The Economics Of Open Source

open-sourceDer Artikel Why There Will Never Be Another RedHat: The Economics Of Open Source (Techchrunch 13.02.2014) zeigt am Beispiel von Red Hat auf, dass Open Source zwar stark genutzt wird, die Geschäfte allerdings immer noch von etablierten Konzernen gemacht werden. Um mit diesen zu konkurrieren sollten stärker marktfähige Geschäftsmodelle auf Open Source Basis entwickelt werden. Weiterhin frage ich mich, ob der Vergleich Red Hat vs. z.B. Microsoft treffend ist, da Open Source nicht nur auf einen rein geschäftlichen Erfolg ausgerichtet ist, sondern auch gesellschaftliche/soziale Ziele verfolgt. Dieser Gedanke wird in dem oben genannten Artikel nicht verfolgt.

Ideenmanagement auf Open Source Basis

cluEs gibt auf dem Markt viele Ideenplattformen und zu einigen habe ich in unserem Blog auch schon etwas geschrieben (Atizo, Starmind …). Die Vorgehensweise beim Ideenmanagement mit clu ist etwas anders, denn die Software ist Open Source und somit frei verfügbar. Das Geschäftsmodell ist – wie bei Open Source fast üblich – wie folgt aufgebaut: Neben der Community für Ideen (myclu), gibt es den schon erwähten Download und – natürlich – die Möglichkeit, unternehmensspezifische Anpassungen in Auftrag zu geben. Ich habe die Plattform noch nicht getestet, finde den Ansatz allerdings gut, nicht nur wegen der Open Source Variante, sondern auch weil die Plattform geöffnet werden kann (Open Innovation) und die semantische Ebene integriert hat.

Über solche Entwicklungen sprechen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Innovationsmanager/in (IHK) und Wissensmanager/in (IHK). Siehe dazu auch Termine.

Open Source Innovation: Was versteht man darunter?

Das OSI-Projekt an der TU Hamburg: “Unter Open Source Innovation (OSI) verstehen wir eine in freiwilliger Kollaboration erstellte Innovation, bei welcher ein nicht-marktlich vermittelter Übergang von den an der Invention beteiligten Akteuren zu den an der Verwertung beteiligten Akteuren stattfindet: Die Ergebnisse der Invention sind in wesentlichen Teilen für alle interessierten Akteure zugänglich und können genutzt, modifiziert und weiterverbreitet werden.” Es geht also um die Frage, ob man das erfolgreiche Open Source Prinzip auf andere Bereiche übertragen kann. Interessant dabei ist die aktuelle Studie Rasch/Herstatt/Balka (2009): The open source model beyond software: Comparative case studies on the open design of tangible goods. Siehe dazu auch Open Innovation.

Lutterbeck;Bärwolf;Gehring (Hrsg.) (2008): Open Source Jahrbuch 2008

opensourcejahrbuch_cover.pngDas Open Source Jahrbuch 2008 (light) enthält wieder viele wichtige Beiträge zu Fragen der Open-Bewegung. Den Herausgebern geht es dabei nicht nur um Open Source, sondern auch um Open Content, Open Innovation, Open Democracy usw.. Auf der Seite 279 erfährt man näheres zum Projekt: “Wo am Anfang eine Vision war, stehen heute fünf Ausgaben des Open Source Jahrbuchs, welches inzwischen zu einer Standardreferenz im deutschsprachigen Raum gewachsen ist. Herausgegeben wird das Jahrbuch am Fachbereich Informatik & Gesellschaft der Technischen Universität Berlin. Ein jährlich wechselndes, studentisches Team übernimmt dabei sämtliche anfallenden redaktionellen Aufgaben, von der Auswahl und fachlichen Betreuung der Autoren, Erarbeitung von Themenfeldern und Buchstruktur, über sämtliche Arbeiten der Druckvorstufe bis hin zu Marketing, Vertrieb und Geschäftsentwicklung. Seit September 2006 stehen die Arbeiten des Projektes unter dem Dach des Open Source Jahrbuch e.V. Falls Sie Interesse haben, sich unterstützend an dem Projekt zu beteiligen oder als Autor mitzuwirken, finden Sie weitere Informationen auf unserer Website unter http://www.opensourcejahrbuch.de .” Toll, dass die Autoren ihr Know-How als frei verfügbares Buch (Information) zur Verfügung stellen und es den Lesern dadurch ermöglichen, Wissen zu konstruieren. Herzlichen Dank. Machen wir etwas daraus…

Zauchner et al. (Hrsg.) (2008): Offener Bildungsraum Hochschule

offener-bildungsraum-hochschule.jpgDer frei verfügbare Tagungsband Zauchner et al. (Hrsg.) (2008): Offener Bildungsraum Hochschule enthält viele Beiträge, die sich mit neuen technologischen Möglichkeiten wie Open Content, Open Source, OER usw. befassen: “Die Beiträge setzen sich mit der Open-Education-Bewegung, Web–2.0-Entwicklungen und Social Software bzw. mit bestehenden und bewährten E-Learning-Konzepten auseinander. Sie thematisieren Möglichkeiten und Konzepte – aber auch Grenzen – der Integration informeller Lernwege in formale Universitätsstrukturen und stellen die Frage nach neuen Kompetenzen Lehrender und der Medienkompetenz Studierender. Es werden Chancen beleuchtet, die sich aus der freien Verfügbarkeit von Wissensressourcen ergeben. Auch rückt die Bedeutung von Web 2.0 für wissenschaftlich untermauerte didaktische Konzepte in das Zentrum der Betrachtung.” Diese Beiträge sind nicht nur für den Hochschulbereich interessant, sondern geben auch wichtige Impulse für Anwendungen in Unternehmen.

Kennen Sie Protégé?

protege.jpgOpen-Source tools sind im Wissensmanagement immer stärker nachgefragt. Eine leistungsfähige und stark genutzte Plattform ist Protégé, eine Entwicklung der Stanford University: “Protégé is a free, open-source platform that provides a growing user community with a suite of tools to construct domain models and knowledge-based applications with ontologies. At its core, Protégé implements a rich set of knowledge-modeling structures and actions that support the creation, visualization, and manipulation of ontologies in various representation formats. Protégé can be customized to provide domain-friendly support for creating knowledge models and entering data. Further, Protégé can be extended by way of a plug-in architecture and a Java-based Application Programming Interface (API) for building knowledge-based tools and applications.” Die Anzahl der User (über 100.000), die Referenzliste und auch die positiven Erfahrungen von Kollegen zeigen, dass es sich bei Protégé um ein interessantes Tool handelt.

Hüttenegger, G. (2006): Open Source Knowledge Management

huettenegger-cover.jpgIn dem deutschsprachigen Buch Open Source Knowledge Management stellt der Autor die vielfältigen Möglichkeiten dar, Open Source Anwendungen für das Wissensmanagement (Knowledge Management) zu nutzen. Das Buch ist informativ und erläutert die nicht ganz einfachen Zusammenhänge so, dass man einen guten Überblick gewinnt. Die in dem Buch angegebenen Links sind auf einer speziellen Links-Seite von Georg Hüttenegger zu finden. Probieren Sie doch einfach einmal einige Links aus.

Skywiki – Erfahrungen mit dem Fraport-Wissensportal

Checkin3.jpgAuf der Kompass-Projektwebsite wird unter anderem auf Skywiki – Erfahrungen mit dem Fraport-Wissensportal aufmerksam gemacht. In einer (kostenlosen) Veranstaltung am 12. März 2008 stellt das Unternehmen interessierten Teilnehmern vor, wie man Wiki als gemeinsame Wissensdatenbank nutzen kann. Fraport hat dabei die Open-Source-Lösung mediaWiki unternehmensspezifisch angepasst. Über 300 Autoren haben zur Zeit mehr als 1.000 Artikel eingestellt. “Die Einführung des Wissensportals entstand im Rahmen des Programms zur Einführung von Wissensmanagements bei Fraport.” Ich hoffe sehr, dass man bei der Einführung von Wissensmanagement auf den Unterschied zwischen Information und Wissen achtet (Siehe Wissenstreppe). Darüber hinaus wäre es interessant zu erfahren, ob man zur Evaluation die Wissensbilanz – Made in Germany nutzt…

Spath, D.; Günther, J. (Hrsg.) (2006): Open Source: Strukturwandel oder Strohfeuer?

oss.jpgDie Fraunhofer Studie Open Source: Strukturwandel oder Strohfeuer? belegt eindrucksvoll, dass Open Source in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden kann: “Der Einsatz von Open Source Software (OSS) führt zu teilweise erheblichen Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung. Auch IT-Unternehmen profitieren von ihren OSS-Aktivitäten.” Man kann nur hoffen, dass auch andere Branchen, z.B. der Bildungsbereich, erkennen, welche Möglichkeiten sich mit Open Source Sofware bieten. Die zu erzielenden Einsparungen könnten ja dann für die Entwicklung individueller und organisationaler Kompetenzen genutzt werden. Darüber hinaus ist es dann nur noch ein Schritt zu Open Innovation.

Ein wirtschaftlich erfolgreiches Open-Source-Projekt sollte Unternehmen zu denken geben

firefox.jpgUnter der Überschrift Firefox macht der Erfolg zu schaffen berichtet das HANDELSBLATT heute über das Open-Source-Projekt Firefox, an dem ca. 2000 Programmierer arbeiten und das dem Internet Explorer gehörig Konkurrenz macht. Open-Source-Projekte sind normalerweise nicht auf Profit aus, und dennoch gibt es immer mehr dieser erfogreichen Projekte, die sich normalerweise nur über Spenden finanzieren. Diese Entwicklung ist für viele Unternehmen erstaunlich, sollte allerdings eher als Fingerzeig interpretiert werden. Denn nach Drucker (1954): It´s the customer who determines what a business is. Und der Kunde weicht immer öfter auf Open-Source-Angebote aus, da diese wohl eher seinen Anforderungen entsprechen. Unternehmen können diese Entwicklungen (Open Source, Open Content, Open Innovation usw.) ignorieren oder gezielt nutzen, indem sie das Wissen der Kunden in Ihre Wertschöpfungkette integrieren (Interaktive Wertschöpfung). Dabei geht es nicht nur um das Wissen um die Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen, sondern auch (und gerade) um das Problemlösungswissen. Gerade das Wissen um die Problemlösung war bisher vom Kunden entkoppelt (Closed Innovation).