisic initiiert wurde und geleitet wird. Wir wollen dort Unternehmen näher an Mass Customization heranführen und z.B. auch Konfiguratoren entwickeln. Weiterhin gibt es Studenten, die zu den Themen forschen wollen. Darüber hinaus wird es bald eine griechische Website zu Mass Customization and Open Innovation geben, die zunächst wissenschaftliche Themen vorstellt. Ich freue mich sehr darüber, dass sich meine in 2003 begonnene Initiative zu Mass Customization und Open Innovation in Mittel- und Osteuropa langsam aber sicher verbreitet.
Gross, U.; Lüttgens, G. (2008): Open Innovation trifft Innovationsmanagement
Der Beitrag Gross, U.; Lüttgens, G. (2008): Open Innovation trifft Innovationsmanagement ist erschienen in wissensschaftsmanagement, 4/2008, S. 30-37. Die Autoren weisen auf die Besonderheiten von Open Innovation hin und erwähnen dabei natürlich, dass Bedürfnis- und Lösungsinformationen von Kunden im Innovationsprozess erschlossen werden müssen. Dabei wird recht schnell auf die verschiedenen Methoden im Innovationsprozess hingeweisen und letztendlich auf das Tool WiPro verwiesen. Die starke Betonung der Wissensprozesse im Innovationsprozess deutet darauf hin, dass man den Innovationsprozess im Rahmen des Geschäftsprozessorientierten Wissensmanagements integrieren kann: Siehe z.B. GPO-WM von Heisig. Wichtig ist der deutliche Hinweis in dem Artikel, dass die Erschließung der impliziten Dimensionen des Bedürfnis- und Lösungswissens der Kunden eine bedeutende Rolle zukommt und dass sich diese Ebenen sich nicht so einfach erschließen lassen. Geeignete Toolkits sind gefordert, aber auch face-to-face-Interaktionen wie Lead-User-Workshops.
Soziologie, die Finanzmarktkrise und das Wissensparadoxon
Wenn man sich den Pressespiegel zum 34. DGS-Kongress ansieht, könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Soziologie durch die Finanzmarktkrise wieder stärker in den Mittelpunkt rückt. Gerade der Spiegel-Artikel (auf Seite 39 des Pressespiegels) enthält beispielsweise den Hinweis, dass man den Ökonomen zu lange die Deutungshoheit überlassen habe. Es wird spannend sein zu beobachten, inwiefern sich die Perspektive der Soziologen durchsetzen kann. Immerhin liest man im Themenpapier zur Konferenz folgendes: ” (…) Paradoxon der Moderne: das Wissensparadoxon. Mit dem Zuwachs an (wissenschaftlichem) Wissen schärft sich zwangsläufig zugleich auch das Wissen über unser Nicht-Wissen, und damit unser Bewusstsein von der Kontingenz des Sozialen.” Die Soziologie kann wichtige Beiträge zur Transformation zur Wissensgesellschaft liefern. Siehe dazu auch Open Innovation, Crowdsourcing, Swarm Intelligence usw. oder einfach nur Soziologie.
Piller/Hilgers (2008): Open Innovation: Externes Wissen nutzen
Der Beitrag Piller, F.; Hilgers, D. (2008): Open Innovation: Externes Wissen nutzen ist erschienen im RKW-Magazin 03/2008. Die Autoren stellen Unternehmen vor, die Open Innovation umsetzen und weisen darauf hin, dass Open Innovation den traditionellen Innovationsprozess (Closed Innovation) ergänzt: “Das Management von Innovationen ist eine zentrale Herausforderung für Unternehmen, um langfristig erfolgreich zu sein. Dabei wird die Integration externen Wissens (z.B. von Kunden, Zulieferern, Universitäten, etc.) zu einem häufig wettbewerbsentscheidenden Faktor. Ein offener Innovationsprozess in Innovationsnetzwerken und anderen Kooperationsformen vermag dabei einen bedeutenden Beitrag zu leisten.” Spannend ist dabei natürlich auch die Wissensperspektive: Externes Wissen nutzen.
Open Innovation & University: Internationale Konferenz mit vielen Präsentationen (inkl. Henry Chesbrough)
Vom 26.-27.05.2008 fand die internationale Konferenz Open Innovation & University: Competitivenes and Development an der Universitat Politèchnica de València statt. Interessant dabei ist, dass sich die Universität als Mittler zwischen den theoretischen Grundlagen von Open Innovation und deren praktischen Umsetzung sieht. Darüber hinaus stehen alle Vorträge als Download zur Verfügung und Sie können Sie sich die Closing Session als Video ansehen. Ganz besonders möchte ich auf den Vortrag von Henry Chesbrough hinweisen: Chesbrough, H. (2008): Open Innovation: A new approach to industrial innovation.