Ziele definieren: PAM als Alternative zu SMART

Bei der Definition von Zielen ist es oft hilfreich, sich an den SMART-Kriterien zu orientieren. Diese Vorgehensweise ist hinlänglich bekannt, doch gibt es auch eine Alternative, die mit PAM abgekürzt wird. Dazu habe ich etwas bei Hruschka et al. (2022) gefunden

P: Purpose – Was ist der Zweck?

A: Advantage – Was ist der betriebliche Vorteil/Mehrwert? – Business Advantage

M: Measure – Wie würde man diesen Vorteil messen?

Die Autoren weisen darauf hin, dass PAM im Gegensatz zu SMART nicht auf die Zeit eingeht, was dazu führt, dass der Mehrwert eines Ziels im Mittelpunkt der Diskussion steht. Die SMART- und die PAM-Kriterien können gut als Checklisten in Projekten eingesetzt werden.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Von der Vision zu den Zielen für ein Projekt

Neben den Kundenprojekten gibt es auch immer mehr Projekte, die von Unternehmen/Organisationen selbst initiiert und durchgeführt werden. Wie in der Abbildung dargestellt, leiten Unternehmen in einem Top-Down-Ansatz aus Vision, Mission und Strategie Zielfelder für Geschäftsbereiche ab, die für das Multiprojektmanagement (Programme und Portfolios) wichtig sind. Daraus wiederum ergeben sich Ziele für einzelne Projekte, deren Zielerreichung beispielsweise mit einer Projekt Scorecard gemessen und somit überprüft wird.

Dieser Top-Down-Ansatz sollte allerdings auch mit einem Bottom-Up-Ansatz verbinden werden, denn bei der Umsetzung von Projekten kommen sehr viele Ideen für weitere Projekte auf, die eher aus der Empirie, also aus dem Erfahrungswissen entstehen.

Solche Zusammenhänge berücksichtigen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in AGIL (IHK). Informationen dazu, und zu aktuellen Terminen, finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wann ist ein Projekt in der Krise?

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Ein Projekt läuft nicht immer so, wie es geplant wurde. Das ist nicht weiter tragisch, denn es liegt in der Natur der Sache (Projektdefinition). Dennoch wird in solchen Fällen – manchmal recht voreilig – von einer Krise gesprochen. Doch was versteht man unter einer Krise in einem Projekt?

Bei der Recherche stellt man fest, dass es sehr viele Gründe für eine Krise im Projekt gibt, und auch viele Beschreibungen. Interessant dabei ist, dass eine Schieflage im Projekt gar nicht thematisiert wird (Rahnenführer/Radin 2023). Neben den bekannten Definitionen bei Wikipedia oder bei der GPM verweisen die Autoren auf eine Definition der Fachgruppe TurnAround PM der Gesellschaft für Projektmanagement, bei der verschiedene Dimenionen integriert wurden.

Ein Projekt ist in der Krise, wenn
(1) Ziele: das Projekt trotz Einsatz des Teams, mit vorhandenen Mitteln und unter gegebenen Rahmenbedingungenkeinerlei nennenswerte Fortschritte mehr erzielt bzw. Projektergebnisse wiederholt nicht erreicht werden
(2) Methode: gewöhnliche Maßnahmen des Projektmanagements nicht funktionieren um das Projekt wieder in den Plankorridor zu manövrieren (die Diskrepanz zwischen der Entwicklung des Projektumfeldesund des Projektgeschehens zunimmt und das Projekt einem vorzeitigem Ende zusteuert).
(3) Team: sich im Team das Gefühl der Blockade, Ausweglosigkeit, Ohnmacht am Ende Resignation breit macht, der Situation ausgeliefert zu sein und damit die andlungsmöglichkeiten begrenzt sind, Probleme zu lösen.
(4) Stakeholder: der Auftraggeber nicht mehr an den Erfolg des Projektes glaubt und dies auch eingesteht und kommuniziert.
Quelle: Rahnenführer, K.; Radin, G. (2023): Projekte in der Krise – oder doch nicht?, in: projektmanagementaktuell 3/2023.

Solche Zusammenhänge thematisieren wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen, Projektmanager/in (IHK) und Projektmanager/in Agil (IHK), die wir an verschiedenen Standorten anbieten. Weitere Informationen zu den Lehrgängen und zu Terminen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Wann sind mehr Informationen von Nachteil?

Je mehr umso besser ist nicht immer von Vorteil, obwohl das viele Menschen glauben. Berry Schwartz hat beispielsweise schon 2004 in seinem Buch The Paradox of Choice erwähnt, dass die Vielfalt eines Angebots Kunden überfordern können, sodass diese dann nicht kaufen (Blogbeitrag). Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Direktor des Harding-Zentrum für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, hat sich in einem Buch darüber so seine Gedanken gemacht.

Doch selbst wenn die Information kostenlos zur Verfügung steht, gibt es Situationen, in denen mehr Information von Nachteil sein kann. Mehr Gedächtnis ist nicht immer besser. Mehr Zeit ist nicht immer besser. Mehr Insiderwissen mag zwar dabei helfen, den Markt von gestern zu »erklären«, aber nicht, den Markt von morgen vorherzusagen. Weniger ist wahrhaft mehr unter den folgenden Bedingungen (Gigerenzer 2007:46-47):
• Nützliches Maß an Unwissenheit: Wie die Rekognitionsheuristik zeigt, kann das Bauchgefühl eine beträchtliche Menge an Wissen und Information übertreffen.
• Unbewusste motorische Fertigkeiten: Bauchgefühle erfahrener Experten beruhen auf unbewussten Fertigkeiten, deren Ausführung durch zu viel Nachdenken beeinträchtigt werden kann.
• Kognitive Einschränkungen: Unser Gehirn scheint über angeborene Mechanismen wie Vergessen und die Tendenz, klein anzufangen, zu verfügen, die uns vor der Gefahr schützen, zu viel Information zu verarbeiten. Ohne kognitive Einschränkungen würden wir uns weit weniger intelligent verhalten.
• Paradox der freien Wahl: Je mehr Optionen man hat, desto größer die Möglichkeit, dass es zu Konflikten kommt, und desto schwieriger, die Optionen zu vergleichen. Von einem bestimmten Punkt an schaden mehr Optionen, Produkte und Wahlmöglichkeiten dem Verkäufer wie dem Käufer.
• Vorzüge der Einfachheit: In einer ungewissen Welt können einfache Faustregeln komplexe Phänomene ebenso gut oder besser vorhersagen als komplexe Regeln.
• Informationskosten. Wie der Fall der Kinderärzte in der Universitätsklinik erkennen lässt, kann eine zu intensive Informationsbeschaffung einem Patienten schaden. Genauso kann zu viel Neugier das Vertrauen am Arbeitsplatz oder in Beziehungen zerstören.

Sollten also mehr Daten, mehr Informationen, mehr Wissen, mehr Können und mehr Kompetenzen unser Ziel sein? Wie Gigerenzer ausführt, sollte das bei bestimmten Bedingungen nicht der Fall sein, in anderen Settings allerdings sehr wohl. Dieses Sowohl-als-auch – dieses ambidextere – macht es Menschen und Organisationen nicht einfacher. Da wir uns immer mehr in vernetzte Systeme hineinbewegen, werden die von Gigerenzer genannten Bedingungen immer stärker zu beachten sein. Siehe dazu auch Die Messbarmachung der Intelligenz: Ein Phänomen der Industrialisierung?

Wie können aus Plänen konkrete Ergebnisse werden?

Es wird in Organisationen viel über Strategien diskutiert, doch nur wenige Strategien werden auch mit Erfolg umgesetzt. Das RKW Kompetenzzentrum hat dazu in seinem Newsletter auf  eine interessante Veröffentlichung hingewiesen: Hertling, S. (2018): Strategieumsetzende Führung (PDF). Neben vielen Informationen mit ausführlichen Quellenangaben findet man dort auch “Trainermaterialien  und ein Moderationsplan für ein Kompaktseminar”. Worum geht es?

Die „Kleine Umsetzungsstraße“ beschreibt schematisch den Zusammenhang zwischen der Strategie und den benötigten Leistungsergebnissen eines Unternehmens, mit dem Bindeglied der Strategieumsetzenden Führung und seinen Elementen Umsetzungsarchitektur und Wirksame Führung. „Klein“ heißt sie deshalb, weil wir das System auf die zwei wichtigsten
und wirkungsvollsten Umsetzungshebel reduzieren und dafür weitere Elemente, wie beispielsweise die Anpassung des Organisationsdesigns an die Strategie oder die Strategiekommunikation, aussparen. Damit haben wir uns gegen die konzeptionelle Vollständigkeit und für ein schlankes sowie wirksames System entschieden, welches kleine und mittelständische Unternehmen mit einem überschaubaren Aufwand auch realisieren können” (S. 7).

Gerade in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) ist es wichtig, neue Strategien in konkrete Ergebnisse zu überführen. Insofern gehen wir in dem Lehrgang auch auf die Möglichkeiten einer Strategieumsetzenden Führung ein. Informationen zu unseren Lehrgängen finden Sie auf unserer Lernplattform.

OpenInnovation.EU

open_innovation_eu.jpgZiele dieses Portals OpenInnovation.EU (Objectives): “During the latest years, open innovation has become increasingly important. Open innovation enables companies to be able to respond in a quick and flexible way to changes in the environment and to remain competitive despite the shortening time-to-market and life cycles of products and technologies. Also in the European business context, this shift is noticeable (…). Open innovation is not yet fully developed as a new management practice to spur innovation in European companies and many firms are still struggling with the appropriate implementation of it (…).  To meet the increasing need for information with respect to the importance and use of open innovation, we established this platform: www.openinnovation.eu