Die ISPO ist eine bedeutende internationale Sportartikelmesse, die in Deutschland das nächste Mal im Februar 2015 stattfinden wird. Das alleine reicht allerdings für mich nicht, um einen Blogbeitrag zu schreiben. Mich interessiert viel mehr, dass es eine ISPO OPEN INNOVATION COMMUNITY gibt. Es zeigt sich auch hier, dass es nicht ausreicht, Innovationen in den Unternehmen wie in einem Elfenbeinturm zu entwickeln, sondern auch darauf ankommt, das Wissen der Anwender/User in den Innovationsprozess zu integrieren. Dabei ist der outside-in Effekt, aber auch die entgegengesetzte Richtung (inside-out) zu beachten. Üblicherweise gestaltet man solche Austauschprozesse über Plattformen wie z.B. die ISPO OPEN INNOVATION COMMUNITY. Anmerken möchte ich allerdings, dass Eric von Hippel auf der von mir besuchten Weltkonferenz MCPC 2007 schon in seinem Vortrag darauf verwies, dass ca. 40% von z.B. Outdoor-Kleidung von Usern (mit-)entwickelt wurden. Insofern ist die Plattform der ISPO zwar schön, allerdings nicht sooooo innovativ wie es in manchen Pressemitteilungen zu lesen ist…
Die Spielregeln im Markt verändern sich
Know-how schützen – aber wie?
Unternehmen schützen die von ihnen entwickelten Produkte, indem sie beispielsweise beim DPMA Schutzrechte beantragen. In den letzten Jahren ist es allerdings immer schwieriger geworden, den Schutz durchzusetzen. Neue Technologien ermöglichen es, Produkte in kürzester Zeit zu kopieren und auf den Markt zu bringen. Der Artikel Plagiate: Warum Unternehmen neue Strategien brauchen (impulse vom 21.04.2014) erläutert die Zusammenhänge. Der Imitationsschutz für Produke (Produktinnovationen) und Prozesse (Prozessinnovationen) ist heute nur kurz, da der Schutz selbst oftmals nur schwer einklagbar ist. Unternehmen sollten sich daher fragen, ob es nicht Sinn macht, auch stärker auf immaterielle Aspekte zu legen (Humanvermögen, Unternehmenskultur), die dann eine längere Zeit benötigen, um sie zu imitieren.
Co-Creation: Die Mikrofabrik von General Electric
General Electric hat gemeinsam mit der Universität Louiseville (USA) und Local Motors (Open Source Plattformen) mit FirstBuild eine Mikrofabrik gestartet, bei der Co-Creation ein entscheidender Ansatz ist. Siehe dazu den Artikel GE launches “microfactory” to co-create the future of manufacturing (TechRepublic vom 16.04.2014). Den Co-Creation-Prozess mit neuen Technologien zu unterstützen und für Unternehmen nutzbar zu machen, ist ein wichtiger Ansatz, da die neuen Entwicklungen möglicherweise an etablierten Organisationen vorbei gehen. Der Grund: Etablierte Organisationen halten oftmals zu lange an veralteten Wertschöpfungsketten fest. Diese Themen werden auch auf der von mir initierten Konferenzreihe MCP-CE diskutiert, die in diesem Jahr im September stattfinden wird.
Servatius/Piller (2014): Der Innovationsmanager
Das Buch Servatius, H.-G.; Piller, F. (Hrsg.) (2014): Der Innovationsmanager. Wertsteigerung durch ein ganzheitliches Innovationsmanagement fasst die wichtigen Dimensionen für das moderne Management von Innovationen zusammen: “Innovationen sind für den Erfolg von Unternehmen unverzichtbar. Was einfach klingt, ist in der Praxis eine echte Herausforderung. Vom Innovationsmanagement wird erwartet, dass es zur nachhaltigen Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich beiträgt. Doch wie kann man diesen Wertbeitrag messen? Welche Aufgaben und Rollen kommen dabei den verantwortlichen Managern zu? Und wie organisiert man das Innovationsmanagement?” In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager/in (IHK) können Sie sich das dafür erforderliche Know-how aneignen. Siehe dazu auch Termine.
Was ist der Unterschied zwischen Customer Co-Creation und dem Lead User Konzept?
Die vielen Begrifflichkeiten wie Open Innovation, Crowdsourcing, Co-Creation, Customer Co-Creation, Lead User Methode usw. usw. verwirren oftmals. Es ist daher gut, Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zu kennen. Eine gute Beschreibung des Unterschiedes zwischen Customer Co-Creation und der Lead User Methode habe ich bei Piller/Ihl (2013:139) gefunden: “The difference between customer co-creation and the lead-user concept as introduced by Eric von Hippel (1988) and summarized in chapter 8 is often fuzzy in practice, but distinct from a conceptual point of view. Lead users are intrinsically motivated to innovate, performing the innovation process autonomously and without any interaction with a manufacturer. It then is the task of the interested firm to identify and capture the resulting inventions. Our understanding of customer co-creation, in contrast, is built on a firm-driven strategy that facilitates interaction with its customers and users. Instead of just screening the user base to detect any existing prototypes created by lead users, the firm provides instruments and tools to a broader group of customers and potential customers to actively co-create a solution together (Ramirez 1999)” (Piller/IHL 2013:139).
Quelle: Piller, F.; Ihl, C. (2013): Co-creation with Customers. In: Möslein, K.M.; Reichwald, R. (2013): Leading Open Innovation, S. 139-153.
Siehe dazu auch Teilnahme an der Konferenz Leadership for Open Innovation.
Open Innovation 2.0 vom 11.-12.06.2014 in Dublin
Die EU ist im Rahmen der Digitalen Agenda sehr aktiv, wenn es um Open Innovation geht. Vom 11.-12-06.2014 findet daher eine spannende Konferenz zu diesem Thema in Dublin statt. Es ist gut, wenn die Öffnung von Innovationsprozesses immer wieder angesprochen wird, denn es scheint mir im Moment so zu sein, dass die Besitzstandswahrer in der EU immer noch das Sagen haben. Das Gute an Open Innovation – oder von Entgrenzung allgemein – ist, dass es keine Einbahnstraße ist. Die Nutzung von Potenzialen außerhalb von Organisationen wird unweigerlich auch zu Veränderungen der Organisationen selbst führen (Reflexive Open Innovation). Siehe dazu auch Ramaswamy, V. (2014): Wealth-Welfare-Wellbeing, Private-Public-Social Ecosystem Innovation, and Co-Creation of Value. European Commission, Open Innovation 2.0 und MCP-CE 2014.
MCP-CE 2014: DGAG ist Konferenzpartner
Die nächste MCP-CE 2014 findet im September statt. Wie Sie der Timeline entnehmen können, hat sich die Konferenzreihe stetig entwickelt. Es freut uns daher, dass wir diesmal neben der Konferenz noch zwei weitere Veranstaltungen im Programm haben: Den ersten Doktorandenworkshop und den 16. Workshop zu Konfiguratoren. Dass wir die DGAG als Konferenzpartner gewinnen konnten zeigt, dass dieses Gesamtpaket durchaus interessant ist. Bis zum 15.04.2014 (Extended Deadline) können Sie noch Abstracts einreichen. Sollten Sie Fragen zur Konfernz haben, so sprechen Sie mich bitte an. Es würde mich freuen, wenn wir uns im September im Rahmen der MCP-CE 2014 persönlich treffen würden.
MCP-CE Konferenz: Wie alles begann…
Die von mir initiierte Konferenzreihe MCP-CE feiert in diesem Jahr 10-jährigen Geburtstag. Wie es zu Geburtstagen üblich ist, haben wir ein wenig zurückgeblickt und eine Timeline erstellt, auf der die wichtigsten Entwicklungen unserer Aktivitäten vermerkt sind.
Open Courseware on Open Innovation
Offene, frei verfügbare Onlinekurse liegen im Trend (MOOC). Für das Thema Open Innovation gibt es nun eine Zusammenstellung verschiedener Video-Vorlesungen, die einen guten ersten Überblick, mit Stand März 2014, geben. Klickt man den ersten Beitrag Open Innovation – Opening towards Open Innovation an, kommt man auf eine Informationsseite, die einen direkten Link zum Video enthält. Ein Nachteil der Zusammenstellung ist, dass die Beiträge aus unterschiedlichen Jahren sind, denn es hat sich über die Zeit doch recht viel in dem Gebiet getan. Es kann also sein, dass die verschiedenen Inhalte “nicht recht zusammen passen”. Weiterhin sind nur Beiträge in englischer Sprache gelistet. Gibt es keine in deutscher Sprache?

