Dass Innovationen für die Zukunft eines Landes wichtig sind, wird immer wieder hervorgehoben. Deutschland steht im europäischen Vergleich noch recht gut da – im weltweiten Vergleich sieht das allerdings schon anders aus. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die Bundesregierung (wieder einmal) der Förderung von Innovationen im Mittelstand angenommen hat. So etwas macht sich auch vor der nächsten Bundestagswahl 2017 gut (Honi soit y mal i pense). Die Veröffentlichung BMBF (2016): Vorfahrt für den Mittelstand (PDF) weist auf folgende Zusammenhänge hin:
Über eine Million innovative Mittelständler einschließlich Kleinstunternehmen zählt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim weist in seiner Innovationserhebung bei Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten aus, dass zwischen 2012 und 2014 in Deutschland 125.000 KMU Produkt- und/oder Prozessinnovationen realisiert haben. Der Anteil innovativer KMU ist in keinem anderen großen europäischen Land höher als in Deutschland.
Es ist gut, dass wieder einmal darauf verwiesen wird, doch ist es nicht gut, wenn Innovation auf Produkt- und Prozessinnovationen verengt wird, und z.B. die Förderung von User Innovation kaum (gar nicht?) berücksichtigt wird. Meines Erachtens kommt es auf ein sehr breites Verständnis von Innovation und auf das Innovationsklima in Deutschland an. Solange immer noch neue Entwicklungen als Bedrohung und weniger als Chance gesehen werden, ist das Klima in Deutschland nicht wirklich innovationsfördernd. Der Staat sollte innovativ vorangehen und die alten Strukturen der Verwaltungen in moderne Dienstleistungszentren für die Bürger verwandeln. Solche Themen besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auch auf unserer Lernplattform.

Somit geht dieses Verständnis, welches auch von der Europäischen Kommission geteilt wird, sowohl über die Definition einer Innovation als reine Marktneuheit hinaus und erweitert den Blick ergänzend zur Kern-Fokussierung auf FuE getriebenen, technologischen Fortschritt. Erst die Anwendung dieses erweiterten Innovationsverständnisses (vgl. Abbildung) und das Zusammenspiel zwischen technologischen und betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten sowie sozialen Kompetenzen führen zu einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit der Innovatoren (…). Dies wird im besonderen Maß durch technologiegetriebene Innovationen erreicht, die den Erneuerungsprozess der Wirtschaft vorantreiben und neue Zukunftsmärkte eröffnen und dabei auch durch wissensbasierte und kreativwirtschaftliche Dienstleistungen noch verstärkt werden können.. Quelle: 

