WIVU: Wissensmanagement in virtuellen Unternehmen zur Effizienzsteigerung des Service

wivu.jpgDas geförderte Projekt WIVU betrachtet ganz speziell das Wissensmanagement in virtuellen Unternehmen. Eine sehr interessante Perspektive. Schade ist, dass die Public Available Specifications PAS 1063 (Einführung von Wissensmanagement in Netzwerken) und PAS 1062: Einführung von Wissensmanagement bei KMU nur als Kurzbeschreibung, oder als kostenpflichtiger Download beim Beuth-Verlag verfügbar sind. Von einem geförderten Projekt hätte ich mehr frei verfügbare Unterlagen für KMU erwartet. Allerdings gibt es kostenlose Alternativen für das Thema “Wissensmanagement für KMU”:

  1. CEN/ISSS (2004): EU-Leitfaden zu Wissensmanagement in KMU (3,26 MB)
  2. Leitfaden Wissen managen der SIHK in Hagen

Liessmann, K. P. (2006): Theorie der Unbildung – Die Irrttümer der Wissensgesellschaft

theorie_der_unbildung.jpgFriedrich Scheuermann hat mich auf das Buch Liessmann (2006): Theorie der Unbildung aufmerksam gemacht. Darin setzt sich der Autor kritisch mit den Irrtümern der Wissensgesellschaft auseinander. In der Beschreibung heißt es: “In seinem hochaktuellen Buch entlarvt der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann vieles, was unter dem Titel Wissensgesellschaft propagiert wird, als rhetorische Geste: Weniger um die Idee von Bildung gehe es dabei, als um handfeste politische und ökonomische Interessen. Eine fesselnde Streitschrift wider den Ungeist der Zeit.” Es ist gut, wenn das Thema kritisch betrachtet wird, gerade wenn es um den Zusammenhang von Wissen und Bildung geht. In meinen verschiedenen Blogbeiträgen habe ich immer wieder darauf hingewiesen (Blogbeiträge Wissensmanagement). Dennoch gibt es auch Kritik an dem Buch. Auf der entsprechenden Amazon-Website schreibt Ewald Judt in seiner Rezension: ” Alles in allem ist die Theorie der Unbildung” ein geisteswissenschaftliches Werk, das brillant-polemisch geschrieben und mit Vergnügen zu lesen ist, ohne jedoch Alternativen aufzuzeigen, wie sich Wissen in einem Bildungssystem angesichts von Datenmengen und einer Informationsflut leistbar weiterentwickeln kann.” Lassen Sie uns also nach Lösungen suchen …

Flash-Animation zu Robert Freund auf SIHK-Wissensbilanz.de

robert-freund-flash-animation-sihk-hagen.jpgGemeinsam mit der SIHK in Hagen habe ich einen Leitfaden “Wissen managen” entwickelt, der sich speziell an kleine und mittelständische Unternehmen richtet und umsetzungsorientiert ist. Mit Stand heute wurde dieser (kostenlose) Leitfaden alleine von meiner Website über 3.200 mal heruntergeladen. Weiterhin habe ich ein Blended-Learning-Konzept für den Zertifikatslehrgang Wissensmanager (IHK) entwickelt, das in der Zwischenzeit auch schon umgesetzt wurde (Pressemitteilung). Die sehr gute Zusammenartbeit mit der SIHK in Hagen auf den Gebieten Wissen managen und Wissensbilanz – Made in Germany wurde auf der eigens dafür aufgebauten Website SIHK-Wissensbilanz zusammengeführt. In der Zwischenzeit ist dort auch eine Flash-Animation zu meiner Person zu finden, die mit Audiodateien hinterlegt ist. Also: Kopfhörer aufsetzen nicht vergessen…

Seit dem XV. Parteitag der KP 1997 soll China eine Wissensgesellschaft werden

Diesen Satz habe ich in dem Beitrag Ein Land sucht Sinn (DIE ZEIT vom 22.02.2007) gelesen und mir verwundert die Augen gerieben. Ist China nicht die immer und immer wieder in den Medien dargestellte “verlängerte Werkbank” der sogenannten Industrienationen? Nein, nicht nur. Die von den meisten Europäern genutzten Medien stellen ein Chinabild dar, das nur bedingt der Wirklichkeit entspricht und einseitig ist. Natürlich gibt es die Montagehallen für lohnintensive Fertigungen. Andererseits gibt es aber auch das China, das Cluster für Mass Customization bildet (gemeinsam mit der HKUST, Gastgeber der ersten MCP-Weltkonferenz in 2001, und der dritten MCP-Weltkonferenz in 2005 ) und sich an einer stärker wissensbasierten Gesellschaft orientiert. In dem oben erwähnten Beitrag findet man Hinweise wie “(…) neue Hochschätzung von Bildung und Erziehung” oder “100 Universitäten sollen mit Geld vom Staat Weltniveau erreichen”. Ein ähnliches Bild ergibt sich für Indien … An dieser Stelle sei mir ein wenig Eigenwerbung erlaubt. Zwei meiner Konferenzbeiträge sind auch in Indien veröffentlicht worden:

Freund R.; Piotrowski M. (2005): Intellectual Capital Statement – Made in Germany – and Mass Customization. The Magnus Journal of Management, Vol. 1 No. 4, December 2005, Hyderabad, India

Freund R.; Piotrowski M. (2005): Mass Customization and Personalization In Adult Education and Training. In: Mass Customization. Concepts and Applications (editor Shyam Sunder Kambhammettu), Le Magnus University Press, Hyderabad, India

Meine Paper (viele als Download) finden Sie hier

MC2007 in Salzburg: Beitrag des österreichischen Fernsehens ORF

mc2007-02.jpgDas österreichische Fernsehen hat einen schönen Bericht über die Tagung und damit über Mass Customization gegeben. Die Statements weisen auf die vielen Möglichkeiten der kundenindividuellen Massenproduktion hin. Obwohl es seit 2001 viele Weltkonferenzen und darüber hinaus nationale Aktivitäten gibt, ist Mass Customization immer noch nicht im Bewusstsein der Manager angekommen. Die Konsequenz: Informierte Kunden sollten solche Produkte und Dienstleistungen einfordern. Informieren Sie sich doch schon einmal mit Hilfe des ORF-Berichts oder den vielen Beispielen zu Mass Customization.

Anruf-Sammel-Taxi fahren – aber wie?

Als langjährige Autofahrerin wollte ich (Jutta Freund) diesmal ein Anruf-Sammel-Taxi (A-S-T) benutzen, um in den nächst größeren Ort zu kommen. Aber außer einer Telefonnummer, wo ich das Taxi bestellen kann, bekomme ich leider kaum weitere nützliche Informationen. Es wäre doch sinnvoll, den Kunden zumindest mit einem Plan von den jeweiligen Haltestellen auszustatten. Wenn ich ein A-S-T nutzen will, muß ich also wissen, wie die Staßen oder Haltepunkte heißen. Schade, denn eigentlich ist so eine Fahrt schon sehr kundenindividuell, weil sie ja quasi nur für mich ausgeführt wird. Mit etwas mehr Service wäre es bestimmt möglich, noch mehr Menschen für diese umweltfreundliche Art des Fahrens zu begeistern.

Nach dem Friseur nicht mehr wiedererkannt …

Gestern hatte ich (Jutta Freund) einen Termin bei meinem Friseur, was immer sehr angenehm ist. Nachdem Strähnchen machen, Haare schneiden und Haarpackungen auftragen erledigt waren, kam die Frage auf, wie die Haare geföhnt werden sollen. Ich entschied mich diesmal für Locken, da mein Haar eigentlich sehr glatt ist. Am Ende sahen die Haare toll aus, hatten mich aber wohl so verändert, daß mich eine gute Freundin “fast” nicht wiedererkannte. Eine lustige Geschichte, die aber wohl mit der nächsten Haarwäsche endet.

PersonalNOVEL

personalnovel.jpgMit Spannung habe ich (Jutta Freund) mir gerade die tolle Internetseite PersonalNOVEL angeschaut. Dort ist es möglich, sein individuell gestaltetes Buch drucken zu lassen. Es gibt vielerlei Möglichkeiten das Buch auszustatten. Nachdem man das gewünschte Buch (Thriller, Abenteuer, Liebesroman usw.) auf der Seite ausgesucht hat, kann die Personalisierung vorgenommen werden, d.H. Namen und Haarfarbe, Augenfarbe der Personen (Hauptrolle und Nebenrollen) kann gewählt werden. Weiterhin ist es möglich, den Umschlag und das Titelbild des Buches selbst zu bestimmen und eine Widmung einzufügen. Aber schauen sie selbst. Ich habe mir noch kein Buch herstellen lassen, aber das nächste Geschenk wird sicher bald gebraucht… Danach werde ich weiter berichten.

Neue Fragen und alte Antworten

Die Financial Times hat den Bereich “Bildung” zu einem Schwerpunktthema gemachte. In meinem Blogbeitrag vom 17.01.2007 hatte ich schon die Frage gestellt, wie die FTD wohl über das Thema “Bildung” berichten wird. Wie schon vermutet: Aus der Perspektive der Wirtschaft und der Wirtschaftlichkeit. Um es noch einmal zu sagen: Ich bin dafür, Universitäten, Schulen usw. so zu organisieren, dass diese wirtschaftlich sind. Allerdings stellt sich die Frage, von welcher “Bildung” sprechen wir und was bedeutet Wirtschaftlichkeit in diesem Zusammenhang? Ist es eine Bildung, die der industriellen Logik unterworfen ist (Kosten-, Leistungsrechnung/Break-Even/Bildungscontrolling usw.), oder ist es eine Bildung, die es den Menschen ermöglichen soll, in einer eher wissensbasierten Gesellschaft zurecht zu kommen? Oftmals werden also neue Fragen gestellt, aber alte Antworten gegeben (Siehe dazu auch Bildung neu Denken). Der heutige Beitrag Campus Corp. von Marion Schmidt in der FTD ist auch wieder ein Beitrag, der eher die “Industrialisierung der Bildung” propagiert. Kein Wort zur Verbesserung individueller und kollektiver Lernprozesse, zu Selbstorganisationsdispositionen der Studenten (Kompetenzentwicklung). Immerhin ist nach Wilke “Lernen der Prozess und Wissen das Ergebnis”. Wollen wir also das Ergebnis verbessern, sollten wir uns den Lernprozess (individuell/kollektiv) ansehen und die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen (Kontext) schaffen. Die Ergebnisse müssen dann allerdings nicht nur durch die Brille industriell geprägter Controller betrachtet, sondern auch mit der Brille einer Wissensbilanz gesehen werden. Ein gutes Beispiel bieten hier unsere österreichischen Nachbarn. Siehe dazu meinen Blogbeitrag vom 27.02.2007 oder Wirtschaft und Bildung.

Prahalad, C. K. (2006): Der Reichtum der Dritten Welt. Armut bekämpfen

prahalad.jpgEin außergewöhnliches Buch (Vorabdruk in der Wirtschaftswoche), mit dem der bekannte Autor eine sehr interessante Perspektive eröffnet. Glauben wir denn nicht alle, dass die sogenannte Dritte Welt kein lukrativer Markt ist? Prahalad sieht das anders: “Ziel dieses Buches ist es, zu zeigen, dass die typischen Bilder von Armut die entscheidenden Tatsachen verdecken: dass Arme selbst flexible Unternehmer und preisbewusste Konsumenten sind. Was fehlt, ist ein besserer Ansatz, um ihnen zu helfen.” Es fehlen also die entsprechenden Dienstleistungen und Produkte, die die Bedürfnisse der Marktteilnehmer befriedigen. Aber wie soll das möglich sein? Können Marktteilnehmer in der sogenannten Dritten Welt “unsere” teuren und überdimensionierten Produkte kaufen? Sicher nicht. Es ist daher die Aufgabe der Anbieter, sich auf die Bedürfnisse und die Anforderungen der Marktteilnehmer einzulassen, wenn man Geschäfte machen will. Das erfordert zunächst einmal, den Blick für diesen Markt zu schärfen, Ideen zu entwickeln (Kreativität) und diese dann umzusetzen (Innovationen). Es ist interessant zu beobachten, wie das Buch in der Wirtschaftswoche als Vorabdruck erscheint und Winfried Kretschmer unter dem Titel “Slums als Wachstumsmarkt” in der Süddeutschen Zeitung vom 24./25.02.2007 besprochen wird. Natürlich kann man kritisch anmerken, dass Prahalad den entfesselten Kapitalismus propagiert. Aber wenn es dann zum Wohl aller Menschen führt? Ich muss zugeben: Mir gefällt dieser Gedanke – und Ihnen?