SPIEGELONLINE vom 04.04.2007: Unsinnige Auswahlverfahren

Unter der Überschrift Mitarbeitersuche als Glücksspiel berichtet SPIEGELONLINE von interessanten Ergebnissen verschiedener Forschungsprojekte. Unter anderem wird vermerkt, dass ca. “90 % der Auswahlverfahren unsinnig sind” obwohl  “Psychotests Intelligenz, Wissen oder Verhaltensweisen zuverlässig testen” könnten. Diese werden aber in deutschen Unternehmen kaum eingesetzt. Das ist ein Problem, oder: Eine Chance für den, der es lösen kann. Mit dem EU-Projekt MIapp haben wir einen ersten wichtigen Schritt getan, moderne Intelligenzkonzepte in die betriebliche Praxis der Personalentwicklung zu übertragen. Siehe dazu auch den Blogbeitrag Wie kann man die Multiple Intelligenzen Theorie im Unternehmen nutzen. Ein spannendes Feld…

TouchGraph Google Browser: Ein tolles Tool zur Visualisierung der Verknüpfungen einer Website

touchgraph.gifDer TouchGraph Google Browser visualisiert die Verknüpfungen einer Website. In dem Bild sehen Sie die graphische Darstellung für meinen Weblog www.robertfreund.de/blog. Gehen Sie soch einfach einmal auf die Seite des TouchGraph Google Browser und geben Sie dort eine andere Website oder ein Stichwort, z.B. “Multiple Intelligenzen” ein. Es ist einfach faszinierend zu sehen, welche (farbigen) Verbindungen dargestellt werden – toll.

Bildung als Knowledge Export?

Unter der Überschrift Knowledge Export: India attracts Universities from the US beschreibt Somini Sengupta am 26.03.2007 in DER SPIEGEL die Expansionsbestrebungen amerikanischer Universitäten in Indien. Diese Meldung ist unter anderem deshalb interessant, weil die Expansionsbestrebungen von Bildungseinrichtungen als Knowledge Export beschrieben werden. Bildung als wichtiger Teil einer stärker wissensbasierten Wirtschaft? Ja, darüber hinaus sollte Bildung allerdings nicht mit Wissen gleich gesetzt werden. Aus meiner Sicht bereiten die amerikanischen Universitäten mit Ihrem ausgeklügelten Strategien (in diesem Fall in Indien) den Markt für die amerikanische Art des Wirtschaftens vor. Mit den amerikanischen Curricula orientieren sich die Studierenden an den Gedanken des american way of thinking (life). Dagegen ist zunächst nichts zu sagen, dennoch wäre es gut, wenn Studneten auch die europäische(n) Sichtweise(n), aber auch die asiatische(n) Sichtweise(n) z.B. bei Managementmodellen kennen lernen würden. Europäische Universitäten sind oft international gut vernetzt, dennoch setzen sich die amerikanischen Universitäten auf internationalen Bildungsmärkten durch, weil dsie viel eher erkannt haben, dass Bildung/Wissen ein lukratives Geschäft ist. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich plädiere hier nicht für eine einseitige Ökonomisierung von Bildung, sondern dafür, dass z.B. Universitäten auch die wirtschafliche Komponente des internationalen Bildungsmarkts erkennen und nutzen.

Franzmann, E. (2006): Weblogs, Podcasts und Co.

franzmann-2006-weblogs-podcasts&co.jpgAuf der Plattform der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen findet man interessante Publikationen, die einzelne Themen gut verständlich darstellen. Dabei kann ich mir ein Lächeln bei dem Wort “Landesanstalt” nicht verkneifen. “Landesanstalt” – wie sich das anhört… Der Leitfaden von Edgar Franzmann stellt übersichtlich und gut verständlich die Grundlagen zum Arbeiten mit Weblogs und Podcasts dar und bezieht sich im praktischen Teil auf die Nutzung von WordPress. Sicher: Man findet die Informationen auch auf der WordPress-Website oder dem ensprechenden Forum, dennoch ist es auch schön, so einen Leitfaden zu haben. Anschließend können Sie ja einmal überlegen, wie Sie selbst Weblogs, bzw. Podcasts nutzen können. Starten Sie mit einem persönlichen Blog, richten Sie einen Blog für Ihren Verein ein, nutzen Sie den Blog in Ihrem Unternehmen zur Kundenbindung oder im Rahmen Ihrer Wissensmanagement-Initiative, oder ….. Probieren Sie es aus.

Wipro (Software): Wissens- und Innovationsmanager

wipro.jpgDer Titel Wipro Wissens- und Informations- manager hat mich zunächst etwas irritiert, da ich bei den Wissens- und Innovationsmanager eher an eine Person als an eine Software gedacht hatte. “Wipro ist eine Software, mit deren Hilfe KMUs ihre wissensbasierten Innovationsprozesse optimiert steuern können. Das Tool informiert über existierende Instrumente und Methoden zur Gestaltung wissensintensiver Innovationsprozesse und hilft KMUs situationsabhängig die für sie passende Ablaufstruktur und geeigneten Instrumente zu ermitteln, anzuwenden und zu dokumentieren.” Tipp: Schauen Sie sich doch einmal auf der Projektseite die Ergebnisse der Studie an. Klicken Sie dabei rechts neben den Statements auf den Icon, um die jeweilige Grafik anzuzeigen – es lohnt sich.

Tapscott, D. (2007) zur digitalen Wirtschaft

In dem Interview in brand eins 2/2007 stellt Don Tapscott noch einmal die bekannten Vor- und Nachteile des sogenannten Web 2.0 für die Unternehmen dar. Dabei geht er auf kollektive Intelligenz, Transaktionskostentheorie usw. ein und kreiert so nebenbei einen weiteren marketingfähigen Begriff “wikinomics”. Aus den Antworten von Don Tapscott liesse sich eher der Begriff “web 2.0-onomics” ableiten, aber der ist doch zu sperrig für einen amerikanischen Vordenker… Also noch ein neuer Begriff für das bekannte Phänomen, dass Unternehmen mit den neuen technologischen Möglichkeiten konfrontiert werden (Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag). Dennoch findet sich auch ein sehr interessanter Hinweis: “Das MP3-Phänomen ist im Grunde genommen ein Beispiel für die Kraft der Selbstorganisation von Musikliebhabern und Musikern, die damit Stück für Stück die großen Verlage und Labels entmachten (…).” Das Wort Selbstorganisation erinnert mich natürlich an Selbstorganisationsdispositionen, also an Kompetenzen. Ist die von Tapscott beschworene “wikinomics” daher nur modernes, dynamisches Kompetenzmanagement?

Mindquarry – ein Open Source Tool für die Teamarbeit

minquarry.jpg“Teamwork made easy” verspricht die Website von Mindquarry. Es geht hierbei hauptsächlich um Collboration Tools. Zu den Funktionen zählen Filemanager, Wiki, Tasks und (comming soon) Talks. Das relativ junge Unternehmen weist auf die eine intuitive Bedienung. Mal sehen, ob das Programm angenommen wird und wie es sich letztendlich weiterentwickelt. Ich wünsche dem Team von Mindquarry jedenfalls viel Erfolg.

Bildung bewerten, betriebliche Weiterbildung bewerten, Wissen bewerten – oder was…?

In dem heutigen Beitrag von Stefanie Heine Bildung besser bewerten (FAZ vom 07.03.2007) geht es laut Überschrift um Bildung besser bewerten. Im Text wirt dann schnell deutlich, dass es nicht allgemein um Bildung (wie der Titel vermuten lassen könnte), sondern um die betriebliche Weiterbildung geht: “Weiterbildung von Mitarbeitern kostet Geld”. Weiter schmeißt die Autorin munter Begriffe wie “Wissen”, “Bilanz” und “Bildungscontrolling” ein. An dieser Stelle möchte ich auf meine entsprechenden Blogbeiträge (wie z.B. Neue Fragen und alte Antworten) verweisen. Aus meiner Sicht positiv an dem oben genannten Beitrag in der FAZ ist, dass der unsägliche Begriff des “Bildungscontrolling” auch durch den Kommentar von Prof. Weiss infrage gestellt wird. In meiner Masterarbeit Intellektuelles Kapital und betriebliche Weiterbildung veweise ich in diesem Zusammenhang auf Seite 16ff. u. a. auf Arnold (2000:26-29): “Die neuen Begriffe, wie Bildungscontrolling oder Qualitätssicherung, begreifen nicht das Wesen der Erwachsenenbildung – im Gegenteil: Sie drohen es zu verfälschen und einem trivisalisiert-mechanistischen Bild von Erwachsenenbildung Vorschub zu leisten.” Wenn moderne betriebliche Weiterbildung die Kompetenzentwicklung im Sinne einer Entwicklung von Selbstorganisationsdisposition meint, ist das klassische “Bildungscontrolling” nicht gerade ein geeignetes Instrument – ja möglicherweise sogar kontraproduktiv. Aber was ist geeignet? Arnold favorisiert die Selbstbewertung vor der Frembewertung, Schreyögg ein dynamsiches Monitoring der Bottom-Up- und Top-Down-Prozesse in einem dynamischen Kompetenzmodell usw., usw. Es gibt die Ansätze, leider werden sie bisher noch zu wenig beachtet. Wir arbeiten daran, dass das besser wird …

WIVU: Wissensmanagement in virtuellen Unternehmen zur Effizienzsteigerung des Service

wivu.jpgDas geförderte Projekt WIVU betrachtet ganz speziell das Wissensmanagement in virtuellen Unternehmen. Eine sehr interessante Perspektive. Schade ist, dass die Public Available Specifications PAS 1063 (Einführung von Wissensmanagement in Netzwerken) und PAS 1062: Einführung von Wissensmanagement bei KMU nur als Kurzbeschreibung, oder als kostenpflichtiger Download beim Beuth-Verlag verfügbar sind. Von einem geförderten Projekt hätte ich mehr frei verfügbare Unterlagen für KMU erwartet. Allerdings gibt es kostenlose Alternativen für das Thema “Wissensmanagement für KMU”:

  1. CEN/ISSS (2004): EU-Leitfaden zu Wissensmanagement in KMU (3,26 MB)
  2. Leitfaden Wissen managen der SIHK in Hagen