Wie schon angekündigt, wird die Roadshow zur Wissensbilanz – Made in Germany am 16.06.2009 (nachmittags) bei der SIHK in Hagen zu Gast sein. Wie Sie der Einladung (Flyer) entnehmen können, wird die Veranstaltung vom Hauptgeschäftsführer der SIHK, Herrn Rapp-Frick, eröffnet. Anschließend stellt Herr Dr. Heisig vom Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany das Konzept und die Toolbox vor. Die beiden Praxisbeispiele geben danach einen guten Einblick in die konkrete Umsetzung der Wissensbilanz – Made in Germany: Herr Lohmann-Hütte (Friedrich Lohmann GmbH, Witten) stellt seine “Erfahrungen mit der Wissensbilanz – Made in Germany aus der Sicht eines Familienunternehmens” vor und Herr Offen (VR-Bank Südpfalz eG, Landau) erläutert den “Einsatz der Wissensbilanz als fundierte Entscheidungsgrundlage” aus der Sicht einer Bank. Anschließend gibt es selbstverständlich Gelegenheit, Fragen zu stellen und gemeinsam zu diskutieren. Die Veranstaltung wird von mir moderiert. Melden Sie sich doch einfach (kostenlos) an – ich würde mich freuen.
Kapitalismus und Wissensgenerierung: Wie hängt das zusammen?
Der Gastkommentar Phelps – Die vergessene Unsicherheit (FTD vom 24.04.2009) thematisiert den Zusammenhang von Kapitalismus und Wissen, bzw. Nicht-Wissen. Der Nobelpreisträger für Ökonomie aus dem Jahr 2006 nimmt die aktuelle Kritik am Kapitalismus auf und stellt fest: “Im Kern sind kapitalistische Systeme ein Mechanismus, mit dem Volkswirtschaften neues Wissen generieren.” Das sitzt. Über Marx, einer Kritik an Schumpeter, Adam Smith und Hayek kommt Edmund Phelps dann zur “Knight´schen Unsicherheit”, die in wissensbasierten Systemen zu beachten ist. Man hat eben nicht immer das erforderliche Wissen zur Verfügung. Es ist ein Hinweis darauf, dass Wissen managen auch immer ein Management des Nicht-Wissens bedeutet. Phelps deutet darauf hin, dass es bei den Banken zwar ein Risikomanagement gab und gibt, dieses allerdings eher als “Volatilität der Preise” betrachtet wird. Risiko bedeutet allerdings in der heutigen Zeit auch, die “Unsicherheit des Pfades selbst” zu beachten. Ich finde, dass Phelps in dem Gastkommentar wichtige Kernpunkte herausgestellt hat. Siehe dazu auch Soziologie, die Finanzmärkte und das Wissensparadoxon, Geben Konjunkturprognosen eine gute Orientierung?, Reduktionismus
World Digital Library startet ein Jahr nach dem europäischen Projekt EUROPEANA
Die Idee zu der World Digital Library kam 2005 in den USA auf und nach nunmehr 4 Jahren startet das Projekt im April 2009 mit Informationen zu jedem Mitgliedsland der UNESCO. Das Ziel der World Digital Library ist: “The World Digital Library (WDL) makes available on the Internet, free of charge and in multilingual format, significant primary materials from countries and cultures around the world.” Gerade die Nabelschau auf den verschiedenen Kontinenten hat ein wirklich globales Verständnis der kulturellen Entwicklungen verhindert. Es ist einfach schön zu sehen, welche Entwicklungen es beispielsweise im Zeitraum 500-1499 in der Welt gegeben hat. Obwohl erst wenige Projekte auf der Website zu finden sind, ist es jetzt schon interessant auf den Seiten zu stöbern. Probieren Sie es doch einmal aus. Gleichzeitig können Sie sich das europäische Pendant zum WDL-Projekt ansehen: Europeana. Hier können Sie die kulturellen Sammlungen Europas durchforsten. Es ist gut, wenn immer mehr Menschen erkennen, dass es in europäischen Nachbarländern, aber auch in anderen Regionen der Welt hervorragende kulturelle Entwicklungen gegeben hat. Das Wissen um diese kulturellen Leistungen sollte zu mehr Respekt vor anderen Kulturen führen. Insofern freue ich mich, dass die World Digital Library und Europeana dazu einen Beitrag liefern.
Wissenschaftszug macht Station in Ihrer Nähe
In mehr als 60 Städten in Deutschland hält der Wissenschaftszug. Die Website Expedition Zukunft informiert ausführlich über die Konzeption und die zu sehenden wissenschaftlichen Neuigkeiten (Übersicht). Der Zug startet am 24.04.2009 in Berlin, wo auch vom 22.-24.11.2009 die letzte Station sein wird. In der Zwischenzeit kommt der Wissenschaftszug bestimmt auch bei Ihnen vorbei: Termine. Ich halte das für eine sehr gute Idee, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Es zeigt, dass spannend dargebotene Wissen-schaft durchaus gegenüber Fernsehlangweiler konkurrieren kann.
Wirtschaftspsychologie 1/2009: Der (freiwillig?) arbeitende Kunde
Eine ganze Ausgabe Wirtschaftspsychologie 1/2009: Der (freiwillig?) arbeitende Kunde befasst sich mit dem Phänomen, dass immer mehr Kunden die Arbeit von Produzenten übernehmen. Alleine die Begriffe Kunde und Produzent deuten auf eine arbeitsteilige Struktur hin, die schon seit langem durch den Begriff Prosument überwunden scheint. Kunde und Produzent sind dabei wechselseitig am Wertschöpfungsprozess beteiligt. Die Frage ist, ob diese Entwicklung eher zum Wohl des Kunden, oder doch eher zum Wohl der Anteilseigner von Unternehmen beiträgt. Einige Unternehmen nutzen dabei den Kunden schamlos aus, andere gestalten mit ihm gemeinsam die Wertschöpfungskette zu beiderseitigem Nutzen (Open Innovation). Eine weitere Variante ist, dass Kunden (?) ohne Unternehmen sich selbst über das Netz organisieren, um ihre Probleme zu lösen. Unternehmen sind gut beraten, diese Entwicklungen konstruktiv aufzunehmen.
Fe-ConE (2007): National Report Germany. Focus: Socio-cultural aspects and e-contents
Das EU-Projekt Fe-ConE befasste sich mit den soziokulturellen Aspekten von E-Learning in Europa. Zu den verschiedenen Ergebnissen des Projekts zählten auch nationale Reports zum Thema. An dem Report für Deutschland Ertl, B.; Freund, R. (2007): National Report Germany. Report on the situation in e-learning in Germany. Focus: Socio-cultural aspects and e-contents durfte ich mitwirken: “This report deals with the situation of e-learning in Germany. It describes the background of the educational system in Germany and policies for funding and introducing e-learning in the public as well as in the private sector. One particular focus of this report is the socio-cultural context of e-learning and e-content in Germany, shown by several examples. The report concludes with an outlook on future trends.” Siehe dazu auch Fe-ConE: Als externer Berater in das EU-Projekt eingebunden, Zertifikat: E-Learning fundamentals oder auch meine anderen Veröffentlichungen.
Harvard Business Manager: Wie wir lernen
Der Beitrag Wie wir lernen (Harvard Business Manager 11/2008, online: 08.04.2009) stellt verschiedene Perspektiven auf das Lernen vor: Hirnforschung, Psychologie, Pädagogik, Betriebswirtschaft und Informatik. Aus der Wissensperspektive sind diese Hinweise interessant, da nach Willke Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis ist (Wissen konstruiert wird). Wissen ist deshalb nicht so einfach zu managen. Berücksichtigt man diese Aspekte, so ergeben sich andere Anforderungen an die Informations- und Kommunikationstechnik. Weiterhin stellt sich natürlich auch die Frage nach der betriebswirtschaftlichen Bewertung der wertvollen Ressource Wissen. Ein Hinweis auf die Wissensbilanz – Made in Germany fehlt allerdings – schade. Der Beitrag unterstreicht noch einmal deutlich, dass Lernen nicht nur in modernen Organisationen eine wichtige Rolle spielt…. Wissen Sie, wie Sie selbst (wie Ihre Mitarbeiter) lernen?
Exzellente Wissensorganisationen gesucht
Für die Initiative “Exzellente Wissensorganisation” können Sie sich noch bis zum 31.05.2009 bewerben: “Die Initiative “Exzellente Wissensorganisation” sucht Unternehmen aus dem Mittelstand (bis 500 Mitarbeiter), die den Umgang mit Wissen exzellent und beispielgebend organisiert haben – sei es im Rahmen ihrer Geschäftsprozesse (z.B. im Innovationsprozess), beim Wissensaustausch unter Mitarbeitern oder durch technische Lösungen”. Eine gute Idee -machen Sie doch einfach mit und bewerben Sie sich: Bewerbung
Bitte vormerken: Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 16.06.2009 bei der SIHK in Hagen
Am 16.06.2009 kommt die Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany zur SIHK nach Hagen. Der Termin steht nun fest und nach Ostern werden wir die Einladung fertigstellen. Die Einaldung (PDF-Datei) werde ich Ihnen dann natürlich auch hier zur Verfügung stellen. Wenn Sie Lust haben, können Sie sich ja vorab die Informationen zu der Roadshow in Bonn ansehen: Blogbeitrag
Interessanter Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorie
In dem Buch Baltes, B. (2001:42-43): Online Lernen findet man einen interessanten Vergleich der Entwicklungen von Atomtheorie und Lerntheorien: “Die Entwicklung der Lerntheorien scheint einem ähnlichen Muster wie die Erforschung der Materie zu folgen. Während des 18. Jahrhunderts begannen die Menschen Lernmodelle zu untersuchen und zu entwickeln. Die behavioristische Lerntheorie befasste sich mit der Beobachtung von Verhaltensmustern und ignorierte die Vorgänge, die sich im Inneren des Geistes abspielten. Der Behaviorismus ist also mit Daltons Atommodell zu vergleichen, demzufolge ein Atom lediglich ein Teilchen darstellt. Später erkannten die Forscher, dass im Inneren der Menschen bestimmte Vorgänge stattfinden, sogenannte kognitive Prozesse, die berücksichtigt werden müssen. Ebenso erkannten die Physiker, dass das Verhalten eines Atoms durch Prozesse verursacht wird, die im Inneren des Atoms ablaufen. Die Wissenschaftler mussten feststellen, dass weder das Atom noch der Lernprozess beständig sind. Könnte man nun also den konstruktivistischen Ansatz als Quantentheorie des Lernens bezeichnen? Die Quantentheorie baut auf die früheren Atomtheorien auf. Der Konstruktivismus baut auf der Theorie des Behaviorismus auf, da er gewissermaßen mehrer Sichtweisen akzeptiert und die Auffassung vertritt, das Lernen sei eine persönliche Deutung unserer Umgebung. Der Konstruktivismus basiert auch auf kognitivistischen Theorien, welche Lernen mit der Konstruktion von Systemen und der Verbindung mit früherem Wissen und Kenntnissen erläutern. Am stärksten unterscheiden sich diese Theorien in der Methode der Bewertung. Der Behaviorismus und der Kognitivismus bewerten das Erreichen bestimmter Ziele, der Konstruktivismus hingegen bedient sich einer subjektiveren Bewertung. Zum Schluss lässt sich folgendes feststellen: Bohrs Atommodell wird häufig in Schulen zur Einführung des Quantensystems (Protonen, Neutronen und Elektronen) eingesetzt. Im Bildungswesen greifen auch Vertreter des Konstruktivismus zur Vermittlung von Grundwissen und Grundkenntnissen gelegentlich auf den Behaviorismus zurück.”