Wissensgesellschaft – was soll das denn sein?

wissenDie früher eher landwirtschaftlich geprägte Gesellschaft hat sich in den vergangenen 150 Jahren zu einer Industriegesellschaft gewandelt, in der die industrielle Arbeit mit ihren arbeitsteiligen Strukturen dominant war. Nun stehen wir wieder vor einem Übergang: Von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft. Doch was versteht man heute unter ´Wissensgesellschaft´? In dem Grünbuch Arbeit4.0 (2015) wird der Begriff wie folgt beschrieben:

In einer Wissensgesellschaft werden Wissen und dessen Organisation zur Grundlage des sozialen Zusammenlebens und zu einer herausragenden ökonomischen Ressource, die in hohem Maße über die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften entscheidet. Arbeit geschieht verstärkt in Form von Wissens- und Kopfarbeit. Dabei wird der Zugang zu Wissen und die Teilhabe an Wissen über Bildung eine zentrale soziale Frage.

Es ist daher für jeden einzelnen, aber auch für Organisationen wichtig, sich mit dem Thema “Umgang mit Wissen” zu befassen. Wir haben dazu den Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK) entwickelt, in dem Sie die entsprechenden Kompetenzen aneignen können. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Vernetzung, Vernetzung, Vernetzung

vernetzenEs wurde bisher in unserer arbeitsteiligen Welt der Industriegesellschaft viel Wert auf das Trennende gelegt. Doch um Wissen als wichtige Ressource entstehen zu lassen, und auch für Innovationen zu nutzen, kommt es in Zukunft immer mehr darauf an, dass verschiedene Systeme interagieren. Diese Interaktionen finden dabei nicht nur zwischen Menschen statt, sondern auch zwischen Menschen und Maschinen und selbst zwischen Maschinen. Um das zu ermöglichen, müssen die Schnittstellen klar sein. Solche Schnittstellen sind nun in den letzten Jahren immer vielfältiger und kostengünstiger geworden, sodass viele Systeme ohne weiteres miteinander interagieren können. In der Industrie nennt man das Industrie 4.0 (Beispiel), doch ist dieser Effekt nicht nur auf die Industrie begrenzt. Unsere Gesellschaft insgesamt wird durch die vielfältigen Vernetzungen neue Möglichkeiten haben, einfache oder auch komplexe Probleme zu lösen. Der Nährboden für vielfältige Innovationen – auch User Innovation – ist gelegt. Es kommt nun darauf an, diese Entwicklung für eine soziale und wirtschaftlich starke Gesellschaftsform zu nutzen – auf allen Ebenen. In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) gehen wir auf diese Zusammenhänge ein. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wissensmanagement 2.0. Handbuch für Unternehmen

wm-20Das Handbuch Wissensmanagement 2.0 (PDF) wurde 2014 veröffentlicht und “im Rahmen des Projekts  ´Knowledge Management 2.0 for SMEs´ (´Wissensmanagement 2.0 für KMU´) entwickelt und vom Leonardo da Vinci-Programm für lebenslanges Lernen (PLL) kofinanziert”.  Das ist deshalb interessant, da deutlich wird, wie eng Lernen und Wissen zusammenhängen. Die Veröffentlichung enthält eine gute Übersicht für Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die in ihrem Unternehmen Wissen besser managen, und dazu die Vorteile des Web 2.0 nutzen wollen. Es zeigt sich immer mehr, dass gerade die neuen Möglichkeiten Interaktionen unterstützen, und den damit verbundenen Wissensaustausch fördern können. Dennoch sollte man sich klar machen, dass Wissensmanagement 2.0 nur ein Baustein in dem gesamten Wissenssystem darstellt. Hinzu kommen auch noch herkömmliche Face-to-Face-Interaktionen (Meister-Lehrling), und auch Cognitive Computing, das die Wissensarbeit weitaus stärker verändern wird. 

Diese Zusammenhänge erläutern wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen . Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Blended Learning Lehrgänge mit IHK-Zertifikat

zertifikate-B300Die von uns entwickelte Blended Learning Lehrgänge  Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) werden in Köln, Hagen, Lippstadt, Mannheim, Stuttgart und Gera angeboten. Informationen zu den Lehrgängen, zu Terminen und Ansprechpartner finden Sie auf unserer Lernplattform.

Polanyi’s paradox: “We know more than we can tell”

wissenIn den Unternehmen ist immer noch die Meinung vertreten, dass man alles Wissen ausdrücken, und damit Externalisieren kann.  Polanyi’s paradox—“we know more than we can tell” aus dem Jahr 1966 zeigt allerdings, dass dem nicht so ist:

When we break an egg over the edge of a mixing bowl, identify a distinct species of birds based on a fleeting glimpse, write a persuasive paragraph, or develop a hypothesis to explain a poorly understood phenomenon, we are engaging in tasks that we only tacitly understand how to perform. Following Polanyi’s observation, the tasks that have proved most vexing to automate are those demanding flexibility, judgment, and common sense—skills that we understand only tacitly” (Autor, D. H. (2015): Why Are There Still So Many Jobs? The History and Future of Workplace Automation Journal of Economic Perspectives—Volume 29, Number 3—Summer 2015—Pages 3–30).

In dem genannten Artikel wird deutlich, dass dieses Tacit Knowledge auch nicht so leicht von Maschinen und Roboter ersetzt werden kann. Dennoch erschließt das Cognitive Computing immer mehr Domänen – auch von Wissensarbeitern. 

Komplexität erfordert eine neue Art von Verständnis

mitchell.jpgEs wird alles komplexer – nicht alleine komplizierter. In seiner stärksten Form empfiehlt z.B. der Reduktionismus, sich auf die Kausalitäten der Grundelemente zu beziehen, da Kausalitäten auf übergeordneten Ebenen keinen Erkenntnisgewinn mehr bringen würden. In einfachen Systemen ist das auch der Fall. In komplexen Systemen allerdings nicht, da es dort zu emergenten Phänomenen kommt. Emergenz steht also dem Reduktionismus konträr gegenüber und erfordert ein neues Denken. Zu der neuen Erkenntnismethode gehören folgende Merkmale (Mitchell 2008:22-23):

  • Pluralismus: die Integration zahlreicher Erklärungen und Modelle auf vielen Erklärungsebenen anstelle der Erwartung, es müsse stets eine einzige, einfache, grundsätzliche Erklärung geben.
  • Pragmatismus anstelle des Absolutismus: die Erkenntnis, daß es viele Wege zu einer zutreffenden, wenn auch nur teilweisen Darstellung der Natur gibt, zu der verschiedene Grade der Verallgemeinerung und unterschiedliche Abstraktionsebenen gehören. Welche Abbildung am besten „funktioniert“, hängt von unseren Interessen und Fähigkeiten ab.
  • Schließlich die Dynamik des Wissens, das sich immer weiter entwickelt, anstelle eines statischen Universalismus. Diese Eigenschaft nötigt uns, neue Wege zur Erforschung der Natur zu finden und entsprechend den dabei gewonnenen Kenntnissen zu handeln.

Entsprechende Kompetenzen (Selbstorganisationsdispositionen) ermöglichen es, Komplexität zu bewältigen. Die Kompetenzentwicklung ist in einer immer komplexer werdenden Welt (nicht nur wirstschaftlichen Welt) eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.

Wissensmanager (IHK) ab November in Köln

wissensmanager-ihk-300Der von uns entwickelte Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK) wird von der IHK Köln vom 13.11.-18.12.2015 jeweils freitags angeboten. Gerade durch die neue ISO 9001:2015, die am 23.09.2015 veröffentlicht werden soll, werden viele Unternehmen Wissensmanagement-Initiativen entwickeln (müssen). Allerdings fehlt es in den Unternehmen häufig am systematischen Umgang mit der Ressource Wissen, da kaum jemand entsprechende Kompetenzen hat. Daher benötigen Unternehmen Mitarbeiter die das Wissenssystem der jeweiligen Organisation systematisch weiterentwickeln. Der Wissensmanager (IHK) bietet dafür eine gute Basis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

ISO veröffentlicht die ISO 9001:2015 nun doch erst am 23.09.2015

wissensmanager-ihk-300Alle warten gespannt auf die neue ISO 9001:2015 mit ihren verschiedenen Änderungen im Vergleich zur letzten Norm ISO 9001:2008. Für uns ist es deshalb interessant, da diese Normänderung alle nach ISO 9001 zertifizierten Unternehmen dazu bringt, Wissensmanagement stärker als bisher zu berücksichtigen.

Prof. Kohl: Die neue ISO-Norm 9001:2015 wird erstmals die eindeutige und unmissverständliche Anforderung enthalten, Wissen gezielt und systematisch zu managen. Wissen wird nun als zentrale Ressource verstanden, die eine wichtige Rolle im Qualitätsmanagement spielt. Gerade die Sicherung von Erfahrungswissen bei ausscheidenden Mitarbeitern wird eine starke Beachtung finden müssen (wissenswert juni 2015).

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK) gehen wir natürlich darauf ein. Informationen zum Lehrgang finden Sie auf unserer Lernplattform.