Organisatiorischer Intelligenz-Quotient (OIQ): Was soll man davon halten?

Im Moment ist ja alles intelligent: Intelligente Häuser, Autos, Business Intelligence, Kollektive Intelligenz, Swarm Intelligence usw. Darüber hinaus geht es auch immer wieder um den Intelligenz-Quotienten, den ich in meinem Blog ja immer wieder infrage stelle. Im Beitrag North/Pöschel (2002): Intelligente Organisationen weisen die Autoren auf die Möglichkeit hin, einen Organisatorischen Intelligenz-Quotienten (OIQ) bestimmen zu können. Die Ähnlichkeit zum IQ ist bewusst hergestellt worden. Die Autoren verweisen auf den berechtigten Zusammenhang von Problemlösen und Intelligenz und erwähnen das triarchische Konzept von Sternberg und Gardners Multiple Intelligenzen Theorie. Dabei nennen North/Pöschel nur sechs der 7-9 Intelligenzen und deuten nicht darauf hin, dass die Multuple Intelligenzen Theorie kontextabhängig ist. Die Kontextabhängigkeit ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum IQ, der hier out-of-context bestimmt wird. Die Multiple Intelligenzen Theorie, Emotionale Intelligenz und Sternbergs Konzept sind mit der Gaußschen-Normalverteilung des IQ nicht vereinbar. Beim Verweis auf Emotionale Intelligenz beziehen sich die Autoren auf Goleman und nicht auf Salovay/Mayer 1990 oder Mayer/Salovay 1993. In der Matrix zur Bestimmung des Organistorischen Intelligenz-Quotienten wird der Hinweis auf die Emotionale Intelligenz aufgelistet (Multiple Intelligenzen nicht), obwohl ja auch dieses Konstrukt den IQ infrage stellt… Eine Skalierung der einzelnen Fragen führt dann zu einem Organisationalen Intelligenz-Quotienten. Der hier vorgestellte Organisationale Intelligenz-Quotient (OIQ) kann aus meiner Sicht nicht genutzt werden. Organisationen müssen heute komplexe Probleme bearbeiten – aus der Komplexitätsforschung kann schon hergeleitet werden, dass die Gaußsche Normalverteilung kein geeignetes Mittel ist: IQ aus der Sicht der Komplexitätsforschung. Möglicherweise kann ein ebenenübergreifender Ansatz mit Hilfe der Konzepts der Multiplen Kompetenz entwickelt werden. Mit solchen Fragen befasse ich mich auch in meiner Disertation (Promotionsskizze).

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