Leseausweis der Universitätsbibliothek Marburg

robertfreund-ub-marburg.jpgAm Dienstag brachte ich (Jutta Freund), wie schon so häufig, ausgeliehene Fachbücher in die Universitätsbibliothek Marburg zurück. Die Bücher hatte mein Mann für seine Dissertation gebraucht. Dabei kam mir der Gedanke, dass ich mir ja auch einen Leseausweis ausstellen lassen könnte. Gesagt getan: Ich wurde an einen Computer verwiesen, wo ich kurz meine Daten eingeben mußte. Mit einem Klick hatte dann die Dame meine Unterlagen vorliegen, und schon wenige Minuten später lag der Ausweis in meinen Händen. Nun kann ich mir von zu Hause in Ruhe Bücher über die Internetseite der Universitätsbibliothek aussuchen und schon nach kurzer Zeit abholen. Danach habe ich 4 Wochen Zeit um die Bücher  zurückzugeben oder ich kann online eine Verlängerung beantragen (falls das jeweilige Buch nicht vorgemerkt ist). Ich freue mich über meine ersten ausgeliehenen Bücher.

Wissensbilanz – Made in Germany: Aktuelle Erkenntnisse

Der Newsletter April/2007 des Arbeitskreis Wissensbilanz – Made in Germany enthält wieder einige interessante Informationen:

  1. Alle vom Arbeitskreis befragten Unternehmen nutzen die Wissensbilanz zur internen Steuerung,
  2. 70% zur Verbesserung der internen Kommunikation,
  3. 80% zur externen Kommunikation mit Kunden und Kapitalgebern. Dass Banken die Wissensbilanz positiv sehen, stellt der Direktor der Kreissparkasse Köln, Herr Bernd Nürnberger, in einem Interview klar.
  4. Auch die Ergebnisse des Finanzmarkttest II belegen: Wissensbilanzen ermöglichen eine genauere Bewertung von Unternehmen im Ratingprozess.

Meine eigenen Erfahrungen als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany bestätigen, dass die Wissensbilanz – Made in Germany sehr gut zur internen Steuerung eingesetzt werden kann. Die Auswertungen (WB-Toolbox) zeigen an, welche Wissensmanagement-Projekte gezielt angegangen werden sollten und wie das Wissensmanagement-System gesteuert werden kann.

Drucker (1954): It´s the customer who determines what a business is

Die Massenproduktion hat mit der Standardisierung von Produkten und Dienstleistungen in vielen Lebensbereichen dafür gesorgt, dass sich die Lebensumstände verbessert haben. Die Art und Weise wie wir Produkte und Dienstleistungen herstellen, hat einen starken Einfluss auf unser Leben und auf das Bild von Menschen in unserer Gesellschaft. Die Arbeitsteilung (Taylorismus) hat dazu geführt, dass wir auch Menschen “in Schubladen” gesteckt und ihnen zielgruppengerechte Angebote gemacht haben. In den letzten Jahrzehnten merkt man allerdings, dass die Grenzen der einzelnen Zielgruppen (“Schubladen”) nicht mehr so scharfkantig zu ziehen sind. Das spüren immer mehr Unternehmen. Krampfhaft wird versucht, Kunden davon zu überzeugen (Marketingausgaben), dass sie das akzeptieren sollen, was angeboten wird – trotz horrender Marketingaussgaben allerdings mit durchwachsenem Erfolg. Der Trend zur Individualisierung bei gleichzeitiger Vernetzung (durch das Internet) bedeutet für Unternehmen, sich auf die einzelnen Kunden (Von der Massenproduktion zu Mass Customization), aber auch auf die einzelnen Mitarbeiter (Von Scientific Management zu Managing Diversity) einzustellen. Die Multiple Intelligenzen Theorie kann auf individueller, aber auch auf der organisationalen Ebene dazu beitragen, die Einmaligkeit und vielfältigen Fähigkeiten eines jeden Menschen als Chance zu nutzen. Um es mit Heinz von Foerster zu sagen: “Handle stets so, dass sich die Zahl Deiner Möglichkeiten erweitert”. Die Unternehmen sollten daher auf die äußere Komplexität mit erhöhter innerer Komplexität antworten, die dann allerdings nicht mehr fremdorganisiert sein kann, sondern größtenteils selbstorganisiert abläuft (Selbstorganisationsdisposition/Kompetenz). “It´s the customer, who determines what a business is” hat Peter Drucker schon 1954 festgestellt. Erst heute hat der einzelne Kunde die (technologischen) Möglichkeiten diesen Anspruch durchzusetzen. Unternehmen sollten sich rechtzeitig darauf einstellen…

Wieder ein Bericht über Mass Customization

robertfreund-perspektive-blau-mass-customization.jpgDer Artikel Mass Customization: Maßgeschneidert vom Fließband (perspektive:blau, März 2007) weist darauf hin, dass immer mehr Unternehmen Mass Customization umsetzen. Es freut mich, dass dies immer mehr Medien bemerken und darüber berichten. Allerdings geht der Autor (Wer hat den Beitrag geschrieben?) nicht genau darauf ein, was man heute unter Mass Customization versteht. Weiterhin werden keine Quellen für Behauptungen genannt. Ich habe seit 2001 an allen Weltkonferenzen zu Mass Customization teilgenommen und die gesamte Entwicklung kennen gelernt. Es ist richtig, dass Mass Customization verschiedene Stadien durchlaufen hat, bis es nun zu einem umsetzbaren Konzept geworden ist, das sogar gemeinsam mit Open Innovation zur Interaktive Wertschöpfung weiterentwickelt werden kann. Es ist auch weiterhin richtig, dass bei der Umsetzung vieles zu beachten ist. Gerade deshalb würde ich mir wünschen, dass Berichte über Mass Customization genauer sind.

Web 2.0: Selbstorganisation und kollektive Intelligenz – wie ist das zu verstehen?

robertfreund-sciencegarden-web-2.0.jpgDer Artikel Web 2.0 – Social Software in der zweiten Generation (sciencegarden Februar/März 2007) geht sehr schön auf die aktuelle Diskussion ein und stellt klar, dass die neue Generation der Social Software Möglichkeiten birgt, die manchen Leuten wohl nicht bewusst sind. Ganz besonders möchte ich auf folgende Passage aufmerksam machen: “Selbstorganisation als Prinzip. Maßgeblich für den Einsatz der neuen Social Software-Anwendungen sind die Prinzipien der redaktionellen Selbstorganisation („Graswurzelredaktion“) und der kollektiven Intelligenz.” Die Leser meines Blog wissen, dass ich gerade auf diese Punkte immer wieder hinweise. Dennoch: Auch wenn hier die gleichen Begriffe verwendet werden kann es sein, dass andere Dinge damit gemeint sind. Deshalb hier noch einmal meine Position: Unter Selbstorganisation verstehe ich die Selbstorganisationsdisposition im Sinne der Kompetenzdefinition von Erpenbeck/Heyse (QUEM-Projekt). Weiterhin verstehe ich den Begriff “Kollektive Intelligenz” nicht im Sinne des klassischen IQ, sondern im Sinne der Multiplen Intelligenzen. Siehe dazu auch das von mir initiierte EU-Projekt MIapp (2004-2006). Es ist doch immer wieder festzustellen, dass die gleichen Begriffe verwendet werden, die Leute aber oftmals etwas anderes darunter verstehen…

Informationsvisualisierung – aber wie?

Mathias Oborski schreibt in seinem lesenswerten Artikel Im Himmel der Information (Zeit online vom 08.04.2007) über das Java-Apllet Universe und über verschiedene andere Projekte von Jonathan Harris. Diese Tools sollte man nicht überbewerten, da sie wohl für eine professionelle Recherche noch nicht geeignet sind. Dennoch zeigt es einen Trend auf, Zusammenhänge in der Daten- und Informationswelt stärker zu visualisieren. Universe habe ich gerade einmal für verschiedene Begriffe ausprobiert: Faszinierend. Versuchen Sie es doch auch einmal.

VfL Bochum gewinnt bei Bayer Leverkusen 4:1

Das hätte man vor dem Spiel wirklich nicht für möglich gehalten. Der VfL Bochum gewinnt auswärts bei Bayer Leverkusen mit sage und schreibe 4:1. Als Bochum-Fan hatte man in dieser Saison wenige Glücksmomente – das gestrige Spiel war auf jeden Fall einer. Die Schlussphase des Spiels haben wir gestern im Auto gehört. In der Schlusskonferenz bei WDR2 sprach der Kommentator immer wieder von einem verdienten Sieg des VfL Bochum. Ich konnte es erst gar nicht glauben. Nach dem Schlusspfiff haben wir uns Zuhause den Sirtaki angehört, der im VfL-Stadion gespielt wird, wenn Gekas ein Tor geschossen hat. Immerhin hat der Torjäger des VfL auch gestern wieder zwei Mal getroffen. Die Chancen für den Verbleib in der ersten Bundesliga sind nun wieder erheblich besser…

Mass Customization, Interaktive Wertschöpfung und Kompetenzen

Mass Customization hat sich in den letzten Jahren (wie viele andere Anästze auch) weiterentwickelt. Am Anfang standen Branchen wie die Bekleidungsindustrie, Schuhindustrie usw. im Mittelpunkt der Überlegungen. Mit dem Hype des Internets und den damit verbundenen reduzierten Kosten für Informations- und Kommunikationstechnologie verlagerte sich der Schwerpunkt in Richtung “E – Mass Customization”. Auch das hat sich beruhigt. Verstärkt befasst man sich nun mit Fragen nach dem Umgangs mit Wissen (Nicht nur Informationen) im Mass Customization Modell. (Siehe dazu z.B. auch meinen Vortrag auf der MCPC2005 in Hong Kong). Salvador/Forza haben auf der MCPC2005 in Hong Kong auf die besondere Bedeutung der individuellen Kompetenz im Mass Customization Konzept hingewiesen und interessante Ergebnisse vorgestellt. Auf der organisationalen Ebene befasst sich Klaus Moser (2007) mit den Kompetenzen von Unternehmen im Rahmen der Mass Customization Strategie. Nicht zuletzt sind Reichwald/Piller (2006) zu nennen, die bei der Beschreibung der Interaktiven Wertschöpfung von einer “Interaktionskompetenz” sprechen (Anmerkung: Der Begriff “Interaktionskompetenz” wird auch von anderen Autoren verwendet, u.a. von Habermas). Salvador/Forza (2005), Moser (2007) und auch Reichwald/Piller (2006) gehen allerdings von einem eher statischen Verständnis eines Kompetenzmodells aus (Resource-Based-View), das ich in meinem Blog schon häufiger kritisiert habe. In meinem Paper für die MCPC2007 gehe ich auf dieses Themenfeld noch genauer ein.

Weltweite Navigation über das Handy – kostenlos?

nav4all.jpgDie Anbieter von nav4all bieten weltweite Navigation über das Handy an – und das kostenlos. Die Software kann auf das Handy heruntergeladen werden und mit den entsprechenden Einstellungen kann man über sein eigens Handy weltweit navigieren. Es funktioniert schon mit sehr vielen gebräuchlichen Handy´s. Da sich die Software nur für die Berechnung der Route einloggt, sind die Telekommunikationsksoten äußerst gering – und das bei weltweit aktuellem Datenbestand und Zugang zu dem riesigen Adressbestand von Myworld. Ich muss zugeben, das ist wirklich beeindruckend und eine bemerkenswerte Alternative zu bekannten Navigationssystemen.