In den letzten Jahren wird immer deutlicher, dass Künstliche Intelligenz unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben stark durchdringen wird. Dabei scheint es so zu sein, dass die Künstliche Intelligenz der Menschlichen Intelligenz weit überlegen ist. Beispielsweise kann Künstliche Intelligenz (GenAI) äußerst kreativ sein, was in vielfältiger Weise in erstellten Bildern oder Videos zum Ausdruck kommt. In so einem Zusammenhang behandeln wir Künstliche Intelligenz (AI: Artificial Intelligence) wie Kreative und im Gegensatz dazu Menschen eher wie Roboter. Dazu habe ich folgenden Text gefunden:
“We are treating humans as robots and ai as creatives. it is time to flip the equation” (David de Cremer in Bornet et al. 2025).
David de Cremer ist der Meinung, dass wir die erwähnte “Gleichung” umstellen sollten. Dem kann ich nur zustimmen, denn das aktuell von den Tech-Giganten vertretene Primat der Technik über einzelne Personen und sogar ganzen Gesellschaften sollte wieder auf ein für alle Beteiligten gesundes Maß reduziert werden. Damit meine ich, dass die neuen technologischen Möglichkeiten einer Künstlichen Intelligenz mit den Zielen von Menschen/Gesellschaften und den möglichen organisatorischen und sozialen Auswirkungen ausbalanciert sein sollten.
AI2 ist eine Non-Profit Organisation, die Künstliche Intelligenz für die vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickelt. Das 2014 in Seattle gegründete Institut stellt dabei auch verschiedene Open Source KI-Modelle zur Verfügung – u.a. auch OLMo2.
“OLMo 2 is a family of fully-open language models, developed start-to-finish with open and accessible training data, open-source training code, reproducible training recipes, transparent evaluations, intermediate checkpoints, and more” (Quelle).
Wenn man die von AI2 veröffentlichten KI-Modelle einmal testen möchte, kann man das nun in einem dafür eingerichteten Playground machen. Wie in der Abbildung zu erkennen, können Sie einzelne Modelle auswählen, und mit einem Prompt testen. Der direkte Vergleich der Ergebnisse zeigt Ihnen, wie sich die Modelle voneinander unterscheiden.
Es ist schon manchmal zum Volkssport geworden, Europa für alles verantwortlich zu machen, was nicht so gut läuft. Dabei wird oft übersehen, dass wir gerade in Deutschland von unseren europäischen Partnern abhängig sind, und nur mit ihnen gemeinsam die großen Herausforderungen bewältigen können. Dabei steht Europa zwischen den USA und China,
Gerade wenn es um die technologischen Entwicklungen geht, werden wir in Europa oft mit den USA und China verglichen. Dabei kommt heraus, dass wir “weit hinter” den beiden Großmächten liegen. Es ist immer leicht, sich einen Teil des gesellschaftlichen Lebens herauszufiltern und diesen dann zu bewerten, ohne die Zusammenhänge zu betrachten. Neben den technologischen Entwicklungen geht es auch die sozialen Zusammenhänge in Gesellschaften. Alles ist eben mit allem vernetzt.
“While the world often focuses on the rivalry between the U.S. and China, Europe has steadily built a different path: one defined by high living standards, strong public institutions, universal healthcare, and a commitment to sustainability and human rights. Its cities lead in quality of life, its democracies remain among the most robust, and its cultural and regulatory influence—exemplified by GDPR, climate policy, and social protections—extends globally.
In contrast, the United States, though still dominant in innovation, faces mounting internal challenges: political dysfunction, social fragmentation, inequality, and mistrust in institutions. The dynamism of Silicon Valley and Wall Street has come at the cost of social cohesion and civic faith” (Bris 2025).
Ist es wirklich so erstrebenswert den Elons Musks, Sam Altmans, Donald Trumps, Peter Thiels, usw. usw. hinterherzurennen? Manche, die das relativ blind machen, sollten kurz innehalten und nachdenken.
Zur Digitalen Souveränitätund zu Nextcloud habe ich in unserem Blog schon mehrfach, auch in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz und KI-Agenten, geschrieben. Siehe meine verschiedenen Blogbeiträge dazu.
An dieser Stelle möchte ich daher nur auf die am 27.09.2025 veröffentlichte neue Nextcloud Version 32 (Hub 25) hinweisen. Es ist erstaunlich, welche dynamische Entwicklung diese Open Source Kollaborations-Plattform in den letzten Jahren verzeichnen kann. Immerhin bietet Nextcloud neben Alternativen zu den üblichen Office-Anwendungen, auch Nextcloud Talk (MS Teams Ersatz), ein Whiteboard, Nextcloud Flow (Abläufe optimieren), auch eine Integration mit Open Project an.
Mit dem Upgrade auf Nextcloud 32 wird auch der Nextcloud Assistent verbessert. Mit Hilfe verschiedener Features wie Chat mit KI usw. wird der Assistent zu einem persönlichen Agenten, der unterschiedliche Abläufe übernehmen kann.
Über die Verbindung zu LocalAI können die verschiedenen Möglichkeiten mt einem KI-Modell – oder mit verschiedenen KI-Modellen – verknüpft werden, sodass alle generierten Daten auf unserem Server bleiben. Ein in der heutigen Zeit unschätzbarer Vorteil, wodurch der Nextcloud Assistent in diesem Sinne ein Alleinstellungsmerkmal aufweist – ganz im Sinne einer Digitalen Souveränität.
Wir werden in Kürze auf die Version 32 (Hub 25) upgraden, und die neuen Features testen. In diesem Blog werde ich in den kommenden Woche darüber schreiben.
Der aktuelle Global Innovation Index 2025 zeigt, dass Deutschland im Ranking nicht mehr zu den TOP 10 zählt (Abbildung). Im internationalen Vergleich rutscht Deutschland etwas ab. Im Global Innovation Index 2017 war Deutschland im Vergleich zu 2016 einen Platz nach oben gerutscht, und belegte immerhin Platz 9.
Schon 2010 hatte ich in einem Blogbeitrag etwas zynisch angemerkt, dass wir in Deutschland mehr Innovationspreise als wirkliche Innovationen haben.
Vergleichen wir uns in Deutschland mit anderen Ländern in der EU, oder mit den eigenen Innovations-Kennzahlen der vergangenen Jahre, sieht es dagegen immer noch recht gut aus. Es ist halt immer die Frage, welche Zahlen ich heranziehe, um die Innovationskraft eines Landes zu bewerten. Es ist eben – frei nach Einstein – alles relativ.
Doch was können wir tun, um diese Entwicklung zu korrigieren?
In Zeiten von Künstlicher Intelligenz beispielsweise sollte es darum gehen, die bisher nicht erfüllten Bedürfnisse von Menschen endlich in den Mittelpunkt zu stellen, und geeignete Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.
“There is still an invisible hand behind supply-side reform. Adam Smith argued that the invisible hand that drives markets is capital, while the invisible hand of supply that drives innovation is demand. Generally speaking, the “inconvenience” in the daily life of the people can be used as the traction of technological development. In the AI technology market, enterprises that see fundamental needs can have a large number of applications for their products” (Wu 2025).
Dennoch ist deutlich zu erkennen, dass es immer mehr Anbieter in allen möglichen Segmenten von Künstlicher Intelligenz – auch bei den Language Models – gibt. Wenn man sich alleine die Vielzahl der Modelle bei Hugging Face ansieht: Heute, am17.09.2025, stehen dort 2,092,823 Modelle zur Auswahl, und es werden jede Minute mehr. Das erinnert mich an die Diskussionen auf den verschiedenen (Welt-) Konferenzen zu Mass Customization and Personalization. Warum?
Large Language Models (LLM):One Size Fits All Wenn es um die bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (GenAI) verwendeten Trainingsmodellen geht, stellt sich oft die Frage, ob ein großes Modell (LLM: Large Language Model) für alles geeignet ist – ganz im Sinne von “One size fits all”. Diese Einschätzung wird natürlich von den Tech-Unternehmen vertreten, die aktuell mit ihren Closed Source Models das große Geschäft machen, und auch für die Zukunft wittern. Die Argumentation ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das jeweilige Large Language Model die noch fehlenden Features bereitstellt – bis hin zur großen Vision AGI: Artificial General Intelligence. Storytelling eben…
Small Language Models (SLM): Variantenvielfalt In der Zwischenzeit wird immer klarer, dass kleine Modelle (SLM) viel ressourcenschonender, in speziellen Bereichen genauer, und auch wirtschaftlicher sein können. Siehe dazu Künstliche Intelligenz: Vorteile von Small Language Models (SLMs) und Muddu Sudhakar (2024): Small Language Models (SLMs): The Next Frontier for the Enterprise, Forbes, LINK.
Komplexitätsfalle Es wird deutlich, dass es nicht darum geht, noch mehr Möglichkeiten zu schaffen, sondern ein KI-System für eine Organisation passgenau zu etablieren und weiterzuentwickeln. Dabei sind erste Schritte schon zu erkennen: Beispielsweise werden AI-Router vorgeschlagen, die verschiedene Modelle kombinieren – ganz im Sinne eines sehr einfachen Konfigurators. Siehe dazu Künstliche Intelligenz: Mit einem AI Router verschiedene Modelle kombinieren.
Mit Hilfe eines KI-Konfigurators könnte man sich der Komplexitätsfalle entziehen. Ein Konfigurator in einem definierten Lösungsraum (Fixed Solution Space) ist eben das zentrale Element von Mass Customization and Personalization.
Die Lösung könnte also sein, massenhaft individualisierte KI-Modelle und KI-Agents dezentralisiert für die Allgemeinheit zu schaffen. Am besten natürlich alles auf Open Source Basis – Open Source AI – und für alle in Repositories frei verfügbar. Auch dazu gibt es schon erste Ansätze, die sehr interessant sind. Siehe dazu beispielsweise (Mass) Personalized AI Agents für dezentralisierte KI-Modelle.
Genau diese Überlegungen erinnern – wie oben schon angedeutet – an die Hybride Wettbewerbsstrategie Mass Customization and Personalization. Die Entgrenzung des definierten Lösungsraum (Fixed Solution Space) hat dann weiter zu Open Innovation (Chesbrough und Eric von Hippel) geführt.
Durch die fast beliebige Verwendung von Künstlicher Intelligenz wird die Kreativität angeregt und Videos, Bilder und auch Audiodateien neu kombiniert. Dabei achten manche Einzelpersonen oder auch Unternehmen nicht immer so genau auf die Rechte anderer Menschen. Beispielsweise kursieren im Netz Audiodateien von Prominenten, die das gar nicht gesagt haben.
Auch als Privatperson kann es sein, dass die eigene Stimme als Audiodatei in KI-generierten Audiofiles/Podcasts benutzt wird – ohne dass ich es möchte. Die Frage ist nun: Wie kann ich solche Audiofakes erkennen? Das Fraunhofer Institut hat dazu eine Plattform entwickelt:
“Die Plattform Deepfake Total entwickelte Nicolas Müller mit seinem Team als öffentliches Erkennungstool für Audiofakes. Jeder kann dort verdächtige Audiospuren hochladen und von einer KI analysieren lassen. Im Gegensatz zu anderen kommerziellen Erkennungstools auf dem Markt ist die Fraunhofer-Plattform kostenlos – und in Deutschland gehostet. Ihr KI-Modell trainieren die Forschenden sowohl mit öffentlichen als auch selbst erstellten Datensätzen, die Beispiele originaler und gefälschter Audiospuren enthalten” (Fraunhofer-Magazin 2/2025).
Was mir besonders gefällt ist der Ansatz, dass dieses Angebot transparent, kostenlos und in Deutschland gehostet ist. Ein Trainingsspiel – für Audio und Video – führt in die Thematik ein und soll dafür sorgen, dass man selbst anfängt eigene Dateien hochzuladen. Probieren Sie es doch einfach einmal aus.
“Analyze suspicious audio files to detect deepfakes, and automatically share them with the security community” (Text auf der Startseite der Plattform).
Der nächste Schritt wäre, beliebig viele KI-Modelle in einem Framework zu entwickeln und zu koordinieren. Die PlattformLangChain bietet so eine professionelle, und somit auch anspruchswolle Möglichkeit.
“LangChain is an incredibly valuable tool for linking up chains of models and defining steps for how an output from a model should be handled before being sent to a different model (or often, the same model with a different prompt) for a new step in a workflow” (Thomas et al. 2025).
Wenn es etwas einfacher sein soll, bietet sich LangFlow an, bei dem mit einfachen Mitteln per Drag & Drop KI-Agenten in Zusammenspiel mit verschiedenen Modellen konfiguriert werden können.
Wir haben LangFlow auf unserem Server installiert (Open Source) und können nun KI-Agenten für verschiedene Anwendungen entwickeln und testen. Die Abbildung zeigt einen Screenshot der Startseite, wenn man einen einfachen Agenten entwickeln möchte. Auf der linken Seite können sehr viele Optionen ausgewählt werden, in dem grau hinterlegten Bereich werden diese dann per Drag & Drop zusammengestellt. Die farbigen Verbindungslinien zeigen, welche Optionen miteinander kombiniert werden können. Abschließend kann im anwählbaren Playground das Ergebnis beurteilt werden.
Dabei bietet LangfFlow auch die Möglichkeit, eigene Daten, oder auch externe Datenquellen einzubinden – alles per Drag & Drop. Weiterhin haben wir den Vorteil, dass alle generierten Daten auf unserem Server bleiben.
Eigener Screenshot: Videokonferenz mit Nextcloud Talk auf unserem Server
Heute hatte ich eine Videokonferenz mit Kollegen aus verschiedenen Ländern. Dabei haben wir statt Zoom oder MS Teams bewusst Nextcloud Talk genutzt, das Bestandteil der Nextcloud-Installation auf unseren Servern ist. Nextcloud ist Open Source und führt zu einer Digitalen Souveränität – auch bei Videokonferenzen. Die Daten bleiben dabei alle auf unseren Servern.
Inhaltlich ging es bei der Videokonferenz um die nächste MCP-Konferenz, die im September 2026 stattfinden soll – die Vorfreude ist bei mir schon jetzt vorhanden. Siehe dazu auch die Konferenz-Website oder unsere Übersichtsseite zu Konferenzen.
Die Abbildung zeigt einen Screenshot zu dem Zeitpunkt, an dem ich eine Videokonferenz (Anruf) in Nextcloud Talk gestartet habe. Den Link zu dem Raum habe ich dann an die Teilnehmer gesandt, die keine weitere Installationen benötigen, um teilzunehmen. Natürlich können auch Videokonferenzen terminiert, und dazu eingeladen werden. Wie dem Screenshot zu entnehmen ist, sind die aus anderen Videokonferenz-Tools bekannten Aktivitäten integriert – ich möchte diese daher hier nicht mehr ausführlich erläutern.
Nextcloud Talk ist dabei in eine komplette Kollaborationsplattform (inkl. Open Project, Deck als Board, Cloud als Datenspeicher, kollaboratives Arbeiten an Dateien, Whiteboard usw. usw.) integriert, die einen souveränen Arbeitsplatz unterstützt – alles Open Source, und die Daten bleiben auf dem eigenen Server.
Darüber hinaus haben wir auch LocalAI integriert, und die Möglichkeit geschaffen, KI-Agenten zu entwickeln und zu nutzen – alles Open Source, alle Daten bleiben auf unseren Servern.
Conceptual technology illustration of artificial intelligence. Abstract futuristic background
Es wird von Tag zu Tag deutlicher: Mit der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (AI: Artificial Intelligence) kommen die zentralen, großen KI-Modelle (Large Language Models) mit ihrem Mangel an Transparenz und ihrem “laxen” Umgang mit dem Urheberrecht oder auch mit dem Datenschutz, an Grenzen.
Einzelne Personen, Organisationen und auch Öffentliche Verwaltungen halten ihre Daten entsprechend zurück, wodurch Kooperation, Kollaboration und letztendlich auch Innovation behindert wird. Der Trend von den LLM (Large Language Models), zu Small Language Models (SLM), zu KI-Agenten, zusammen mit dem Wunsch vieler auch die eigenen Daten – und damit die eigene Expertise – für KI-Anwendungen zu nutzen, führt zu immer individuelleren, customized, personalized Modellen und letztendlich zu Personalized AI-Agents.
“Personal agents: Recent progress in foundation models is enabling personalized AI agents (assistants, co-pilots, etc.). These agents require secure access to private user data, and a comprehensive understanding of preferences. Scaling such a system to population levels requires orchestrating billions of agents. A decentralized framework is needed to achieve this without creating a surveillance state” (Singh et al. 2024).
Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben diese Entwicklungen systematisch analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass es erforderlich ist, Künstliche Intelligenz zu dezentralisieren: Decentralized AI.
Mein Wunsch wäre es in dem Zusammenhang, dass alle Anwendungen (Apps, Tools etc.) einzelnen Personen und Organisationen als Open Source zur Verfügung stehen, ganz im Sinne von Mass Personalization – nur dass Mass Personalization für KI-Agenten nicht von Unternehmen ausgeht und auf den Konsumenten ausgerichtet ist! Das hätte eine sehr starke Dynamik von Innovationen zur Folge, die Bottom Up erfolgen und die Bedürfnisse der Menschen stärker berücksichtigen.
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