
In mehreren Blogbeiträgen habe ich im Zusammenhang mit Innovationen den Begriff der Pfadabhängigkeit thematisiert. Siehe dazu “Pfadabhängigkeit” in Organisationen, Führt “Agilität” auch wieder zu einer Pfadabhängigkeit? , Wie hängen Nebenfolgen, Pfadabhängigkeit und Innovation zusammen?, Zu Kernkompetenzen und Pfadabhängigkeiten in der Automobilindustrie.
In allen Beiträgen liegt der Schwerpunkt darauf, Effizienz als das prägende Element zu betrachten, um zu entscheiden: Bleibe ich in dem gewohnten Pfad, oder wechsle ich in einen anderen Pfad?
Dass es auch einen anderen Blick auf Pfadabhängigkeit gibt, hat Jürgen Beyer in seinem Artikel ausführlich dargestellt. Dabei stellt er fest, dass Pfadabhängigkeit nicht gleich Pfadabhängigkeit ist.
Beyer, J. (2005): Pfadabhängigkeit ist nicht gleich Pfadabhängigkeit! Wider den impliziten Konservatismus eines gängigen Konzepts, in Zeitschrift für Soziologie, Jg. 34, Heft 1, Februar 2005, S. 5–21 | PDF
Der Autor zeichnet zunächst den Verlauf der wissenschaftlichen Diskussionen zum Thema nach und zeigt, dass sich die Pfadabhängigkeits-These durchaus verändert und weiterentwickelt hat. Dabei wird deutlich, dass die für die These herangezogenen Stabilitätsgründe (wie “”increasing returns“, Komplementaritäten, Machtkonstellationen oder andere Grundlagen der Pfadabhängigkeit” ebd.) durchaus anfällig für einen grundlegenden Wandel sein können.
Das deutet wiederum darauf hin, dass es nach einem “lock-in” bei der Pfadabhängigkeit doch auch dazu kommen kann, dass “Akteure jeweils einen Schlüssel finden können, um das Schloss wieder aufzuschließen” (ebd.).

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