OECD (2008): Open Innovation in Global Networks

Open Innovation wird immer stärker beachtet. Das Buch OECD (2008): Open Innovation in Social networks (Summary) verweist auf die wichtige Rolle von Open Innovation in globalen Netzwerken und listet Handlungsempfehlungen für die Akteure auf. Darüber hinaus wird auch deutlich, dass Open Innovation nur wirksam sein kann, wenn das Geschäftsmodell erweitert/geöffnet wird: “Successful open innovation also depends on the open character of the business model. As knowledge has become companies’ key resource, open innovation needs to be embedded in an overall business strategy that explicitly acknowledges the potential use of external ideas, knowledge and technology in value creation. Owing to the integration of different technologies, industry borders are shifting or even disappearing, necessitating new business models and organisational structures, including the effective management of human capital (open culture, diversity, etc.).”

Rollwagen, I. (2008): Die Deutsche Wirtschaft 2020

In dem Vortrag Rollwagen, I. (2008): Die Deutsche Wirtschaft 2020 (DB Research) beschreibt der Autor sehr deutlich, dass sich die deutsche Wirtschaft auf den Weg in eine immer stärker wissensbasierte Wirtschafts- und Gesellschaftsform befindet. Dazu werden folgende Punkte näher ausgeführt (S. 11ff). Dabei kommt dem Umgang mit der Ressource Wissen eine besondere Rolle zu:

  1. Politisch-rechtlicher Rahmen: Die langsame Entkrustung – zur kooperativen, lernenden Regulierung
  2. Gesellschaftliches Potential: Eigenständige Bürger und Konsumenten – nicht nur in der stabilisierten Mittelschicht
  3. Energieversorgung: Breiter Energie-Mix, dezentral erzeugt
  4. Globale Integration: Boom deutscher Kreativitätsexporte
  5. Digitalisierung: Vernetzte Güter und das neue Internet
  6. Intellektuelles Kapital: Modulare Bildung und Handel mit bewertetem Wissen
  7. Wertschöpfungsmuster: Flexible Kooperation von Spezialisten – die Projektwirtschaft

Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany (Intellektuelles Kapital), Entwickler der Blended-Learning-Lehrgänge Wissensmanager (IHK) und Projektmanager (IHK), Betreiber des Blogs, Kooperationspartner in Osteuropa und Forscher (Promotionsskizze) sind wir gut aufgestellt…

Das Intellektuelle Kapital ist im Hinblick auf die Innovationsfähigkeit von KMU der wichtigste Faktor

In Uhlmann, E. (Hrsg.) (2008): Futur 2/2008 findet man zwei Beiträge, die sich direkt mit der Wissensbilanz – Made in Germany befassen. Auf den Seiten 4-7 geht es um die Benchmarking-Studie Innovationsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland. Interessant ist dabei, dass das Intellektuelle Kapital als Indikator für die Innovationsfähigkeit deutlich herausgestellt wurde (Seite 6): “Die nachhaltige Stärkung des Intellektuellen Kapitals von KMU im Hinblick auf dessen Innovationsfähigkeit ist der wichtigste Faktor, um das noch ungenutzte Innovationspotenzial in Deutschland besser auszuschöpfen. Spezifische Stärken entdecken und das eigene Innovationspotenzial transparent machen, diese Aufgabe kann mit Hilfe einer Wissensbilanz verwirklicht werden.” Und das nicht nur mit irgendeiner Wissensbilanz, sondern mit der Wissensbilanz – Made in Germany. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany habe ich schon einige praktische Erfahrungen sammeln können. Sollten Sie an einem Gespräch interessiert sein, so sprechen sie mich bitte an.

Mass Customization in der Tourismusbranche: TravelEssence

Mit standardisierten Katalogangeboten hat die Tourismusbranche über Jahrzehnte gut gelebt. In den letzten Jahren wird allerdings der Trend zu individuellen Reisen immer deutlicher. Dabei können Kunden mit Hilfe von Konfiguratoren Angebote auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Konfiguratoren sind ein Kernelement von Mass Customization (Kundenindividuelle Massenproduktion). Auch Neugründungen in der Tourismusbranche nutzen Mass Customization, um sich im Markt zu positionieren. Beispielsweise das niederländische Unternehmen TravelEssence: ” Our business process is all about mass-customisation and only doing activities that add value to our clients. The heart of our business is a reservation system that holds literally hundreds of components such as accommodation, day trips, workshops, rental cars etc. Many of these are exclusive to TravelEssence, as we are always travelling to our destinations to find and develop new products. Our software, adapted for us, enables us to produce a client travel proposal in about 15 minutes. It costs it all out and shows how much we are making on any itinerary. You can add an extra day, change the accommodation, include new experiences and it all gets calculated and presented again in just a few seconds. We’ve automated 90% of our business processes.” Zu beachten sind jedoch die vier Ebenen von Mass Customization. Aus dem Interviewtext entnehme ich, dass möglicherweise bei zwei Ebenen (Kostenebene und Beziehungsebene) noch Verbesserungsbedarf besteht. Darüber hinaus, kann ich mir auch vorstellen, den Schritt in Richtung Open Innovation zu gehen… Siehe dazu auch MC und OI in der Tourismusbranche

Krise in der Automobilindustrie: Mit CATER wäre das möglicherweise nicht passiert

Die amerikanische Automobilindustrie kämpft um ihr wirtschaftliches Überleben und sogar Toyota hat momentan Schwierigkeiten. Ist alles alleine an der Finanzmartkrise fest zu machen? Sicherlich nicht. Schon Ende der 80er Jahre hat die IMVP-Studie (Womack/Jones/Roos: The machine that changed the world) gezeigt, dass ca. 20% aller Autos ohne Kundenauftrag produziert wurden. Geändert hat sich daran in den letzten 20 Jahren wenig. Die Studie: Car Innovation 2015 aus dem Jahr 2007 hat gezeigt, dass ca. 40% der Innovationsprojekte “in den Sand” gesetzt werden. Beeindruckend. Da hilft auch kein Lean Management (Toyoto-Produktions-System) mehr. Der nächste Schritt wäre schon lange fällig gewesen: Konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden und der globalen Märkte mit ihren begrenzen Ressourcen. Mass Customization in der Automobilindustrie spielt dabei immer noch die Rolle einer Randnotiz (Alibi-Konfiguratoren bei einigen Herstellern) obwohl es schon lange an der Zeit gewesen wäre, die vorliegenden Erkenntnisse umzusetzen. Das Projekt CATER beispielsweise zeigt, wie Mass Customization für Autos umgesetzt werden kann: “CATER is an ambitious initiative launched in September 2006 by European and Asian key players in the automotive field. The initiative aims at reaching an integrated system for mass customisation of vehicles through the use of dedicated and innovative ICT tools in the whole automotive industry process.” Allerdings wurde das Projekt erst 2006 initiiert. Auch offene Projekte wie OSCAR wurden teilweise belächelt. In letzter Zeit liest man allerdings, dass die Automobilindustrie ihren Innovationsprozess öffnet. Das OSCar-Projekt hatte die Automobilindustrie noch belächelt, doch wer zuletzt lacht, lacht am Besten. Ich würde mir wünschen, dass die vielen kleinen Projekte zu Mass Customization und Open Innovation in der Automobilindustrie aus der aktuellen Krise gestärkt hervorgehen. Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag vom 04.03.2008.

MCPC2009: Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization 2009 in Helsinki

Wie schon angekündigt, findet die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization and Personalization MCPC2009 vom 04.-07. Oktober 2009 in Helsinki (Finnland) statt: MASS MATCHING 2009. Auch zu dieser Konferenz werde ich einen Beitrag einreichen. Deadline ist der 27.02.2009. Mal sehen, ob ich auch auf dieser Weltkonferenz mein Paper vorstellen kann. Ich freue mich schon jetzt darauf, die MCP-Community in Helsinki zu treffen. Meine Konferenzbeiträge finden Sie unter Veröffentlichungen.

Kein gutes Zeugnis für Soziale Netzwerke

Das Fraunhofer Magazin 1.2009 berichtet in dem Beitrag Identitätsverlust über eine Studie des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnik SIT in Darmstadt, in der sechs Plattformen untersucht wurden: Facebook, studiVZ, MySpace, wer-kennt-wen, Lokalisten, XING und Linkedin. Fazit: Die Studie stellt den Plattformen “in puncto Privatsphären- und Datenschutz kein gutes Zeugnis aus”. Es gibt hier also noch viel zu tun. Alle Nutzer der Portale sollten darauf achten und die Betreiber auf die Verbesserungspotenziale aufmerksam machen.

Deutschland-Karte (Google Earth) zu Mass Customization

Im Gespräch mit dem RKW Kompetenzzentrum in Eschborn stellte ich meine Idee von einer Deutschlandkarte vor, in der Aktivitäten zu Mass Customization enthalten sein sollten. Ich bekomme immer wieder zu hören, dass es scheinbar nur wenige Institutionen und Unternehmen gibt, die sich mit Mass Customization befassen. Die Karte sollte zeigen, dass dem nicht so ist. Herr Hendrik Kohl (Praktikant beim RKW) war dann so nett, und hat diese Idee mit Hilfe von Google Earth umgesetzt. Basis seiner Arbeit waren die vielen Konferenzbeiträge von Forschungsinstitutionen und Unternehmen in den letzten Jahren. Die Karte zeigt deutlich auf, dass sich die Aktivitäten zu Mass Customization um die wissenschaftlichen Zentren (z.B. TU München) konzentrierten und von dort auf Unternehmen übergegangen sind (Wissenstransfer). Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Herrn Hendrik Kohl bedanken. Lesen Sie sich doch einmal die Arbeit durch – es lohnt sich: Kohl, H. (2008):  Die Verortung teilnehmender Organisationen aus Deutschland an Mass-Customization-Konferenzen

Tochtermann, K.; Schachner, W. (2008): Wissensmanagement im Qualitätsmanagement (Studie)

Wissensmanagement wird schon in vielen Bereichen praktiziert, was häufig fehlt, ist der systematische Umgang mit Wissen in den verschiedenen Bereichen. Die vorliegende Studie Tochtermann, K.; Schachner, W. (2008): Wissensmanagement im Qualitätsmanagement (Kurzfassung) “liefert konkrete Hinweise auf die speziellen Anforderungen von und Erfolgfaktoren für Wissensmanagement aus Sicht des Qualitätsmanagements.” Qualitätsmanagement kann aus meiner Sicht ein sehr guter Ankerpunkt für die Entwicklung von Wissensmanagement im Unternehmen sein. Neben den in der Studie genannten Bereichen, geht es auch darum, verschiedene Aktivitäten umzudeuten. Beispielsweise könnte ein Qualitätszirkel aus der Wissensperspektive betrachtet, stärker den Übergang von impliziten zu expliziten Wissen thematisieren. Versuchen Sie es doch einmal. Am Besten fangen Sie bei Ihren Geschäftsprozessen an und fragen sich, welche Wissensdomänen (Wissen über Kunden, Wissen über Produkte, …) erforderlich sind, um den Prozess durchzuführen… usw..