Meine Präsentation “Wissen und Innovation” steht nun als Download zur Verfügung

Die von mir am 02.02.2012 gehaltene Präsentation Wissen und Innovation steht nun als Download zur Verfügung. Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe der IHK Köln zum Thema Produktionsfaktor Wissen:

Der Umgang mit Wissen als strategische Aufgabe im Unternehmen. Auftakt zur Veranstaltungsreihe war der 7. Dezember 2011 in der IHK Köln. Immer stärker wird Wissen zum zentralen Produktionsfaktor, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit und damit den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Dies wird häufig und gern übersehen. In vielen Unternehmen wird viel Zeit für die Suche nach hochwertigem Fachwissen aufgewendet. Außerdem fehlen Möglichkeiten, einmal gewonnenes Wissen zu dokumentieren und für alle Mitarbeiter langfristig nutzbar zu machen. Wissen geht verloren oder wird von außen entwendet.

Innovation als Kontinuum zwischen Closed Innovation und Open Innovation

In der Innovationsdebatte gibt es aktuell erbitterte Beiträge um die Deutungshoheit. Die einen favorisieren eher einen geschlossenen Innovationsprozess (Closed Innovation), die anderen natürlich genau das Gegenteil: Open Innovation. Betrachten wir Innovation als Kontinuum (Siehe Anbildung – Quelle: Roth 2008), so können die verschiedenen Diskussionsstränge durchaus eingefangen werden. Es geht nicht um ein “entweder-oder”, sondern um ein “sowohl-als-auch”. Manchen Organisationen ist noch gar nicht bewusst, dass Sie Ihren Innovationsprozess schon behutsam geöffnet haben, inden sie mit Partnern gemeinsam neue Produkte/Dienstleistungen entwickeln, oder sogar in Cluster mitarbeiten. Entscheidend für Organisationen ist, den richtigen Mix zu finden und dafür dann auch die innerbetriebliche Struktur zu entwickeln, mit den neuen Anforderungen zurecht zu kommen (Personalentwicklung, Unternehmenskultur usw.).

Wo sind die deutschen/europäischen Apples, Googles, Ebays, Facebooks …?

Innovationsidikatoren sollen aufzeigen, wie effektiv und effizient die nationale oder auch europäische Innovationsförderung ist. Solche Zahlenspiele erinnern mich an ein Schulterklopfen der gewählten politischen Volksvertreter, denn die Rahmenbdingungen für Innovationen sind immer noch bescheiden. Eine echte Culture of Entrepreneurship und damit verbunden eine echte Culture of Innovation ist nicht zu erkennen – im Gegenteil. Förderprogramme sind oftmals darauf ausgerichetet, das Bestehende ein wenig zu verbessern (imkrementelle Innovationen). Wo sind die deutschen/europäischen Apples, Googles, Ebays, Facebooks, usw.? Bei meiner Teilnahme an der MCPC 2011, die im November 2011 in San Francisco stattfand, konnte ich den Spirit des Silicon Valleys ein wenig erahnen. Diese Form des Unternehmertums reift nur in einem entsprechenden Umfeld: Culture of Entrepreneurship: “The Brussels bureaucrats, like their colleagues in other capital cities of our continent, represent a very low level of culture of (…) entrepreneurship. Most of them cannot even define what is culture of entrepreneurship, nor what entrepreneurship or innovation is. And innovation does not require great funding. On the contrary, European politicians and bureaucrats underestimate the role of entrepreneurs in economy and in society. The best example of it is the fact that in the abovementioned document, in the Union programme for the next 10 years, the word ‘entrepreneurship‘ appears only once, and it is mentioned in the context of bankruptcy!” (Samborski 2011:87-88)

Samborski, J. (2011): INNOVATIVE IMMIGRANTS ARE THE SECRET OF THE SILICON VALLEY. In: Babiak/Baczko (2011): European Innovation. Theory and Practice.

Innovation Union Scoreboard 2011: Deutschland liegt bei Innovationen relativ weit vorne

Das Innovation Union Scoreboard 2011 zeigt, dass Deutschland hinter Schweden und Dänemark auf Platz 3 des Rankings landet. Viele positive Aspekte gehören zum deutschen Innovationssystem, insofern ist es nicht verwunderlich, dass die deutsche Wirtschaft so gut darsteht: “The Innovation Union Scoreboard includes innovation indicators and trend analyses for the EU27 Member States, as well as for Croatia, Iceland, the Former Yugoslav Republic of Macedonia, Norway, Serbia, Switzerland and Turkey. It also includes comparisons based on a more reduced set of indicators between the EU27 and 10 global competitors. The IUS 2011 distinguishes between 3 main types of indicators and 8 innovation dimensions, capturing in total 25 different indicators.” Dennoch sollte dieses Scoreboard nicht überbewertet werden, denn Deutschland befindet sich nicht nur in einem europäischen, sondern globalen Innovationswettbewerb – und das sieht alles schon ein wenig anders aus. Weiterhin werden in den genannten Indikatoren die neuen Entwicklungen von Bottom-Up-Innovationen (User Innovation in der Statistik) in den Statistiken nicht erfasst. Last but not least kommen sozialen Innovationen in Zukunft eine größere Bedeutung zu… Es gibt noch viel zu tun. Siehe dazu auch Innovationsmanager (IHK) (Blended Learning Lehrgang).

Babiak, J.; Baczko, T. (Eds.) (2011): European Innovation. Theory and Practice

In der aktuellen Diskussion um die Schulden der einzelnen Nationalstaaten der Europäischen Union kommt eine zweite Komponente oft zu kurz: Innovationen. Es reicht einfach nicht aus, Kosten zu reduzieren. Hinzu kommen muss auch eine dynamische Entwicklung bei neuen Produkten/Dienstleistungen, Prozessinnovationen, Geschäftsmodellinnovationen und sozialen Innovationen. Das E-Book Babiak, J.; Baczko, T. (Eds.) (2011): European Innovation. Theory and Practice stellt den aktuellen Stand zu Theorie und Praxis der Innovation Union dar. Die einzelnen Artikel haben allerdings einen zu starken Blick “von oben” auf das Innovationssystem und thematisieren zu wenig zu vielen “bottom-up” Entwicklungen von Innovation.

Wissen und Innovation: Workshop am 02.02.2012 bei der IHK Köln

Nach meinem Vortrag Produktionsfaktor Wissen im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der IHK Köln, war für den 02.02.2012 ein Worshop zu Wissen und Innovation vorgesehen. In meinen einleitenden Bemerkungen habe ich zunächst Bezüge zwischen Wissen und Innovation aufgezeigt und darauf verwiesen, wie schwierig es ist, Wissen in Handeln umzusetzen (Träges Wissen). Ein weiterer Schwerpunkt galt der wichtigen Rolle des impliziten Wissens für Innovationen (Idee->Invention->Innovation). Im zweiten Teil haben die Teilnehmer von mir noch eine Übersicht erhalten mit der sie die relevanten Wissensdomänen in ihrem unternehmensspezifischen Innovationsprozess bestimmen können. Abschließend bin ich noch auf die Öffnung des Innovationsprozesses (Open Innovation) eingegangen. Da die aktiven Teilnehmer viele Fragen gestellt haben, war es ein insgesamt ein interessanter und spannender Abend.

ZEW (2012): Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft

Der Bericht ZEW (2012): Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft. Indikatorenbericht zur Innovationserhebung 2011 hebt hervor, dass deutsche Unternehmen in den Jahren der Krise eher auf Produktinnovationen, als auf Prozessinnovationen gesetzt haben.

Innovatoren sind Unternehmen, die innerhalb eines zurückliegenden Dreijahreszeitraums (d.h. für 2010: in den Jahren 2008 bis 2010) zumindest ein Innovationsprojekt erfolgreich abgeschlossen, d.h. zumindest eine Innovation eingeführt haben. Es kommt nicht darauf an, ob ein anderes Unternehmen diese Innovation bereits eingeführt hat. Wesentlich ist die Beurteilung aus Unternehmenssicht.

Produktinnovationen sind neue oder merklich verbesserte Produkte bzw. Dienstleistungen, die ein Unternehmen auf den Markt gebracht hat.

Prozessinnovationen sind neue oder merklich verbesserte Fertigungs- und
Verfahrenstechniken bzw. Verfahren zur Erbringung von Dienstleistungen, die im Unternehmen eingeführt worden sind.

Innovative Unternehmen sind Unternehmen, die Innovationsprojekte durchgeführt haben, unabhängig davon, ob diese in die Markteinführung neuer Produkte oder die Implementierung neuer Verfahren mündeten.

Neue Technologien benötigen auch ein Umdenken im Innovationsprozess

Seit einigen Jahren habe ich über die Emerging Economy of Personal Fabrication (Fabbers) berichtet. Anfänglich hatte ich das Gefühl, dass diese Entwicklung nicht richtig ernst genommen wurde, denn es war bis dato eher ein Thema an Universitäten und für Konferenzen. Auf den verschiedenen Weltkonferenzen zu Mass Customization, Personalization and Co-Creation wurde deutlich, dass es in Europa immer mehr Unternehmen gibt, die diese neue Möglichkeiten konkret nutzen. Auf der MCPC 2011 hat beispielsweise die Firma imaterialise.com aus Belgien deutlich gezeigt, dass der Markt stark steigt. Das ist auch nicht ungewöhnlich, denn mit dem Trend zur Individualisierung benötigen wir entsprechende Verfahren und nicht zu vergessen, Dienstleistungen. Der Artikel Ersatzteile einfach ausdrucken (impulse vom 20.01.2012) verdeutlicht die Zusammenhänge: “Teure Maschinen für Metall- oder Kunststoffteile werden überflüssig: Die Aufgabe übernehmen 3-D-Drucker. Sie revolutionieren die Produktion – und vielleicht bald unseren Alltag.” Doch es geht um mehr, als nur neue Technologien zu nutzen. Es geht darum, die Wertschöpfungskette im Unternehmen neu auszurichten – es geht um neue Geschäftsmodelle wie z.B. Mass Customization und Open Innovation.Siehe dazu auch Ponoko. Informieren Sie mich bitte, wenn Sie an einem unverbindlichen Gespräch interessiert sein sollten.

Das 3sat-Zukunftsmagazin über:morgen

Heute habe ich interessante Ausschnitte des Beitrags Nährstoff Müll aus der Reihe des 3sat-Zukunftsmagazins über:morgen gesehen. In der Sendung wurden tolle Beispiele gezeigt, wie Müll vermieden oder mindestens besser genutzt werden kann. Immerhin werden z.B. für ein Auto mit einem Gesamtgewicht von 1.3 Tonnen ca. 22 Tonnen an Ressourcen verbraucht. Ein ziemlicher Unsinn… Auch die Transformation des berühmten Ford Rouge Komplexes in einen ökologischen und wirtschaftlichen Industriekomplex war schon beeindruckend. Die Sendereihe macht Mut, Zukunft mit Freude anzugehen, auch wenn die Tagespresse versucht, immer nur Angst vor der Zukunft zu schüren. Siehe dazu auch Innovation.

INSM (Hrsg.) (2012): Innovationsmonitor 2012 – Die Innovationskraft Deutschlands im internationalen Vergleich

Zum Jahresende und zum Jahresanfang gibt es immer wieder interessante Studie, wie z.B. die Studie INSM (Hrsg.) (2012): Innovationsmonitor 2012 – Die Innovationskraft Deutschlands im internationalen Vergleich. Darin wird Deutschland recht gut positioniert. Mir ist die Studie ein wenig zu eng ausgerichtet. Es geht hier hauptsächlich um Produkt- und Prozessinnovationen, die von Unternehmen umgesetzt werden (Siehe Leitbild). Das Innovationsspektrum ist allerdings in den letzten jahren deutlich breiter geworden. Geschäftsmodellinnovationen und soziale Innovationen sollen hier nur beispielhaft genannt werden. Es verwundert daher nicht, dass die Studie gerade naturwissenschaftliche Kompetenzen in den MINT-Fächern als Erfolgsfaktor hervorhebt. Wünschenswerter wäre ein breiterer Blick auf Innovation, der dann möglicherweise zu einem anderen Ergebnis in dem Ranking führen würde…, oder? Siehe dazu auch Gesellschaft innovativ, Herausforderung soziale Innovation, Soziale Innovation im Fokus.